Das Römerlager Aliso

Eine zu Elisonna ähnlich Etymologie haben wir beim Elzbach, lat. Alisontia, auf dem Gebiet der keltischen Treverer. Nur dass das keltische –onna hier zu –ontia latinisiert wurde.

Bzw. kann es sein dass Dio ein lateinisches Elisontia zu Elison graekisiert hat?
 
Nur dass das keltische –onna hier zu –ontia latinisiert wurde.

Das ist wieder Unsinn.
Die Saône hieß bei den Römern Souconna und nicht *Soucontia, die Garonne hieß bei den Römern Garumna und nicht *Garuntia, und die Yonne hieß bei den Römern Icaunus und nicht *Icontia. Welchen Grund hätten sie gehabt, *Alisonna zu "Alisontia" zu verunstalten?

Ich würde Alisontia eher vergleichen mit Flussnamen wie Radantia (Rednitz), Waranze/*Warantia (Wörnitz), *Bogantia (Pegnitz).
 
Bei solchen Fragen musst Du die Endung weglassen, in dem Fall: Elis-on, also Elis-.

Ptolemaios überliefert im Germanicum ein Alisum und ein Alisus. Bei einer altgriechischen Verballhornung würde man eher Olison erwarten, aber Elison ist auch nicht unmöglich. (Du hast ja ein Alisontia und kein Elisontia.)

Regelmäßig wäre Elisum oder Elisus als lateinische Form von Elison zu erwarten. Eine lateinische o-Deklination wurde in der Regel einfach in die entsprechende Griechische Form umgewandelt. Und umgekehrt.

Ich vermute allerdings, hier wäre das 't' erhalten worden, evt. als 'd', gefolgt von einer Endung. Da müsste ich nachschlagen. Das lohnte aber für diese Frage nicht:

Alisontia ist eine Wortbildung auf -ia. Ein 't' tritt selten - bedenke hier 'colonia'- wegen des Wohlklangs hinzu. Übrig bliebe ein Alison. Bei Deinem Elisontia ein Elison. Da Elison kein Orts-, sondern ein Gewässername ist, ist sowohl bei Alisontia als auch bei einem vermuteten Elisontia die Ableitung von einem Gewässernamen naheliegend, was auch durch den modernen Namen Elzbach bestätigt wird.

Eine Ableitung von Alisontia/Elisontia brauchst Du also nicht, weil der Name einen Gewässernamen transportiert.
 
Das ist wieder Unsinn.
Die Saône hieß bei den Römern Souconna und nicht *Soucontia, die Garonne hieß bei den Römern Garumna und nicht *Garuntia, und die Yonne hieß bei den Römern Icaunus und nicht *Icontia. Welchen Grund hätten sie gehabt, *Alisonna zu "Alisontia" zu verunstalten?

Ich würde Alisontia eher vergleichen mit Flussnamen wie Radantia (Rednitz), Waranze/*Warantia (Wörnitz), *Bogantia (Pegnitz).

Ich hatte Elzbach/Alisontia als Ortsnamen verstanden. Du hast natürlich Recht.

@ LEG XVII:

Das -on ist eine Endung. Die ändert sich in einer anderen Sprache regelmäßig. Wenn wir uns aber auf 'Elis-' oder 'Alis-' beziehen, wirst du im Germanicum fündig, ganz ohne Kelten.
 
Guten Tag,

im Buch 54.33.4 des Cassius Dio finden wir das Wort συμ-μίγνυμι. Es wird allgemein mit vermischen bzw. vereinigen übersetzt. Jedoch steht dieses Wort auch für = verbinden (G. Schneider 1819). Drusus musste den Feldzug 11 v. Chr. auf Grund des frühen Wintereinbruchs und Nahrungsmittelknappheit an der Werra abbrechen. Cassius Dio bemerkt dazu:

"Dies (der Lebensmittelmangel und frühe Kälteeinbruch) bewog ihn nicht weiter vorzurücken..."

Daraus geht hervor, dass das eigentliche Ziel viel weiter östlich lag. Sueton sagt, dass Drusus den Feldzug wenig später wieder aufgenommen hatte (siehe dazu auch K.-P. Johne in "Die Römer an der Elbe" 2006). Zudem merkte Strabon an:

"Dort gibt es auch einen Fluss Saale..."

Das Ziel war somit klar. Um das zu realisieren benötigte Drusus ein Nachschublager. Nach Ausweis der archäologischen und numismatischen Funde kann es sich nur um Hedemünden handeln, da im näheren Umfeld auch Münzen aus der Zeit des Germanicus gefunden worden sind. Zudem gibt es im Gewerbegebiet 6 nebeneinander liegende Spitzgräben von temporären Lagern (K. Grote 2012). Auch der Vergleich der Schuhnagelformen im Umfeld von Hedemünden zeigt, dass diese unterschiedlicher Zeitstellung sind (K. Grote 2012).

