Ich habe dazu schon in einem anderen Thread einmal etwas geschrieben, daher habe ich Teile davon einfach reinkopiert.
Der "Sinneswandel" hängt unmittelbar mit Bismarcks erzwungenen Abgang als Reichskanzler zusammen.
Bismarck hätte den Rückversicherungsvertrag nicht so unfassbar leichtfertig wie Reichskanzler Caprivi, Staatssekretär Marschall von Bieberstein, der Geheimrat Friedrich von Holstein und Ludwig Raschdau es ohne jegliche Not taten.
Gerade Holstein und Bieberstein waren Gegener der bestehenden Übereinkunft mit Russland, sie wolten versuchen eine Übereinkunft am besten sogar ein Bündnis mit England zu erreichen, und sahen nun nach Bismarcks Abgang, als die Russen über ihren Botschafter Paul Graf von Schuwalow die Verlängerung des Rückversicherungsvertrag ausloten wollten. Außerem haben die Herren mit dem nicht ganz falschen Argument gearbeitet, der Rückversicherungsvertrag würde dem Zweibund mit Österreich-Ungarn widersprechen.
Die Beziehungen zwischen Paris und St.Petersburg hatten sich Ende 1889 nämlich wieder abgekühlt gehabt. Aber durch diese unglaubliche dumme Politik des AA wurde Rußland förmlich in die Arme Frankreichs getrieben. Die Russen hatten nämlich nach der endgültigen Abfuhr, man war sogar bereit auf das geheime Zusatzprotkoll zu verzichten, berechtigte Sorge, das sie international isloiert dastehen würden.
Wilhelm war für sein Teil bereit, den Vertrag zu verlängern, aber Caprivi und die Herrschaften vom AA haben Wilhelm vom Gegenteil überzeugt bekommen.