Sie machten sich einen Namen

Da steht drin, dass seine Mutter zuerst einmal alles daransetzte, dass der Kleine nicht kahl, also ohne Land bliebe, weswegen der Vater denn auch eine neue Reichsaufteilung erließ.(Diese Zweideutigkeit des Wortes "kahl" wurde ja schon erwähnt)
Es steht allerdings auch drin, dass Karl der Kahle (Carolus calvus im lateinischen Original) schon in der Blüte seiner Jahre langsam zu Haarausfall geneigt haben muss. Ein Verweis auf die fehlenden Protraits aus dieser Zeit untermauert zunächst die Gewagtheit dieser These.
Aber:
In seinem Auftrag erstellte aber ein gewisser Mönch namens Hugbakd von St Amans ein Gedicht asu 300 Hexametern (die alle mit "c" begannen, wie Carolus calvus), in dem er quasi eine Lanze für die Kahlheit brach. Darin kam er schließlich zu dem Schluss, dass sich glücklich schätzen konnte, wer wie der Herr Karl ohne Haare gewesen sei.
Karl war also wirklich glatzköpfig.

Das Buch selbst ist übrigens in dem krampfhaften Versuch, sowohl literarisch anspruchsvoll formuliert und witzig zugleich zu sein, in beidem etwas über das Ziel hinausgeschossen.
Es strotzt von der ersten bis zur letzten Seite vor Schachtelsätzen und Andeutungen, bei denen die ersteren oft nur nach mehrmaligem Durchlesen zu verstehen und die letzteren nur schwer zu unterscheiden sind zwischen Fakten, die nur süffisant formuliert werden, und humorigen Andeutungen des Autors, die keinerlei Beweiskraft haben, dafür aber um so mehr gebildete Gehässigkeit zeigen sollen. Das Buch mag lustig sein, ist aber nicht leicht zu lesen und man ist sich irgendwie nie sicher, ob man ihm tatsächlich vertrauen soll.

Gruß,

Panzerreiter
 
Diesen Beinamen hätte sich sein Träger wohl eher nicht gewünscht, es handelt sich auch mehr um ein Bonmot moderner Historiker als um eine mittelalterliche Schöpfung: Der Sohn des als stupor mundi bekannten Friedrich II. mit Namen Heinrich, der - durch seinen Vater veranlasst - 1220 zum deutschen König gewählt wurde, aber nach einem Aufstand gegen den Vater 1235 abgesetzt wurde, war der siebte deutsche König dieses Namens. Da er aber letztlich nur ein Nebenkönig war und vor dem Vater - in Ungnade gefallen - starb, fiel er aus der Zählung heraus und so trägt ein Luxemburger Heinrich die Ordnungszahl VII.; beim Staufer wird sie eingeklammert, was zu dem oben angekündigten Bonmot "Heinrich der Klammersiebte" führte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Namen westeuropäischer Herrscher

Hallo ihr lieben! :winke:

Ich lese gerade ein Buch zur französischen Geschichte und eine Sache, die mich ein wenig zum Schmunzeln gebracht hat, waren Namen wie "Ludwig der Dicke" oder "Karl der Kahle" und ich wollte mal nachfragen, ob die Herrscher sich selbst den Beinamen gegeben haben, oder ob sie vom Volk so genannt wurden?

Und dann wollte ich noch Fragen, ob es französisch / deutsche Herrscher gab, die nun ja.. richtig gut befreundet waren?
Ich weiß, die Frage ist etwas absurd.. aber man kann ja nie wissen!

Vielen, lieben Dank im Voraus! :D
 
Da gibt es ein Magazin „G Geschichte“.
Ich kenne es nicht, werde aber mal danach schauen.
In dessen Forum ist mal im Juli 2008 eine Auflistung solcher Namen mit ihren Beinnamen erfolgt und es wurde auch darüber diskutiert.
Bin mir aber nicht ganz sicher, ob ein Link dazu hier geduldet wird.
 
Ich lese gerade ein Buch zur französischen Geschichte und eine Sache, die mich ein wenig zum Schmunzeln gebracht hat, waren Namen wie "Ludwig der Dicke" oder "Karl der Kahle" und ich wollte mal nachfragen, ob die Herrscher sich selbst den Beinamen gegeben haben, oder ob sie vom Volk so genannt wurden?

Die Herrscher selbst haben sich diese Beinamen nicht selbst gegeben. In ihren Urkunden und Diplomen nannten sie sich ausschließlich mit ihrem Namen und Herrschertitulierung. Ihre Beinamen haben sie in erster Linie der Geschichtsschreibung zu verdanken.

"Ludwig der Dicke" zB hat sein Freund und Ratgeber Abt Suger von Saint-Denis unbeabsichtigt zu verantworten. Dieser hatte in der von ihm geschriebenen Biografie zu Ludwig VI., die zunehmende (wohl krankheitsbedingte) Fettleibigkeit des Königs in dessen späteren Jahren beschrieben und ihm so zu seinem Beinamen verholfen. Sein Werk wird allgemein als "Gesta Ludovici grossi" (Die Taten Ludwigs des Dicken) tituliert.

