Kalkriese als Ort der Varusschlacht zweifelhaft

Du kannst Hypothesen aufstellen noch und nöcher: Geschichte ist nichts ohne Quellen, ohne die Quellen haben wir gar nichts. Worüber man streiten kann, ist der Wert und Wahrheitsgehalt der einzelnen Quellen, und natürlich die Interpretation der einzelnen, für uns heute zum Teil geheimnisvollen Aussagen.
Wenn Du diesen Thread liest, dann wirst Du auch feststellen, dass ganz abgesehen von den Schriftquellen auch der archäologische Befund von Kalkriese - der letztlich ja auch eine Quelle darstellt - ebenfalls interpretiert wird. Diese Interpretation erfolgt gleichermaßen im Licht der Schriftquellen als auch davon isoliert. (Durchsuche diesen Thread z.B. mal nach "Defileegefecht".)
 
Hallo Ihr Lieben :winke:

bezüglich Kalkriese wurden hier die Argumente beider Seiten ausführlich ausgetauscht und haben zu keiner Gewissheit geführt. Da in jüngster Zeit keine neuen Funde und Befunde in Kalkriese auftraten, gibt es auch keine neuen Erkenntnisse diesbezüglich.


Der neue Fundort am Harzhorn, wenn auch in einen anderen zeitlichen Kontext gehörend, könnte jedoch grundsätzlich neue Erkenntnisse zur Schlachtfeldarchäologie beitragen. Nun haben wir endlich ein Vergleichsstück, das die Forschung ein ganzes Stück weiterbringen könnte.

-Auffallend ist zunächst, dass das Schlachtfeld am Harzhorn aufgrund der Fundverteilung eine ungefähre Rekonstruktion der Vorgänge zulässt, im Gegensatz zum zusammenhanglosen Fundbild bei Kalkriese.

-Am Harzhorn wurde eine große Anzahl an Waffen und eine geringe Anzahl an Münzen gefunden (wie es für ein Schlachtfeld zu erwarten ist), bei Kalkriese ist es genau umgekehrt.

-Am Harzhorn traten Waffen beider Konfliktparteien auf, bei Kalkriese fehlen dagegen germanische Funde.


Der Fundkomplex Kalkriese steckt noch voller Widersrüche und ungelöster Fragen, so dass eine abschließende Bewertung derzeit nicht möglich ist. :)


LG Nicole
 
Liebe Nicole!

Auf so einen Beitrag hab' ich bei diesem Thread lange gewartet.

Danke dafür!

Außerdem möchte ich eine Literaturempfehlung geben:

Zum Thema Varusschlacht gibt es hunderte (wenn nicht tausende) von Büchern von allen möglichen und unmöglichen Autoren, denen teilweise keine These zu abstrus ist, um sie nicht per Buch zu verbreiten.

Dabei sind wir überwiegend auf Autorenbehauptungen angewiesen, werden Zitate aus den Urquellen wiedergekäut und verwegen „interpretiert“.

Mit den Urquellen ist es so, dass man sie ja meistens nicht zur Hand hat oder Latein und Altgriechisch ja nun überwiegend nicht zum heutigen Handwerkszeug gehören.

Sucht man DEUTSCHE Übersetzungen der Urquellen, kommt man indessen nicht weit.

Zwar gehört der Tacitus („Annalen“) zum Bestand jedes besseren Museums-Shops aber sonst…?

Vom Cassius Dio Cocceianus wurde erst vor Kurzem überhaupt eine deutsche Fassung auf den Markt gebracht, aber wenn man sich (nur) für die Varusschlacht interessiert, muss man trotzdem das umfangreiche Gesamtwerk für teuer Geld kaufen, während es in Wirklichkeit nur um etwa 20 Seiten im 5. Band geht.

Velleius Paterculus gibt es nur antiquarisch (und dann ziemlich teuer); bei den anderen Autoren sieht’s finster aus…!

Dem hilft der Reclam-Verlag Stuttgart jetzt mit einem Geniestreich ab, der nun auf den Markt gekommen ist.

