Alexander der Große

Wulfnoth schrieb:
Griechische Bundesgenossen oder Thessaler werden wohl auch noch einige dabei gewesen sein. Oder hat er die schon vorher nach Hause entlassen?

Im Jahre 330 v.Chr. wurden die Truppenkontingente der griechischen Verbündeten und die thessalische Reiterei reich beschenkt und von Ekbatana aus in ihre Heimat entlassen. Damit war zum Ausdruck gebracht, dass der vom Korinthischen Bund beschlossene Rachekrieg gegen Persien jetzt beendet war. Alexanders Stellung als Hegemon blieb davon unberührt, doch hatte der Bund mit der Fortsetzung des Feldzuges nichts mehr zu tun. Ein Teil der Bundestruppen und der Thessaler nahm das Angebot an anstatt nach Griechenland zurückzukehren, freiwillig im Herr zu bleiben und um Sold zu dienen.

Arrian 3, 19, 5
 
Wulfnoth schrieb:
Ist inwzischen eigentlich geklärt ob Alexander seinen Vater ermorden ließ um an die Macht zu kommen?

Despenser schrieb:
Klären wird man das wohl nie können. Aber was GLAUBT ihr?


Also ermordet wurde er von Pausanias einem seiner Leibwächter dessen Motiv Tötung aus gekränkter Ehre hätte sein können. Aber diese Kränkung lag 8 Jahre zurück. Zudem wurde der Täter sofort bei seiner Ergreifung getötet. Der Verdacht zur Anstiftung der Tat richtete sich rasch gegen Olympias, aber auch gegen Alexander selbst. Olympias war weit weg und dürfte kaum die Möglichkeit gehabt haben, die Fäden zu ziehen. An Alexander allerdings blieb (und bleibt) ein Verdacht hängen. Denn die Proklamation des neuen Königs und die Anerkennung durch das makedonische Heer erfolgten rasch und reibungslos. Und ebenso rasch ließ Alexander Widersacher und mögliche Konkurrenten aus dem Weg räumen. Vor allem aber: Er hatte ein schlüssiges Motiv. Philipp war in den Vierzigern, er konnte durchaus noch länger regieren, so lange, bis ein neuer Thronfolger herangewachsen war. Und dann wäre Alexander nur noch der Bastard von der wilden Epirotin gewesen.
Die ist einer der Punkte, in denen das Urteil über Alexander stark von einer bestimmten Vor-Einstellung abhängt. Man kann nämlich auch entlastende Argumente finden: Unstimmigkeiten in der Motivation des Täters gibt es bei vielen Attentaten. Und alle genannten Auffälligkeiten sind auch anders zu erklären.
Alexander gegenüber grundsätzlich kritisch Gesonnene werden ihm den Vatermord eher zutrauen als traditionelle Alexander-Verehrer die diesen Gedanken zurückweisen. Sichere Aussagen lassen unsere Quellen nicht zu, und so muss die Entscheidung in der Sache offen bleiben.

P.S. Ich gehöre zu der zweiten Gruppe von Menschen... ;)
 
Gaugamela

Der Bericht über Gaugamela liest sich teilweise schon recht interessant. Allerdings ist einiges anzumerken.
Trotz der "wohlgerühmten" Überlegenheit des persischen Heeres ist hier mehr die Quantität als die Qualität bewertet worden. (Ein Blick auf den Siebenjährigen Krieg, in dem die preussischen Truppen durch besseren Drill und Ausbildung schlachtenscheidend überlegen waren, beweist die Theorie). Natürlich ist das Verhältnis zu ungunsten Alexanders gewesen. Dennoch sollte nicht vergessen werden, das die meisten der "persischen" Truppen mitnichten Perser waren. Die Masse des Heeres bestand aus Bundesgenossen oder einfach unterdrückten Völkern. Aus der Geschichte Persiens (Darios III.) ist ein starkter Konflikt in den Truppen zu bemerken. Die eingegliederten Soldaten waren keineswegs von einer Schlacht gegen das als übermächtig geltende makedonische Heer begeistert. Zeitgenössische Quellen berichten mehrfach von "ernsthaften" Drohungen an Verbündete, die nicht Folge leisten. Alexander galt zu dieser Zeit bei vielen nicht immer als Eroberer. Schließlich wurde entgegen der üblichen Methode die bestehende Kultur belassen und teilweise sogar gefördert. In Anbetracht dieser Tatsachen ist eine passive Haltung einzelner Kontingente zu verstehen. Man kann davon ausgehen, das Alexnder dies wusste. Entsprechend waren seine Vorbereitungen und bei näherer Hinsicht auch sein Schlachtplan. Glück war in dieser Phase kein entscheidener Ratgeber.
 
