424.
Die Merowinger
Die Merowinger hießen die Borstigen 1), weil der Sage nach allen Königen aus diesem Geschlecht Borsten, wie den Schweinen, mitten auf dem Rücken wachsen. - Chlodio, Faramunds Sohn, saß eines Tages mit der Königin am Meergestade, sich von der Sommerhitze zu kühlen, da stieg ein Ungeheuer (Meermann), einem Stiere gleich, aus den Wogen, ergriff die badende Königin und überwältigte sie. Sie gebar darauf einen Sohn von seltsamem, wunderbarem Ansehen, weshalb er Merowig, das heißt Merefech geheißen wurde, und von ihm entspringen die Frankenkönige, Merowinger ( Merofingi, Mereiangelingi) genannt.
Das ist die Stelle, die Boiorix des öfteren benutzte.
Ich habe durch Zufall mal wieder nach längerer Zeit reingeschaut und Muspilis Nachricht gelesen.
Ich schrieb irgendwann mal: Das erste Problem ist bei dieser Geschichte die christliche Verfremdung/Verballhornung der Merowingischen Origo, Das zweite Problem ist die zeitliche Entfernung zwischen dieser Origo aus dem 5.Jahd (spätestens) und der Kenntnis germanischer Mythologie durch nordische Skaldendichtung, die doch zum Teil schon christlich beeinflußt ist. Ich war daher immer von einem Stiergott ausgegangen, den ich aber schon früh intuitiv mit Ing in Verbindung brachte. Erst als mir klar wurde, daß similis eher ähnlich als gleich bedeutet und mir dann noch Boiorix mit seinen Borsten auf die Nerven ging kam die Erleuchtung.
Wir haben einen Minotaurus, ich halte Quinotaurus für eine Verschreibung, sonst nichts. Das einige versuchen Quinotaurus zu deuten, liegt einzig daran, daß sie überhaupt keine Idee haben, wie diese Stelle zu lesen ist und stattdessen sich dazu hinreißen lassen ins Blaue zu raten.
Neben Minotaurus steht similis. Dies wird idR als gleich übersetzt. Die Stelle lautete dann, eine Bestie des Neptun, dem Minotaurus gleich .......
Nun gut, ich denke mal, das zumindest die Mehrheit hier an eine fränkisch-merowingische Tradition glaubt, eine origo, die uns von Fredegar übermittelt wird. Es ist für uns also nichts einfacher, die germanische Mythologie nach einem Stiergott abzusuchen. Das fällt schwer.
Wir könnten es natürlich auch über das Attribut einer Meeresgestalt versuchen. Einen wirklichen Meeresgott kennt die germanische Mythologie nicht. Aus der nordische Mythologie kennen wir Freyr, mit seinem Schiff Skidbladni und einem Eber gullinborsti. Er gilt als Sohn Njörds, dem Herren Noatuns.
Ein stierköpfiger Gott läßt sich also nicht erschließen.
Übersetzen wie die Stelle als: eine Bestie des neptun, dem Minotaurus ähnlich, ergibt sich dieses Problem nicht.
Wir suchen nun also nach einer tiergestaltigen Gottheit. Hier greift die Nachricht von oben (424. Die Merowinger). Die Merowinger gelten als die Borstigen. Freyrs Attribut war der Eber und er ist Sohn des "Meeresgottes" Njörd und selbst nicht ohne Beziehung zum Meer. Fredegar übersetzt also die Gottheit als eberköpfiges Geschöpf und Kreatur/Sohn des "Meeresgottes". Da ihm ein eberköpfiges Geschöpf wohl fremd war, nahm er das Motiv des MInotaurus zu Hilfe.
Daher sehe ich Fro/Freyr/Ing als Ahnherr der Merowinger. Dies scheint auch deshalb nicht unwahrscheinlich, da die Salier durchaus eher zum seegermanischen Kreis gehören und auch die Bezeichnung Hugas für Franken, könnte diese seegermanische Tradition stützen.