Auf kompakt 147 Seiten (zzgl., Anhang) sind ALLE bekannten (und weniger bekannten) Textauszüge antiker Autoren zusammen gefasst, die man zum Thema Varus/Varusschlacht kennt.

Die Aufteilung ist immer so, dass auf der linken Seite der (griechische oder lateinische) Originaltext steht und auf der gegenüberliegenden rechten Seite gute deutsche Übersetzung (gut, soweit ich das Lateinische beurteilen kann, griechisch kann ich nicht!).

Enthalten sind Texte von Ovid, Manlius, Velleius Peterculus, Seneca d. Ä., Seneca d. J., Plinius d. Ä., Frontius, Strabo, Florus, Tacitus, Cassius Dio Cocceianus und orosius.


Und jetzt kommts:
Das Büchlein kostet nur, 4,80 €!

Gruß
 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Grunde richtig, Nicole, in der Ausführung aber die falschen Schlüße gezogen.
Ja, das neue Schlachtfeld kann der Schlachtfeldarchäologie im Bereich der Antike neue Ergebnisse bescheren. Der direkte Vergleich wird sich allerdings schwer tun, denn der direkte Vergleich ist per se gar nicht möglich.
Nicht nur die Zeitstellung ist offensichtlich eine andere, auch die Behandlung des Areals durch die Zeit und vom Verlauf einer Schlacht bzw. seinen Ausgangsvoraussetzungen müssen wir aufgrund der von dir vorgebrachten Vergleiche leider auch sprechen.

Im neuen Befund wird davon gesprochen, dass Unmengen an Bolzenspitzen zu finden waren. Daraus zu verallgemeinern dass jedes Schlachtfeld der römischen Antike einen (massiven) Einsatz sah oder solche Geschütze immer nur in eine Richtung schoßen ist m.E. unzulässig.
Ähnliches läßt sich dann auch auf die Münzen anbringen. Weil es auf einem von zwei Schlachtfeldern wenig Münzen gab, heißt dies ebensowenig dass sich solche durch monetäre Abwesenheit auszeichnen, wie der Kehrschluß aus Kalkriese bedeutete, dass auf jedem Schlachtfeld Reichtümer zu finden seien.

Auch das du aus dem Bemerkenswerten scheinbar eine Bewertung oder gar Abwertung Kalkrieses und seiner Theorien konstruieren möchtest halte ich für nicht angebracht.
In der Tat ist der Erhalt des neuen Schlachtfeldes erstaunlich gut, selbst für modernere Stätten. Das sagt aber leider gar nicht aus, zu den Theorien rund um Kalkriese. Eher noch würde es eine Erwartungshaltung generieren, wenn wir von zukünftigen Schlachtfeldern "ordentlicher" Auseinandersetzungen sprechen, soll heißen, von Schlachtfeldern bei denen es sich nicht um Belagerungen, Hinterhalte u.ä. handelte, denn so viel wird zumindest bereits über den Neufund ausgesagt.

Im Gegenzug sagst du Eingangs, dass wir alles bereits diskutiert haben, bringst aber erneut das von allen Beteiligten zur Kenntnis genommene Argument der mangelnden germanischen Funde in Kalkriese ein.
Wobei ich noch keinerlei wissenschaftliche Auswertung in der Hand hatte (wie auch, ist doch alles noch im entstehen), die klare Aussagen über die Zusammensetzung der 3.Jhderter Schlacht trifft.

