HMS Pfeil

S

Suedwester

Gast
Tja .. wohin nun mit meiner Frage? Technikgeschichte gibt es nicht als Rubrik, Genealogie trifft es zwar, aber auch nicht ganz im engeren Sinne .... hmmm ... also versuch' ichs mal ier:

Am 12.11.1888 wurde der Aviso HMS "Pfeil" in Dienst gestellt 19.11.1888 in Richtung Ostafrika in Marsch gesetzt, um dort das Ostafrikanische Geschwader zu verstärken. Am 04.01.1889 wurde die Pfeil ins Ostafrikanische Geschwader aufgenommen und verblieb in diesem bis zum 29.09. In dieser Zeit nahm sie 411 Schiffskontrollen vor und beteiligte sich an Landkämpfen mit Artillerieunterstützung und Landungscorps. Kommandant zu dieser Zeit war Korvettenkapitän Draeger.
So, das ist das, was ich weiß. Was ich suche sind nun alle Dokumente (Text oder Bild), die sich mit der HMS Pfeil, insbesondere zur Zeit ihres Einsatzes im Ostafrikanischen Geschwader, aber auch in der gesamten restlichen Zeit von Stapellauf (06.09.1882) bis zum Abwracken (16.02.1922) beziehen. Neben offiziellen Dokumenten (BA/MA etc sind schon abgegrast) bin ich insbesondere auch an persönlichen Erinnerungen ehemaliger Besatzungsmitglieder interessiert. Hintergrund meines Interesses ist, daß einer meiner (indirekten) Vorfahren auf HMS Pfeil gedient hat und ich sein Schicksal und das des Schiffes für eine Publikation aufarbeiten möchte.
Danke schonmal im voraus!
Suedwester
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tja, schwierig, schwierig. :grübel: Du hast ja schon eine Menge an Informationen zusammen getragen. Wenn du sogar schon Bundesarchiv und Militärarchiv abgegrast hast, wirst du ja sicher Draegers Bericht über die Eroberung Sadanis 1889 kennen (RM 38/18, Bl.155-157), auch abgedruckt im Dokumententeil von W. Nuhn "Kolonialpolitik und Marine".

Ich habe mal etwas gegoogelt und "Spuren" mehrerer Briefmarkenauktionen gefunden, bei denen Ganzsachen von Besatzungsangehörigen versteigert wurden, bzw. werden. Vielleicht bekommst du über freundliche Nachfragen von Auktionshäusern oder Käufern Kopien?
Ein Besatzungsmitglied, Enno Lolling, fand ich grad eben noch hier:
http://64.233.183.104/search?q=cache:hkOBm2uaQH4J:www.wehrmacht-awards.com/forums/archive/index.php/t-4269.html+%22SMS+Pfeil%22&hl=de


Weiterhin macht sich für eine Publikation vielleicht auch das amtliche Siegel gut?
 

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Hallo Arne :)
Der Draeger Bericht beinhaltet leider keinen Hinweis auf meinen Verwandten, was natürlich nicht heißt, dass er nicht interessant wäre. Aber wie gesagt, soweit ich weiß, muss die Pfeil noch an anderen Aktionen beteiligt gewesen sein.
In Hildebrand/Röhr/Steinmetz, Die Deutschen Kriegsschiffe, (hauptsächlich Bd. 5 und 6) stehen ein paar Kleinigkeiten zum Ostafrikanischen Geschwader und zu Draeger. In Rochus Schmidt: Deutschlands Kolonien, wird auch darauf Bezug genommen.
Die Idee mit den Briefen hatte ich auch schon. Bloss hatte ich bisher nicht wirklich etwasdazu gefunden und zu einigen DSWA-Themen (speziell der Otawi Mienen AG) hab' ich mal ein paar Angebote bei eBay gefunden, aber leider keine oder nur abschlägige Bescheide wegen Kopien der Inhalte bekommen. Schade :(
Das Siegel hatte ich bisher nur in einem wesentlich schlechteren Scan. Da hab' ich mich Dank Dir ja jetzt schon verbessert :)
Zu Enno Lolling: DAS ist ja interessant! Der Mann war ja eine "Berühmtheit". Zumindest sicher so interessant, dass man das eine oder andere über ihn finden kann. DANKE! :)

