Invasion in England noch im Juni 1940?

och, ich bin zwar kein bekannter Romanautor,

.


Das musst Du wissen.

es fallen mir aber auf anhieb eine ganze Reihe von britischen Handtuchwürfen ein: Madras 1741, Saratoga 1777, Yorktown 1781, Buenos Aires 1806, Kabul 1842, Kut 1915, Singapur 1942, Leros 1943.

Aber im Grundsatz hast Du es natürlich falsch verstanden.
Du sollst keinen bekannten Roman schreiben, sondern lediglich einen zitieren.

Im Gegenteil, mir fallen keine extremen Widerstände im Stile Alamo, Alcazar, Stalingrad o.Ä. ein. Eine britische Spezialität ist dagegen das "Reissausnehmen mit Umdeutung" so z.B. In Corunna 1809 oder Dünkirchen 1940. Man läuft was das Zeug hält, und behauptet danach das wäre eine militärische Glanzleistung gewesen.

Und damit hast Du den Hammer mit dem Daumen getroffen, dass der Nagel ganz von alleine in die Wand fährt.:cool:

Ein intelligentes Stiftengehen (Dünkirchen usw.) ist hundertmal effektiver wie ein stumpfsinniges Verrecken (Stalingrad, Tunis usw.).
nur soviel zum Unterschied zwischen deutscher und britischer Feldherrnkunst.

Abseits aller "verlorener Siege", denn genau der und sein fachmännisches Gutachten, angefordert vom Gröfaz, spielen eine sehr entscheidende Rolle bei Stalingrad.
Aber davon spricht man hinterher natürlich nicht mehr so gerne.:winke:
 
Also entweder stehe ich auf dem Schlauch oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt!

Ich habe die Meinung geäussert, dass wenn 1940 eine Landung in England, auch mit geringen Kräften gelungen wäre (wenn man die RN lang genug auf Abstand hätte halten können, bzw. wenn diese schwere Verluste eingesteckt hätte wie vor Norwegen oder vor Kreta) die Briten entweder klein beigegeben hätten oder ihre Regierung ins Exil verlegt hätten.

Du bist mit einem literarischen Zitat gekommen, dass die Engländer nicht wüssten, wann sie aufgeben sollen.

Darauf habe ich mit einer Reihe von historisch verbürgten Aufgaben und radikalen "Frontbegradigungen" der Briten geantwortet, die belegen dass diese sehr gut wissen, man man beizeiten aufgeben muss.

Jetzt kommst du damit an:

Ein intelligentes Stiftengehen (Dünkirchen usw.) ist hundertmal effektiver wie ein stumpfsinniges Verrecken (Stalingrad, Tunis usw.).
nur soviel zum Unterschied zwischen deutscher und britischer Feldherrnkunst.
Das stützt meine Ansicht und widerspricht deiner vorherigen "literarischen" Aussage.

Mit dem Widerstand in Stalingrad meinte ich übrigens die Russen und nicht die Deutschen. Der verbissene sowjetische Widerstand hat letzen Endes dazu geführt, dass die Falle sich um die 6. Armee schliessen konnte.
Und auch aus anderen Fällen, z.B. das der Finnen zeigt, dass heftiger Widerstand sich gelegentlich auszahlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Meinung geäussert, dass wenn 1940 eine Landung in England, auch mit geringen Kräften gelungen wäre (wenn man die RN lang genug auf Abstand hätte halten können, bzw. wenn diese schwere Verluste eingesteckt hätte wie vor Norwegen oder vor Kreta) die Briten entweder klein beigegeben hätten oder ihre Regierung ins Exil verlegt hätten.

Es gibt immer Möglichkeiten und Gelegenheiten.
Nur müssen diese auch umgesetzt werden können und daher vorbedacht sein.

Deutsche Situation:

Die Strategien für den Benelux/ Frankreichfeldzug waren auf diese Gegner
abgestimmt - ausmövrieren der Maginot -Linie und anderer Gegner-
Stützpunkte , Zerschlagung des Luftstreitkräftepotential des Gegners, rasches Schlagen von Kräftegruppen des Gegners -
Verhinderung der Reorganisation von gegnerischen Verbänden etc.