Bleiben wir doch also bitte bei dem klar zu äußernden:
Der Neufund kann uns wichtige Erkenntnisse liefern, vielleicht auch für die Auswertung Kalkrieses und anderer Schlachtfelder. Aber warten wir erstmal die Publikationen ab. Solange können wir nur Bemerkenswertes an beiden für sich selbst konstatieren.
 
hallo,
Meine Vorbehalte:
Wenn, sollte Kalkriese in die antiken Quellen eingebunden werden.
Sofern ich das in der kurzen Zeit verfolgen konnte wurden die antiken Quellen in Kalkriese eingebunden.
Meiner Meinung nach der falsche Weg.
Kalkriese als Fundort antiker Artefakte dankbar anzunehmen erachte ich für absolut zulässig.
Kalkriese in Verbindung mit Der "Schlacht im Teutoburger Wald" zu bringen, drängt sich nun wirklich auf.
Wenn ich mir aus einer völlig anderen, losgelösten Sicht Kalkriese anschaue, passt es so exakt in die antiken Quellen und in militärische Abfolgen der möglichen Geschehnisse daß ich einen "Schreck" bekommen habe. Es drängt sich geradezu eine Strategie auf, die sich in den Quellen auch wiederfindet.(Interpretation)
Allerdings würde selbst eine Fehlinterpretation die militärische Betrachtung unberührt lassen.
Hinweise für diese Form der Analysen habe ich gesucht aber keine gefunden.
Meine Kommentare,welche ich mittlerweile als dumm bezeichne, waren sinnlos. Rot berechtigt.
Wenn ich Informationen zurückhalte, brauche ich mich nicht zu wundern wenn niemand folgen kann.
Sorry an alle die ich, unbeabsichtigt, ärgerlich gemacht habe.
Bis zum Jahrestag
Lupus
 
Was die Varusschlacht angeht, hat man beide Ansätze bereits erprobt.
Man ist mit den Quellen in der Hand und (vermeintlicher) Logik im Kopf losgezogen. Das Ergebnis ist eine große Zahl potentieller Handlungsorte (u.a. ja auch die Region um Kalkriese).

Andersherum funktioniert es, wie wir hier lange diskutierten bedingt. Nach dem Fund wurden die Quellen rangezogen. Das da bei weitem nicht alles stimmig ist, wie gesagt, haben wir diskutiert.

Was die Archäologie angeht, so ist das vorgehen durchaus normal. Man findet etwas und wendet sich den literarischen Quellen zu, um zu klären, was man warum gefunden hat.
Das klappt sicher nicht immer und recht häufig sind die Ergebnisse unklar.
Aber häufig funktioniert es auch.
 
@Tib. Gabinius

Im Grunde richtig, Nicole, in der Ausführung aber die falschen Schlüße gezogen.
Ja, das neue Schlachtfeld kann der Schlachtfeldarchäologie im Bereich der Antike neue Ergebnisse bescheren. Der direkte Vergleich wird sich allerdings schwer tun, denn der direkte Vergleich ist per se gar nicht möglich.
Zunächst einmal: Ich habe gar keine Schlüsse gezogen.

Mit dem Vergleich der beiden Schlachtfelder befassen sich übrigens sowohl Moosbauer, der in beiden Projekten beteiligt ist, als auch der Schlachtfeldarchäologe Rost. Das wäre Dir bekannt, wenn Du die Vorträge am 16. 12. und 21.01. in Osnabrück besucht hättest.

Nicht nur die Zeitstellung ist offensichtlich eine andere, auch die Behandlung des Areals durch die Zeit und vom Verlauf einer Schlacht bzw. seinen Ausgangsvoraussetzungen müssen wir aufgrund der von dir vorgebrachten Vergleiche leider auch sprechen.
Wer ist „wir“? Wieviele Personen verbergen sich hinter dem Pseudonym „Tib.Gabinius“?
Dennoch ist der Einwand berechtigt, dass die Kalkrieser-Niewedder-Senke im Gegensatz zum Harzhorn jahrhundertelang landwirtschaftlich genutzt wurde. Aber habe ich dem widersprochen? In einem Vergleich ist dieser Umstand selbstverständlich zu berücksichtigen.

Im neuen Befund wird davon gesprochen, dass Unmengen an Bolzenspitzen zu finden waren. Daraus zu verallgemeinern dass jedes Schlachtfeld der römischen Antike einen (massiven) Einsatz sah oder solche Geschütze immer nur in eine Richtung schoßen ist m.E. unzulässig.
Habe ich das getan? Deine Kritik geht ins Leere.

