Pluralistische Ansätze!

minniemanu

Neues Mitglied
Hi,

Vielleicht kann mir ja von euch jemand helfen! Ich bin mir nicht so sicher wie ich diese Aufgaben lösen sollte. Deswegen bräuchte ich ein paar Tipps.

Die Aufgaben lauten:
a) In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnten sich in bestehenden Diktaturen demokratische Gegenkräfte sammeln und zur Destabilisierung von Diktaturen beitragen.

Zeigen Sie auf, wie pluralistische Ansätze die Macht von Diktaturen schwächen können.

b) Untersuchen sie an einem konkreten Beispiel einer Diktatur, welche anderen Faktoren zur Destabilisierung dieser Regierungsform führen können.

was fällt unter PLURALISTISCHE ANSÄTZE ??? ich meine, ich weiß, was pluralismus ist. sind da vielleicht autoritäre regime gemeint? in denen die kontrolle nicht alles durchdringt? wenn da steht "in der zweiten Hälfte des 20. jhd" ....welches Regime wäre da am besten zu wählen? DDR? oder Spanien -Franco?
und bei b) hier würde ich auch die DDR als Bespiel nehmen. Ist das in Ordnung? Welche sog "anderen faktoren" sind es? ist hier sowas gemeint wie: -Kommunikationstechnologien/-Uneinigkeit der Führungselite/-unzufriedenes Volk durch soziale missstände/-was noch?

bitte helft mir einwenig auf die sprünge!
lg
 
Es würde wohl bei beiden Diktaturen funktionieren. Bei Spanien so ab 1956, bei der DDR wohl verstärkt erst ab Mai 1989.
 
Ich mag solche Wortgebilde nicht.
Vielleicht kann erst mal einer erklären, was ein "pluralistischer Ansatz" ist?
Ich weiss es nicht.
 
eben genau das meinte ich auch! was überhaupt sind pluralistische Ansätze genau?
ich weiß nur, dass in einer Diktatur eben kein Pluralismus herrscht. sonst wäre es ja wohl keine diktatur. denn pluralismus ist ja ein merkmal der demokratie. so können es also nur atoritäre systeme sein...wo man die menschen größtenteils ihr leben leben lässt und sie nicht verfolgt oder unterdrückt solange sie sich nicht gegen das regime wenden. wo es offiziell zb auch wahlen gibt..die zwar beeinflusst werden usw. aber eben ist nicht alles so kontrolliert wie es einem der begriff diktatur ja normalerweise vermittelt
 
Die Aufgaben lauten:
a) In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnten sich in bestehenden Diktaturen demokratische Gegenkräfte sammeln und zur Destabilisierung von Diktaturen beitragen.

Zeigen Sie auf, wie pluralistische Ansätze die Macht von Diktaturen schwächen können.

b) Untersuchen sie an einem konkreten Beispiel einer Diktatur, welche anderen Faktoren zur Destabilisierung dieser Regierungsform führen können.


Wer stellt denn solche Aufgaben? :nono:

Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass "Ansätze" jemals eine Diktatur schwächen konnten. Eher sind hier wohl solche gesellschaftlichen Kräfte gemeint, die die Idee des Pluralismus vertraten. Wenn man dann von einer gängigen Definition des Pluralismus ausgeht, wie sie z. B. Wikipedia bietet*, wird klar, dass sich aus "pluralistischen Ansätzen" wohl Forderungen nach freien Wahlen, Presse-, Meinungs-, Versammlungs- und Reisefreiheit ergeben - wie sie z. B. in der friedlichen Revolution von 1989 aufgestellt worden sind.

Hakelig wird nun aber Aufgabe 2 - denn "welchen anderen Faktoren" bleiben jetzt noch übrig? In erster Linie wäre wohl an ökonomische zu denken, die aber - wie das Beispiel des Aufstands vom 17. Juni 1953 zeigt - wohl in keinem Fall isoliert von den oben angesprochenen poitischen Forderungen zu sehen sind.

Nun ja... ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen... und schöne Grüße an die Lehrkraft, die sich das Ganze ausgedacht hat. :winke:



*
Im Gegensatz zu totalitären Ideologien oder zum Partikularismus erkennt der Pluralismus die bestehenden unterschiedlichen Interessen und politischen Positionen an und betrachtet deren individuelle Verwirklichung, Vertretung und Artikulation als legitim und erwünscht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pluralismus_(Politik)
 
Hier noch eine Erklärung zum Pluralismus:

Pluralismus
1) P. ist ein philosophisches Weltbild, das davon ausgeht, dass die (von Menschen erlebbare) Wirklichkeit nicht als ein einziges Ganzes beschrieben werden kann, sondern vielmehr aus (unüberschaubar) vielen einzelnen Fakten, Dingen, Ideen besteht, die in sehr unterschiedlicher Weise zueinander in Beziehung stehen bzw. gesetzt werden können. Vielfalt und die partiellen Beziehungen zwischen den Teilen sind daher Ausgangspunkt und Grundbedingung menschlichen Erkennens und Handelns. (Ggt.: Monismus)