Bye erstmal!
Suedwester

PS.: Bisher habe ich übrigens folgende Offiziere der "Pfeil" gefunden:
Leutnant zur See Block
Leutnant zur See Bruch
Korvettenkapitän Herbing, Kommandant, ab 2.4.89 auf der "Sophie"
Unterleutnant zur See Nieten
Marineassistenzarzt 1. Kl. Dr. Ruge,
ab 26.4.89 III. Marineunterzahlmeister Schmidt
Kapitänleutnant Schulz ,1. Offizier
Marineunterzahlmeister Woesner, ab 26.4.89 auf der "Sophie"
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
SMS Pfeil - Konstruktion

Mit den Konstruktionsarbeiten für den „ Aviso D“ 1879 begann die Kaiserliche Admiralität nach neuen Grundsätzen des Kriegsschiffbaus gegenüber den bis dahin angewandten vorzugehen. Sie sah erstmalig in der deutschen Marine Stahl anstelle von Holz und Eisen als Baustoff vor.
Typschiff dieser Fahrzeuge I. Classe ist die SMS Blitz (Aviso D), Schwesterschiff ist die SMS Pfeil (Ersatz Grille). Der Rumpf ist ein Querspant- und Längsspant-Stahlbau mit Doppelboden unter dem Maschinenraum.
Die Maschinenanlage von der Märkisch-Schlesischen Maschinenbau- und Hütten-A.G. vorm. F.A. Egells, Berlin-Moabit, besteht aus 2 liegenden 2zyl. 2fach Expansionsmaschinen in einem Maschinenraum und 8 Zyl.-Kessel mit einer Konstruktionsleistung von 2.850 PS und 17 kn Geschwindigkeit. Der Zweischraubenantrieb hatte je Schraube einen Durchmesser von 3,20m und für die beiden Masten legte man nicht eine konventionelle Takelage fest, sondern beließ lediglich Gaffel- und Stagsegel mit einer Segelfläche von 591 qm (Rah-Schoner).

Die SMS Pfeil (Ersatz Grille) läuft am 16.09.1882 vom Stapel mit der Baunummer 6. auf der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven. Klassifiziert wird das Schiff zunächst als Aviso, ab 1899 als kleiner Kreuzer, ab 1910 als Spezialschiff.
Das Schiff hat ein Deplacement von 1.486 t bei einer Länge von 78,43m, Breite von 9,90m und Tiefgang von 4,07m.
Für die SMS Pfeil war die Konstruktionsleistung mit 2.700 PSi angegeben. Die Meilenfahrt ergab eine Leistung von 2.337 PSi bei 144 Umdrehungen der Welle in der Minute und einer Geschwindigkeit von 15,6 kn. Bei einer Geschwindigkeit von 9 kn lag die Reichweite bei 2.440 sm. Die Rah-Schonertakelage wurde nach einem Umbau 1894 auf 282 qm Stützsegel reduziert; ab 1900 wird die Takelage ganz entfernt.
Die Besatzung bestand aus 6-7 Offizieren und 127-135 Mannschaftsmitgliedern.