Ähnliches läßt sich dann auch auf die Münzen anbringen. Weil es auf einem von zwei Schlachtfeldern wenig Münzen gab, heißt dies ebensowenig dass sich solche durch monetäre Abwesenheit auszeichnen, wie der Kehrschluß aus Kalkriese bedeutete, dass auf jedem Schlachtfeld Reichtümer zu finden seien.


Auch hier werde ich falsch wiedergegeben. Schlachtfelder zeichnen sich nicht durch „monetäre Abwesenheit“ aus, die Formulierung allein ist Unsinn. Ansonsten müssten wir jeden Acker, der keine römischen Fundmünzen aufweist, als potentielles Schlachtfeld bezeichnen. Jedoch teilen sowohl Moosbauer als auch Rost die Meinung, dass ein derart hohes Münzaufkommen wie in Kalkriese als ungewöhnlich zu betrachten ist. Über die Gründe dafür darf natürlich spekuliert werden.

Auch das du aus dem Bemerkenswerten scheinbar eine Bewertung oder gar Abwertung Kalkrieses und seiner Theorien konstruieren möchtest halte ich für nicht angebracht.
Ich habe überhaupt nichts bewertet.
... so dass eine abschließende Bewertung derzeit nicht möglich ist.
Dass es noch Widersprüche und offene Fragen bezüglich Kalkriese gibt, bezweifeln nur wenige.

Eher noch würde es eine Erwartungshaltung generieren, wenn wir von zukünftigen Schlachtfeldern "ordentlicher" Auseinandersetzungen sprechen, soll heißen, von Schlachtfeldern bei denen es sich nicht um Belagerungen, Hinterhalte u.ä. handelte, denn so viel wird zumindest bereits über den Neufund ausgesagt.


Nach Moosbauer sind auch am Harzhorn römische Truppen in einen Hinterhalt geraten. Allerdings blieb ihnen genügend Zeit, die Artillerie zu postieren und einzusetzen.

Im Gegenzug sagst du Eingangs, dass wir alles bereits diskutiert haben, bringst aber erneut das von allen Beteiligten zur Kenntnis genommene Argument der mangelnden germanischen Funde in Kalkriese ein.
Nur zur Erinnerung.


Bleiben wir doch also bitte bei dem klar zu äußernden:
Der Neufund kann uns wichtige Erkenntnisse liefern, vielleicht auch für die Auswertung Kalkrieses und anderer Schlachtfelder.

Na bitte, warum nicht gleich so. Moosbauer und Rost halten den Fundkomplex Harzhorn für einen wichtigen weiteren Baustein und arbeiten an Erkenntnissen aus dem Vergleich. Zu Berücksichtigen sind dabei selbstverständlich die zum Teil unterschiedlichen Bedingungen, die bei beiden Ereignissen angenommen werden müssen. Die Differenzen, die ich in meinem obigen Beitrag angesprochen habe, werden von beiden als wichtige Aspekte betrachtet.

Natürlich können wir mit unserer Diskussion hier im Forum darauf warten, dass von beiden Projekten abschließende wissenschaftliche Publikationen vorliegen. Bis dahin müssen wir uns mit den Aussagen begnügen, die auf öffentlichen Vorträgen gemacht werden.

LG Nicole
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Warum jetzt wieder der persönliche Tonfall? Ist es nicht möglich zu diskutieren, ohne sofort wieder zu reagieren, als häte man versucht die Kirschen des zu steheln?

Die von dir angestellten Vergleiche zwischen dem neuen Fundplatz und Kalkriese sprechen zwar einen Schluß nicht wörtlich aus, aber die bislang von dir in diesem Thema geäußerte Meinung zusammen mit dieser Zusammenstellung sind eine klar herauszulesende Richtung, die bestimmte Schlüße eben wiederholen ohne sie zu benennen.

