Frauendarstellung im 3. Reich

Gabi

Neues Mitglied
Hallo Leute,
ich habe gstern mein mündliches Abiturthema bekommen. Es ist die Frauendarstellung im dritten Reich.
Meine grobe Gliederung zu dem Thema ist folgende:
Ideologie im Nationalsozialismus
Bild der Frau im Nationalsozialismus
Konflikt zwischen Ideologie und Realität

Nun gibt es zum Thema Frauen auch das Thema BDM oder auch das mit dem Mutterkreuz. Das sind auch wichtige Dinge die ich mit reinbringen will.. aber leider überhaupt nicht weiß an welcher stelle und wo vielleicht hat da jmd ein tipp? oder ne idee?

Auch sind fachbegriffe zu diesem Thema wichtig, aber welche ich davon einsetzen soll is auch so eine Sache!
Würde mich über Info und tipps freuen!

Vielen Dank!

Gabi
 
Du kannst ja mal darauf eingehen, was als "perfekte Frau" galt: deutsch, blond, breite Hüften, Jungfrau wenn ich mich richtig erinnere und warum.
Außerdem warum die Frau hauptsächlich in ihrer Rolle als Mutter angesehen wurde. Fortpflanzung der arischen Rasse etc.
Würdest du das als Emanzipation betrachten? Es gab ja schon seit der Weimarer Republik das Wahlrecht für Frauen.
 
@Gabi: vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dich noch weiter in das Thema einliest?
Ich habe mal eine Sammlung von Links für Dich, u. a. wird das Thema "Frauen im Nationalsozialismus" hier im Forum auch behandelt.

Frauen im Nationalsozialismus ? Wikipedia

Radio/ 100 Jahre Internationaler Frauentag: 3. Die deutsche Frau – das Frauenbild der Nationalsozialisten | wissen.hr-online.de | hr-online.de

Die deutsche Frau und ihre Rolle im Nationalsozialismus

TUM INFO V - Mathematiker in der NS-Zeit

http://www.geschichtsforum.de/f66/frauen-im-dritten-reich-40168/

Hier noch eine andere Sichtweise auf die Frauenrolle im Nationalsozialismus:
http://www.geschichtsforum.de/f66/portr-ts-von-frauen-im-widerstand-20999/
 
Vielen dank! bin bis jetzt recht weit gekommen, allerdings steh ich jetzt vor dem 3. punkt meiner gliederung. dem konflikt zwischen realität und ideologie. hie rhab eich gedacht bring eich dasd thema rein dass einfach die ideologie im laufe des krieges weniger beachtung bekommen hatte, was die frau angeht. schließlich wurden die frauen im endefekt dort eingesetzt wo die männer fehlten.
und das is eigentlich ein totaler widerspruch zur ideologie...

außerdem steh ich jetzt vor iner neuen frage und zwar was die trümmerfrauen angeht. sollte ich das thema vllt auch kurz anschneiden und wenn ja dann wohl eher zum 2ten gliederungpunkt oder was meint ihr? Eigentlich hört das 3. reich ja 1945 auf.. aber denn och find eich sind die trü+mmerfrauen nicht weg zu denken, immerhimn blieb am ende alles an denen. ich weiß einfach nicht mehr weiter. außerdem darf meine präsentation exakt 10 min dauern. und da muss am ende noch mein fazit mit rein.

Helöft mir bitte...
 
Naja, bei den Trümmerfrauen gab es eben deswegen einen deutlichen Überhang weiblicher Wesen, weil überproportional viele Männer im Krieg gefallen oder verstümmelt worden waren oder noch in Kriegsgefangenschaft schmorten. Die fielen in den ersten Nachkriegsjahren alle aus, weswegen die Frauen aus der Alterskohorte der körperlich Leistungsfähigen ran mussten.
Obwohl das eine Fortschreibung des Umstandes ist, dass bereits während des totalen Krieges Frauen an Stelle der eingezogenen Männer in die Wirtschaft nachrückten, hat das Thema "Trümmerfrauen" m. E. nichts mit dem - ideologielastigen! - Thema "Frauendarstellung im 3. Reich" zu tun.

Da gab es doch eher den Konflikt, dass die Propaganda die deutsche Frau als Edelzuchtstute für blond-blauäugig-einfältige arische Kinder für den Führer darstellte (hab mal einen entsprechenden Propagandafilm gesehen, in dem so ein Blondchen unter der Eiche sitzend, mit verklärtem Blick, diesem ihrem Traum, ihrem geliebten Führer einen Stall voller Kinder zu schenken, Ausdruck verleiht), während die Frauen in realitas es a) leid waren, ihre Kinder für Gott, Führer und Vaterland in den Tod zu schicken und b) die jüngeren/einsameren unter ihnen darüberhinaus auch noch die Chuzpe besaßen, mit rassisch minderwertigem Kriegsgefangenenmaterial und/oder gar Besatzungssoldaten anzubandeln - und dass nicht um der höheren völkischen Ehre willen, sondern für Kaffe, Tee, Schokolade, Kippen, Strumpfhosen oder - Pfui Deibel! - gar aus Liebe.(Hier muss jetzt so ein Ironiesmiley stehen.)
In dem Tagebuch von Viktor Klemperer aus 1944 (Ecke Juni/Juli), vermerkt er, dass eine solche Liebelei während der Hoffnung auf den Endsieg durchaus ein Todesurteil bedeuten konnte. Klemperer hat, auch etwa um die selbe Zeit, bemerkt, dass Frauen im Gegensatz zur Praxis in Russland oder UK nicht als "Wehrmachtsangehörige" (Soldatin) sondern als (nur noch sinngemäß) 'Wehrmachtsgefolge' (oder ähnlich) bezeichnet Dienst an den Flakscheinwerfern taten, jedoch auf ausdrücklichen Befehl des Führers nicht an der Waffe ausgebildet oder eingesetzt wurden. So weit sollte der totale Krieg also auch wieder nicht geführt werden, als dass die holden Maiden...

