Landung der Engländer in der Bretagne während der franz. Revolution

admiral nelson

Mitglied
Hiho,
Ich hätte mal hier mal eine Frage:
Ich hab mich letztens mit meiner Geschichtslehrerin darüber "gestritten" ob es während der französischen Revolution eine Landung der Engländer in Frankreich gab und den König zu unterstützen, ich bin eigentlich davon Überzeugt, dass es diese Landung gab, aber meine Geschichtslehrerin meinte, dass England ja nichts gegen diese Revolution gehabt haben könnte weil es ja schon eine konstituionelle Monarchie war und schon die "Glorious Revolution" hinter sich hatte. Ich bräuchte jetzt vielleicht ein paar Quellen die meine These untermauern oder eben die Bestätigung, dass ich falsch liege.
Danke schonmal im Vorraus
 
Hallo Admiral,

wenn ich mich recht erinnere, haben die Engländer im Jahr 95 einen Aufstandsversuch von Exilroyalisten in der Bretagne unterstützt, der aber schnell niedergeschlagen wurde.


Gruss, Uwe
 
admiral nelson schrieb:
Ich hab mich letztens mit meiner Geschichtslehrerin darüber "gestritten" ob es während der französischen Revolution eine Landung der Engländer in Frankreich gab und den König zu unterstützen, ich bin eigentlich davon Überzeugt, (...)
Die Methode finde ich spassig: Behauptungen aufstellen und dann "Beweise" suchen lassen.
Du hängst in der Luft!
21.01.1793 Guillotinierung Ludwigs XVI. Wenn die Engländer hätten eingreifen wollen, müsste dein gesuchtes Ereignis vorher stattgefunden haben.

Was geschah ein paar Tage später? Kriegserklärung Frankreichs an England und die Niederlande. Als Reaktion auf die
admiral nelson schrieb:
Landung der Engländer in Frankreich
???

Zur Information:
http://www.revolution.historicum.net/zeitleiste.html
 
Mercy schrieb:
Die Methode finde ich spassig: Behauptungen aufstellen und dann "Beweise" suchen lassen.
Du hängst in der Luft!
Naja nicht ganz, ich hab das schonmal irgendwo gelesen nur weiß ich nicht mehr wo.
Und nachdem ich alle meine Geschichtsbücher gewälzt und das halbe Internet umgegraben habe, brauchte ich jetzt Hilfe (wenn auch nicht besonders dringend, weil ja Ferien sind) ;)

Aber danke für den Link, ich habs da drin gefunden, war vom 23.-27. 6. 1795: "Landung der Emigranten in Quiberon mit Unterstützung Englands"
Das sieht so aus als wäre das, das was ich gesucht habe:)
 
Zuletzt bearbeitet:
admiral nelson schrieb:
Naja nicht ganz, ich hab das schonmal irgendwo gelesen nur weiß ich nicht mehr wo.
Und nachdem ich alle meine Geschichtsbücher gewälzt und das halbe Internet umgegraben habe, brauchte ich jetzt Hilfe (wenn auch nicht besonders dringend, weil ja Ferien sind) ;)

Aber danke für den Link, ich habs da drin gefunden, war vom 23.-27. 6. 1795: "Landung der Emigranten in Quiberon mit Unterstützung Englands"
Das sieht so aus als wäre das, das was ich gesucht habe:)
Vielleicht findest du hier noch mehr:

http://www.brittany-bretagne.com/pg/spring1795.htm
http://www.lightinfantry.org.uk/Regiments/Perthshire%20Volunteers/perth_timline.htm
http://perso.wanadoo.fr/bibliorare/histoire_2.htm
http://museequiberon.port-haliguen.com/francais/1795.htm

Ich weiß nicht, ob diese Episode auch Teil des Romans ist, aber lesenswert ist "Die Chouans" von Honoré de Balzac in jedem Fall. ;)
 
Es wurde zwar nach Bretagne gefragt, aber bereits 1793 gab es einen Zwischenfall auf französischem Boden wo die Engländer die Royalisten mehr als aktiv unterstützten:

"Nach der Revolution gärte es in Südfrankreich. Die Unruhen in Paris verschafften der royalistischen Bewegung starken Zulauf. Nach dem Fall von Marseille und Avignon sahen die 28.000 Einwohner der Stadt [Toulon] nur noch eine Möglichkeit und revoltieren offen gegen Paris. Am 27. August 1793 hissten sie eine Flagge mit der königlichen Lilie darauf und riefen Ludwig XVII. zu ihrem König aus. Unterstützt wurden sie dabei von den Engländern und so öffneten sie umgehend den Hafen für englische und spanische Schiffe. Admiral Hood wurde die Stadt mitsamt 30 Linienschiffen der französischen Mittelmeerflotte übergeben."
 