Die polemischen Bemerkungen zu meiner Abwesenheit auf Vorträgen oder das Personalpronomen "wir", welches im übrigen, wie man aus der Formulierung "wir müssen uns unterhalten", auf uns beide und nicht wie intendiert auf eine dissoziative Identitätsstörung oder gar eine Verschwörung bezogen war, bitte ich an dieser Stelle nochmals zu unterlassen. Eine normale Diskussion muß doch möglich sein.
Solltest du dich von mir falsch verstanden wissen, dann formuliere dies doch bitte einfach und klar. Ich bin gerne bereit einzuräumen, wenn ich zu viel in die von dir angeführten Zusammenhänge, wie o.g. interpretiert haben sollte.

Zum eigentlich inhaltlichen: mir ist Moosbauers Theorie zu Ohren gekommen, einen hinlänglichen Beweis dafür konnte ich bislang weder entdecken noch nach so kurzer Kampagne erwarten. Gerade in Sachen Kalkriese war es eine der großen, zu recht angebrachten Kritiken, dass so schnell nach den ersten Funden Theorien verbreitet wurden, oder umgangssprachlich: alle schrien sofort "Varus".
Bis das gesamte Areal gesichtet und verarbeitet ist, würde ich mich in derlei Äußerungen einfach zurückhalten.

Zu deinen letzten Äußerungen, neben dem erneut persönlichen "warum nicht gleich so" (obwohl mein Beitrag beginnt wie er abschließt), halte ich die Formulierung "müssen wir uns mit den Aussagen begnügen, die auf öffentlichen Vorträgen gemacht werden" für ebenso unangebracht wie die eiligen Vergleiche. Geduld und Recherche sind zwar heute in Zeiten medialer Verbreitung und Kommunikation eingeschränkt worden, aber trotzdem sollte es doch möglich sein, Kritik zu äußern oder zum abwarten aufzufordern, ohne sofort angegangen zu werden, als wäre man ein Pferdedieb.
 
Ebensowenig, wie man Kalkriese als Ort (höchstens eines Teils) der Varusschlacht mit aller Gewalt herbeidiskutieren kann, ist es möglich, anderslautende Meinungen oder Argumente - wie auch die von Nicole - hier einfach zu negieren oder zu zerreden.

ES GIBT KEINEN HIEB- UND STICHFESTEN BEWEIS FÜR KALKRIESE, da mag man argumentieren, so viel man will.

Schon gar nicht so, dass man anderslautende Argumente fast schon reflexhaft mit "Nein!" beantwortet.

Dieser Thread ist jetzt 43 Seiten lang und bringt eigentlich nix Neues mehr, außer das die Töne immer schriller werden.

Wir werden das hier nicht lösen können!

Warten wir also auf neue Erkenntnisse.

Deshalb mein Vorschlag an die Admins: Thread schießen und einen neuen Varusschlacht-Thread erst zulassen, wenns wirklich was Neues zu vermelden gibt.