"Philipp II. August" hingegen war von seinem Biografen Rigord (Gesta Philippi Augusti) bewusst als "Augustus" bezeichnet worden, in Würdigung seiner politischen Taten. Auch hat Rigord geschildert, dass Philipp II. als Kind häufig "à Deo datus" (Gottgegebener; franz. Dieudonné) genannt wurde, weil er der einzige und vor allem spätgeborene Thronerbe seines Vaters war.

xXNatsuXx schrieb:
Und dann wollte ich noch Fragen, ob es französisch / deutsche Herrscher gab, die nun ja.. richtig gut befreundet waren?
Ich weiß, die Frage ist etwas absurd.. aber man kann ja nie wissen!

Persönliche Freundschaften hat es meines Wissens nicht gegeben. Es hatte gelegentliche Zusammenkünfte der Herrscher gegeben, wie zB Robert II. und Heinrich II. in Ivois 1023, Ludwig VII. war Konrad II. während des zweiten Kreuzzugs begegnet. Philipp II. hat mit Friedrich II. eine politische Allianz verbunden, aber begegnet waren sie sich nie. Zu einem Treffen in Vaucouleurs hat er lediglich seinen Sohn, Kronprinz Ludwig VIII. vorausgeschickt. Auch Ludwig IX. und Friedrich II. waren sich nie persönlich begegnet, wenn auch sie in guten politischen Beziehungen zu einander gestanden haben.

Beitrag #1500
 
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Zu meinen liebsten Beschäftigungen beim studieren von Literatur die um das Thema "Mittelalter" kreisen, gehört das suchen nach besonders markanten Beinamen, die sich die Protagonisten jener Ära, durch ihr Handeln erworben haben.

Mein Eindruck ist, dass Beinamen (auch wenn sie gewöhnlich erst später entstanden sind bzw. gegeben wurde) vor allem bei Herrschern des Mittelalters zu finden sind. In der Neuzeit (etwa ab 1600) habe ich den Eindruck, dass Beinamen kaum mehr zu finden sind, als Bezeichnungen wie eben "der Große".

Um auf einem früheren Beitrag zurückzukommen:
Frauen mit Beinamen sind selten.

Sehr interessant: laut englicher Wikipedia wurde Isabelle de France (+1358; uns bekannt als Sophie Marceau;)) She-Wolf of France (Wölfin von Frankreich) genannt ...).

Offensichtlich hatte diesen Beinamen auch eine andere französische Prinzessin: Marguerite d'Anjou, Ehefrau des englischen Königs Henry VI. (Findet sich bei William Shakespeare: "Henry VI." (3. Teil), war außerdem in einem englischen Buch, wo die englischen Könige beschrieben waren, allerdings habe ich das Buch heute nicht mehr, kann daher dazu keine Angaben geben.)
 
Mein Eindruck ist, dass Beinamen (auch wenn sie gewöhnlich erst später entstanden sind bzw. gegeben wurde) vor allem bei Herrschern des Mittelalters zu finden sind. In der Neuzeit (etwa ab 1600) habe ich den Eindruck, dass Beinamen kaum mehr zu finden sind, als Bezeichnungen wie eben "der Große".

Gerade zur Zeit der Karolinger wimmelt es nur so von Beinamen. Das hat wohl damit zu tun, dass man sie aufgrund der vielen gleichen Namen (Ludwig, Karl etc.) und der verwirrenden Zählung durch die Beinamen heutzutage leichter auseinanderzuhalten vermag.
 
Mein Eindruck ist, dass Beinamen (auch wenn sie gewöhnlich erst später entstanden sind bzw. gegeben wurde) vor allem bei Herrschern des Mittelalters zu finden sind. In der Neuzeit (etwa ab 1600) habe ich den Eindruck, dass Beinamen kaum mehr zu finden sind, als Bezeichnungen wie eben "der Große".

Ordnungszahlen (Ordinalia) sind auch erst seit etwa dem späten 12. und frühen 13. Jahrhundert bei den Geschichtsschreibern in Gebrauch gekommen. Das frühste mir bekannte Beispiel habe ich in dem englischen Tatenbericht zu Heinrich II. von England (Gesta Regis Henrici Secundi Benedicti Abbas; Autor wahrscheinlich Roger of Hoveden, Ende 12. Jahrhundert) gefunden. Der Autor hatte an einer Stelle den ältesten Königssohn, der ebenfalls Heinrich hieß, als "Henricus tertius" (Heinrich der Dritte) bezeichnet, um ihn von seinem Vater Heinrich II. "Kurzmantel" und seinem Urgroßvater Heinrich I. "Beauclerc" zu unterscheiden, der an dieser Stelle übrigens "Henrici primi" genannt wird.

