Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher in Nürnberg

Langsam ist es aber gut!

Auch wenn Florian es ganz spannend findet, aber dieser Kleinkrieg hier reicht langsam, jeder konnte dem anderen jetzt mal ein bischen was an den Kopf werfen, die Mitlesenden haben selbigen geschuettelt, entweder aus Erheiterung oder aus Veraergerung, aber jetzt ist es gut.

Diskutiert bitte im Weiteren ueber Sachfragen und nicht ueber eure persoenlichen Schwaechen und Staerken.

Vielen Dank!
 
Der energischen Intervention der Moderatorin gebe ich mich natürlich geschlagen. Ich kapituliere; bedingungslos natürlich.:rolleyes: Wie denn sonst?:D
 
Auch wenn das "Thema" schon etwas her und abgehagt ist, möchte ich mir erlauben, es dennoch mit einer Anmerkung aufzugreifen:
Repo am 24.6.2005 schrieb:
In Südwestdeutschland gibt es Dörfer in denen mehr oder weniger alle Frauen vergewaltigt wurden. Die Zerstörung Freudenstadts wird meines Wissens auch als Negativ-Punkt den Franzosen angerechnet.
Das ist durchaus richtig. Die französisch-marokkanischen Besatzungssoldaten, die die Bewohnerinnen des Ortes tagelang vergewaltigten, sollten/wollten damit die Vernichtung des französischen Dorfes Oradour-sur-Glanes duch die SS vergelten. Auch bei der Einnahme von Stuttgart und Pforzheim durch die Franzosen kam es zu Massenvergewaltigungen.

Allerdings wird bei solchen Diskussionen (meißt aus Unkenntnis) vergessen, dass auch Wehrmachtssoldaten exessive Vergewaltigungen begangen haben! So missbrauchten Wehrmachtsangehörige beispielsweise im Juli 1944 im Departement Ain in Südfrankreich massenhaft Frauen, um für französische Partisanenübergriffe Vergeltung zu üben.

Ein relativ neues Buch gibt bestens über solche Vergewaltigungen durch Deutsche Auskunft, indem es sich primär auf ehaltene Prozessakten stützt:
Beck, Birgit: Wehrmacht und sexuelle Gewalt. Sexualverbrechen vor deutschen Militärgerichten 1939-1945.

Weitere Infos zur Autorin und zum Buch:
Birgit Beck: Wehrmacht und sexuelle Gewalt.
Wehrmacht und sexuelle Gewalt
 
Zuletzt bearbeitet:
Rodriguez schrieb:
Das ist durchaus richtig. Die französisch-marokkanischen Besatzungssoldaten, die die Bewohnerinnen des Ortes tagelang vergewaltigten, sollten/wollten damit die Vernichtung des französischen Dorfes Oradour-sur-Glanes duch die SS vergelten. Auch bei der Einnahme von Stuttgart und Pforzheim durch die Franzosen kam es zu Massenvergewaltigungen.

Allerdings wird bei solchen Diskussionen (meißt aus Unkenntnis) vergessen, dass auch Wehrmachtssoldaten exessive Vergewaltigungen begangen haben! So missbrauchten Wehrmachtsangehörige beispielsweise im Juli 1944 im Departement Ain in Südfrankreich massenhaft Frauen, um für französische Partisanenübergriffe Vergeltung zu üben.

Du findest das also normal gleiches mit gleichem zuvergelten? Schlimmer noch, die franz. Soldaten haben nur deutsche Frauen wegen Oradour-sur-Glanes vergewaltigt?
Ich sage dazu, es gibt immer solche soldatischen Schweine ( entschuldigt den Ausdruck)
Nenne mir nur eine Armee, wo so etwas nicht vorgekommen ist, nur eine.
Zu sagen, die Soldaten wollten nur vergelten, ist immer einfach. Wenn sie so eine Abscheu hätten, wäre es ja wohl nicht zur Vergewaltigung kommen können. Bei mir würde da jedenfals nichts passieren.( Aber das ist ein anderes Thema).
Aber gut, meine Oma hat mir auch viel über ihre ängstlichten Nächte im Heuschober erzählt, als die Russen da waren.
Aber Vergewaltigungen als politisches Motiv auszulegen ist Unsinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, florian..., aber da hast Du sicher etwas mißverstanden: weder finde ich es "normal", gleiches mit gleichem zu vergelten, noch zweifle ich daran, dass unter gewissen Umständen nahezu jeder zu etwaigen aussergewöhnlichen Tätlichkeiten/Verbechen imstande ist - wobei Vergeltung (gerade im Krieg!) immer eine wesentliche Rolle spielt...
 
ursi schrieb:
Und als Ausrede für ein Verbrechen dient um "seine" Taten vor dem Gewissen zu rechtfertigen.

Das sehe ich auch so. Man kann doch nicht Soldat und Mensch trennen. Wer sich an Frauen vergeht, egal was war und wie lange sie auch keine hatten, ist es nicht wert Befreier genannt zu werden.

Und warum kann ich das jetzt nicht löschen? Ich wollte es, weil es am Thema vorbei geht. vieleicht erbarmt sich ja ein Moderator.
 
