Wir haben gut lachen darüber, wir stecken nicht drin. Dass es durchaus Leute gibt, die ihr historisches Wissen über Nazi-Deutschland von
id Software: Return to Castle Wolfenstein beziehen, erscheint uns als eine Glosse am Rande. Wäre "Wolfenstein" jedoch ein Blockbuster-Movie von "300"-Ausmaßen, mit dem Anspruch, eine historische Gegebenheit darzustellen (eventuell lose basiert auf irgendeinem Kommandounternehmen), die Diskussion in Deutschland wäre sicher nicht marginal.
Deshalb kann ich es verstehen, wenn die Iraner perplex über die lineare Stupidität und unverfrorene High-Tech-Trashigkeit von "300" sind: vorsichtig gerade eben selbst die vorislamischen Wurzeln ihrer Kultur reklamierend (ähnlich den Libanesen und Tunesiern, nb.) , sehen sie diese von einem Propagandafilm (ohne Anführungsstriche) eines wirren Gemenges aus rassischem Suprematismus, Sozialdarwinismus und Kadavergehorsam als Feind dargestellt, ebenfalls grell überzeichnet als apokalyptisch-breughelsche Höllenarmee, mit der (nb.) übrigens Werte wie kulturelle Vielfalt und Toleranz, Individualität und Respekt der Andersartigkeit karikiert werden.
Dass der Film aus schierem Spaß an der Krassheit entstanden sein soll, verschließt sich angesichts sämtlicher erkennbarer Elemente eines Propagandafilms. Kein Wunder, dass die Iraner (und nicht nur sie) darüber rätseln, was der Sch.... eigentlich soll
und wer an sowas Interesse hat.