Ravenik
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Was hat die "römische Identifikation" mit der Opferbereitschaft zu tun? Im Übrigen war die Stoa kosmopolitisch ausgerichtet.Ich glaube, hier passt er wieder gut. In diesem letzten großen stoischen Werk stellt der Kaiser die Kardinaltugend des Bürgers dar, die Opferbereitschaft für das Allgemeinwohl, das heißt die römische Identifikation
Mit Ausnahme von Teilen des Balkans wurde der ganze Osten des Reiches nie romanisiert. Aber auch in Britannien dürfte sie sich eher auf die Städte beschränkt haben.Ein anderer Beweis, wie wichtig die Identifikation war, ist das Judentum. Israel war das einzige Gebiet/Volk, an dem die Romanisierung misslang, mit dramatischen Folgen.
Dass das Christentum auf der Stoa basierte, ist aber nur Deine Theorie, keine Tatsache.Hierin bestand aber eine Konkurrenz zur römischen Identifikation, wie sie Mark Aurel anstrebte, zumal beide sehr ähnlich waren: Sie beruhten weitgehend auf der Lehre der Stoa und waren kosmopolitisch ausgerichtet.
Natürlich werden in der Apostelgeschichte öfters mal Briefe erwähnt - wenn sie für die Darstellung der Ereignisse eine Rolle spielten. Aber warum sollten die Paulus-Briefe erwähnt werden? "Übrigens, in jener Zeit schrieb Paulus in einer ruhigen Stunde einen Brief an die Korinther"?Es geht ja nicht nur um die Briefe. Dieser Thread zeigt, dass auch außerhalb radikalkritischer Positionen der Themenkomplex ´Apg und historische Wahrheit´ alles andere als unumstritten ist. Zudem spielt das Thema Briefe in der Apg durchaus eine gewisse Rolle, nur eben nicht in Bezug auf Paulus´ eigene Korrespondenz. Ich habe alle Stellen aus der Apg zusammengestellt, die über einen Brief oder mehrere Briefe handeln:
Auch hier noch einmal mein Vergleich mit Cicero und Cassius Dio: Auch Cassius Dio erwähnt in seinem Geschichtswerk häufig Briefe - wenn sie für die Geschichte eine Rolle spielten. Aber es bestand eben kein Grund, im Rahmen der Geschichtsdarstellung öfters mal zu erwähnen: "Nach diesen Ereignissen schrieb Cicero einen Brief an Atticus und einen an Terentia, in denen er seine finanzielle Situation auseinandersetzte."
Die Einheitsübersetzung übersetzt: "Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter,"Luther 1984 übersetzt:
Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus,…
Elberfelder übersetzt:
Denn unser Bürgerrecht ist in <den> Himmeln, von woher wir auch <den> Herrn Jesus Christus als Retter erwarten
Wuppertaler Studienbibel:
Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von wo wir auch als Retter sehnlich erwarten den Herren Jesus Christus….
In der Vulgata wurde "politeuma" gar mit "conversatio" übersetzt, also: "Unser Aufenthalt aber ist in den Himmeln ..." (Da Hieronymus noch das lebendige Altgriechisch kannte, finde ich es besonders beachtenswert, für welchen lateinischen Ausdruck er sich entschied.)
Alles nicht so eindeutig also.
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