In der Folge standen die Verbände zum Zeitpunkt der Kapitulation weit
verteilt, unterversorgt , zT. stärkemässig im Personal und Material
geschwächt ( Xander sagte dies oben ebenfalls )
Es standen also Auffrischung , Neukonzentration der Verbände an , sowie Freistellung von Besatzungsaufgaben.
War dieser Aufwand schon vorgeplant und wie schnell hätte dies umgesetzt werden können ?


Seelöwe mag vorgeplant gewesen sein - jedoch standen weder frische Verbände bereit - schon gar keine amphibisch ausgerüsteten und trainierten - noch begann augenblicklich die Organisation der Operation.
Zusammenziehen von Transportmitteln , Konzentration von Marineeinheiten,
Planen und Legen von Minenkorridoren usw. - all dies folgte nicht sofort organisch dem militärischen Erfolg gegen Frankreich.
Hatte man eine Invasion organisch als 2.Teil des Frankreichfeldzugs
vorgeplant - wohl nicht.
Und hätte man trotz alledem diese sofort in Gang gesetzt - hätte man
wohl ausreichende Mittel erst später verfügbar gehabt.
A.H. hing wohl immer noch der Illusion eines Separatfriedens mit GB an.
Das wird o.g. verhindert haben.

Britische Situation:

Es soll 22 Infanterie-Divisionen und 1 mot. Div. gegeben haben .
10 waren im Frankreich -Einsatz und hatten sowohl die gesamte Ausrüstung verloren , als auch einen Teil der Mannschafts-Stärke
eingebüsst.
Die anderen Div . waren auch nicht voll in Mannschafts-Stärke und Ausrüstung aufgestellt.
Also wäre die Abwehr gegen eine kurz nach Dünkirchen erfolgende und gelungene Landung eines kriegserfahrenen und kampfstarken
Verbandes der Wehrmacht sehr schwierig gewesen.

Die Hoffnung auf Abwehr hätten überwiegend die RN und die RAF
einlösen müssen .
Da wir bei hätte und wenn sind - klar kann man das nicht beantworten -
evtl. gab es Abwehrszenarios bei den britschen Generalstäben -
kennt man die ?
 
Ein kleines Detail. In ganz England gab es nach Dünkirchen, laut Brigadier Peter Young, einen britischen Militärhistoriker, 40 Maschinenpistolen.
 
1.) Evakuierung des BEF
* Hat GB mit der Evakuierung das "Gesetz des Handelns" wieder "in die Hand" bekommen? Wenn man die Ausrüstungstände des britischen Heeres im Mai und August 1940 miteinander und den letzteren zusätzlich mit dem des deutschen Heeres vergleicht könnte man auf die Idee kommen das das deutsche Heer grenzenlos überlegen war. Einfacher Grund - das BEF stellte die Masse des britischen ausgebildeten und gut ausgerüsteten britischen Heer dar und dieses Material war verloren gegangen. Gerettet wurden "nur" das Personal, aber auch nur mit deutsche (Rundstedts, Sodensterns und sehr massiv- Hitlers)) Unterstützung. Daraus den Schluß zu ziehen das eine Landung in GB möglich oder einfach gewesen wäre ist zu schnell. Erst die deutsche Operation Barbarossa legte die Masse des deutschen Heeres fest und erst ab diesem Zeitpunkt hatte GB etwas wie das "Gesetz des Handelns" auf ihrer Seite.

* Zeigte sich in der Evakuierung die überlegene britische Feldherrnkunst?
Die britische Evakuierung wurden ermöglicht da die deutschen Panzerverbände während des Vormarsches mehrfach von der obersten Führung angehalten und gebremst wurden. Und trotz dieser zeitkostenden Hemmnisse standen die deutschen Verbände schnell genug am Kanal um sie die Kanalhäfen leicht vor den Briten erreichen und hätten erobern zu können. Erst der letztendlich von Hitler durchgesetzte Haltebefehl vom 24. Mai ermöglichte die britische Sicherung von Dünkirchen und damit die Durchführung der Evakuierung.
Militärische Fehler dieser Größenordnung haben einen Vorlauf und hier hatte die britische (wie französiche) Führung und Feldherrnkunst kläglichst versagt - kläglicher gehts kaum noch. Die Rettung eines Teils des BEF-Personals war dafür nur ein kleiner Ausgleich und hat wenig mit "Feldherrnkunst" zu tun.