2) P. ist ein zentrales Leitbild moderner Demokratien, deren politische Ordnung und Legitimität ausdrücklich auf der Anerkennung und dem Respekt vor den vielfältigen individuellen Meinungen, Überzeugungen, Interessen, Zielen und Hoffnungen beruht. Keine (politische, religiöse o.ä.) Instanz darf in der Lage sein, (allen) anderen ihre Überzeugung etc. aufzuzwingen, d.h. die prinzipielle Offenheit pluralistischer Demokratien zu gefährden. Grundlage des politischen und sozialen Zusammenlebens fortschrittlicher Gesellschaften ist daher das pluralistische Prinzip der Vielfalt (nicht das der undemokratischen Einfalt).

3) P. bezeichnet a) ein politisches System (z.B. USA), in dem die Anhäufung politischer (auch staatlicher) Macht dadurch beschränkt wird, dass überall dort, wo Macht entsteht, Raum für Gegenmacht vorhanden ist oder geschaffen wird; b) einen politikwissenschaftlichen Ansatz, der staatliches Handeln als Resultat des politischen Wettbewerbs und Drucks von Interessengruppen auf die Regierung ansieht; c) ein politisches System (z.B. in D), das die offene Auseinandersetzung zwischen den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen(-verbänden, -parteien), aber auch die Konsens- und Koalitionsmöglichkeiten zwischen ihnen als einen wesentlichen Teil der politischen Willensbildung ansieht.

Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 4., aktual. Aufl. Bonn: Dietz 2006.

Pluralismus - Lexikon
 
Danke Ursi. Aber die Fragen kann ich immer noch nicht beantworten.
Das muss man ja drei mal lesen.
Spontan fällt mir nur die friedliche Revolution, 89 in der DDR ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
danke! jetzt weiß ich zumindest, dass es nicht an mir liegt. ich dachte schon, cih wär zu blöde dafür!

ich mach das abi bei der sgd nach! hab sehr oft so eigenartig formulierte aufgaben, die mir sehr zu schaffen machen! und irgendwie kann ich den tutor auch nie zufriedenstellen.

jedenfalls fällt mir gerade ein, dass unter pluralistische ansätze z.b. (in china) moderne kommunikationstechnologien wie z.b internet und tv fallen. einerseits brauchen sie die als aufsteigende wirtschaftsmacht und anderseits rüttelt es die menschen auf und immer mehr versuchen sich dagegen zu stellen.

ich weiß nicht...ich krieg das irgendwie auch nit gebacken!
hoffentlich kann mir noch jemand helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuche doch mal zu definieren was du unter Pluralismus verstehst.

Was sind pluralistische Strukturen?
 
Bringt in der Ausgangsfrage vielleicht nicht unbedingt weiter, aber ist die pluralistische Vielfalt nicht allein durch ihre Existenz eine Gefahr für eine Diktatur.
Die Gleichschaltung von Gewerkschaften und anderen Verbänden im 3. Reich oder die Angliederung von traditionellen Parteien in der DDR sollte doch auch dazu dienen, eine Scheinpluralität vorzuspiegeln und gleichzeitig die Kontrolle über die Vielfalt gewährleisten.
 
Das war die Aufgabe davor!
2.Wesentliche Merkmale des Pluralismus:Pluralismus ist eine unentbehrliche Grundlage eines modernen Demokratieverständnisses. Er kennzeichnet sich vorallem durch die Anerkennung bestehender unterschiedlicher Interessen und politische Positionen aus. Individualität wird gefördert und Falsifizierungsdenken, der Motor des Fortschritts,ist somit auch erwünscht. Meinungsverschiedenheiten und Streitfragen in der Politik, in der Wirtschaft und im Bereich der sozialen Belange müssen in Diskussionen nach fairen Regeln und mit der Bereitschaft Kompromisse einzugehen, beigelegt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch die Anerkennung der Bürger und des Staates selbst sich den Demokratie-Prinzipien zu beugen, was einen hohen Grad an Akzeptanz und Toleranz abverlangt.
 
Tut mir übrigens leid! Hab gerade gesehen, dass ich in die falsche Rubrik geschrieben hab.:red: Wird nicht wieder vorkommen!
 
Die Fragestellung geht davon aus, dass die Haupt-Triebfeder für die der Überwindung einer Diktatur der Wunsch der Menschen nach Pluralismus - im Sinne von Meinungsvielfalt - sei. Dies scheint mir eine recht einäugige Sichtweise zu sein.

