Marser und Chatten östlich der Ems? Deutlich südlich davon!Caecinas Heer hatte die Aufgabe, die Cherusker von einem Eingreifen in den Chattenfeldzug abzuhalten. Allerdings bekam Caecina es dann auch noch mit den Marsern zu tun. Das lag auch alles östlich der Ems und nah dem Cheruskergebiet.
Und jetzt zu der Aufteilung des Germanicus Heers. Tacitus schrieb: "Und damit nicht die ganze Wucht des Krieges auf einmal hereinbreche, schickte er Caecina mit vierzig römischen Kohorten, um den Feind zu zersplittern durch das Gebiet der Bructerer an den Fluß Amisia, während die Reiterei der Befehlshaber Pedo durch das Gebiet der Friesen führte. Er selbst fuhr mit vier Legionen, die er auf Schiffe verladen hatte, über die Seen. Fußvolk, Reiterei und Flotte trafen gleichzeitig an dem vorbestimmten Fluß ein." (1.Buch 60) D.h. Caecina ist auf dem Hinweg schon zu Fuß an die Ems gekommen. Somit kannte er den Weg an den Rhein und hätte evtl. Gefahrenpunkte selbst erkannt. Germanicus gibt aber dem Caecina auf dem Rückweg den Befehl auf bekannten Wegen zurückzuziehen und die pontes longi schnell zu passieren. D.h. wiederum, dass es sich hier um einen anderen Weg gehandelt haben muß. Westlich der Ems wäre das Cheruskergebiet aber weit entfernt gewesen, sodaß ein Angriff der Cherusker (hier die Truppen von Arminius und Inguimero) eher unwahrscheinlich ist.
Richtig zitiert, falsch geschlossen. Es ist völlig egal, ob Caecina denselben Weg von der Ems zum Rhein zurückgekehrt ist wie er gekommen ist, er sit auf jeden Fall von der Ems zum Rhein zurückgekehrt. Es ist sogar logisch, dass er einen anderen Weg genommen hat, da er und Stertinius auf dem Hinweg die Aufgabe hatten, die Brukterer einzuschüchtern.
Warum sollte Caecina, der wiederum seine eigenen vier Legionen führte wieder an den Emstreffpunkt ziehen, wenn er doch an den Rhein mußte und das mit einem schwerfälligen Tross?
Willst du uns jetzt erzählen, dass Caecina die Ems nie überschritten habe?
Das passt nun doch überhaupt nicht in deine Argumentation.
Somit gehe ich davon aus, daß sich das Heer des Germanicus schon vorher trennte und Germanicus sich mit seinen vier Legionen zur Ems begab, um dort mit den Schiffen die Heimreise anzutreten.
Du kannst ausgehen wovon du willst, das wäre dann aber gegen den literarischen Befund. Das ist legitim erfordert aber eine Begründung.
Kann sein, kann aber auch nicht sein. Aus Tacitus' Bericht zu 16 sollte man keine zu weitreichenden Schlüsse zu den Ereignissen von 15 ziehen. 15 ging's zunächst in das Land zwischen Ems und Lippe, dann zum Varusschlachtfeld und schließlich wurde Arminius verfolgt. Das Etappenziel zwischen Ems und Lippe erfordert eigentlich eine Fahrt weit Fluss aufwärts. Bei Greven allerdings wäre Schluss gewesen. Theoretisch kommt zwischen Greven und der Emsmündung jeder Ort in Frage.Anscheinend hatte Germanicus auch einen sehr nördlichen Emstreffpunkt bestimmt, da Tacitus im Jahre 16 n.Chr. hier auf den Fehler hinwies, dass Germanicus nicht flußaufwärts fuhr.