Gruß
 
Ebensowenig, wie man Kalkriese als Ort (höchstens eines Teils) der Varusschlacht mit aller Gewalt herbeidiskutieren kann, ist es möglich, anderslautende Meinungen oder Argumente - wie auch die von Nicole - hier einfach zu negieren oder zu zerreden.
Ich nehme an, das geht in meine Richtung.
ich negiere nichts, noch liegt mir daran zu zerreden, auch wenn ich nachvollziehen kann, wenn es auf den ein oder anderen so wirkt.
Jedoch bin ich es leid, dieses "warnen vor Kalkriese" oder den vehementen Verweis auf die "nicht hieb und stichfeste Lage in Kalkriese" hier in diesem Thema zu lesen. Ebenso, und hier gebe ich das Kompliment somit gerne zurück, reflexhaft jede halbwegs bestehende Möglichkeit zur Wiederanbringung bereits geäußerter und besprochener Argumente wider oder vermeintlich wider Kalkriese als Varusschlacht um die Ohren zu bekommen.
Und wenn ich schon auf einen vermeintlichen Einwurf von Argumenten reagiere, möchte ich dann erst recht nicht mal wieder die persönlichen Auseinandersetzungen begonnen wissen, inklusive der lustigen Parteienbildung, die, so dachte ich, eigentlich ein Charakteristikum von Cherusker und Cato gewesen sind. Also laßt das doch bitte und bemüht euch wie alle anderen um eine wenigstens sachliche Diskussionskultur.
ES GIBT KEINEN HIEB- UND STICHFESTEN BEWEIS FÜR KALKRIESE, da mag man argumentieren, so viel man will.
Ich kann es nur wiederholen: in diesem Thema äußern sich wenn überhaupt nur wenige überzeugt von Kalkriese als Varusschlacht, ein Teil der Diskutanten, zu dem ich mich auch zähle, äußert, dass Kalkriese gute Argumente und eine hohe Wahrscheinlichkeit aufzubringen vermag, berechtigte Zweifel aber bestehen.
Daran ist nichts zerredet oder versucht zu vertuschen.

Schon gar nicht so, dass man anderslautende Argumente fast schon reflexhaft mit "Nein!" beantwortet.
1. "Ich stimme nicht zu" "m.E." usw. sind Meinungsäußerungen, die ich zudem meinerseits mit Argumenten versuchte zu unterlegen. Wo du hier etwas "reflexhaft" siehst, oder einen kategorischen imperativ verstehe ich nicht.
2. Ging es in erster Linie, wie auch noch einmal näher erläutert, darum, wie schnell und kontextual man ein zweites Schlachtfeld Vergleichen kann.
Hat man nichts in der Hand, kann man mit nichts argumentieren. So sehe ich das. Sprich, ich habe eine andere Meinung.

Dieser Thread ist jetzt 43 Seiten lang und bringt eigentlich nix Neues mehr, außer das die Töne immer schriller werden.
Das ist de facto nicht möglich.

Wir werden das hier nicht lösen können!
Das wurde bereits festgestellt. Und wie du zugeben mußt, ich war nicht derjenige, der neue Verknüpfungen brachte (um dieses Thema damit aufzuwecken).

Warten wir also auf neue Erkenntnisse.
Absolute Zustimmung.

Deshalb mein Vorschlag an die Admins: Thread schießen und einen neuen Varusschlacht-Thread erst zulassen, wenns wirklich was Neues zu vermelden gibt.
So wie es Nicole frei stand, etwas zu posten, so wie es mir frei stand etwas dazu zu sagen, so ist die freie Meinungsäußerung essentieller Bestandteil auch dieses Forums (wenn ich das bisher alles richtig verfolgen konnte). Warum also ein Thema schließen, dass sich mit einer derart hohen Zahl an Postings zum Dauerbrenner entwickelt hat.
Um Varus kommt man dieses Jahr nur drumrum, wenn man nach Sumatra reist (und selbst dort würde ich wetten...)
Und angesichts der recht hohen Zahl an Publikationen dürfte ja bald immerhin die ein oder andere neue Meinung zu erwarten sein. Den Mods die Last der Beobachtung und Entscheidung aufzuerlegen geht denke ich zu weit. (Und das sage ich angesichts der Nerven, die mich dieser historische Ereignis bereits gekostet hat.)
 
So wie es Nicole frei stand, etwas zu posten, so wie es mir frei stand etwas dazu zu sagen, so ist die freie Meinungsäußerung essentieller Bestandteil auch dieses Forums (wenn ich das bisher alles richtig verfolgen konnte). Warum also ein Thema schließen, dass sich mit einer derart hohen Zahl an Postings zum Dauerbrenner entwickelt hat.
Um Varus kommt man dieses Jahr nur drumrum, wenn man nach Sumatra reist (und selbst dort würde ich wetten...)

Eben drum. Ein Schließen dieses Threads halte ich aus diesen Gründen für unangebracht.
 