Gesta regis Henrici secundi benedicti abbatis : the chronicle of the reigns of Henry II and Richard I, A. D. 1169-1192. Vol. 1 / known commonly under the name of Benedict of Peterborough ; ed., from the Cotton. ms., by William Stubbs,...

Ab etwa dem 13. Jahrhundert begannen die Ordungszahlen die Beinamen zu verdrängen. In Frankreich hat meines Wissens nach erstmals der Mönch Vinzenz von Beauvias (Speculum historiale) die französischen Könige nummeriert. Kurz darauf auch der Mönch Primat von Saint-Denis (Roman aux rois), der das Basiswerk der Grandes chroniques de France verfasst hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Primat_von_Saint-Denis

Aber bis etwa zu Beginn der Neuzeit blieben Beinamen noch in Gebrauch, bzw. worden solche den Königen zugeschrieben, sei es als Ehrung oder gar Schmähung, die heute mehr oder weniger zum Namenskanon geworden sind. Wie sich etwa zeitgleich bei den Ordnungszahlen eine feste Systematik entwickelt hat. So ist zB der englische König "Henricus tertius", der nie allein regierte und der 1183 vor seinem Vater gestorben war, heute als Heinrich "der Jüngere" bekannt, während zum "Dritten" sein Neffe, der Sohn des Johann "Ohneland", gemacht wurde.

Teresa schrieb:
Offensichtlich hatte diesen Beinamen auch eine andere französische Prinzessin: Marguerite d'Anjou, Ehefrau des englischen Königs Henry VI. (Findet sich bei William Shakespeare: "Henry VI." (3. Teil), war außerdem in einem englischen Buch, wo die englischen Könige beschrieben waren, allerdings habe ich das Buch heute nicht mehr, kann daher dazu keine Angaben geben.)

Frauen sind tatsächlich nur sehr selten mit Beinamen im Gedächtnis geblieben. Die frühste mir bekannte ist "die Kaiserin" Mathilde, die Tochter Heinrich I. "Beauclerc" und Mutter von Heinrich II. "Kurzmantel". Sie war ja als Ehefrau des Kaisers Heinrich V. ja tatsächlich auch eine Kaiserin. Nur hatte sie nach dem Tod ihres Mannes in ihrer anglo-französischen Heimat immer auf ihren kaiserlichen Stand gepocht, weshalb sie schon zu Lebzeiten bei den Leuten einfach nur als "die Kaiserin" bekannt war. Sicherlich auch ein wenig zum Spott, da sie in zweiter Ehe mit einem vergleichsweise geringstehenden Grafen verheiratet gewesen war.

Blanka von Kastilien (Witwe Ludwigs VIII. "der Löwe") war von ihren Feinden in Pamphleten mit der Wölfin Hersent aus dem "Roman de Renart" verglichen wurden. Ich kann mir vorstellen, dass machtbewusste und selbstbestimmte Frauen im Mittelalter, wie Blanka und ihre Urenkelin Isabella sie repräsentierten, ganz gerne von der männlichen und zumeist geistlichen Autorenschaft als "Wölfinnen" bezeichnet wurden.
 
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Was Matilda betrifft, habe ich vor einigen Jahren ein Fachbuch über die (dt.-röm.) Kaiserinnen gelesen. Nach dieser Kurzbiographie scheint Matilda den Kaiserinnentitel offensichtlich fast ausschließlich als Witwe geführt zu haben bzw. während ihrer zweiten Ehe; also nicht während der Ehe, wo sie tatsächlich mit einem Kaiser (Heinrich V.) verheiratet war.
Das würde zumindest daraufhin deuten, dass sie mit Führung des Kaiserinnentitels gewisse Ziele verfolgt hat, ob die nun ihre zweite Ehe oder bei ihrem Kampf um die englische Krone betreffen. (Wobei in der modernen Geschichtsschreibung auch die Möglichkeit diskutiert wird, dass sie diesen Kampf in erster Linie doch für das Erbrecht ihrer Söhne geführt hat, und nicht ausschließlich für ihre eigenen Person.)

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Was Bezeichnungen betrifft, wie der Jüngere oder Ältere (Junior, Senior), finden sich diese nicht nur bei Herrscherdynastien aus dem Mittelalter, sondern bis in die Gegenwart. (Und dies sogar beim eigenen Nachbarn, wenn Vater und Sohn oder Mutter und Tochter denselben Vornamen haben.)
Bei den Babenberger findet sich eine Nebenlinie (Mödlinger Linie - benannt nach dem Sitz dieser Babenberger), die aus Heinrich dem Älteren (gest. 1223) und dessen Sohn Heinrich dem Jüngeren (gest. 1236) besteht. Mit Heinrich dem Jüngeren ist sie ausgestorben. Die Beinamen: der Ältere / der Jüngere, dürften sich hier für spätere Chronisten als Unterscheidungsmerkmal geradezu angeboten haben.

