bisher habe ich da noch nich so den durchblick, weil am anfang war stauffenberg doch für hilter und er begrüßte doch sogar dessen antritt als reichskanzler, oder??
Das ist so nicht ganz richtig. Konstanze von Schulthess, das ist die jüngste Tochter Stauffenbergs, schreibt in der Biographie über ihre Mutter folgendes:
" Manche Historiker sprechen von später Einsicht nach anfänglicher Begeisterung - ein Urteil, das meine Mutter sehr aufbrachte. Deshalb protestierte sei energisch gegen die Darstellung des erwähnten Biografen, mein Vater sei anfangs enthusiastischer Gefolgsmann Hitlers gewesen. Was mich an Ihrem Buch besonders stört, ist die Bejubelung meines Mannes für Hitler! Er war kein Bejubler. Mein Mann hatte Hitler nicht bejubelt, er mochte ihn nicht! Er habe keinen Kopf, sein ein Spiesser!
Er respektierte seine Erfolge. Er bewunderte anfänglich - bis Frankreich - sein militärisches Gespür für richtige Entscheidungen. Die Einkesselung von Dünkirchen, ohne nachzustossen, sei ein Fehler gewesen, den er sicher nicht wiederholen würde - ein Fehlschluss.
Dass mein Mann Befriedigung darin fand, dass er seine Aufgaben mit Erfolg durchführte - eine Bestätigung in seinem erlernten Beruf-, steht auf einem andern Blatt.
(...)
In der Familie Stauffenbergs war es ein offenes Geheimnis, dass man den Hitlerstaat kritisch sah. Man nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es um den angeblich geliebten Führer ging.
S. 71 -72
Stauffenberg hatte sich bereits 1939 an konkreten Plänen beteiligt, Hitler zu töten, diese wurden dann immer wieder fallengelassen.
Dazu noch einmal ein Zitat aus dem Buch:
"1939 hat er die Sache abgelehnt, weil nach Hitlers Erfolgen in Polen kein Verständnis in der Bevölkerung zu erwarten war.
Es war also nicht mangelnde Entschlusskraft oder Unsicherheit, die ihn abwarten lies, sondern eine realistische Einschätzung des politischen Klimas".
S. 72
Quelle:
Konstanze von Schulthess, Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg. Ein Porträt.
Pendo Verlag 2008