Indiensthaltung und Kommandanten der SMS Pfeil

25.11.1884 – 09.12.1884
KL Borckenhagen (Probefahrten) 11.84 – 12.84
22.06.1885 – 05.10.1885
KK Frhr. v. Erhardt 6.85 -10.85
03.05.1887 – 16.09.1887
KK Hartog (Eduard) 5.87 – 9.87
12.11.1888 – 13.12.1889
KK Herbing 11.88 – 4.89
KK Draeger 4.89 – 12.89
01.04.1890 – 08.03.1892
KK Lavaud 4.90 – 4.91
KK Borckenhagen 4.91 3.92
03.04.1894 – 18.12.1895
KK Vüllers 4.94-1.95
KK Follenius 1.95 – 4.95
KK Palmgrén 4.95 - 10.95
KK v. Usedom 10.95 – 12.95
03.08.1897 – 21.09.1898
KK Gerstung (Friedrich) 8.97 – 5.98
KK Josephi 5.98 – 9.98
16.03 1900 – 29.09.1900
KL/KK Lietzmann (Otto) 3.00 – 9.00
30.03.1904 – 17.12 1918
KK Petuschky 3.04 – 9.05
KK Scheunemann 10.05 – 11.06
KL v. Grumbkow (Kurt) 12.06 – 3.07
KK Meinardus 3.07 – 10.07
KK Frhr. V. Keyserlingk 10.07 – 10.08
KK Siewert (Paul) 10.08 – 9.09
KK Löhlein 9.09 – 9.10
KK Tietze 9.10 – 10.11
KK Bunnemann 10.11 – 10.12
KK Teichmann (Georg) 10.12 – 9.13
KK Müller-Palm 9.13 – 6.16
FK Schubart 9.16 – 2.18
KK Hauck (Ernst) 2.18 – 12.18


Den Taufakt des Avisos Pfeil übernahm LzS Prinz Heinrich in der Gegenwart des Chefs der Admiralität. Die Probefahrten begannen am 25.11.1884 und konnten nach nur 2 Wochen abgeschlossen werden.

Zum aktiven Einsatz kam Pfeil ab 22.06.1885 als Aviso beim Übungsgeschwader, 1887 in gleicher Eigenschaft beim Manövergeschwader.
Aus Anlaß des Araberaufstandes in Ostafrika wurde Pfeil außerplanmäßig am 12.11.1888 in Dienst gestellt und trat am 19. die Ausreise an, musste unterwegs in Plymouth Sturmschäden beseitigen lassen und reihte sich am 04.01.1889 in das Ostafrikanische Geschwader ein. Sie erhielt zunächst für die Küstenblockade den Abschnitt Bagamojo – Insel Mafia, an 01.03. den Raum Sansibar zugeteilt. Bis zur Blockadeaufhebung führte Pfeil mit 411 Schiffskontrollen die größte Anzahl von allen beteiligten Kriegsschiffen durch. An Landkämpfen war sie teils mit der Artillerie von Bord aus, teils mit dem Landungskorps beteiligt (Siehe auch Beitrag von Arne; KK Draegers Bericht).
Da sich das aus Stahl gebaute Schiff aus sanitären Gründen für einen längeren Aufenthalt in den Tropen nicht eignete, wurde es am 29.09.1889 in die Heimat entlassen.
Unterwegs erhielt es den Befehl zum Panzergeschwader zu treten, das Kaiser Wilhelm II. auf seiner Orientreise begleitete. Am 06.12.1889 in Wilhelmshaven wurde Pfeil am 13.12. außer Dienst gestellt.

Ab 01.04.1890 nahm sie teil an einem Panzergeschwader u. a. bei der feierlichen Übergabe von Helgoland. Bis zur außer Dienststellung März 1892 für den großen Umbau, nahm Pfeil noch an diversen Manövern des Übungsgeschwaders teil.

Nach dem Umbau April 1894 war sie wieder teil von Übungsgeschwadern und wurde für sechs Wochen der Inspektion des Torpedowesens für Ausbildungszwecke zur Verfügung gestellt. Sie wurde auch kurzzeitig als Maschinenschulschiff eingesetzt und dann der Zieten zur Verstärkung im Fischereischutz zugeführt.

Ab 1904 fuhr die Pfeil in der aktiven Schlachtflotte als Aviso/Tender für das II. Geschwader. Am 08.12.1910 wurde der Aviso in die Liste der Spezialschiffe überführt.