Zur Einordnung in den Babenberger / Liutpoldinger-Stammbaum:
Heinrich von Babenberg-Mödling d. Ältere war ein Bruder von Herzog Leopold V. (Dessen Beiname "der Tugendreiche" oder "der Tugendhafte", findet sich erst beim Chronisten Ladislaus Suntheimer, 16. Jh.
Unter ihm kam das Herzogtum Steiermark an die Babenberger, die zuvor nur im Gebieten der heutigen Bundesländer Ober- und Niederösterreich als Markgrafen und später Herzöge geherrscht hatten.
An seine Person und Teilnahme am Dritten Kreuzzug dürfte die Legende, wie der rotweißrote Bindenschild (heute die Farben der österreichischen Staatsflagge) entstanden ist, zurückgehen. (Sie wurde später auch auf andere Babenberger übertragen.)
Aber bekannt dürfte er heute wegen der Gefangennahme von Richard I. Löwenherz sein, und von diesem Lösegeld-Coup hat er durchaus profitiert. Weswegen sein Beiname für uns heute ironisch wirken dürfte: jemanden festnehmen und Lösegeld fordern, ist nicht gerade etwas, was wir als tugendhaft bezeichnen würden.)


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Was die Bezeichnung der Jüngere / der Ältere betrifft, gibt es auch einige Fälle, wo das praktische Gründe gehabt hat und diese Bezeichnungen daher auch nicht als Beiname erhalten geblieben sind.
Von Herzog Friedrich V. / Kaiser Friedrich III. (gest. 1493), aus der Familie der Habsburger ist z. B. in seinen Anfängen nachgewiesen, dass er sich selbst als der Jüngere bzw. Junge bezeichnet, offensichtlich in Unterscheidung zu seinem gleichnamigen Onkel: Herzog Friedrich IV. (gest. 1439).
 
Ordnungszahlen (Ordinalia) sind auch erst seit etwa dem späten 12. und frühen 13. Jahrhundert bei den Geschichtsschreibern in Gebrauch gekommen.

In der Chronik Ottos von Freising aus den 1140er Jahren sind in einer Herrscherliste im Anschluss an Buch VII die Kaiser auch mit Ordnungszahlen angegeben. Und in deutschen Königsurkunden tauchen diese auch schon im elften Jahrhundert auf. Zumindest, soweit es mir aufgefallen ist.
 
ich finde speziell weiter im Norden die Beinamen, seien sie original oder später zugefügt, erfrischend: z.B. Harald Blutaxt :D
 
In der Chronik Ottos von Freising aus den 1140er Jahren sind in einer Herrscherliste im Anschluss an Buch VII die Kaiser auch mit Ordnungszahlen angegeben.

Tatsächlich, danke für diesen Hinweis :). Bischof Otto hat die Heinriche und Konrade nummeriert. Und auch nur die römischen Kaiser. Bei ihm ist zB Heinrich IV. noch der "III."

dMGH | Band | Scriptores [Geschichtsschreiber] | Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi (SS rer. Germ.) | [45]: Ottonis episcopi Frisingensis Chronica sive Historia de duabus civitatibus | Ottonis episcopi Frisingensis Chroni

Imperator schrieb:
Und in deutschen Königsurkunden tauchen diese auch schon im elften Jahrhundert auf. Zumindest, soweit es mir aufgefallen ist.

Wie ich die Diplome gerade bei MGH überflogen hab, scheinen die Salier damit begonnen zu haben, angefangen schon bei Konrad II. Sie haben in ihrer Nummerierung sogar zwischen Königs- und Kaisertitel unterschieden.
Z.B. hat sich Kaiser Heinrich III. in seiner ersten Urkunde als König 1039 auch "III." genannt (H[ei]nrici tertii regis invictissimi). Aber als Kaiser nannte er sich in einer Urkunde aus 1047 dann "II." (Heinrici secundi Romanorum invictissimi imperatoris augusti).

dMGH | Band | Diplomata [Urkunden] (DD) | | H III: Heinrich III. (DD H III) | Die Urkunden Heinrichs III. 1039-1047

dMGH | Band | Diplomata [Urkunden] (DD) | | H III: Heinrich III. (DD H III) | Die Urkunden Heinrichs III.1047-1056
 
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Tatsächlich, danke für diesen Hinweis :). Bischof Otto hat die Heinriche und Konrade nummeriert. Und auch nur die römischen Kaiser. Bei ihm ist zB Heinrich IV. noch der "III."

dMGH | Band | Scriptores [Geschichtsschreiber] | Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi (SS rer. Germ.) | [45]: Ottonis episcopi Frisingensis Chronica sive Historia de duabus civitatibus | Ottonis episcopi Frisingensis Chroni



Wie ich die Diplome gerade bei MGH überflogen hab, scheinen die Salier damit begonnen zu haben, angefangen schon bei Konrad II. Sie haben in ihrer Nummerierung sogar zwischen Königs- und Kaisertitel unterschieden.
Z.B. hat sich Kaiser Heinrich III. in seiner ersten Urkunde als König 1039 auch "III." genannt (H[ei]nrici tertii regis invictissimi). Aber als Kaiser nannte er sich in einer Urkunde aus 1047 dann "II." (Heinrici secundi Romanorum invictissimi imperatoris augusti).

