Warum wird Alexander der Große der "Große" genannt?

Ganz einfach: er hat Krieg geführt und war Siegreich. Im Gegensatz zu Napoleon der am Ende verloren hat (ich glaube nicht mal die Franzosen sagen Napoleon le Grande).
Na ja ein wenig Glück gehört auch dazu um in die "der/die Große" Liste zu kommen, Caeser z.B. hatte Pech (vielleicht liegt es auch daran das Caeser ermordet wurde?).
 
Der Verweis auf Wiki ist uebrigens ganz interessant:

Ich war nach dem Lesen eher geneigt, ihm diesen "Titel" abzuerkennen.

Wer den Titel nun verdient oder nicht, darueber hatten wir auch mal einen Thread - leider finde ich ihn nicht mehr...

Gruss, muheijo
 
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Den Titel "Der Große" bekommt man nicht so einfach.
Vergleichen wir doch einfach mal mit Karl dem Großen:

Ihm wurde der Titel verliehen,weil er der mächtigste Herrscher im Westen Europas war.
Außerdem war er der erste Kaiser im fränkischen Reich
und sorgte für kulturelles Erbe der Antike.
Dazu kam noch, dass er sehr viele Gebite eroberte, viele Schlachten gewann und auch Papst Leo III. beschützte.

Und bei so vielen Punkten verdiente man es früher diesen Titel tragen zu dürfen. Ich kenne mich zwar ehrlich gesagt mit Alexander nicht aus aber vll.hat er ähnliches getan...:yes:
 
@Anica: Alle Persönlichkeiten die den Titel "der/die Große" verpasst gekriegt haben haben militärischen Erfolg gehabt, also scheint militärischer Erfolg eine Grundbedingung zu sein und um militärischen Erfolg zu haben muss man den Tot von Menschen anordnen. Darum finde ich es ungerecht zu Sagen Alexander hätte diesen Titel nicht verdient da er doch einen der offensichtlichsten militärischen Erfolge der Menschheitsgeschichte hatte.

Und dazu wie böse Kriege sind sagte einmal irgendein Engländer:"Ohne Krieg wäre die Geschichte langweilig, wer will schon lesen wie gut sich alle verstehen."
 
Deine Betrachtung mag ja durchaus korrekt sein, aber eine Bewertung historischer Ereignisse, die so weit zurück liegen, ohne den jeweiligen historischen /kulturellen Hintergrund zu beachten ist m.E. nach einfach nicht zweckmäßig und hat mi8t Geschichtswissenschaft nichts zu tun. Ich hatte schon oft genug Diskussionen in Richtung, "Die Römer waren grausam sie hatten Sklaven und Gladiatorenspiele". Mir geht es eher um die "Leistungen" Alexanders vor dem ihm eigenen Hintergrund, und in seiner Zeit war er definitiv als Herrscher, und eben auch als Heerführe, ohnegleichen.
 
Ich weiß nicht, ob man das bei Gregor d. Gr. Leo d. Gr. oder Albertus Magnus behaupten kann, dass militärischer Erfolg GRundbedingung für den Beinamen war.

Das Attribut "der (oder die) Große" wird weder verliehen noch verdient, sondern entwickelt sich im Lauf der Zeit. Es kommt auch vor, dass erst spätere Generationen eine historischen Person als "groß" erklären. In der Regel sind es allerdings besonders charismatischer Personen, die so benannt werden, manchmal auch besonders kriegerische, die ein großes Reich zusammenraffen. Daß die Vergabe dieses Präsikats oft auch zufällig ist oder unlogisch erscheint, zeigt sich ebenfalls. Warum werden z.B. Augustus, Attila, Caesar, Elizabeth I. oder Karl V. nicht "groß" genannt? Und ob der Preußenkönig Friedrich II. diesen Beinamen verdient hat, seine Gegnerin Maria Theresia aber nicht, sei dahingestellt.

Fasziniert sind die Menschen meist von solchen Herrschern, die gegen alle Widestände eine Idee oder einen Traum verwirklichen wollen und dabei bis an ihre Grenzen - und darüber hinaus - gehen. Das trifft z.B. auf Alexander zu, den sie den "Großen" nannten.
 
Das Attribut "der (oder die) Große" wird weder verliehen noch verdient, sondern entwickelt sich im Lauf der Zeit.

Daher noch einmal meine Frage: Wann ist es für Alexander zum ersten Mal belegt?

Und gleich eine zweite: Gibt es Personen, die es schon zu Lebzeiten hatten? Einfallen will mir da im Augenblick nur Pompeius Magnus.
 