Ich hab mich letztens mit meiner Geschichtslehrerin darüber "gestritten" ob es während der französischen Revolution eine Landung der Engländer in Frankreich gab und den König zu unterstützen, ich bin eigentlich davon Überzeugt, dass es diese Landung gab, aber meine Geschichtslehrerin meinte, dass England ja nichts gegen diese Revolution gehabt haben könnte weil es ja schon eine konstituionelle Monarchie war und schon die "Glorious Revolution" hinter sich hatte.
Traurig, traurig, wenn es solche Geschichtslehrer gibt.
Interessieren Dich nach wie vor dazu Quellen oder war die Frage auf die Diskussion mit Deiner scheinbar nicht gerade historisch versierten :)nono:) Geschichtslehrerin beschränkt?

Die Landungsversuche rund um den Comte d'Artois müssen im Zusammenhang mit dem gewaltigen Aufstand in der Vendée und Bretagne gesehen werden. Dann versteht man die Explosivität und Bedeutung für die junge Republik. Nach der Landung von 1795 (Quiberon) wurde dann Charette z.B. im Folgejahr erschossen, der Aufstand ebbte ab. Balzacs oben erwähnter Roman spielt ja 1799, also zu einer Zeit, als schon die bonapartistische Diktatur ins Haus stand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessieren Dich nach wie vor dazu Quellen oder war die Frage auf die Diskussion mit Deiner scheinbar nicht gerade historisch versierten :)nono:) Geschichtslehrerin beschränkt?
Auch Geschichtslehrer und Geschichtslehrerinnen sind Menschen, für die gelten muss: errare humanum est. Die Landung der Briten in der Bretagne gehört aber sicher nicht zu dem, was man unbedingt wissen muss.

Traurig, traurig, wenn es solche Geschichtslehrer gibt.
Traurig ist v.a., dass es vielen Lehrern offenbar immer noch schwer fällt, vor ihren Schülern einzugestehen, dass der Schüler in dem einen Punkt möglicherweise mehr Detailwissen hat, obwohl das eigentlich ganz natürlich ist.

Edit: Der Streit zwischen Admiral Nelson und seiner Lehrerin trug sich im Übrigen vor vier Jahren zu.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Die Landung der Briten in der Bretagne gehört aber sicher nicht zu dem, was man unbedingt wissen muss.

2. Edit: Der Streit zwischen Admiral Nelson und seiner Lehrerin trug sich im Übrigen vor vier Jahren zu.
1. Da bin ich mir eben nicht so sicher. Der Bürgerkrieg in Frankreich wird heute weit bedeutender eingeschätzt, denke ich, als es vielleicht noch vor 30 Jahren getan wurde. Die Einflussnahmen im Falle Korsikas und Toulons durch die Engländer sind vielleicht eher im Gedächtnis geblieben durch die Verknüpfung mit der Karriere Napoleon Bonapartes als die Unterstützung an der Küste der Bretagne, aber ein Einmarsch 1795 in Zeiten großer Unruhen wie dem royalistischen Aufstand in Paris war gefährlich für die Pariser Regierung. Andererseits war Quiberon ein weiterer Karriereschritt für einen der wichtigsten Feldherren der Revolution Hoche. Hoche wiederum wurde daher interessant, da er ähnlich wie Bonaparte und Moreau durch seine Erfolge und Popularität als ein möglicher Kopf einer Militärdiktatur gehandelt wurde.

2. Weiß ich doch. Aber im letzten Jahr war Admiral Nelson nochmal online. Vielleicht schaut er mal rein, wenn es ihn noch interessiert.:winke:
 
Hallo,

ich fand es auf jeden Fall interessant, es ist doch gut, manchmal alte Threads zu reaktivieren.

Was wurde eigentlich aus General Hoche, der war doch eine Zeitlang im Gefängnis, wenn meine Information stimmt, sogar zusammen mit Josephine de Beauharnais, und General Moreau, der wurde von Napoleon doch ausgebootet.

Gruß.....
 
Die Landung der Briten in der Bretagne gehört aber sicher nicht zu dem, was man unbedingt wissen muss.
Da gebe ich Dir recht.