2.) Grundsätzlich werden bei diesem Thema einige Fakten ausgeklammert die aber notwendig sind um eine einigermaßen realistische Analyse zu ermöglichen.
a.) Hitler wollte keine Landung, die Vorbereitungen sollten "nur" den politischen Druck erhöhen.
b.) Die KM hielt die Landung für undurchführbar und wollte sie nicht - deutlich zu sehen an ihren Sicherungsplanungen der Überführungwege per Kriegsschiff.
c.) die Luftwaffe (vor allem Göring) "meinten" den Krieg / Feldzug alleine gewinnen zu können trotzdem alle Erfahrungen (per Erfahrung und Planspielen) gezeigt hatten das neuzeitliche Kriege nur bei Zusammenarbeit der Wehrmachtsteile zu gewinnen sind. So sind viele Möglichkeiten mit der KM zusammenzuarbeiten und damit GB zu schwächen ausgeschlagen worden (zb. Luftangriffe auf den Küstenverkehr, Häfen, Docks ...)
d.) das Heer unterschätzte die Anforderungen der Landung. Siehe Manstein auch wenn dieser sein Statement von sehr deutlich ausgedrückten Vorbedingungen abhängig gemacht hat.

Und letztlich gibt es die große Schwierigkeit das die deutschen Planungen, nach dem Krieg, im Detail bekannt geworden sind. Wie soll da, bei diesem Ausmaß an nachträglichem Wissen, eine realisitsche Analyse von der Durchführbarkeit der Landung erstellt werden.
 
Und letztlich gibt es die große Schwierigkeit das die deutschen Planungen, nach dem Krieg, im Detail bekannt geworden sind. Wie soll da, bei diesem Ausmaß an nachträglichem Wissen, eine realisitsche Analyse von der Durchführbarkeit der Landung erstellt werden.

An diesem Fakt folgt ja oft die Diskussion über die Erfolgsaussichten
von damals ....:pfeif:

Natürlich kann man eine Vielzahl von Dingen anführen - der harte Fakt ist jedoch , dass Mittel für eine erfolgreich Invasion nicht vorhanden waren -
ich sehe hier die LVT und LVM , welche der US Navy im Pazifik erst die
amphibische Kriegführung ermöglichten. Und welche später auch in Europa
die erfolgreichen Landungen in Italien und Frankreich ermöglichten.

Die althergebrachte Vorgehensweise - Eroberung eines Hafens und dann
die Anlandung der Technik halte ich angesichts des Potentials der RN und RAF für 1940 für beinahe unmöglich - gut auch RN und RAF hätten Fehleinschätzungen treffen können ...

Natürlich hätte man einige Infanterietruppen mit Küstenmotorschiffen ,
Bäderfähren etc . unter dem Schutz der Luftwaffe und flankiert von Minenfeldern , U -Booten, Torpedobooten usw. in GB anlanden können.
Die schwersten Waffen wären dann einige sMG , leichte Granatwerfer und vielleicht ein paar Infanteriegeschütze 7,5 cm oder 5 cm Pak
gewesen.
Geeignete Truppen wie Gebirgsjäger waren gerade in Narvik fast ausgelöscht worden , Fallschirmjäger wohl auch nicht bereit nach
Eben -Emael und Holland......

Keine erfolgversprechende Strategie , weil Versorgung und Truppennachführung sowieso umgehend von RN und RAF unmöglich
gemacht worden wäre - und ein paar Tausend Mann aufgerieben worden
wären

5 -6 komplette Divisonen darunter 2 Panzerdivisionen hätte es wohl mindestens gebraucht - nur die konnte man eben nie mit guter
Erfolgschance anlanden - also ist die Invasionsvorstellung obsolet ....
.
 
@Treibsand
Tatsächlich, wie die anderen Seemächte (außer Japan) hatte auch die deutsche Wehrmacht - trotz den zahlreichen Erfahrungen / Entwicklungen des 1.Weltkrieges und der Zwischenkriegszeit - keine modernen Landungsboote fertigentwickelt. Die für die Operation Seelöwe entwickelten bzw. umgebauten Prähme waren teilweise gar nicht schlecht - teilweise aber auch kaum seetüchtig, oft genug nicht einmal motorisiert und mußten geschleppt werden.
Auch die Westallierten konnten nur durch die Entwicklung der künstlichen Häfen (Mulberry) der "althergebrachten Vorgehensweise" ausweichen. Das hatte aber nichts mit den LVT / LVM ... zu tun. Ohne Mulberry waren sie genauso auf schon bestehende Häfen angewiesen.
Übrigens hatte auch die deutsche KM künstliche Anlegestellen in Entwicklung bzw. auch schon Erprobungsmuster gebaut.
Ich würde dir widersprechen. Die Seelöwe-Landungszonen lagen in bequemer Reichweite -auch- der deutschen Jäger und die Stukas hätte, im Kanal, ein Gemetzel unter der RN angerichtet (siehe Kreta, Konvois nach Malta ...)

