Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich sehe da auch einen kausalen Zusammenhang, Du rennst offene Türen bei mir ein. :friends:
Auf die offenen Türen komme ich vllt. zurück
Richtig ist natürlich, dass eine unterschiedliche Bewertung dennoch von den gleichen Tatsachen ausgeht.
Wem (außer Frauen) war es denn nicht möglich, diesen Orden zu erhalten? Er war für jeden zu erlangen, der militärische Verdienste vorweisen konnte. Und selbst jemanden, der in ärmste Verhältnisse hineingeboren war, der sich aber als besonders leistungsstark zeigte, konnte die Ehre des Großkreuzes zuteil werden.
Das ist für mich der springende Punkt.
Gälte der Satz für den Beginn der Revolution, hättest du meine ungeteilte Zustimmung.
Aber so lagen die Dinge anders. Wer waren denn die, die den "großen Adler" der Ehrenlegion bekamen? Waren es nicht die Waffengefährten N., die Mitglieder seiner Familie und ihm politisch Nahestehende? (Nicht zu vergessen ausländische Potentaten wie Alexander I.) Wo sind da der kleine Kanonier, der Infantrist, der Stallbursche?
In der Summe waren es die, die mit dem Verlauf der Revolution schon etwas waren - dies sicherlich unabhängig von Stand und Geburt - aber das war es doch schon.
Mit der Schaffung der Monarchie N. hatte doch ein "Niemand" vllt. die Chance, Ritter zu werden, bestenfalls Offizier (dürfte wohl auch eher die Ausnahme gewesen sein) aber Kommandeur, Großoffizier, gar das Großkreuz (den großen Adler) dürfen doch getrost ins Land der Träume und Illusionen verwiesen werden.
Anders gesagt, Alexander I. wäre sicher nicht amüsiert gewesen, wenn an der Brust des Kammerherren, der ihn in Erfurt zu N. geführt hat, der große Adler geprangt hätte ...
Und das ist der Punkt. N. hat in bester monarchistischer Tradition einen Orden geschaffen, mit dem feinen Unterschied, dass die zwei neuen (unteren) Klassen - bisher waren max. 3 Klassen üblich - der veränderten gesellschaftlichen Situation in Frankreich Rechnung trugen.
Grüße
excideuil