Selbstverständlich kämpfte das Heer der Perser nicht so motiviert wie das der Makedonen, doch waren auch in Alexanders Reihen Bündnispartner wie die Athener die sich auch eher passiv verhalten haben dürften.
Trotz der schlechten Moral hätte die Übermacht der Perser eigentlich ausreichen müssen.
 
Alexander,der Große

Ich habe als Gast vor geraumer Zeit diese Frage gestellt,nur um in einem Preisrätsel zu gewinnen.Jetzt bin ich nur noch begeistert, wieviele streitbare Geschichtsbegeisterte es doch gibt und welche Kreise eine 50 Euro-Frage doch ziehen kann.Übrigens ich habe kein Geld gewonnen,aber eine Menge Wissen. Danke:hoch: :hoch: :hoch:
 
Hallo Alexandros "der Grosse"


ich bin sicherlich kein kritisch Gesonnener, aber auch nicht unumschränkt "Alexander"-freundlich. Dafür hat er doch zu viel von einem Menschen gezeigt, der auch eine bösartige Seite hat. Aber auch ich glaube nicht, das er direkt an dem Attentat an Phillip beteiligt war.
Und trotzdem verdächtige ich noch Olympias. Pausanias stammte aus den westl. Gebieten Makedoniens, das erst unter Phillip ins Königreich eingegliedert wurde. Diese waren früher ein Teil von Epiros, wo Olympias auch ihr Exil fand. Sie hatte genauso viel zu verlieren, wie Alexander, erst recht durch die Heirat von Phillips Tochter und Alexander von Epiros, dem jüngeren bruder von Olympias. Diese Heirat war typisch für das Bündnis zwischen Epiros und Makedonien. Zuvor war dieses Bündnis durch Olympias und Phillips Heirat geschlossen worden. Durch diese neue verbindung wurde sie selbst überflüssig. Darüberhinaus spricht wohl auch die Kranzlegung für den Mörder Pausanias dafür, das sie sicher mehr darüber gewusst hat (zumindest war sie ihm dankbar).
Wie du schon gesagt hast, wird man es nie herausfinden können, aber...

gruß

____________________________________

Niemals aufgeben, niemals kapitulieren!
 
Wie gesagt man wird es nie heraus finden können.
Olympias ist und bleibt eine geheimnissvolle Fraue über die wir wenig wissen...
 
Ola

Ja, leider! Sie war sicher eine der interessantesten Frauen, die es gab. Und eigentlich hätte sie mehr aufmerksamkeit verdient.

__________________________________


Niemals aufgeben, niemals kapitulieren!
 
Alexander als Gott

Hallo!

Ich suche Informationen über Alexanders Vergöttlichung, an welchen Göttern er sich orientiert hat und warum.

Könnt ihr mir da schnell weiterhelfen?
 
Gast schrieb:
Hallo!

Ich suche Informationen über Alexanders Vergöttlichung, an welchen Göttern er sich orientiert hat und warum.

Könnt ihr mir da schnell weiterhelfen?
Jeder Machtmensch benutzt Glauben nur für sich, auch damals schon

Die Priester des Tempels begruessten ihn als "Gottes Sohn", als der er im Folgenden galt.
Glaubte Alexander wirklich an seine Goettlichkeit? Es darf bezweifelt werden. Wahrscheinlicher ist, dass er sich, wie so viele Machtpolitiker seiner und jeder Zeit, die Goetter zunutze machte,

Hier gehts weiter
http://www.web-der-weltgeschichte.de/Alexander_2.html
 
Alexander sah sich m.E. keineswegs als Gott. Es war für Makedonen und Griechen zu dieser Zeit auch nicht wirklich üblich sich als solche auszugeben.
Die zeitgenössischen Darstellungen zeigen ihn beispielsweise beim Opfern für Gott Amun bzw. wie er vor diesem steht, und die Bilder vermitteln keineswegs einen Anspruch des großen Herrschers.
Er war sich seiner Macht und seines Erfolges bewußt und wurde beispielsweise als Sohn des Gottes Zeus gefeiert, was zwar eine edle Abstammung aber noch keineswegs eine gewisse überirdische Macht impliziert.