Warum sollen Gebirgsjäger für Landungsoperationen geeigneter gewesen sein als "normale" Infanterie und -nein- "die" Gebirgsjäger wurden in Narvik nicht "fast" ausgelöscht. Gilt ebenso für die Fallschirmjäger.
 
@mhorga: Die Seelöwe-Landungszonen lagen in bequemer Reichweite -auch- der deutschen Jäger und die Stukas hätte, im Kanal, ein Gemetzel unter der RN angerichtet (siehe Kreta, Konvois nach Malta ...)
Dafür war die Personal- und Materialdecke der Luftwaffe zu dünn. Es hat schon seine Gründe, warum es niemand seit 1066 über den Kanal schaffte. Mit Malta oder Kreta kann man das nicht vergleichen. Soviele Landungszonen gibt es auch nicht, es sei denn man shippert einfach in einen größeren (befestigten Hafen) oder lädt vor einer Steilküste aus. Die Gezeiten sind im Kanal erheblich, lässt man am Strand ausladen, steht womöglich Stunden später alles im Wasser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir stellt sich hier eine Frage. War die Deutsche Seite im klaren darüber das im Kanal starke Gezeitenströme herrschen? Oder anders gefragt, hat die Admiralität mit dem Generalstab und der Führung der Luftwaffe zusammen gearbeitet oder hat jeder vor sich hin gebrütet? Glaube eher letzteres, da die deutschen Staaten eher Landmächte waren, den Seemächte. Auch nach dem Aufschwung der Marine unter dem letzten Hohenzollernherrscher. Und der hat mit der Admiralität ja auch nicht seine Hausaufgaben gemacht.

Apvar
 
Dafür war die Personal- und Materialdecke der Luftwaffe zu dünn. Es hat schon seine Gründe, warum es niemand seit 1066 über den Kanal schaffte. Mit Malta oder Kreta kann man das nicht vergleichen.
Das ist ein Mythos. Sowohl Spanier wie Franzosen sind nach 1066 gelandet und dann wieder abgezogen. Die Holländer haben die britische Flotte in der Themse vernichtet und niemand hätte sie an einer Landung hindern können.


Soviele Landungszonen gibt es auch nicht, es sei denn man shippert einfach in einen größeren (befestigten Hafen) oder lädt vor einer Steilküste aus. Die Gezeiten sind im Kanal erheblich, lässt man am Strand auslädt, steht womöglich Stunden später alles im Wasser.
Die Britische Decke war noch dünner. Es gab wenig Artillerie, kaum automatische Waffen, nur wenige alte und schlechte Panzer. Man hat Ersatzbajonetts aus Gasrohren gebastelt und Flaschenwerfer als Panzerabwehrwaffen.

Nochmals: Der Sprung nach Norwegen war auch nicht einfacher und die RN dort weniger der Luftwaffe ausgesetzt und trotzdem hat es geklappt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein Mythos. Sowohl Spanier wie Franzosen sind nach 1066 gelandet und dann wieder abgezogen. Die Holländer haben die britische Flotte in der Themse vernichtet und niemand hätte sie an einer Landung hindern können.

Nicht zu vergessen die Glorreiche Revolution mit der Landung Wilhelm III von Oranien. Glorious Revolution ? Wikipedia
Auch wenn hier von Englischer Seite die Landung stark unterstützt wurde.

Apvar
 
@balticbirdy
Für was war die Personal- und Materialdecke zu dünn? Und tatsächlich, der Vergleich zu Malta / Kreta ist etwas ungleichgewichtig - die Entfernungen Flugbasen <-> Seeziele war am Kanal noch sehr viel günstiger als bei M./K.
 