dMGH | Band | Diplomata [Urkunden] (DD) | | H III: Heinrich III. (DD H III) | Die Urkunden Heinrichs III. 1039-1047

dMGH | Band | Diplomata [Urkunden] (DD) | | H III: Heinrich III. (DD H III) | Die Urkunden Heinrichs III.1047-1056


Vermutlich hat er den ersten Herrscher aus der Dynastie der Ottonen, Heinrich I. (den Vogler), der nicht vom Papst zum Kaiser gekrönt wurde, nur als König, aber nicht als Kaiser gezählt hat.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass Otto von Freising als Bischof und Abkömmling der Salier Einblick in deren Diplome hatte und sich deren Nummerierungspraxis zu eigen machte.
 
Friedrich I. der Freidige, auch Friedrich I. der Gebissene (1257/1323)
Markgraf von Meißen 1292/1323 und 1293/1323 Landgraf von Thüringen
Der Sage nach soll ihn seine Mutter in die Wange gebissen haben - wie geschrieben; aber es ist eben eine Sage...
"Der Freidige" bedeutet soviel wie "der Tapfere", was eine Legendenbildung späterer Zeit (etwa 100 Jahre nach seinem Tod) ist. Sie bezieht sich auf seine kaiserliche Herkunft (seine Mutter Margaretha war die Tochter Kaiser Friedrichs II.) sowie seinen hartnäckigen Kampf gegen seinen Vater Albrecht sowie danach gegen die Könige Adolf von Nassau und Albrecht von Habsburg, welche Meißen und Thüringen als erledigte Lehen einziehen wollten (vgl. die merkwürdige Erbschaftsregelung von Albrecht dem Entarteten)...

In Dresden wurde uns bei einer Stadtführung über ihn (bei der Betrachtung des "Fürstenzuges") erzählt, dass ihn seine Mutter in die Wange gebissen haben soll, da sie fürchtete, dass er entführt und durch ein anderes Kind ersetzt werden könnte. Damit wollte sie sicher gehen, dass ihr Sohn identifiziert werden kann und eine solche Aktion im Voraus verhindern.
 
Eine Familie, die hier noch kaum erwähnt wurde, obwohl doch alle "Herrscher" (zumindest Ende des 15. Jahrhunderts) einen Beinamen erhielten, waren die Babenberger (Leopoldinger bzw. Luitpoldinger*), die im heutigen Land Österreich geherrscht haben, zunächst als Markgrafen und später Herzöge von Österreich (damals Teile von Niederösterreich) sowie auch als Herzöge von Steier(mark) (damals Teile der heutigen Steiermark und von Oberösterreich)

Bei den Herrschern handelt es sich um die folgenden Herren:

Leopold I., der Erlauchte (ca. 976-994), mit ihm beginnt die Herrschaft der Babenberger im Gebiet des heutigen Österreichs (Niederösterreich); kam bei einem Mordanschlag ums Leben, der gar nicht seiner Person gegolten hatte. Er hatte mehrere Söhne, darunter Heinrich I. und Adalbert, die ihm als Markgrafen nachfolgten. Ein weiterer Sohn namens Poppo war Erzbischof von Trier, ein anderer Sohn namens Ernst Herzog von Schwaben und Ehemann jener Gisela, die später mit König Konrad II. verheiratet war (und der Vater von jenem Herzog Ernst von Schwaben, dessen Konflikt mit König Konrad II. auch in der Literatur Spuren hinterlassen hat -> Volksbuch von Herzog Ernst".

Heinrich I., der Starke oder Widerspenstige (ca. 994-1018), unter seiner Herrschaft soll bei Stockerau der irische (schottische?) Pilger Koloman getötet worden sein (1012), der später heilig gesprochen wurde und dann erster Landesheiliger von Österreich (Niederösterreich) war.

Adalbert, der Siegreiche (ca. 1018-1055), folgte seinem Bruder Heinrich I. als Markgraf nach; unterstützte Kaiser Heinrich III. im Kampf gegen die Königreiche Böhmen und Ungarn; beigesetzt in Melk (seine Gebeine konnten aufgrund einer Gelenkserkrankung mit Sicherheit identifiziert werden).

Ernst, der Tapfere (ca. 1055-1075), gefallen für Kaiser Heinrich IV. in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut. (Ebenfalls in Melk beigesetzt)

Leopold II., der Schöne (ca. 1075-1095), stand im Investurstreit zeitweise auf Seiten des Papstes, konnte sich aber als Markgraf in seinem Herrschaftsgebiet gegen Kaiser Heinrich IV. behaupten.