@Anica: Alle Persönlichkeiten die den Titel "der/die Große" verpasst gekriegt haben haben militärischen Erfolg gehabt, also scheint militärischer Erfolg eine Grundbedingung zu sein und um militärischen Erfolg zu haben muss man den Tot von Menschen anordnen. Darum finde ich es ungerecht zu Sagen Alexander hätte diesen Titel nicht verdient da er doch einen der offensichtlichsten militärischen Erfolge der Menschheitsgeschichte hatte.

Und dazu wie böse Kriege sind sagte einmal irgendein Engländer:"Ohne Krieg wäre die Geschichte langweilig, wer will schon lesen wie gut sich alle verstehen."

Nun, ja, i.a.R. bekamen Kaiser, Könige ... den Zusatz "der Große". Sicherlich läßt sich oft ein Zusammenhang mit militärischen Erfolgen nicht leugnen. Aber sind militärische Erfolge ein Indiz von Größe? Ist nicht vielmehr der Erhalt des Friedens die wahre Größe? Blöderweise steckt im Erhalt des Friedens etwas Restauratives, so dass im Krieg oft Fortschritt gesehen wird. Eigentlich ein philosophisches Thema ...

Das Zitat in deinem letzter Satz klingt recht zynisch. Weiß du - oder ein anderer hier im Forum - wer ihn wann und in welchem Zusammenhang hat fallen gelassen?

Grüße
excideuil
 
Daher noch einmal meine Frage: Wann ist es für Alexander zum ersten Mal belegt?

Und gleich eine zweite: Gibt es Personen, die es schon zu Lebzeiten hatten? Einfallen will mir da im Augenblick nur Pompeius Magnus.

Wenn ich mich recht entsinne, waren es erst römische Geschichtsschreiber die ihn so nannten. Aber da muss ich noch mal genauer nachforschen.

Wie Dieter schon richtig anmerkte ist "der Große" kein Titel, der irgendwan von irgendwem "verliehen" wird. Solche Beinamen(!) entstanden zumeist aus der Geschichtsschreibung heraus und brannten sich in das allgemeine historische Bewustsein ein. Denkt nur an die vielen mittelalterlichen Könige, Herzöge oder Grafen deren Beinamen aus dem resultierten, was ihnen die Geschichtsschreiber hinterliesen. Philipp II. von Frankreich wurde zB von seinem Biographen Rigord zum "Augustus" gemacht, oder Richard I. von England, der von einem dichtenden Kreuzzugsteilnehmer (Ambroise) als "Coeur de Lion" gepriesen wurde.

Einzig von den Römern ist mir bekannt, dass sie Ehrentitel offiziel verliehen, die häufig zu Eigennamen der Geehrten avancierten. Augustus ist doch das bekannteste Beispiel, der hieß eigentlich Octavius und wurde nach Senatsbeschluss mit dem Titel AUGUSTUS (der Erhabene) geehrt. Ähnlich war das ja auch im Falle von Pompeius, der sich MAGNUS (der Große) nennen durfte.

muheijo schrieb:
Wer den Titel nun verdient oder nicht, darueber hatten wir auch mal einen Thread - leider finde ich ihn nicht mehr...

Ja, dass Thema hatten wir schon mal irgendwo. Eigentlich ein Fall für einen Hinweis auf die Suchfunktion.
:D
 
Es wurde schon mehrfach kritisiert das "der/die Große" als einen Titel tituliert habe, aber ist das nicht ein Titel der von der Nachwelt verliehen wurde?
@afkpu: Ich wollte genau das sagen, scheint mächtig in die Hose gegangen zu sein

@tela: ich muss beschämt zugeben ich kenne keine der drei Persönlichkeiten die du da nennst, aber Ausnahmen bestätigen die Regel (sind vielleicht ein wenig viele Ausnahmen) und vielleicht verhält es sich ja mit denen wie bei Katheriena der Großen, die zwar auch Kriege geführt hat, aber nicht für diese sondern für ihre Reformwerke und Affären bekannt ist.

@excideuil: Zeiten ändern sich, unsere werten Vorfahren waren von der Erhabenheit kriegerischen Ruhms überzeugt (verallgemeinert). Ich weis leider nicht von wem genau das Zitat ist, aber nicht von Oskar Wilde auch wenn es zu ihm Passen würde.

Irgendjemand hat die Frage gestellt ob es Persönlichkeiten gab die schon zu Lebzeiten den Titel "der Große" trugen, Friedrich II von Preußen, englische Wirtshäuser benannten sich nach ihm "Frederick the Great"
 
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Wann wurde Alexander denn zum ersten Mal 'der Große' genannt?

