hast du je von roj medvedev gehört?
und
ich habe dieses buch »let histury judge« in niederländischen übersetzung.
auf seite 503 steht wortwörtlich
»er [i.e. stalin NN] verbot die truppen sich zurückzuziehen auch wenn dies absolut notwendig wäre«.
1. Roj Medwedew ist ein sowjetischer Historiker, der in der Tradition der Kritik von Chruschtschow an Stalin auf dem XX. Parteitag, seine Kritik an Stalin formuliert hat. Diese historische Kritik an Stalin war extrem wichtig für die Neuausrichtung des historischen Verständnisses des Stalinismus in der post-stalinistischen Ära. Eine Periode unter Chrutschow, die als "erste Perestroika" bezeichnet werden kann (vgl. z.B. Cohen)
http://books.google.de/books?id=uoJFyqxx9KUC&printsec=frontcover&dq=soviet+fates+and+lost+alternatives&hl=de&sa=X&ei=NHcTU7OSMoSntAaFoYDABA&ved=0CDIQ6AEwAA#v=onepage&q=soviet%20fates%20and%20lost%20alternatives&f=false
Es ist aber auch eine "politische Kritik", die der Linie der alleinigen "Schuldzuweisung" an Stalin folgte. Und damit ihrerseits subjektiv in ihrer Sichtweise agierte.
In dieser Linie folgt ebenfalls Medvedew der offiziellen Stalin-Kritik (Medvedev, Roj Aleksandrovič, and Anton Manzella.
Chruschtschow: eine politische Biographie. Seewald Verlag, 1984, beispeilsweise S. 129 zur Darstellung der Rolle von Stalin durch Chruschtschow, die Medwedew aufgreift und fortführt).
2. In der deutschen Übersetzung beschäftigt sich Medwedew (Das Urteil der Geschichte. Stalin und Stalinismus, Bd. 3, S. 254, "Stalin als militärischer Führer") in dieser Kontinuität der Sichtweise mit Stalin.
Seine Kritik basiert er dabei im wesentlichen auf die Darstellungen sowjetischer Marschälle, die allerdings in der Regel lediglich zensierte Versionen ihrer Memoiren volegen konnten. Oder er basierte seine Darstellung beispielsweise auf denen von Tippelskirch.
In besonderer Weise zieht er Shukow heran als Kronzeuge gegen Stalin.
Diese Darstellung der Ereignisse entspricht absolut nicht mehr dem aktuellen Erkenntnisstand zum Verlauf des Krieges im Osten. Und es wurde bereits auf die Referenzwerke vor allem von Glantz verwiesen.
Dass Stalin in 1941 dabei gravierende Fehleinschätzungen vorgenommen hat, sowohl politischer oder militärischer Natur, steht völlig außer Frage, auch für die Phase bis zum Angriff auch die Sowjetunion. Eine aktuellere Darstellung der historischen Ereignisse bzw. des Erkenntnisstands von Stalin findet sich bei Murphy.
What Stalin Knew: The Enigma of Barbarossa - David E. Murphy - Google Books