Mit Kriegsausbruch trat Pfeil neben ihrer Verwendung als Tender des II., später des IV. Geschwaders zur Hafenflottille der Elbe und wurde hier bis zum Ausscheiden aus dieser am 28.06.1915 im Sicherungs- und Überwachungsdienst eingesetzt. Anschließend stand sie u. a. dem Flottenkommando und der U-Schule für Übungen zur Verfügung.

Am 16.02.1922 wird die Pfeil aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und danach in Wilhelmshaven abgewrackt.

Quelle:
Die deutschen Kriegsschiffe – Biographien; Hildebrand, Röhr, Steinmetz;
Band 1, S148 (Aviso Blitz); Band 5, S45f (Aviso Pfeil)
Die deutschen Kriegsschiffe 1815 – 1945; Gröner; Band 1, S118f
Die Marine in Wilhelmshaven; Koop, Mulitze; S72, 76
Kolonialpolitik und Marine; Nuhn
 
Hab ich glatt die Bewaffnung unterschlagen:

Ursprünglich:
1 Rk - 12,5cm L 23 (100) 52hm
4 Rk - 8,7cm L 24 (400)
4 Revolverkanonen
1 Bug-Tr-35cm (3)

ab ca. 1890
6 SK - 8,8cm L 30 (600)
3 Tr-35cm (8); 2 Decks-Seiten, 1-Unterwasserbugrohr;
zuletzt keine Tr.
 
Hallo Köbis :)
*ggg*
Jojo ;) Wie schon in der PN stand: Keine Angaben zu den Revolverkanonen. :( RK steht hier für Ringkanone, das hatte ich nun wieder nicht bedacht.
 
Richtig, Rk steht für Ringkanone und die Zahl in der Klammer stellt die Dotation der Kalibermunition dar.
 
Besatzung Pfeil

Hallo Südwester,
einer meiner Vorfahren war auch auf der Pfeil. Ich habe ein paar alte fotos gefunden. Auf einem ist er in Uniform und Mütze.
Außer seinem Namen und das er im 1.WK vor den Falkladinseln gefallen ist weiss ich nicht viel mehr von ihm
Interessiert dich das?:grübel:
 
Kommandanten SMS Pfeil

Schönen guten Tag,
in Ihrem Beitrag zur SMS Pfeil ist als Kommandant KK Herbing aufgeführt. Dieser war etwas später auch Kommandant auf Helgoland. Leider habe ich bis dato keine weiteren Angaben zu Herrn Herbing finden können. Vielleicht haben sie in Ihren Unterlagen etwas über Herrn Herbing. Gesucht werden unter anderem Geburts- und Sterbedaten und falls bekannt wo er tätig war.

Besten Dank schon einmal für Ihre mühe.


SMS Pfeil - Konstruktion

Mit den Konstruktionsarbeiten für den „ Aviso D“ 1879 begann die Kaiserliche Admiralität nach neuen Grundsätzen des Kriegsschiffbaus gegenüber den bis dahin angewandten vorzugehen. Sie sah erstmalig in der deutschen Marine Stahl anstelle von Holz und Eisen als Baustoff vor.
Typschiff dieser Fahrzeuge I. Classe ist die SMS Blitz (Aviso D), Schwesterschiff ist die SMS Pfeil (Ersatz Grille). Der Rumpf ist ein Querspant- und Längsspant-Stahlbau mit Doppelboden unter dem Maschinenraum.
Die Maschinenanlage von der Märkisch-Schlesischen Maschinenbau- und Hütten-A.G. vorm. F.A. Egells, Berlin-Moabit, besteht aus 2 liegenden 2zyl. 2fach Expansionsmaschinen in einem Maschinenraum und 8 Zyl.-Kessel mit einer Konstruktionsleistung von 2.850 PS und 17 kn Geschwindigkeit. Der Zweischraubenantrieb hatte je Schraube einen Durchmesser von 3,20m und für die beiden Masten legte man nicht eine konventionelle Takelage fest, sondern beließ lediglich Gaffel- und Stagsegel mit einer Segelfläche von 591 qm (Rah-Schoner).