So, ich hab mich mal schlau gemacht.

Alexander wurde erstmals bei den römischen Autoren Pompeius Trogus (Historiae Philippicae, Bücher 11 und 12) und Titus Livius (Ab urbe condita) als MAGNUS oder aber auch als MAGNO genannt. Beide Autoren schrieben in der augusteischen Zeit, also so ca. 30 v.-14 n. Chr., und sie verwendeten diesen Beinamen um Alexander von anderen Personen gleichen Namens unterscheiden zu können, z.B. von seinem Schwager-Onkel Alexander I. von Epirus oder dem Verräter Alexander dem Lynkesten.

Bei den früher schreibenden griechischen Autoren, bes. Diodor oder bei den zeitgenössischen Alexanderautoren, wurde Alexander stets ohne irgendeinen Beinamen (allenfalls mit Patronym) genannt, der Name allein stand für sich. Stattdessen wurden zur Unterscheidung nur dessen Namensvetter mit entsprechenden Beinamen versehen.

Die Ehrenbezeichnung „der Große“ war allerdings auch bei den alten Griechen nicht unbekannt. Im Jahr 307 v. Chr. priesen die Elitekrieger des Demetrios Poliorketes diesen als ó mégas nachdem er in Athen eingezogen war. Dies geht aus einer Inschrift aus Athen aus dem Jahr 302 v. Chr. hervor. Und der hellenistische Seleukidenherrscher Antiochos III. nannte sich höchst offiziell ó mégas basileus nachdem er 205 v. Chr. von seinem Feldzug aus dem asiatischen Osten zurückgekehrt war.

Literatur dazu:
* Friedrich Pfister: Alexander der Große. Die Geschichte seines Ruhms im Lichte seiner Beinamen, In: Historia: Zeitschrift für Alte Geschichte, Bd. 13 (1964), S. 37-79.
* Veit Rosenberger: Wer machte aus Alexander ‘den Großen‘?, In: Historia: Zeitschrift für Alte Geschichte, Bd. 47 (1998), S. 485-489.
* Catherine Rubincam: A Tale of Two "Magni": Justin/Trogus on Alexander and Pompey, In: Historia: Zeitschrift für Alte Geschichte, Bd. 54 (2005), S. 265274.
 
Alexander wurde erstmals bei den römischen Autoren Pompeius Trogus (Historiae Philippicae, Bücher 11 und 12) und Titus Livius (Ab urbe condita) als MAGNUS oder aber auch als MAGNO genannt. Beide Autoren schrieben in der augusteischen Zeit, also so ca. 30 v.-14 n. Chr., und sie verwendeten diesen Beinamen um Alexander von anderen Personen gleichen Namens unterscheiden zu können, z.B. von seinem Schwager-Onkel Alexander I. von Epirus oder dem Verräter Alexander dem Lynkesten.
Bereits der einige Jahrzehnte davor schreibende Cornelius Nepos nannte Alexander "magnus". Keine Ahnung, ob er der erste war.
 
Stimmt du hast recht.:hoch: In Eumenes 13,2, so ziehmlich am Ende, nennt er ihn Alexandrum Magnum. Allerdings auch nur dieses eine Mal, soweit ich das im Überfliegen erkannt hab. In früheren Textabschnitten, also am Anfang der Eumenes-Biographie die mit Alexanders Tod in Babylon beginnt, wird er auch nur mit einfachem Namen genannt. In Phokion wird er gar nicht erwähnt.

Bei Trogus und Livius wird Alexander hingegen häufiger mit dem Beinamen genannt.
 
Im "Eumenes" nennt Cornelius Nepos ihn schon im 8. Kapitel "magni", aber auch im 2. und 3. Kap. der "Reges".

Meinst Du mit den Erwähnungen bei Pompeius Trogus die Zusammenfassung von Iustinus?
 
Alexandrum magnum atque Agathoclem aiunt maximas
Plautus, Mostellaria 775.

Etwa 200 v. Chr. geschrieben ist das die frühste bekannte Erwähnung des "großen" Alexander. Siehe Literaturangabe in #18, Pfister S. 50-51. Bezeichnenderweise wurde sie zu Lebzeiten des Antiochos III. getätigt, der sich nach seiner Anabasis ab 205 v. Chr. selbst offiziell Megas Basileus nannte.

Plautus hielt Alexander und Agathokles (von Syrakus) für die zwei größten Feldherrn aller Zeiten.
 
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