Grüße
 

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im Buch 54.33.4 des Cassius Dio finden wir das Wort συμ-μίγνυμι. Es wird allgemein mit vermischen bzw. vereinigen übersetzt. Jedoch steht dieses Wort auch für = verbinden (G. Schneider 1819).
... wobei die deutsche Übersetzung am Inhalt nichts ändert: "Da, wo sich der Lupias und der Elison verbinden" kommt auf dasselbe heraus wie "Da, wo sich der Lupias und der Elison vereinigen".

Drusus musste den Feldzug 11 v. Chr. auf Grund des frühen Wintereinbruchs und Nahrungsmittelknappheit an der Werra abbrechen.
An der Werra oder an der Weser. In der Antike hat man die beiden Flüsse nicht unterschieden.
Drusus marschierte daraufhin zurück:

"So rückte er nicht weiter vor, sondern zog sich in Freundesland zurück. Auf dem Wege dorthin geriet er jedoch in schlimme Gefahren..."
Nachdem er auf dem Rückweg mit knapper Not einer Niederlage entronnen war, ließ er an der Stelle, "wo sich der Lupias und der Elison vereinigen" eine Festung errichten.


Daraus geht hervor, dass das eigentliche Ziel viel weiter östlich lag. Sueton sagt, dass Drusus den Feldzug wenig später wieder aufgenommen hatte
Wo schreibt Sueton "wenig später"?
Bei Cassius Dio steht ganz klar, dass der Feldzug erst im Jahr 9 v. Chr. wieder aufgenommen wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo Germanicus war, muss Drusus gewesen sein?

Und was machst Du mit der Lippe?

Wenn Germanicus im Jahr 16 n. Chr. laut Tacitus sagt (entschuldige ELQ)- "Folgt den Spuren meines Vaters (Drusus) und meines Oheims (Tiberius)...", dann kann ich das das nicht so einfach ignorieren bzw. stehen lassen.

Muss es direkt an der Lippe gelegen haben? Ad positum sagt das nicht unbedingt aus. Es kann sich auch (in Nachbarschaft) zur Lippe hin befunden haben.

Grüße
 
@ Sepiola,

bei Sueton steht das er den Feldzug nachholte - expeditione repetita. Durch Cassius Dio wissen wir wann - nämlich 9 v. Chr. Das Ziel war weiterhin die Saale-Region.

repetere = nachholen (Langenscheid Ausgabe 2014)

Das ist für mich wenig später - sorry.
 
bei Sueton steht das er den Feldzug nachgeholte - expeditione repetita. Durch Cassius Dio wissen wir wann - nämlich 9 v. Chr.

Ja, dann sind wir uns doch einig.

Der Feldzug 11 v. Chr. wurde an der Weser/Werra abgebrochen (die Weser wurde damals nicht überschritten) und erst 9 v. Chr. wieder aufgenommen.

Das Lager an der Lippe wurde 11 v. Chr. auf dem Rückzug von der Weser zum Rhein errichtet.

Dann brauchen wir es nicht an der Leine oder Aller zu suchen.
 
Und Cassius Dio schrieb griechisch. Da verfängt ein lateinisches " ad positum" nicht.

Die Rede stammt nicht von Germanicus. Sie stammt von Tacitus. Und die Wege der Vorväter sind im Allgemeinen übertragen zu verstehen.

Ich empfehle die Methodenkapitel des Thukydides und Bücher über die antike Redekunst.
 
Ja, dann sind wir uns doch einig.

Der Feldzug 11 v. Chr. wurde an der Weser/Werra abgebrochen (die Weser wurde damals nicht überschritten) und erst 9 v. Chr. wieder aufgenommen.

Das Lager an der Lippe wurde 11 v. Chr. auf dem Rückzug von der Weser zum Rhein errichtet.

Dann brauchen wir es nicht an der Leine oder Aller zu suchen.

Danke. Genau darauf habe ich gewartet. Es wurden im Jahre 11 v. Chr. bekanntlich 2 Lager errichtet. Eins im Land der Chatten (Hedemünden), das andere in Rheinnähe (bei den Sugambrern - Oberaden). Die Chatten hatten sich bekanntlich nicht am Krieg gegen Drusus beteiligt. Florus sagt, dass die Beute vertragsmäßig nur unter den Cheruskern, den Sueben und den Sugambrern aufgeteilt werden sollte. Erst im Jahr 10 v. Chr. schlossen sich diese den Sugambrern an, da Drusus ihr Gebiet besetzt hatte (Entstehung von Rödgen). Im Jahr 16 n. Chr. waren sowohl Silius, als auch Germanicus im Land der Chatten. Wo glaubst du würde das sonst gewesen sein. In Rheinnähe? - wohl kaum.
 
ergebnisoffen zu interpretieren und zieht die Möglichkeit in Betracht dass hier von 2 verschiedenen Kastellen die Rede ist. Überlegt dann auch, was die strategische Funktion von Aliso nach 2 Jahrzehnten der Okkupation der Hellwegbörde war, und wo es zur Umsetzung dieser Funktion kostengünstig betrieben werden konnte. Auf diese Art und Weise findet man Aliso echt ratzfatz.