Aber dieser Abschnitt:
aber meine Geschichtslehrerin meinte, dass England ja nichts gegen diese Revolution gehabt haben könnte weil es ja schon eine konstituionelle Monarchie war und schon die "Glorious Revolution" hinter sich hatte.
Das ist ja nun hanebüchener Unsinn, und das zu erzählen ist für einen Geschichtslehrer peinlich.
 
Da gebe ich Dir recht.

Aber dieser Abschnitt:

Das ist ja nun hanebüchener Unsinn, und das zu erzählen ist für einen Geschichtslehrer peinlich.


Aber natürlich hast Du auch recht, was den hanebüchenen Unsinn angeht. Als Geschichtslehrerin sollte man mit den Revolutionen nicht so lasch umgehen :motz:

Gruß.....
 
Was wurde eigentlich aus General Hoche, der war doch eine Zeitlang im Gefängnis, wenn meine Information stimmt, sogar zusammen mit Josephine de Beauharnais, und General Moreau, der wurde von Napoleon doch ausgebootet.
Ich weiß nicht, ob Hoche von Bonaparte ausgebootet wurde. Hoche starb ja im Feldzug an einer Krankheit 1797, als bereits der Frieden von Campo Formio angebahnt wurde. Erst durch diesen Frieden sollte N. Bonaparte eine Stufe in der Popularität höher steigen, wenngleich die Siege des Italienfeldzuges schon einigen Eindruck hinterlassen hatten.

@ R.A.
Das meinte ich eigentlich vor allen Dingen. Ich finde es halt nicht richtig, wenn Lehrer überhaupt etwas was sie wissen in eine Antwort verpacken, die aber pure Spekulation ist, die eigentlich eine Wissenslücke verdeutlicht. Dabei halte ich den englisch-französischen Konflikt nicht nur des Ancien Régime sondern dann auch der Revolution für ganz bedeutend. Schließlich war England neben Österreich die Macht, welche am längsten während der Revolutionskriege gegen Frankreich "durchhielt".

Zurück zum Thema:
Im Februar 1795 war es zu einem Vertragsabschluss zwischen den republikanischen Truppen und Vertretern der Gegenseite im Schloss von Jaunaye. Verhandlungsführer sind Charette und Canclaux ( Jean Baptiste Camille Canclaux - Wikipédia ), letzterer hatte 1793 erbittert Nantes gegen die Vendéens verteidigt. Stofflet blieb diesen Verhandlungen aber bezeichnenderweise fern. Grundsätzlich sollte es um gewisse Zugeständnisse der neuen Pariser Regierung nach dem Sturz Robespierres gehen. Diese versuchte nun scheinbar auf diesem Wege den verlustreichen Bürgerkrieg im Westen zu beenden. Verhandlungsgegenstände waren die Freiheit des Dauphin sowie eine freie katholische Religionsausübung auf der einen, der Frieden und die Anerkennung der Republik und ihrer Gesetze auf der anderen Seite.
 
Ich weiß nicht, ob Hoche von Bonaparte ausgebootet wurde. Hoche starb ja im Feldzug an einer Krankheit 1797, als bereits der Frieden von Campo Formio angebahnt wurde. Erst durch diesen Frieden sollte N. Bonaparte eine Stufe in der Popularität höher steigen, wenngleich die Siege des Italienfeldzuges schon einigen Eindruck hinterlassen hatten.

Jetzt, wo Du es erwähnst, erinnere ich mich wieder, dass Lazare Hoche 1797 an der Schwindsucht gestorben ist :pfeif:

Mit Ausbooten meinte ich übrigens den General Moreau, soweit ich weiß, konnte Napoleon ihn nicht leiden.

Gruß...
 
Das hat wohl auf Gegenseitigkeit beruht. Moreau fiel auf Seiten der Russen/Preußen 1813 in der Schlacht bei Dresden.



Fiel Moreau nicht einer Intrigie von Napoleon zum Opfer ?

Moreau war doch zuerst französischer General und Du schreibst, fiel auf Seiten der Russen, das heißt doch, er hat irgendwann nach Napoleons Machtübernahme die Seite gewechselt.

Dabei war er doch auf dem Weg nach oben, wenn ich mich richtig erinnere, zumindest war er ein erfolgreicher französischer General.


Gruß....
 
1. Fiel Moreau nicht einer Intrigie von Napoleon zum Opfer ?

2. Moreau war doch zuerst französischer General und Du schreibst, fiel auf Seiten der Russen, das heißt doch, er hat irgendwann nach Napoleons Machtübernahme die Seite gewechselt.