Ich kann es nur wiederholen: in diesem Thema äußern sich wenn überhaupt nur wenige überzeugt von Kalkriese als Varusschlacht, ein Teil der Diskutanten, zu dem ich mich auch zähle, äußert, dass Kalkriese gute Argumente und eine hohe Wahrscheinlichkeit aufzubringen vermag, berechtigte Zweifel aber bestehen.



Na bitte, da haben wir es doch. :yes:
Wenn man aber die Argumente anspricht, die zu den berechtigten Zweifeln führen, kommt von deiner Seite vehementer Widerstand.
Wer erinnert sich nicht mehr an deine komischen Argumente zum Thema „Tumulus“? :autsch:
Aber Schwamm drüber. Ich halte es auch für das beste, den thread vorerst ruhen zu lassen.


Lieben Gruß
Nicole :winke:
 
Du schaffst es nicht, einen respektvollen Umgang mit denen zu pflegen, die anderer Meinung sind.
Meine "komischen" Argumente um Kalkriese bestehen nach wie vor. Wenn du nicht verstehst, worauf ich hinaus wollte, rate ich einfach noch einmal zur Lektüre der wiederholten Erklärungen.
Solltest du es auch dann noch nicht verstehen ist eine Konsultation der dort angegebenen Literatur zum Thema römischer Grabbräuche durchaus angebracht.
Aber für alle, denen die Sucherei zu langatmig ist:
Weder Gabelmann, Von Hesberg noch Kolb (um nur drei der momentan gut zugänglichen Fachleute zu nennen) benennen im Zusammenhang mit "pietätvoller" und "normaler" bzw angemessener Grablege einen "Erdhaufen in dem die Knochen tausender Toter einfach auf einen Haufen gelegt wurden". Daraus folgere ich, um beim Thema zu bleiben, "berechtigte Zweifel" an Cheruskers Aussage, die Römer hätten alle Gebeine der Varusschlacht an einen Ort gebracht bzw. der bei Tacitus erwähnte Tumulus wäre mehr als ein symbolisches Grab.
Was daran "komisch" sein soll... vielleicht nicht direkt ersichtlich, wenn man sich mit Gräberkultur nicht beschäftigt.

Was deine erneute Rückkehr zur Polemik angeht, ich würde per se Widerstand leisten, wenn man die Argumente aufzählt, die Zweifel auslösen, so muß ich sagen: ich leiste Widerstand wenn man dies Gebetsmühlenartig wiederholt, jedesmal wenn etwas "neues" gesagt wird oder jemand seine Haltung / Meinung kund tut.
Und die meisten "Argumente" dagegen sind zudem keine.
Ein jüngstes Argument, dass ich selbst klar als solches anerkenne und auch jüngst als solches bestätigte (ganz ohne Widerstand) ist bspw. der fehlende germanische Befund.
Selbst dem Troll Cherusker habe ich beigestanden als es darum ging, wie die Auxiliare des Jahres 9 n. bzw. die Germanen im ehemals römischen Dienst wohl ausgestattet waren; ein Argument gegen die Vermutung, einige der römischen Funde könnten zu Zeiten des Varus bereits aus Militärdienstzeiten eines Germanen stammen.

Auch dein wiederholtes "na bitte" etc. kannst du dir bitte schenken. Diesen von dir zitierten Satz findest du von mir auch bereits mehrfach früher geäußert, so wie auch schon Cherusker von mir immer wieder eine Ortsnennung forderte, wenn ich zugab weder pro noch contra Kalkriese zu sein.

Wenn wir also (erneut) die persönlichen Befindlichkeiten und Demontageversuche behandelt hätten, können wir ja nun vielleicht zur Sachlage zurückkehren.
Die von dir nach deiner Aussage nur nach Vortrag wiedergegebenen Vergleiche stehen nach wie vor ununtermauert im Raum. Ist auf dem Vortrag irgend etwas zu Publikationen geäußert worden? Ankündigungen, Verweise?
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja - warum...?