1.) Evakuierung des BEF
* Hat GB mit der Evakuierung das "Gesetz des Handelns" wieder "in die Hand" bekommen?
Ich fühle mich mal angesprochen.
Das mit dem "Gesetz des Handelns" meine ich in Bezug auf agieren und reagieren. Nicht, wer ist der Aggressivere.
Mal zum Vergleich als Bild: Man steht auf einem U-Bahnbahnhof drei Schlägertypen gegenüber. Mit Weglaufen hält man das Gesetz des Handelns in den Händen, denn die drei Typen müssen sich entscheiden, was sie tun sollen. Hinterherlaufen oder laufenlassen. Wenn man stehen bleibt, muss man sich verteidigen, also reagieren.
Noch eine Situation: Ein Kumpel von mir geriet mit seinem Auto in eine Polizeikontrolle. Er hatte was getrunken. Er stieg aus und lief weg. Das hat ihm den Führerschein gerettet, denn man konnte ihm nichts nachweisen. Später behauptete er über seinen Anwalt, er wäre einfach so in Panik geraten. Seine Frau, die natürlich erst einmal verdutzt war, fuhr das Auto nach Hause.
Vergleiche humpeln, ich weiß. Ich wollte nur verdeutlichen, das Flucht, in sonst aussichtsloser Situation, oft die bessere Wahl ist. Vor allem auch die klügere. Orden bekommt man dafür nicht, aber die kann man sich, mit Verlaub gesagt, ohnehin sonst wo hinheften.
 
@balticbirdy
Für was war die Personal- und Materialdecke zu dünn? Und tatsächlich, der Vergleich zu Malta / Kreta ist etwas ungleichgewichtig - die Entfernungen Flugbasen <-> Seeziele war am Kanal noch sehr viel günstiger als bei M./K.

Voraussetzung einer erfolgreichen Invasion ist die See- und Luftherrschaft über der Landungszone und auf dem Seeweg dahin. Beides war nicht gegeben, nicht im Frühsommer 1940 und erst recht nicht später während der Luftschlacht.
 
Voraussetzung einer erfolgreichen Invasion ist die See- und Luftherrschaft über der Landungszone und auf dem Seeweg dahin. Beides war nicht gegeben, nicht im Frühsommer 1940 und erst recht nicht später während der Luftschlacht.
Ja, das war das Ergebnis der Entscheidungen und Handlungen. Gab es damals Alternativen? - Ja.
Die Luftwaffe strebte die Luftüberlegenheit / -herrschaft über ganz England (innerhalb der Bomberreichweiten) an. Hätte für die Durchführung der Op.Seelöwe nicht die Luftherrschaft über den Kanal und die Landungszonen vollkommen genügt und wäre es möglich gewesen das br. Jägerkommando in besserer takt. Lage zu fassen?

@Rurik
Nun, GB hat mit der Evakuierung ihre Handlungsoptionen verbessert und erweitert. Daraus ergibt sich aber noch kein "Gesetz des Handelns". Darunter versteht man ja letztlich wer in der Lage ist, aus verschiedensten Gründen, zu agieren und wer reagieren muß.
zb.
Die Briten hatten in Nordafrika 1940 (spätestens) mit Beginn ihrer Op.Compass das Gesetz-des-Handelns auf ihrer Seite, es wäre ein leichtes gewesen Italien aus Nordafrika "herauszuwerfen". Churchill gab aber das Gesetz des Handelns ab indem er das britische Militär zwang starke Kräfte der Wüstenstreitkräfte nach Griechenland zu verlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst wenn eine Landung direkt nach der Niederlage Frankreichs probiert worden wäre, welche Verluste hätte es gegeben, wie wären die militärischen Auswirkungen an den verschiedenen Schauplätzen gewesen und wie handlungsfähig wäre Deutschland militärisch noch gewesen?

Letzteres insbesondere in Anbetracht der gebundenen Mittel für den Nachschub über den Kanal (Frankreich war per Eisenbahn erreichbar), der Situation in Nordafrika(östliches Mittelmeer (britische Truppen mit Unterstützung des Commomwealths) und der so schon ohne weiteren Angriff benötigten Treibstoffe.

Wie hätte die Personalsituation ausgesehen (gerade bei Fliegern und anderen Spezialisten) und hätte ähnlich wie in der Tschechoslowakei auch Industriekapazität sinnvoll erobert werden können?