Leopold III., ursprünglich der Fromme (wegen seiner Klostergründungen) und später der Heilige (ca. 1095-1036), wurde um 1485 (unter der Herrschaft des Habsburgers Friedrich [als Kaiser / König Friedrich III., als Herzog von Österreich Friedrich V.] heilig gesprochen (nachdem dieses "Projekt" von den Habsburgern schon länger verfolgt worden war) und löste dann den Hl. Koloman als Landespatron von Österreich (bzw. in den späteren Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Wien) ab. Verheiratet mit Agnes (der Tochter von Kaiser Heinrich IV. und Schwester von Kaiser Heinrich V., durch ihre erste Ehe Stammmutter der Hohenstaufen), mit deren Mitgift er die Klostergründungen Klosterneuburg (-> Schleierlegende), Heiligenkreuz und Klein-Mariazell finanzierte.
Einer seiner Söhne war der Geschichtsschreiber Otto Bischof von Freising (gest. 1158).

Leopold IV., der Freigebige (ca. 1136-1141), Sohn von Leopold III. und Agnes, wurde (unter Übergehung seiner beiden älteren Brüder?) Nachfolger seines Vaters., von König Konrad III. (seinem Halbbruder) außerdem in dessen Konflikt mit den Welfen mit dem Herzogtum Bayern belehnt.

Heinrich II., Jasomirgott (ca. 1141-1177), älterer Bruder von Leopold IV., zunächst Pfalzgraf bei Rhein, dannMarkgraf von Österreich und Herzog von Bayern. Nach der Aussöhnung zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa mit Heinrich dem Löwen (Heinrich II. war der zweite Ehemann von dessen Mutter, der Tochter von Kaiser Lothar III.) verzichtete er auf das Herzogtum Bayern, dafür wurde die Markgrafschaft Österreich zum eigenen Herzogtum erhoben. ( --> 1156 Ausstellung einer Urkunde [angeblich auf ausdrücklichen Wunsch seiner zweiten Ehefrau, einer byzantinischen Prinzessin], dem Privilegium minus). Unter ihm wurde Wien Residenz der Babenberger.

Leopold V., der Tugendhafte (oder Tugendreiche) (ca. 1177-1194), unter ihm kam die Steiermark an die Babenberger (Georgenberger Handfeste, 17. August 1186), "verantwortliche für den "Lösegeldcoup" mit dem englischen König Richard I. Löwenherz; die Legende um die Entstehung des österreichischen Bindenschilds knüpft sich an seine Person. (Der Bindenschild ist allerdings erst unter Friedrich II., dem Streitbaren, historisch nachgewiesen ist.)

Friedrich I., der Katholische (ca. 1194-1198), folgte seinem Vater Leopold V. als Herzog von Österreich nach, gestorben auf einem Kreuzzug. (Darauf dürfte sich sein Beiname beziehen.)

Leopold VI., der Glorreiche (ca. 1198-1230), folgte seinem Vater Leopold V. als Herzog von Steier(mark) nach und erbte das damalige Herzogtum Österreich nach dem Tod seines Bruders. Unter ihm war die Stadt Wien kulturelles Zentrum, er selbst gilt als ein erfolgreicher Politiker, hatte allerdings mit seinen Söhnen (Heinrich dem Grausamen und Friedrich II. dem Streitbaren), die gegen ihn kriegerische Auseinandersetzungen vesuchten, nicht viel Glück.

Friedrich II., der Streitbare (ca. 1230-1246), gilt als der letzte Babenberger, bekannt durch seinen Tod in der Schlacht an der Leitha (15. Juni 1246, gegen die Ungarn). Mit ihm starb die Familie im "Mannesstamm" aus. (Seine Nichte Gertrud, Tochter seines Bruders Heinrich, hatte er es zu verdanken, dass das Herzogtum Österreich kein Königreich wurde. Mit ihren Nachkommen starb die Familie der Babenberger aus.)

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Hinweise zu Beinamen:

Heinrich II. Jasomirgott: die populäre Version zum Zustandekommen seines Beinamens lautet, dass der Herzog regelmäßig ausgerufen haben soll: "... ja so mir Gott helfe ..." (wurde in diesem Thread bereits erwähnt). Die seriöse Forschung vermutet, dass der Beiname auf ein arabisches Wort zurückzuführen ist.

Leopold V. der Tugendhafte: dürfte auf uns heute ironisch wirken, denn eine (wenn gleich erfolgreiche) Lösegelderpressung ist sicher nicht das, was wir uns unter tugendhaft vorstellen.

Friedrich II. der Streitbare: Sein Beiname wird auf seine andauernder Kämpfe zurückgeführt: zunächst mit seinem Vater, später als Herzog mit seinen Ministerialen unter Führung der Kuenringer, seinen Nachbarn, den Königen von Ungarn und Böhmen und mit Kaiser Friedrich II.

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*Der Name Leopold bzw. diese Schreibweise findet sich nicht in den zeitgenössischen Urkunden.
 