Beim Niedergang der Sowietunion erinnere ich mich noch an einen Auftritt von Gorbatschow, wie er mit seiner Aufforderung zu kritischen Diskussionsbeiträgen bei seinem Publikum auf schieres Unverständnis stieß. Ich glaube nicht, dass die SU durch starke demokratische Bestrebungen ihrer Bürger ins Wanken gekommen ist.

Viel wichtigere Kräfte waren die Unzufriedenheit mit der Lebensmittelversorgung, der Wunsch nach Konsum und die widerstrebenden Nationalitäten. Letztere wurden schließlich nicht pluralistisch zusammengeführt, sondern getrennt.

Dass nach dem Zusammenbruch auch pluralistische Ideen umgesetzt wurden, ist erfreulich, war aber nicht das "Ziel" des Zusammenbruchs.

Ich habe meine Zweifel, ob die "philosophische" Geschichtsbetrachtung des Aufgabenstellers für ein Verständnis der geschichtichen Abläufe allzu hilfreich ist.
 
Ich habe meine Zweifel, ob die "philosophische" Geschichtsbetrachtung des Aufgabenstellers für ein Verständnis der geschichtichen Abläufe allzu hilfreich ist.


Ja...Dankeschön! Dieser Meinung bin ich auch! Hilfreich ist in diesen Lehrheften nahezu garnichts! Die Aufgabenstellung leider auch immer sehr eigenartig. Aber was soll ich machen? Is halt so...
Trotzdem muss ich die Frage irgendwie beantworten. Und anstatt näher an mein Ziel zu kommen, scheinen mich die Diskussionen eher noch zu verwirren.
 
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Nun,pluralistische Ansätze sehe ich immer in dem Moment,in dem sich innerhal einer Diktatur ernst zu nehmende Gegenbewegungen zur herrschenden Staatsdoktrin bilden. Das waren in Spanien ,Portugal und Griechenland die demokratischen Gegenbewegungen zum Regime und auch die Tatsache,daß sich diese regime nicht völlig abschotten konnten.
Im Ostlock sehe ich als primäre pluralistische Strömungen den Prager Frühling und Solidarnoc in Polen, die zu einem Aufschwung der weiteren Bürgerrechtsbewegungen führten.
Externe Faktoren waren neben den ökonomischen auch diplomatische wie der GESZE-Prozeß und kulturelle wie die weltweite Ausbreitung der amerikanisierten Pop-Kultur, sowie religiöse mit den Kirchen als ideologische Gegenbewegungen, die zur allmählichen Destabilisierung der Regime beitrugen.
Hinzu kommt die Diskrepanz zwischen alltäglich erfahrener Realität und ideologischem Dogma, die bei totalitären Regimen stärker ausgeprägt sind als in pluralistisch-demokratisch geprägten Gesellschaften.
 
in Polen war es z.B. die Solidarnosc (eine basisorientierte und auch pluralistische Gewerkschaft), welche den Umschwung vorantrieb und ermöglichte.

In Portugal waren es Soldaten, welche in einem friedlichen Aufstand 1974 das faschistische Regime beseitigten.

In Rhodesien (heute Simbabwe) war es ein Bürgerkrieg, dann schlussendlich gaben die Engländer als ehemalige Kolonisatoren das Land frei.

In Tunesien gab es Resevolten gegen die französische Kolonialmacht, bis Frankreich die Kolonie aufgab, in Algerien hingegen braucht es einen langen und blutigen Krieg, bis das Land unabhängig wurde.
 
In Rhodesien (heute Simbabwe) war es ein Bürgerkrieg, dann schlussendlich gaben die Engländer als ehemalige Kolonisatoren das Land frei.

In Tunesien gab es Resevolten gegen die französische Kolonialmacht, bis Frankreich die Kolonie aufgab, in Algerien hingegen braucht es einen langen und blutigen Krieg, bis das Land unabhängig wurde.
Was hat das beides mit Pluralismus zu tun ? Ist Mugabe ein Demokrat ? Ist Algerien ein Land der Meinungsfreiheit ?
 
Die Ablösungen der Diktaturen auf der iberischen Halbinsel waren eigentlich nur die logische Folge der Pluralisierung und Demokratisierung der dortigen Zivilgesellschaft ,die immer mehr in Gegensatz zum herrschenden Regime und dessen Ideologie geriet.Die Nelkenrevolutionen waren hier eher der Kumulisationspunkt als der Auslöser.
Solidarnosc hingegen sehe ich als eine Art Initialzündung für die im gesamten Ostblock darauf folgenden Entwicklungen, wobei hier auch externe Faktoren wie KSZE und die sich verschärfende ökonomische Lage hinzu kamen.

Die Entkolonialisierung Afrikas hat mit Pluralismus und Demokratisierung allerdings wenig zu tun. Objektiv betrachtet war m.E. die Gesellschaft im kolonialen Algerien und Tunesien sogar pluralistischer als in der postkolonialen Periode.Aber das ist eine völlig andere Geschichte.
 
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