Zuletzt bearbeitet:
florian17160 schrieb:
Das sehe ich auch so. Man kann doch nicht Soldat und Mensch trennen. Wer sich an Frauen vergeht, egal was war und wie lange sie auch keine hatten, ist es nicht wert Befreier genannt zu werden.
Da sind wir uns sicher einig! Jedoch kamen die Alliierten de Facto zunächst einmal nicht als Befreier (denn diese Primärzielsetzung findet sich in keinem alliierten Dokument, explizit bei den Amis nicht), sondern als Besatzer.
Insofern bleibt es subjektiv (der damaligen Deutschen!), von Befreiung zu sprechen...
 
Ich bitte euch nun wieder auf das Thema des Hauptkriegsverbrecherprozesses in Nürnberg zurückzukommen. Danke
 
Nürnberger Prozesse

Hallo,

ich soll einen Vortrag über das Thema Nürnberger Prozesse halten,ich wollte fragen ob ihr gute Links kennt? (auch primäre Quellen wären gut)

Danke
 
Hallo,

ich soll einen Vortrag über das Thema Nürnberger Prozesse halten,ich wollte fragen ob ihr gute Links kennt? (auch primäre Quellen wären gut)

Danke

Klar hab ich da ein paar für dich:

http://www.bz.nuernberg.de/bzshop/publikationen/nproz/nproz.html

http://www.dhm.de/lemo/html/Nachkriegsjahre/LastDerVergangenheit/nuernbergerProzesse.html

http://www.shoa.de/content/view/341/184/

http://www.topographie.de/imt/

Originalquellen:
http://nuremberg.law.harvard.edu/php/docs_swi.php?DI=1&text=overview

Und dann wie Rodriguez schon gesagt hat, kauf den Spiegel, hat auch eine DVD dabei über den Prozess.
 
Spiegel

Vielen Dank die Ausgabe habe ich schon besorgt...

Ich suche jetzt noch eine Übersicht (viellicht eine Tabelle, in der man die Angeklagten und Schuldsprüche sehen kann)

Danke
 
ich habe mir vor einiger Zeit "Der Nürnberger Prozeß. (Broschiert)
von Joe J Heydecker, Johannes Leeb" in der örtlichen Bücherei ausgeliehen. Darin standen alle Urteile und auch warum so geurteilt wurde. Desweiteren gab es eine Übersicht der Ankläger und Richter.
Aber: zum Lesen benötigt man fast eine Lupe; alles ist sehr klein und eng geschrieben
 
Die Nürnberger Prozesse

Hallo, mich würden Eure Meinungen zu den Nürnberger Prozessen interessieren.
Für mich persönlich sind sie bemerkenswerte Meilensteine in der Rechtsgeschichte, wenn sie auch (Stichpunkt: sowjetische Ankläger) sicher berechtigt kritisiert werden.
Auch stehe ich der Todesstrafe generell sehr kritisch gegenüber.

Denjenigen, die den IMT vorwiegend als Siegertribunal betrachten, würde ich bitten, doch anzuführen, welche Alternativen es denn zu diesem Gerichtshof gegeben hätte.

Infos:
http://www.bz.nuernberg.de/bzshop/publikationen/nproz/nproz.html
http://www.dhm.de/lemo/html/Nachkriegsjahre/LastDerVergangenheit/nuernbergerProzesse.html
 
Also direkt als Siegertribunal würde ich die Nürnberger Prozesse zwar nicht bezeichnen, zwei ganz große jruistische Schnitzer waren allerdings schon drin...
Juristisch gesehen, muss eine Trennung zwischen Ankläger, Richter und Verfasser der Prozessordnung bestehen. Zwei der Richter in Nürnberg waren allerdings auch an der Ausarbeitung der Prozessordnung beteiligt. Außerdem wurde der Grundsatz "nullum crimen, nulla poena sine lege" verletzt, da Angeklagte z.T. für Verbrechen verurteilt wurden, die zum Tatzeitpunkt noch gar nicht verboten waren.

Trotz der Fehler die gemacht wurden, halte ich die Nürnberger Prozesse in völkerrechtlicher Hinsicht allerdings auch für sehr bedeutend. Wirkliche Alternativen mit vergleichbar positiven Auswirkungen auf das Völkerrecht kann ich mir da auch nicht vorstellen.
 
Die Nürnberger Prozesse waren durchaus rechtsstaatliche Verfahren. Die Verteidiger hatten Zugriff auf die Akten und konnten Entlastungszeugen vorladen. Auch gab es Freisprüche. Daher kann man auch nicht so einfach von Siegerjustiz sprechen. Doch sie hatten gar zu viele Schönheitsfehler. Der Hauptschuldige Hitler hatte sich der Verantwortung entzogen, das Gesetz nach dem geurteilt wurde war ein rückwirkendes ad hoc Recht. Das Wichtigste aber, das Hauptverbrechen, die industrielle Ermordung von Millionen Juden, Polen, Russen und Zigeunern bildete nur ganz nebenbei einen Anklagepunkt, mit Zwangsarbeit und Deportationen zusammengefaßt als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Die Hauptanklage aber lautete "Verbrechen gegen den Frieden", also die Kriminalisierung des Krieges schlechthin. Kriegsverbrechen aber, hatte es natürlich auch auf alliierter und vor allem sowjetischer Seite gegeben. Es war daher für Revanchisten ein Leichtes, von "Siegerjustiz" zu sprechen, eine Aufrechnungsmentalität zu konstruieren und zu behaupten, daß die Angeklgten nur verurteilt wurden, weil sie den Krieg verloren hatten.
 
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