Dass die andere österreichische Herrscherfamilie, die Habsburger hier nicht erwähnt wird, könnte damit zusammenhängen, dass bekannte Mitglieder der Familie vor dem 19. Jahrhundert (vor allem außerhalb von Österreich) ausschließlich die sind, die auch Kaiser / Könige waren, und die meisten von denen hatten keinen Beinamen.

Ein Indiz dafür ist vielleicht die Dokumentationsserie "Die Habsburger", die sich zumindest in den ersten Folgen ausschließlich auf die Kaiser / Könige beschränkt. Zwar geht es in der 1. Folge um König Rudolf I. (1218-1291) (mit dem der Aufstieg der Habsburger an die Spitze im HRR begann und der daher wohl nicht weggelassen werden konnte), aber von König Albrecht I. (Sohn dieses Rudolfs) wird nur dessen Ermordung erwähnt, und zwischen Folge 1 und 2 gibt es einen Zeitsprung von ca. 150 Jahren. (Sie beginnt mit der Kaiserkrönung von Friedrich III. (als Herzog Friedrich V.) in Rom, sozusagen die Überleitung zu Kaiser Maximilian I. (Ein weiterer Habsburger, der zum dt.-röm. König gewählt wurde: Albrecht II. (als Herzog Albrecht V.) wurde in der Folge weggelassen.)

Habsburger, die einen Beinamen hatten (vermutlich später erhielten), fallen eigentlich alle in die Zeit zwischen Albrecht I. und Friedrich III., waren keine dt.-röm. Kaiser / Könige. (Ausgenommen Albrecht II. und vielleicht noch Friedrich der Schönen; bei Friedrich dem Schönen, als Friedrich III. Gegenkönig zu Kaiser Ludwig IV. (dem Bayern), ist der Beiname insofern recht praktisch, als so eine Verwechslung mit Kaiser Friedrich III. vermieden werden kann.)

Ein weiterer Grund könnte sein, dass die Familienmitglieder mit Beinamen auch jene beiden Jahrhunderte betrifft, als die Habsburger sich in mehrere Familienzweige aufgeteilt hatten, wodurch es etwas unübersichtlicher im Stammbaum wird. (Wenn auch keineswegs so "unübersichtlich" wie bei anderen Herrscherfamilien wie z. B. den Wittelsbachern.)

König Albrecht I. (1255-1308) (als Herzog von Österreich ebenfalls Albrecht I.), verheiratet mit Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol (1262-1313) hatte mehrere Söhne (darunter Friedrich den Schönen (1289-1330), den Gegenkönig) und auch einige Töchter (darunter die ungarische Königin Agnes (1281-1364), eine der wenigen Habsburgerinnen aus der Zeit vor 1700, die auch als Politikerin einige Spuren hinterlassen hat), dennoch wären die Habsburger beinahe in dieser Generation (in männlicher Linie) ausgestorben, da nur ein einziger von seinen Söhnen (und dazu noch relativ spät) männliche Nachkommen hatte: Herzog Albrecht II., der "Lahme" oder "Weise".
 
Zuletzt bearbeitet:
Und nun nach ein paar Überlegungen noch einige Herren aus dieser Familie mit einem Beinamen, der entweder interessant sein dürfte oder zu dem es sogar eine Erklärung gibt.

Herzog Otto der Fröhliche (1301-1339), jüngster Sohn von König Albrecht I. und Elisabeth von Görz-Tirol, sicher einer der unbekanntsten Habsburger. Sein Beiname bezieht sich auf sein geselliges Hofleben, das er in der Residenz in Wien geführt haben soll, wo er vor allem als (Neben-)Figur in Sagen und Legenden um Neidhart von Reuenthal, Neidhart Fuchs und Wigand von Theben überlebt hat. (Vielleicht kennt hier im Forum irgendwer noch die Geschichte vom "ersten Veilchen".)
Der historische Otto herrschte in den österreichischen Erblanden zusammen mit seinem älteren Bruder Herzog Albrecht II. und war vor allem in den Vorlanden, im Herzogtum Kärnten (das unter ihm und Albrecht II. zusammen mit dem Herzogtum Krain in Besitz der Habsburger überging) und in Wien präsent. Er war der erste Habsburger, der sich in einem Ritual auf dem Zollfeld zum Herzog von Kärnten einsetzen ließ.

Wichtiger für die Habsburgerfamilie war wohl Herzog Albrecht II. der Lahme oder der Weise (1298-1358), nicht zuletzt, der er als einziger seiner Brüder Söhne hatte, die ihm auch nachfolgten. Offensichtlich galt er seinen Zeitgenossen als intelligent und nicht nur in der seriösen Forschung kommt er recht gut weg. Mit Johann von Viktring (1270- ca. 1345) (Verfasser der Chronik "Liber certarum historiacum" ) hatte er zudem einen ihm ausgesprochen wohl gesonnenen Biographien.
Über die Ursache seiner (vielleicht auch nur zeitweiligen Bewegungsunfähigkeit), der er seinen anderen Beinamen "der Lahme" verdankt, gibt es eine ganze Reihe von (zum Teil widersprüchlicher und eher fragwürdiger) Spekulationen (Giftmordanschlag u. ä.).
Nach einer Untersuchung seiner Gebeine dürfte es sich um eine schwere rheumatische Erkrankung gehandelt haben.