Bietest du dann auch noch die Lösung an, oder willst du es bei der Ankündigung belassen?
 
Nur ist die Quellensteuer ausdrücklich auf die Lippe bezogen. Wieso beharrst Du darauf, dass es sich nicht auf Oberaden, sondern auf Hedemünden bezieht?

Und wo suchst Du Arbalo?

Oder reden wir aneinander vorbei?

Dass Drusus auch weiter östlich unterwegs war, bestreitet ja keiner. M.E. wollte er -zumindest auch- den Raum erfassen, den 'die Germanen' bewohnten. Beweisen lässt sich das nicht. Wenn wir davon ausgehen, dass ein Bündnis mit den Hermunduren bestand und diese Nachbarstämme kontrollierten, erklärte dies fehlende Schriftzeugnisse. Das erste ist nicht wirklich bezeugt und ich hatte da schon vor Tagen mit Widerspruch gerechnet, aber naheliegend. Das zweite wäre die Aufgabe der Hermunduren gewesen. Das entspräche der üblichen Vorgehensweise.

Interessante Möglichkeiten schlössen sich an. Letztendlich konnten die Hermunduren nicht vor Arminius und Marbod geschützt werden. Sollte Germanicus sie ein oder zweimal besucht haben, erklärte der Mißerfolg das Schweigen der Quellen. Nur ist das ohne wirkliche Funde schon ein zu weitgehender Schluß.

Dazu gehört auch die Diskussion um die Organisation der Stämme im Germanicum, die El Quijote und ich vor ein paar Tagen ansprachen. Und dann noch die Vermutung, dass die Stämme zwischen Rhein und Weser durch Suebische Raubzüge auch in ihrer Struktur gestört waren.

Bevor es zu weiteren Missverständnissen kommt: Ich will nur einige Problemfelder aufzeigen, die für eine ernstzunehmende Hypothese zu Aktivitäten der Römer weiter östlich eine Rolle spielen. Das Verlegen von berichteten Ereignissen gehört nicht dazu. Und einige genannte Gedanken sind verführerisch, aber nicht zu belegen.

Interessant ist die Lage Hedemündens allemal. Eine Belieferung durch Hermunduren eine interessante Möglichkeit und genau so eine Vergünstigung, wie sie befreundeten Völkern leicht zu bieten war.
 
@ Riothamus,

die Hermunduren müssen wir bei den Drususfeldzügen raushalten, da es keinerlei Ansätze dafür gibt. Ergänzend kann auch Florus hinzugefügt werden:

"Überdies legte er (Drusus) zur Sicherung der Provinzen überall Schanzen und feste Plätze an, an der Maas, an der Elbe, an der Werra (meine Interpretation)."

Die Elbe sei erst einmal dahin gestellt.

Er sagt, das die Cherusker, Sugambrer und Sueven zugleich von Drusus angegriffen worden sind. Damit bestätigt sich zumindest der Vormarsch über die Lippe-Route in Richtung Werra. Mit den Sueven sind nicht die Hermunduren in Mitteldeutschland gemeint, sondern die Sueven im Lippe-Gebiet, welche sich archäologisch auf 19(?) Fundplätze - ich müsste nochmal bei Eggenstein nachschauen, nachweisen lassen. Ptolemäus nennt sie Suebi Langobardi - zurecht, da das keramische Material (Situla) bis auf Farbgebung und Henkelform mit dem von der Niederelbe kongruent ist. Dazu B. Sicherl:

" Vielleicht genossen die Stämme des Elbegebietes aufgrund ihrer militärischen Überlegenheit in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. ein so großes Ansehen, dass militärische Bündnisse, diplomatische und familiäre Verbindungen mit ihnen vorteilhaft und u. a. die Situlen, eine der charakteristischsten Äußerungen ihrer Sachkultur, auch in Nordwestdeutschland nachahmenswert erschienen. Flächendeckend folgte man dem elbgermanischen Vorbild aber erst während der sogenannten „Übergangszeit“ in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr.

Bernhard Sicherl, Frühe Tonsitulen im Westen

Die Einwanderung in das Lippe-Gebiet muss um 80/70 v. Chr. erfolgt sein (Fibeln vom Typ Kostrzewski L).

Denn schon zu Caesar sagten die Usipeter und Tenkterer, dass sie nur ihre Götter und die Sueven fürchten. Das gleiche Schicksal wie diese teilten auch die Ubier.

