Hallo Fangemeinde,
ich bin begeistert von den Kommentaren. Es hat mir schon einige Fragen beantwortet. Aber ich bin eben doch noch auf einer weiteren Spur, die ich noch nicht als Möglichkeit ausschließe.
Die Burgreste (Burg- später Herrenbreitungen) die man wiederrum auf den Resten des Klosters fand sind karolingischer Baustil (750 - 930). Es gibt gerade auch für den mitteldeutschen Raum im 10. Jh. die häufigen Ungarnüberfälle. Am 03. August 908 stellte sich ein deutsches Herr bestehend aus thüringischen und fränkischen Kämpfern, in Eisenach auf dem Gebiet wo später die Wartburg gebaut wurde, dem Feind in den Weg. Eine verhängnisvolle Schlacht, denn der Befehlshaber des Heeres der Thüringer Herzog Burkhard fiel und das Heer unterlag den ungarischen Reitertruppen. Nun hätten seine Söhne die Nachfolge antreten sollen, aber das verhinderte der Sachsenherzog Otto, der Vater des späteren König Heinrich I. Er übernimmt 910 die Herzogenwürde über Thüringen selbst.
Ich vermute, dass die Burg, eben weil auch unterhalb die Heerstraße entlang führte, für die Angreifer ein Dorn im Auge war und man zerstörte sie.
Zur Gründungszeit des Klosters können wir nur Vermutungen anstellen. Es gibt eine Urkunde von 1046 über eine Grundstücksschenkung die im Monasterium Breitingen ausgestellt wurde. Kann sich nur um das Herrenbreitunger Kloster handeln, denn auf der anderen Seite der Werra wurde 1137 erst ein Hospial gegründet, dass 1150 in ein Kloster (erst ein Doppelkonvent und später bis 1552 Prämonstratenserkloster) aufging. Aber wie gesagt, es gibt kein verbrieftes Datum. Das Kloster hat bis 1553 existiert. Geht man davon aus, dass es ein Eigenkloster war bleibt die Frage, wer hat den Klosterbau vorangetrieben und warum konnte die Reichabtei nur zusehen? Die Tauschurkunde von 933 (Nachschrift nachweislich aus dem 12. Jh.) ist für mich umstritten, denn in dieser Urkunde geht es um 4 Orte, aber nur die Mark Breitungen wird detailiert beschrieben und schließt das Gebiet Herrenbreitungen mit ein. Die Reichsabtei Hersfeld wollte scheinbar nachweisen, dass das sie Eigentümer über Herrenbreitungen sind. Gab es da eine Gebietsgrenze, die einfach durch eine Urkunde nachträglich korrigiert wurde? In dem Fall, um den Einfluss der Thüringer Landgrafen zurück zu drängen? Mit dieser Urkunde hätten sie vor Gericht gezogen sein können.
Auch spannend die Tatsache, dass in das Herrenbreitunger Kloster Benediktiner einzogen, die aus Erfurt (Kloster St. Peter) kamen und die Hirsauer Reform vertraten.
Kann es sein, dass es sich bei dem Herrenbreitunger Kloster und seinen Besitzungen um Thüringen handelt und auf der anderen Seite der Werra um Franken? Deshalb meine Frage, kann die Werra Grenzfluss gewesen sien?
Ich habe mal eine Karte, die ich gefunden habe, auf unserer Plattform hinterlegt.
Der Link zeigt den Weg.
Karte aus dem 8. Jh.
Grüße an die Mitstreiter - finde ich klasse, danke