...die ökonomischen Bedingungen, aus denen heraus sich Staaten gebildet haben. Das eine Abkehr von "matriarchalischen" und Hinwendung zu "patriarchalischen" Verhältnissen damit zu tun hatte, denke ich auch, aber als alleinige Ursache kann ich das nicht gelten lassen.
in meiner vorstellung ist es nicht die (oder eine der) ursache, sondern die folge
- erste sesshafte noch matrilinear ausgerichtete gruppen beginnen mit ackerbau und tierdomestikation - pflanzennahrung war frauensache und fleischliche nahrung männersache
- hauptsächlich (weil mit viel weniger arbeit als beim bewässerungsfeldbau zu erreichen) durch gezielte rinderzucht entsteht die möglichkeit, ein MEHR zu erwirtschaften, als man aufessen kann - so entstehen erste stellungsunterschiede durch besitz - der mann als hirte bekommt plötzlich macht
- als diese gruppen dann wieder wandern mussten (verschiedene mögliche gründe), konnte man den acker nicht mitnehmen, aber die rinder - dadurch bekamen die männer eine bedeutendere position - desweiteren gab es keine häuser mehr, in denen die frau eine wichtige position einnahm und aufgrund seiner erfahrungen als jäger war es auch der mann, der diese gruppen bei den wanderungen geführt hat
- an den neuen siedlungsplätzen musste dann der besitz u.a. gegen vorhandene jäger-sammler-gruppen verteidigt werden, klar: männersache
- später kam mit dem eisen der pflug auf, der von einem ochsen gezogen wurde: männersache - so ging eine der letzten domänen der frau in männerhand über
interessant ist für mich, das dieser hang zur macht, der ja auch heute noch mehr den männer innewohnt als den frauen, auch schon in frühesten zeiten vorhanden gewesen sein muss, und das die frühmenschen diesen 'trieb' ebenfalls durch absprachen und rituale wie das pfeil-beispiel kultiviert haben müssen, weil ein ausleben desselben den bestand und den frieden der gruppe gefährdet hätte
erst als der gemeinschaftsgeist in einer gruppe weniger wichtig wurde und dafür dinge wie möglichst hohe stellung in der hirarchie, brauchte der mann dieses 'machtstreben' nicht mehr kultivieren, sondern konnte es ausleben
lg
ps: das war eben eine ganz stark schematisierte auflistung - mir ist schon klar, das man das bei all den zeitlich und regional unterschiedlichen entwicklungen nicht so pauschalisieren kann, aber es ist die richtung, die ich meine, und die ich bei bott gut nachvollziehen konnte