Die SMS Pfeil (Ersatz Grille) läuft am 16.09.1882 vom Stapel mit der Baunummer 6. auf der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven. Klassifiziert wird das Schiff zunächst als Aviso, ab 1899 als kleiner Kreuzer, ab 1910 als Spezialschiff.
Das Schiff hat ein Deplacement von 1.486 t bei einer Länge von 78,43m, Breite von 9,90m und Tiefgang von 4,07m.
Für die SMS Pfeil war die Konstruktionsleistung mit 2.700 PSi angegeben. Die Meilenfahrt ergab eine Leistung von 2.337 PSi bei 144 Umdrehungen der Welle in der Minute und einer Geschwindigkeit von 15,6 kn. Bei einer Geschwindigkeit von 9 kn lag die Reichweite bei 2.440 sm. Die Rah-Schonertakelage wurde nach einem Umbau 1894 auf 282 qm Stützsegel reduziert; ab 1900 wird die Takelage ganz entfernt.
Die Besatzung bestand aus 6-7 Offizieren und 127-135 Mannschaftsmitgliedern.

Indiensthaltung und Kommandanten der SMS Pfeil

25.11.1884 – 09.12.1884
KL Borckenhagen (Probefahrten) 11.84 – 12.84
22.06.1885 – 05.10.1885
KK Frhr. v. Erhardt 6.85 -10.85
03.05.1887 – 16.09.1887
KK Hartog (Eduard) 5.87 – 9.87
12.11.1888 – 13.12.1889
KK Herbing 11.88 – 4.89
KK Draeger 4.89 – 12.89
01.04.1890 – 08.03.1892
KK Lavaud 4.90 – 4.91
KK Borckenhagen 4.91 3.92
03.04.1894 – 18.12.1895
KK Vüllers 4.94-1.95
KK Follenius 1.95 – 4.95
KK Palmgrén 4.95 - 10.95
KK v. Usedom 10.95 – 12.95
03.08.1897 – 21.09.1898
KK Gerstung (Friedrich) 8.97 – 5.98
KK Josephi 5.98 – 9.98
16.03 1900 – 29.09.1900
KL/KK Lietzmann (Otto) 3.00 – 9.00
30.03.1904 – 17.12 1918
KK Petuschky 3.04 – 9.05
KK Scheunemann 10.05 – 11.06
KL v. Grumbkow (Kurt) 12.06 – 3.07
KK Meinardus 3.07 – 10.07
KK Frhr. V. Keyserlingk 10.07 – 10.08
KK Siewert (Paul) 10.08 – 9.09
KK Löhlein 9.09 – 9.10
KK Tietze 9.10 – 10.11
KK Bunnemann 10.11 – 10.12
KK Teichmann (Georg) 10.12 – 9.13
KK Müller-Palm 9.13 – 6.16
FK Schubart 9.16 – 2.18
KK Hauck (Ernst) 2.18 – 12.18


Den Taufakt des Avisos Pfeil übernahm LzS Prinz Heinrich in der Gegenwart des Chefs der Admiralität. Die Probefahrten begannen am 25.11.1884 und konnten nach nur 2 Wochen abgeschlossen werden.