Über ihn gibt es auch eine sympathische Legende:
Bei einem Treffen mit einem anderen Herrscher, der in den letzten Lebensjahren eine körperliche Behinderung gehabt haben dürfte, dem böhmischen König Johann "dem Blinden" (Vater von Karl IV.) sollen beide von ihrem Gefolge vorübergehend in einem Raum vergessen worden sein und waren daraufhin nicht imstande, selbst aus diesem Raum wieder herauszufinde. Die Legende lässt beide ihre missliche Lage mit Humor nehmen. (Sie präsentieren hier Typus des Behinderten, der sich trotzdem nicht unterkriegen lässt, eine Darstellung, die bis in die Gegenwart durchaus verbreitet ist und gewöhnlich positiv gesehen wird, man danke nur an gewisse Hollywoodfilme.)

Albrechts ältester Sohn Herzog Rudolf IV. der Stifter (1339-1365) gehört zu den bekanntesten Habsburgern. Da ist zunächst einmal seine "schriftlichen" Aktivitäten, wie das "privilegium majus", das als (Ver-)Fälschung von Urkunden offensichtlich das 19. und 20. Jahrhundert mehr verärgert haben dürften, als etwa die Zeitgenossen (und in seiner Bedeutung offensichtlich von der Nachwelt auch wesentlich überschätzt, vielleicht sogar falsch eingeschätzt wurde).
Unter ihm kam Tirol an die Habsburger.
Außerdem gründete er zusammen mit seinen beiden jüngeren Brüdern, den Herzögen Albrecht III. und Leopold III. (nach dem Vorbild der Prager Universität) die Wiener Universität.
Beigesetzt wurde er im Wiener Stephansdom, wo er in einer Inschrift als "fundator" (Stifter) dieser Kirche bezeichnet wird. Darauf ist offensichtlich sein Beiname zurückzuführen.

Seine beiden Brüder schlossen 1370 den Neuberger Teilungsvertrag, durch den es zur Aufspaltung in eine Albertinische und eine Leopoldinische Linie der Habsburger kam.
(Während diese Aufspaltung in der älteren Forschung nur negativ gesehen wird, soll sie den Habsburgern nach der Meinung in neueren wissenschaftlich fundierten Arbeiten durchaus auch genützt haben.)

Zur Albertinische Linie der Habsburger, die vor allem im heutigen Niederösterreich und Teilen von Oberösterreich herrschte und (im Unterschied zur anderen Linie) relativ eng mit den Luxemburgern, vor allem mit König / Kaiser Sigismund zusammenarbeitete, gehören:

- Herzog Albrecht III. (1349-1395) mit dem Zopfe
Der Name wird darauf zurückgeführt, dass er einen Ritterorden gegründet hat, den Zopforden, der allerdings nicht sehr lange bestand.
Einer Legende nach soll er den Orden gegründet haben, nachdem ihm eine Dame (nach einer anderen Version seine zweite Ehefrau Beatrix von Zollern) ihren Zopf geschenkt hatte.

- sein Sohn: Herzog Albrecht IV. (1377-1404) das Weltwunder oder der Mönch (auf Wikipedia findet sich noch ein weiterer Beiname: der Geduldige). Der Beiname "das Weltwunder" wird auf Gegenstände zurückgeführt, die er von seiner Pilgerreise nach Jerusalem mitgebracht haben soll. Allerdings soll diese Pilgerreise auch Einfluss auf seine Lebensführung gehabt haben, weswegen er danach den Beinamen "der Mönch" erhielt.

- sein Enkel: Herzog Albrecht V. (als dt.-röm. König Albrecht II.) (1397-1439), Schwiegersohn und enger Verbündeter von König / Kaiser Sigismund und dessen Nachfolger als König von Ungarn, König von Böhmen und dt.-röm. König.

- sein Urenkel: Ladislaus Posthumus (1440-1457) (als König von Ungarn: Ladislaus / László V.), mit dem dieser Familienzweig ausstarb (zumindest in männlicher Linie).
Der Beiname hängt damit zusammen, dass er nach dem Tod seines Vaters geboren wurde, der für einen Habsburger untypische Vorname soll auf seine Mutter zurückgehen, Elisabeth von Luxemburg (1409-1443), die ihrem Sohn die ungarische Krone zu sichern versuchte.
(Eine ältere Schwester dieses Ladislaus, Elisabeth (1437-1405), heiratete in die Familie der Jagiellonen ein, einer ihrer Söhne konnte sich nach dem Tod von Matthias Corvinus als König von Ungarn behaupten.)
 
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