Weil der Thread absolut nichts Neues mehr bringt und inhaltlich von der 1. Seite bis zu Seite 43 keinen wirklichen Schritt weiter geführt hat.

Weil die letzten zwei Seiten zunehmend die Form von persönlichen Angriffen angenommen haben.

Eine gesichtliche Diskussion schön und gut, aber irgendwohin sollte sie auch führen!

Diese hier dreht sich zunehmend nur noch um sich selbst und wird von einigen wenigen Akteuren am Leben gehalten, die auf jedes neue Posting nur wieder ihre längst bekannte Meinung draufhauen - nur im Ton eben immer schriller.

Klar, man kann diesen Spaghetti-Thread (Spaghetti = lang und dünn) auch offenhalten, aber wozu?

Ich klink mich jetzt jedenfalls hier aus.

In einem Forum, dass sich als GESCHICHTS-Forum bezeichnet, erwarte ich eigentlich mehr inhaltliche Qualität und weniger Spaghetti.

Gruß
 
Lieber Martin,

Du bist herzlich eingeladen, Neues zum Thema beizubringen. Du hast natürlich Recht, zuletzt ist wenig Neues gekommen und die Diskussion dreht sich im Kreis; leider hast Du auch damit Recht dass eine aggressive Grundstimmung diesen Thread regiert. Ich nehme mich nicht davon aus. Ich bin allerdings deswegen nicht der Meinung, dass der Thread dauerhaft geschlossen werden müsste.

EQ
 
Selbst dem Troll Cherusker (...) so wie auch schon Cherusker von mir immer wieder eine Ortsnennung forderte (...)


Hallo Tib.Gabinius,

dein endloses Lamentieren nervt wirklich.
Was hast du eigentlich gegen Cherusker? Ist er für dich ein Troll, nur weil er eine andere Meinung vertritt? Von Cherusker wurden zahlreiche Literatur- und Quellenhinweise gegeben, die ich bei manch anderen hier vermisse (ich meine diesmal nicht dich). Im Übrigen halte ich es für armselig, dass hier jemand gesperrt wird, wenn er seinen Standpunkt verteidigt. Nach den Forumsregeln wird man doch nur für rechtsradikale und/oder rassistische Äußerungen dauerhaft gesperrt sowie bei groben Beleidigungen anderer Teilnehmer.
Oder wollte man das Feld der Kalkriese-Kritiker ein bisschen ausdünnen?

Martin hat Recht. Wir sollten bezüglich Kalkriese die Diskussion beenden.


LG Nicole :winke:
 
Thread bitte offenlassen. Es kann sich schließlich schon in der nächsten Grabungskampagne etwas ganz Neues ergeben oder ein Insider stößt zur Gemeinde.
 
Mitteilung der Moderatoren!

Nicole H schrieb:
dein endloses Lamentieren nervt wirklich.

Ab sofort werden alle Beiträge mit persönlichen Einwürfen gelöscht.

NicoleH schrieb:
Cherusker [...] Im Übrigen halte ich es für armselig, dass hier jemand gesperrt wird, wenn er seinen Standpunkt verteidigt.


Es wurde ein Mitglied gesperrt, das nicht zwischen diskutieren und pöbeln unterscheiden konnte, regelmäßig den Sinn der Argumentation seiner Kontrahenten in seinem Sinne verdrehte und Warnungen und Hinweise der Moderatoren nicht verstand (unter anderem mehrere Sperren zwischen zehn Tagen und drei Monaten) oder nicht verstehen wollte. Wir sind sehr nachsichtig, aber auf der Nase lassen wir uns nicht rumtanzen - ***auch nicht von durchsichtigen Manövern, mit denen wir veranlaßt werden sollen, frühere Entscheidungen abermals zu begründen, was wir auch nur als Vorwand sehen***. Im Übrigen bist Du, liebe Nicole, ihm in allen genannten Punkten eine würdige Nachfolgerin und wurdest deswegen, wie Du Dich erinnern wirst, auch schon verwarnt. :gelbekarte:
 
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