Zum aktiven Einsatz kam Pfeil ab 22.06.1885 als Aviso beim Übungsgeschwader, 1887 in gleicher Eigenschaft beim Manövergeschwader.
Aus Anlaß des Araberaufstandes in Ostafrika wurde Pfeil außerplanmäßig am 12.11.1888 in Dienst gestellt und trat am 19. die Ausreise an, musste unterwegs in Plymouth Sturmschäden beseitigen lassen und reihte sich am 04.01.1889 in das Ostafrikanische Geschwader ein. Sie erhielt zunächst für die Küstenblockade den Abschnitt Bagamojo – Insel Mafia, an 01.03. den Raum Sansibar zugeteilt. Bis zur Blockadeaufhebung führte Pfeil mit 411 Schiffskontrollen die größte Anzahl von allen beteiligten Kriegsschiffen durch. An Landkämpfen war sie teils mit der Artillerie von Bord aus, teils mit dem Landungskorps beteiligt (Siehe auch Beitrag von Arne; KK Draegers Bericht).
Da sich das aus Stahl gebaute Schiff aus sanitären Gründen für einen längeren Aufenthalt in den Tropen nicht eignete, wurde es am 29.09.1889 in die Heimat entlassen.
Unterwegs erhielt es den Befehl zum Panzergeschwader zu treten, das Kaiser Wilhelm II. auf seiner Orientreise begleitete. Am 06.12.1889 in Wilhelmshaven wurde Pfeil am 13.12. außer Dienst gestellt.

Ab 01.04.1890 nahm sie teil an einem Panzergeschwader u. a. bei der feierlichen Übergabe von Helgoland. Bis zur außer Dienststellung März 1892 für den großen Umbau, nahm Pfeil noch an diversen Manövern des Übungsgeschwaders teil.

Nach dem Umbau April 1894 war sie wieder teil von Übungsgeschwadern und wurde für sechs Wochen der Inspektion des Torpedowesens für Ausbildungszwecke zur Verfügung gestellt. Sie wurde auch kurzzeitig als Maschinenschulschiff eingesetzt und dann der Zieten zur Verstärkung im Fischereischutz zugeführt.

Ab 1904 fuhr die Pfeil in der aktiven Schlachtflotte als Aviso/Tender für das II. Geschwader. Am 08.12.1910 wurde der Aviso in die Liste der Spezialschiffe überführt.

Mit Kriegsausbruch trat Pfeil neben ihrer Verwendung als Tender des II., später des IV. Geschwaders zur Hafenflottille der Elbe und wurde hier bis zum Ausscheiden aus dieser am 28.06.1915 im Sicherungs- und Überwachungsdienst eingesetzt. Anschließend stand sie u. a. dem Flottenkommando und der U-Schule für Übungen zur Verfügung.

Am 16.02.1922 wird die Pfeil aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und danach in Wilhelmshaven abgewrackt.

Quelle:
Die deutschen Kriegsschiffe – Biographien; Hildebrand, Röhr, Steinmetz;
Band 1, S148 (Aviso Blitz); Band 5, S45f (Aviso Pfeil)
Die deutschen Kriegsschiffe 1815 – 1945; Gröner; Band 1, S118f
Die Marine in Wilhelmshaven; Koop, Mulitze; S72, 76
Kolonialpolitik und Marine; Nuhn
 
Schönen guten Tag,
in Ihrem Beitrag zur SMS Pfeil ist als Kommandant KK Herbing aufgeführt. Dieser war etwas später auch Kommandant auf Helgoland. Leider habe ich bis dato keine weiteren Angaben zu Herrn Herbing finden können. Vielleicht haben sie in Ihren Unterlagen etwas über Herrn Herbing. Gesucht werden unter anderem Geburts- und Sterbedaten und falls bekannt wo er tätig war.

Besten Dank schon einmal für Ihre mühe.

Tut mir Leid, ich habe leider keine Informationen zu dem KK Herbing.
Wenn eine ergiebige Netzrecherche nichts bringt, bleibt nur noch die Anfrage an das Bundesarchiv Abteilung Militärarchiv in Freiburg. Da gibt es bestimmt entsprechende Personenlisten und nähre Informationen zu Offizieren.
https://www.bundesarchiv.de/bundesarchiv/organisation/abteilung_ma/index.html.de
 
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