Viele Leute wissen zu wenig von Polen, und wir dürfen nicht vergessen, dass Polen und die BRD über 40 Jahre durch den Eisernen Vorhang getrennt waren.
Das ist ja das eigentlich witzige, dass die VRPolen und Westdeutschland schon in den siebziger Jahren die deutsch-polnischen Schulbuchgespräche abhielten, in denen es darum ging, eine gemeinsame Sicht auf die deutsch-polnische Geschichte zu bekommen. Mit den sozialistischen Brüdern in der DDR gelang ähnliches nicht, weil man in der DDR aus Gründen Staatsraison nicht bereit war, eine kritische Haltung zu Stalin einzunehmen.
Ein in Berlin sitzender Medienkonzern lebt davon, Konflikte zwischen Ländern - nicht unbedingt auf der Ebene der offiziellen Politik aber auf der Ebene des Boulevard - anzuheizen. Da wird dann in dem griechischen Ableger einer deutschen Regierungschefin ein nasenbreites Oberlippenbärtchen gezaubert, im schweizerischen Ableger über die Arroganz der Deutschen gelästert oder im polnischen Ableger meinetwegen über die imperialen Ansprüche der Deutschen geschimpft und das deutsche Mutterblatt empört sich ostentativ über die antideutsche Stimmung... Kein Schelm, wer Böses dabei denkt!Medien leben nicht davon, dass sie gute Nachrichten verbreiten, wie oft haben nicht Blätter wie "The Sun" bei EMs und WMs den Londoner Blitz bemüht, und ähnlich wird es auch in Polen sein.
Im Bezug auf die deutsche Besatzung von Polen herrscht aber in Deutschland Unwissenheit und Desinteresse, deswegen kann zumindest diesbezüglich von der Aufarbeitung der Geschichte keine Rede sein.
Das würde ich zurückweisen wollen. Mit dem Überfall auf Polen beginnt der Zweite Weltkrieg und das bekommt auch jeder Schüler mindestens einmal in seiner Schullaufbahn mit. Dazu kommen noch die ganzen Dokus im Fernsehen - man mag vom nun emeritierten Knopp halten, was man will - aber auch da wird der Überfall auf Polen regelmäßig thematisiert. Bei aller Unwissenheit des historisch desinteressierten Teils der Bevölkerung so ist doch der Zweite Weltkrieg mit Sicherheit das Gebiet, wo noch das meiste Wissen existent ist.
Corto hat es gut zusammengefasst:
Hier würde ich allerdings etwas ersetzen wollen:Desinteresse ist evtl das falsche Wort -
ich würde eher sagen es geht ein wenig unter in der Liste der noch schlimmeren Verbrechen.
Ich würde sagen: Im Gegensatz zu Polen. Dänemark und Norwegen (und auch die Niederlande) finden medial so gut wie überhaupt nicht statt, dabei ist die Rettung der dänischen Juden vor dem Zugriff der Deutschen wirklich ein erzählenswerter Stoff. Allerdings muss man natürlich auch sagen, dass die Skandinavier, die den Nazis ja als "artverwandt" galten natürlich unter der Besatzung weit weniger gelitten haben, als die osteuropäischen Völker.Ähnlich ergeht es evtl den Dänen oder Norwegern - die in den modernen Medien auch eher stiefmütterlich behandelt werden, noch mehr als Polen.
Ich nicht. Ich habe nach wie vor eher den Eindruck, dass Chrono den Dreiteiler nicht gesehen hat - außer vielleicht ein paar YT-Schnippsel und vor allem die negative Presse rezipiert hatEhrlich gesagt habe ich bei dir den Eindruck, dass du ein Troll bist.
Ich bin absolut sprachlos. Das Teschener Land gehörte 1938 zum Territorium der Tschechoslowakei! Jetzt fängst du an, die Geschichte umzuschreiben und historische Tatsachen zu verdrehen.
Wenn man das Selbstbestimmungsrecht der Völker nach Wilson ernst nahm, dann war Teschen durchaus polnisch, denn Teschen gehörte 1919 schon zu Polen, als die Tschechen dort - während die Polen im polnisch-ukrainischen Krieg gebunden waren - einmarschierten. Die Aufteilung 1920 war letztlich ein Kompromiss, wohl auch vor dem Hintergrund, dass der polnisch-ukrainische Krieg beinahe nahtlos in den polnisch-sowjetischen Krieg mündete (der erste Zusammenstoß zwischen Polen und der Roten Armee vollzog sich, als beide - unabhängig voneinander - gegen den gemeinsamen Feind Symon Petljura, den Anführer der ukrainischen Truppen, heute einer der schwierigen osteuropäischen Nationalhelden, vorrückten).