Ich unterstelle bei diesen Fragen mal, dass Hitler sich nicht mit dem Erreichten zufrieden gegeben hätte und aus ideologischen Gründen der Krieg im Osten unausweichlich war.

Solwac
 
....
Die Briten hatten in Nordafrika 1940 (spätestens) mit Beginn ihrer Op.Compass das Gesetz-des-Handelns auf ihrer Seite, es wäre ein leichtes gewesen Italien aus Nordafrika "herauszuwerfen". Churchill gab aber das Gesetz des Handelns ab indem er das britische Militär zwang starke Kräfte der Wüstenstreitkräfte nach Griechenland zu verlegen.

...wo man wiederum nur auf die Offensiven der Achsenmächte reagieren konnte un dieses nicht einmal richtig.
Die Entscheidung Churchills Griechenland militärisch zu unterstützen mag politisch notwendig gewesen sein, strategisch war es ein grober Fehler. Vom "Gesetz des Handelns" Seitens der Briten kann man danach m.E. frühstens 1943 sprechen.
 
@Bdaian
Ne
Es gab keine Offensive "der Achsenmächte" sondern nur den Angriff Italiens auf Griechenland und dieser war lange vor dem Einschalten GB´s auf dem Festland und dem deutschen Engagement (Balkanfeldzug) liegengeblieben. Nicht nur das das, Italien stand in Gefahr durch eine griechische Offensive aus Albanien herausgeworfen zu werden.
Stattdessen war diese Entscheidung Churchills eine ohne Not getroffene weitreichende Fehlentscheidung (Stichwort "Feldherrnkunst") denn einerseits
- waren die nach Griechenland verlegten Kräfte zu schwach um irgendetwas bewirken zu können und diese Kräfte wurden im Laufe des deutschen Balkanfeldzuges zer- und stark angeschlagen. Der griechische Ministerpräsident Metaxas verlangte, wenn sich GB engagieren wollte 9 Divisionen, Churchill bot nur 3 Divisionen und setzte seine Sichtweise durch.

- bewirkte die Verweigerung der Eroberung von Tripolitanien die Verlängerung der Kämpfe dort bis Mitte 43 und band massive Kräfte mit strategischen Auswirkungen bis in den Pazifik.

Auch politisch gesehen war das britische Engagement in Griechenland völlig unnötig - zumindest zu diesem Zeitpunkt. 1-3 Monate später, nach Eroberung von Tripolis und damit Klärung der Situation in Nordafrika, hätte GB stärkere Kräfte nach Griechenland schicken können und das Gesetz-des-Handelns immer noch in der Hand gehabt.
So war es genau umgekehrt.
Verlust eines (möglichen) Verbündeten
starke Verlust an Truppen und Material
Verzicht an der Eroberung von operativ / strategisch wichtigen Räumen mit dem Resultat der weiteren Ressourcenbindung
und
Verlust der Initiative (Gesetz des Handelns)

Vom "Gesetz des Handelns" Seitens der Briten kann man danach m.E. frühstens 1943 sprechen.
Wie beschrieben sehe ich es anders.
 
Ein kleines Detail. In ganz England gab es nach Dünkirchen, laut Brigadier Peter Young, einen britischen Militärhistoriker, 40 Maschinenpistolen.


Ich habe seit Heilig Abend keinen Tropfen Alkohol zu mir genommen....
Jetzt lese ich da immer 40 Stück?

Fehlen da 3-4 Nullen oder wie oder was??????
 
Ich habe seit Heilig Abend keinen Tropfen Alkohol zu mir genommen....
Jetzt lese ich da immer 40 Stück?...

Dan wäre es vielleicht Zeit wieder etwas zu Dir zu nehmen. Und schrei nicht so, nicht alle hier sind so enthaltsam wie Du.

Nein, da steht tatsächlich 40 Stück, zitiert aus "Commando" von Peter Young. Zwischen dem was man nach Nordafrika geschickt hatte un dem was in Frankreich verloren ging, stand die Britische Armee 1940 fast nackt da. Aus diesem Grund begann man hektisch alle mögliche "Ersatz"-Waffen zu entwickeln. Die bekannteste und einzige wirklich nützliche, die Sten-Maschinenpistole:http://en.wikipedia.org/wiki/Sten
 
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