Gegenfrage - warum hat Asprenas, der Neffe des Varus, sich der "Barschaften" der Gefallenen bemächtigt, wenn doch alles Geld bei Kalkriese verloren ging ?
Hat er das denn? Bei Velleius Paterculus, der ihn diesbezüglich anschwärzt, steht nur, dass es Leute gebe, die
glaubten, dass Asprenas
Hinterlassenschaften - welcher Art auch immer - an sich gebrachte habe. Velleius gibt ein Gerücht wieder und lässt erkennen, dass er ein Gerücht wiedergab. Damit begibt er sich nämlich nicht in die Belegpflicht und Asprenas ist trotzdem ausreichend mit Dreck beworfen...
Alles weitere dazu hat JKT schon gesagt:
Dabei ging es wohl um den Nachlass der Legionäre den sich Asprenas angeblich unter den Nagel gerissen hat und nicht um das Geld das sie bei der Schlacht dabei hatten.
Du bist mit dem Brandhorizont von Köln angekommen. Nun beklage dich auch nicht.
1.) Ich beklage mich nicht, sondern wundere mich über die fragwürdige Interpretation von Einzelfunden.
2.) die Kölner Brandschicht vom Jahreswechsel 14/15 n. Chr. zeigt, dass 1/7 der 58 Fundmünzen bereits nachvarianisch waren. Dementsprechend wäre auf einen germanicuszeitlichen Fundplatz
bei Verlusten ebenfalls mit
etwa 1/7 postvarianischen Münzen zu rechnen, vielleicht ein wenig mehr, vielleicht ein wenig weniger. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der in Kalkriese gefundenen Münzen so ungleich viel höher ist, als in Köln.
In Kalkriese, ein Fundplatz dessen Fundmünzen wir anhand der Gegenstempel mit 7 n. Chr. tpq datieren können befinden sich keine nachvarianischen Münzen. Ergo ein heißer Kandidat für die Varusschlacht: Ein für Rom katastrophales Ereignis, das
nach 7 und
vor 15 stattgefunden hat.
Also bitte nicht Äpfel (Münzen aus einem Brandhorizont 14/15 n. Chr.) mit Brinen (kontextlose Einzelfunde) vergleichen!
Und ich behaupte, dass es sich hier um verloren gegangenes Lösegeld handelt.
Über mehrere Kilometer verstreut? Z.T. mit Siegelkapseln vergesellschaftet?