3. Dabei war er doch auf dem Weg nach oben, wenn ich mich richtig erinnere, zumindest war er ein erfolgreicher französischer General.
1. Moreau war anfangs Kandidat auf die Militärdiktatur gewesen, soll aber angeblich die Putschisten an Bonaparte verwiesen haben. Als Napi dann Konsul wurde muckierten sich die Generäle über die Rückkehr Frankreichs in den Schoß der Kirche und das Ende der Republik, welches sich zusehends abzeichnete. Natürlich fragte man sich wozu man denn gekämpft hatte, wenn am Ende eine Ein-Mann-Diktatur stand. Die Hauptkritiker befanden sich in der Rheinarmee, welche eben nicht Bonaparte sondern Moreau unterstellt war. Viele wurden dann nach Haiti geschickt, wo sie verrecken sollten.
Napoleon Bonaparte scheint mit den Jahren misstrauischer gegenüber Moreau geworden zu sein, dessen Frau einem bedeutenden Salon, vielleicht einem der strahlensten des Consulat vorstand. Schließlich sah Bonaparte seine Chance in der Affäre Pichegru, dessen royalistische Umtriebe bekannt wurden. 1804 versuchte Bonaparte Moreau eine Komplizenschaft mit Pichegru vorzuwerfen, wobei bemerkenswerter Weise trotz Bonapartes enorme Einflussnahme auf das Gericht, Moreau für unschuldig gesprochen wurde. Dennoch gelang es Bonaparte in der Folge, dass Moreau verbannt wurde, was ihn endgültig zum entschiedenen Feind Napoleons machte. Ähnlich wie zuvor Talleyrand begab sich Moreau in die USA. Derweil hatte Pichegru 1804 Selbstmord begangen oder war auf Veranlassung Bonapartes ermordet worden, wobei der 1er Consul jegliche Verantwortung für den Tod Pichegrus natürlich immer weit von sich wies.

2. 1813 folgte er wohl einer Einladung seines sozusagen Kollegen aus den Revolutionskriegen Bernadotte, der mittlerweile Kronprinz von Schweden geworden war und sich auf die Seite der Feinde Frankreichs schlagen sollte.

3. Ja er war sehr erfolgreich. Heute streiten sich die Gelehrten, ob nicht 1800 Moreau an dem Sieg im Kriege gegen Österreich eine weit größere Rolle hatte, als ihm dies Bonaparte zubilligen wollte. Grundsätzlich schlug er die Schlachten auf dem süddeutschen Hauptkriegsschauplatz, siegte u.a. bei Hohenlinden und Salzburg. Jedoch vermochte Bonaparte scheinbar über Jahre hinweg die Leistungen und Erfolge Moreaus in diesem Feldzug klein zu reden. Erst in den letzten 15 Jahren wird den Ereignissen um den süddeutschen Feldzug mehr Beachtung geschenkt und der Fokus löst sich ein bisschen von dem beschränkten Blickfeld nur auf die Taten des 1er Consul in Norditalien (Marengo).
 
Zuletzt bearbeitet:
1.

2. 1813 folgte er wohl einer Einladung seines sozusagen Kollegen aus den Revolutionskriegen Bernadotte, der mittlerweile Kronprinz von Schweden geworden war und sich auf die Seite der Feinde Frankreichs schlagen sollte.

3. Ja er war sehr erfolgreich. Heute streiten sich die Gelehrten, ob nicht 1800 Moreau an dem Sieg im Kriege gegen Österreich eine weit größere Rolle hatte, als ihm dies Bonaparte zubilligen wollte. Grundsätzlich schlug er die Schlachten auf dem süddeutschen Hauptkriegsschauplatz, siegte u.a. bei Hohenlinden und Salzburg. Jedoch vermochte Bonaparte scheinbar über Jahre hinweg die Leistungen und Erfolge Moreaus in diesem Feldzug klein zu reden. Erst in den letzten 15 Jahren wird den Ereignissen um den süddeutschen Feldzug mehr Beachtung geschenkt und der Fokus löst sich ein bisschen von dem beschränkten Blickfeld nur auf die Taten des 1er Consul in Norditalien (Marengo).


Irgendwo (keine ahnung mehr wo:still:) ist mir mal die Geschichte untergekommen, wie Moreau händeringend Gott und die Welt um ein entsprechendes Kommando angefleht hat, um Napoleon zu zeigen, wo der Hammer hängt!

Irgendwann mal habe ich einen Roman von Karl May gelesen, keine Ahnung mehr wie er heißt, der genau das von Threepwood beschriebene Szenario der Belagerung von Toulon zum Hintergrund hat, wo sich wohl Napoleon die ersten Lorbeeren erwarb.
 
Zurück
Oben