Die Merowinger
Die Merowinger hießen die Borstigen 1), weil der Sage nach allen Königen aus diesem Geschlecht Borsten, wie den Schweinen, mitten auf dem Rücken wachsen. - Chlodio, Faramunds Sohn, saß eines Tages mit der Königin am Meergestade, sich von der Sommerhitze zu kühlen, da stieg ein Ungeheuer (Meermann), einem Stiere gleich, aus den Wogen, ergriff die badende Königin und überwältigte sie. Sie gebar darauf einen Sohn von seltsamem, wunderbarem Ansehen, weshalb er Merowig, das heißt Merefech geheißen wurde, und von ihm entspringen die Frankenkönige, Merowinger ( Merofingi, Mereiangelingi) genannt.
Das ist die Stelle, die Boiorix des öfteren benutzte.
Ich habe durch Zufall mal wieder nach längerer Zeit reingeschaut und Muspilis Nachricht gelesen.
Ich schrieb irgendwann mal: Das erste Problem ist bei dieser Geschichte die christliche Verfremdung/Verballhornung der Merowingischen Origo, Das zweite Problem ist die zeitliche Entfernung zwischen dieser Origo aus dem 5.Jahd (spätestens) und der Kenntnis germanischer Mythologie durch nordische Skaldendichtung, die doch zum Teil schon christlich beeinflußt ist. Ich war daher immer von einem Stiergott ausgegangen, den ich aber schon früh intuitiv mit Ing in Verbindung brachte. Erst als mir klar wurde, daß similis eher ähnlich als gleich bedeutet und mir dann noch Boiorix mit seinen Borsten auf die Nerven ging kam die Erleuchtung.
Wir haben einen Minotaurus, ich halte Quinotaurus für eine Verschreibung, sonst nichts. Das einige versuchen Quinotaurus zu deuten, liegt einzig daran, daß sie überhaupt keine Idee haben, wie diese Stelle zu lesen ist und stattdessen sich dazu hinreißen lassen ins Blaue zu raten.
Neben Minotaurus steht similis. Dies wird idR als gleich übersetzt. Die Stelle lautete dann, eine Bestie des Neptun, dem Minotaurus gleich .......
Nun gut, ich denke mal, das zumindest die Mehrheit hier an eine fränkisch-merowingische Tradition glaubt, eine origo, die uns von Fredegar übermittelt wird. Es ist für uns also nichts einfacher, die germanische Mythologie nach einem Stiergott abzusuchen. Das fällt schwer.
Wir könnten es natürlich auch über das Attribut einer Meeresgestalt versuchen. Einen wirklichen Meeresgott kennt die germanische Mythologie nicht. Aus der nordische Mythologie kennen wir Freyr, mit seinem Schiff Skidbladni und einem Eber gullinborsti. Er gilt als Sohn Njörds, dem Herren Noatuns.
Ein stierköpfiger Gott läßt sich also nicht erschließen.
Übersetzen wie die Stelle als: eine Bestie des neptun, dem Minotaurus ähnlich, ergibt sich dieses Problem nicht.
Wir suchen nun also nach einer tiergestaltigen Gottheit. Hier greift die Nachricht von oben (424. Die Merowinger). Die Merowinger gelten als die Borstigen. Freyrs Attribut war der Eber und er ist Sohn des "Meeresgottes" Njörd und selbst nicht ohne Beziehung zum Meer. Fredegar übersetzt also die Gottheit als eberköpfiges Geschöpf und Kreatur/Sohn des "Meeresgottes". Da ihm ein eberköpfiges Geschöpf wohl fremd war, nahm er das Motiv des MInotaurus zu Hilfe.
Daher sehe ich Fro/Freyr/Ing als Ahnherr der Merowinger. Dies scheint auch deshalb nicht unwahrscheinlich, da die Salier durchaus eher zum seegermanischen Kreis gehören und auch die Bezeichnung Hugas für Franken, könnte diese seegermanische Tradition stützen.