Dann fällt mir Post Schreibulum noch was zum Sport ein. Vielleicht weiß Leni Riefenstahl von den olympischen Spielen über Unterschiede zwischen Frauen- und Männersport(arten) zu berichten?
 
Vielleicht auch hilfreich:
Die gleichberechtigte Teilhabe der Frauen an Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft gehörte keineswegs zu den Zielen der NS-Frauen- und
Familienpolitik. Vielmehr sollten die Rahmenbedingungen so verändert
werden, dass die Frauen sich fortan wieder ihrer „wesengemäßen“
Bestimmung als Hausfrau und Mutter widmen konnten. Die letzte
Frau, die in einem demokratisch gewählten Reichstag das Wort ergriff,
war die Kommunistin Clara Zetkin. Als erste Frau in der deutschen
Parlamentsgeschichte eröffnete sie als Alterspräsidentin am 30. August
1932 den Reichstag. Das Verbot der sozialistischen Parteien und
die Selbstauflösung der bürgerlichen Parteien führten zum völligen
Verschwinden der Frauen aus den Parlamenten. Wenn die Frauen das
passive Wahlrecht auch nicht, wie immer wieder zu lesen, de jure
verloren, so öffnete die Nichtberücksichtigung von Frauen bei der
Aufstellung der Einheitswahllisten jedoch den Weg zur Umwandlung
in reine Männerparlamente.
http://www.politische-bildung-rlp.de/fileadmin/download_neu/Frauenwahlrecht.pdf - Seite 18
 
...jedoch auf ausdrücklichen Befehl des Führers nicht an der Waffe ausgebildet oder eingesetzt wurden. So weit sollte der totale Krieg also auch wieder nicht geführt werden, als dass die holden Maiden...

Mir fällt da spontan Beate Uhse ein. Sie besaß den Rang eines Hauptmannes der Luftwaffe, flog alle Modelle, allerdings nicht in Kampfeinsätzen sondern um sie vom Werk an die Front zu überführen. Frauen haben sich mit der nötigen Vehements schon ihre Freiräume schaffen können, auch wenn es Ausnahmen blieben, wie Hanna Reitsch.
 
Dann fällt mir Post Schreibulum noch was zum Sport ein. Vielleicht weiß Leni Riefenstahl von den olympischen Spielen über Unterschiede zwischen Frauen- und Männersport(arten) zu berichten?
recht interessant im Kulturbereich wäre auch sowohl Biografie als auch Werk von Thea von Harbou Thea von Harbou ? Wikipedia

ebenfalls interessant, wenn auch zeitaufwändig, wäre, den (völlig zurecht) nobelpreisgekrönten Roman Gruppenbild mit Dame von Heinrich Böll auszuwerten
 
Vielen vielen lieben Dank für die Beiträge!!!
Habe jetzt im endefekt sogar zu viel info gehabt. un dich darf ja nur 10 min präsentieren. :D naja hab jetzt auch meinen dritten gliederungspunkt und stell ihn hie rmal rein. dann könn tihr euch den durchlesen und evtl was bemängeln :D
Daaanke :)

"Das Problem am Bild der Frau war das es in der Realität einige Punkte gab die so nicht umgesetzt werden konnten, sei es weil die Frau selbst es nicht konnte oder weil man andere Aufgaben zu bewältigen hatte. Die Ideologie besagte, dass sich nur zwei reinrassige paaren durften, dennoch war nicht gewährleistet das ein Idealbild, das der arischen Rasse entsprach dabei entsteht. In der Realität kann man sowas nicht vorhersehen, was somit ein Widerspruch zur Ideologie ist. Auch ist nicht gewährleistet, dass zwei gesunde Menschen ein gesundes Kind bekommen. Es besteht immer die Gefahr, dass das Kind eventuell an einer Behinderung oder ähnlichem leiden kann oder eine Frau sogar überhaupt keine Kinder bekommen kann.All diese Dinge stehen im totalen Widerspruch zur Ideologie, denn es ist unmöglich anhand einer Ideologie das Familienleben zu bestimmen und vorher zu sehen.
Ein weiterer Konflikt zwischen der Ideologie und der Realität, war die anfangs bestimmte Rollenzuweisung der Frau. Ihren Platz hatte sie der Ideologie nach im Haushalt, doch als die Männer in der Arbeitswelt fehlten mussten die Frauen für sie einspringen."
 
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