Der Eindruck, er hielte sich für einen Gott dürfte entstanden sein mit der Übernahme gewisser (Hof)Riten der Perser, die ihren Königen ungleich "respektvoller" und unterwürfiger entgegen traten als die stolzen Griechen und Makedonen das gewöhnt waren.
Dazu dann die Verehrung durch seine Soldaten, die Beliebtheit beim Volk, die Masse an "Gründungen" und hinterlassenschaften und nicht zu vergessen das pompöse Begräbnis.

Für ihn dürfte diese Verbindung zum Pantheon der Griechen, Ägypter und Perser vielmehr dazu gedient haben, sich zu legitimieren und eine Verbindung zwischen den Völkern herzustellen, die tiefer reicht.
 
philotas

Hallo,
kann mir einer sagen, wer philotas ist und was für eine Rolle er für die Geschichte spielt? Würd mich über eine schnelle antwort freuen, danke, lizzie
 
Um nochmal auf die Kriegselefanten vom Anfang zu kommen. Es ist nicht richtig, dass Alexander der erste Europäer war, der gegen Kriegselefanten kämpfen musste. Auch schon eines seiner Vorbilder bzw. Richtbilder hatte mit dieser "Waffe" zu tun. Gemeint ist Kyros. Dessen "Zug der Zehntausend" wird von Xenophon in der Anabasis dargestellt. Und bereits dort ist von Kriegselefanten die Rede.
 
Befehlshaber der Getreuenreiterei und ein Sohn des Parmenion!





keine.....

Erwähnenswert ist vielleicht schon, das Philotas gemäß Aussage von Ptolemaios über Informationen über eine Verschwörung gegen Alexander verfügt hatte. Die Verschwörung hatte die Ermordung Alexanders zum Gegenstand. Philotas hatte Alexander aber nicht davon berichtet gehabt. Ein paar Tage später erhielt auch Alexander Kenntnis vor der geplanten Verschwörung und stellte Philotas zur Rede. Philotas entschuldigte sich und Alexander war zunächst gewillt, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen.

Krateros hatte dann aber Stimmung gegen Philotas gemacht und das Ganze endete mit der Tötung von Philotas und führte schließlich auch zur Ermoderung Parmenions durch Alexanders Häscher.
 
Zuletzt bearbeitet:
philotas

ich möchte noch mal auf alexandros bemerkung dass philotas keine rolle in der geschichte spielt zurückkommen

:motz:
das meine ich nicht denn wenn philotas nicht phillip umgebracht hätte, dann würde alexander vielleict gar nicht an die macht gekommen sein
denn phillip hatte ja noch ein weitere frau, die auch ein kind hatte und da phillip sich nicht besonders gut mit alexander verstand hätte er wenn phillip eines normalen todes gestorben wäre keine chance auf den thron gehabt auch da der vater der 2. Frau von phillip ein einflussreicher fürst(sein name ist mir leider entfallen) war, während alexanders mutter ursprünglich eine Dienerin im Tempel war
 
... das meine ich nicht denn wenn philotas nicht phillip umgebracht hätte, dann würde alexander vielleict gar nicht an die macht gekommen sein
denn phillip hatte ja noch ein weitere frau, die auch ein kind hatte und da phillip sich nicht besonders gut mit alexander verstand hätte er wenn phillip eines normalen todes gestorben wäre keine chance auf den thron gehabt auch da der vater der 2. Frau von phillip ein einflussreicher fürst(sein name ist mir leider entfallen) war, während alexanders mutter ursprünglich eine Dienerin im Tempel war

Ich glaube du verwechselst da etwas. Philipp II. wurde von einem Leibgardisten namens Pausanias ermordet. Philotas, Parmenions Sohn, wurde getötet weil er angeblich in eine Verschwörung gegen Alexander verwickelt war.
Was Olympias angeht, sie war die Tochter des Königs Neoptolemos von Epeiros aus der Dynastie der Aikiden. Das sie auch kultische Aufgaben hatte machte sie nicht zu einer "Dienerin".
Philipp hatte auch mehr als nur zwei Frauen. Die hier angesprochene ist wahrscheinlich Kleopatra, deren Onkel Attalos eine einflußreiche Person am Hofe Philipps war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben