Archäologie ohne Geschichtsschreibung?

Es gibt ja weit mehr Anhaltspunkte für archäologische Reste, als nur Schriftquellen. Nehmen wir Kalkriese. Clunn kam auf die Idee, dort zu prospektieren, weil dort immer wieder römische Funde gemacht wurden. Seit über dreihundert Jahren sind Münzfunde aus Kalkriese und Umgebung bekannt. Nachdem er anhand dreier Schleuderbleie militärische Präsenz nachweisen konnnte, wurde dort begonnen, gezielt nach Überresten einer Schlacht zu graben. Hier waren also Vorfunde das ausschlaggebende Element. Genauso, wie jüngst bei Northeim Kalefeld.
Viele archäologische Reste zeichnen sich aber auch in der Topographie noch ab, in Orts- und Flurnamen oder in überlieferten Sagen. So erzählte mir mal ein Archäologe von einer lokalen Legende (irgendetwas mit "Rennbahn" oder so ähnlich) - ich krieg sie leider nicht mehr ganz hin - der Archäologen eher spaßeshalber mal nachgingen und sie fanden ein Fürstengrab mit Pferden.
Zudem haben erfahrene Archäologen natürlich auch ein Auge für anthropogene Geländestrukturen.
Es gibt natürlich auch Archäologie nach der Schriftquelle. Hier ist insbesondere Pausanias, der "Reiseführer der Archäologen" zu nennen.
 
Gesucht wird doch eher weniger, die meisten Funde kommen durch Begehungen zustande.
Ausgrabungen werden fast immer nur noch durch Bauvorhaben angeregt.
Forschungsgrabungen wie z.b. auf dem Glauberg sind eher selten.
Gerade die archl. Forschungen im Bereich der Vorgeschichte hier in der BRD sind vielfach durch das Interesse an einzelnen Aspekten der Vorgeschichtlichen Kultur geprägt. Man untersucht z.b. die Rohstoffvorkommen für Kupfer (Mitterberg z.b), oder Aspkete der Salzgewinnung in Bad Nauheim.......usw.
Dann gibt es Schwerpunktprogramme darunter fällt die obig angesprochene Grabung auf und an dem Glauberg.
Bei diesen Forschungen werden Fragen aus den verschiedensten Teilgebeiten der Archäologe gebündelt.
Gab es bereits während der Hallstattzeit in Mitteleuropa stadtartige Machtzentren mit überregionaler Bedeutung? Dieser Frage soll im Rahmen des neu eingerichteten Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Frühe Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse - Zur Genese und Entwicklung 'frühkeltischer Fürstensitze' und ihres territorialen Umlandes“nachgegangen werden.
Quelle:www.fuerstensitze.de :: Home

Außer bei Zufallsfunden kann doch Suche nicht wirklich unvoreingenommen sein.
Das liegt der Hund begraben.
Das liegt dann wie bei jeder anderen Forschungen an den Personen.
Aber das trifft ja eigentlich alle Arten von Forschungen.

Ansonsten siehe Beitrag El Quijoteoben
 
Zuletzt bearbeitet:
Was wäre denn deiner Meinung nach die antiken Konstruktion zur Latènekultur ?
Ich dachte da an Gallier.
Richtig ist natürlich, dass sich Caesar und Co die Keramik nicht ganz wichtig nahmen wie es heutige Archäologen tun, wenn sie die eine Kultur von der anderen unterscheiden.
Dass sich die archäologische Forschung vor allem mit solch gegenständlichen Dingen beschäftigt, liegt in der Natur der Sache. Der Ausgräber findet eben Scherben, Pfostenlöcher etc..., die nicht unbedingt im Zusammenhang der "großen Politik" stehen.
 
Die "Gallier" sind ja eben nur ein Teil der Spätlatènekultur, von daher finde ich das nicht wirklich überzeugend :grübel:.
Richtig ist natürlich, dass sich Caesar und Co die Keramik nicht ganz wichtig nahmen wie es heutige Archäologen tun, wenn sie die eine Kultur von der anderen unterscheiden.
Die Latènekultur ist ja nicht nur durch Keramik definiert.
Vrgl.
La-Tne-Kultur
die nicht unbedingt im Zusammenhang der "großen Politik" stehen
Welche große Politik meinst du ?
Nur weil uns schriftl. Quellen von den Kelten selbst fehlen, heist das ja nun noch lange nicht das man an den Funden und Befunden eine Menge interessante Dinge herauslesen kann.
Große Politik wirst du am ehesten auf Tontafeln der alten Orients finden, bzw. in der römischen "Geschichtsschreibung".
 
Gesucht wird doch eher weniger, die meisten Funde kommen durch Begehungen zustande.
Ausgrabungen werden fast immer nur noch durch Bauvorhaben angeregt.
Forschungsgrabungen wie z.b. auf dem Glauberg sind eher selten.
Gerade die archl. Forschungen im Bereich der Vorgeschichte hier in der BRD sind vielfach durch das Interesse an einzelnen Aspekten der Vorgeschichtlichen Kultur geprägt. Man untersucht z.b. die Rohstoffvorkommen für Kupfer (Mitterberg z.b), oder Aspkete der Salzgewinnung in Bad Nauheim.......usw.
Dann gibt es Schwerpunktprogramme darunter fällt die obig angesprochene Grabung auf und an dem Glauberg.
Bei diesen Forschungen werden Fragen aus den verschiedensten Teilgebeiten der Archäologe gebündelt.
Quelle:www.fuerstensitze.de :: Home

Das liegt der Hund begraben.
Das liegt dann wie bei jeder anderen Forschungen an den Personen.
Aber das trifft ja eigentlich alle Arten von Forschungen.

Ansonsten siehe Beitrag El Quijoteoben

Da möchte ich noch anmerken, dass der Durchbruch der geomagnetischen Bodenuntersuchungen die Archäologie enorm revolutioniert hat. Mehr noch als bei der Luftbild-Archäologie ermöglicht diese Art der Prospektion, gezielt Strukturen zur Ausgrabung auszuwählen.
 
Zurück
Oben