Caesar - De bello Gallico 4,1-4,19: Caesars Einschreiten gegen Usipeten und Tenkterer

Vom Westen kamen die Römer, vom Osten drängten die Sueven. Somit waren spätere Konflikte für die einheimische Bevölkerung vorprogrammiert. Die Ubier und Bataver (Teilstamm der Chatten laut Tacitus) entzogen sich dem Druck und wanderten mit römischer Genehmigung (zumindest für die Ubier belegt) auf die linke Rheinseite über.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur waren die Hermunduren da. Daher wäre es kontrafaktische Geschichtsschreibung sie nicht zumindest mit zu bedenken.

Aber wie gesagt: Es ging mir um den Rahmen. Und dazu gehören sie.

Ob man von einer suebischen 'Einwanderung' sprechen kann ist zumindest unsicher. Zumindest würde ich auch dabei andere Möglichkeiten mitbedenken, insbesondere ein 'Durchwandern'. Unterstellt mir aber nicht, da einen Standpunkt zu bevorzugen.

Aber: Zur Zeit des Drusus sind da keine Sueben mehr zu finden. Oder übersehe ich da eine Quelle?
 
Danke. Genau darauf habe ich gewartet. Es wurden im Jahre 11 v. Chr. bekanntlich 2 Lager errichtet. Eins im Land der Chatten (Hedemünden), das andere in Rheinnähe (bei den Sugambrern - Oberaden).
Da bringst Du etwas durcheinander.
Das eine Lager war "an der Stelle, wo sich der Lupias und der Elison vereinigen"
Das andere Lager war "im Chattenland unmittelbar am Rheinufer".

Das sind die zwei Lager, die Cassius Dio ausdrücklich erwähnt.
 
@ sepiola,

καί
und, auch. A) als Conjunction, und. 1) etwas so hinzufügend, daß es mit dem Vorigen als eng verbunden, zusammengehörig erscheint. So verbindet es - a) Entgegengesetztes; bes. mit der Negation, nachdrücklich: und nicht, aber nicht. - b) τέ - καί, wenn Ähnliches oder notwendig Zusammengehöriges aneinander gereiht wird: sowohl - als auch. 2) und zwar, und das, und noch dazu. B) adverbial: auch, und zwar. 1) quoque, gleichfalls, gleichstellend u. hinzufügend. 2) etiam, sogar, auch, selbst. 3) beim Participium. 4) Im Anfange einer Rede bezieht es sich als Erwiderung auf etwas Vorangegangenes, nimmt dies auf und führt es fort. a) vor Imperativen. b) in Fragen. c) auch in Antworten

ἕτερος
ἑτέρα, ἕτερον,
1) einer von zweien, einer von beiden, εἰ γοῦν ἕτερός γε φύγῃσιν, falls einer von beiden entfliehen sollte; bes. von paarweis vorkommenden Dingen, ἑτέροιο διὰ κροτάφοιο, durch die eine Schläfe; τῇ ἑτέρᾳ, in der Regel die linke Hand im Ggstz gegen die rechte, die sich gewissermaßen von selbst versteht; τῇ ἑτέρᾳ λαβεῖν, mit der Linken erfassen, d. i. sprichwörtlich: mit leichter Mühe erlangen; wo der Zusammenhang die Zweizahl bestimmt; ἕτεροί γε φίλον παῖδα κλαύσονται, meine Eltern oder deine, denn einer von uns beiden wird sicher fallen; ἑτέροισι νίκην, κῠδος ἔδωκαν, einer von den beiden kämpfenden Parteien; wo dem Früheren etwas entgegengesetzt wird; εἶναι σοφώτερον ἕτερον ἑτέρου, einer sei weiser als der andere. Bestimmter bei zweien ist ὁ ἕτερος, der eine von beiden; ὁ ἕτερος τῶν Περικλέους, der eine von den beiden Söhnen des Perikles; im Ggstz des anderen bestimmt ausschließend, ἢ τῷ ἑτέρῳ τούτοιν ἢ ἀμφοτέροις, einen oder beiden; ὁ ἕτερος τῶν στρατηγῶν, der eine der beiden Feldherren. In Doppelsätzen ὁ ἕτερος - ὁ ἕτερος, der eine - der andere. In Aufzählungen ist ἕτερος der andere; dah. τῇ ἑτέρᾳ, am anderen, am folgenden Tage. Οἱ ἕτεροι, die anderen, die Gegenpartei, die Feinde; τὰ ἕτερα τῆς πόλεως, die andere Seite der Stadt; ὁ ἕτερος δαίμων, der Unglück bringende; vom unglücklichen Opfer; παϑεῖν μὲν εὖ, παϑεῖν δὲ ϑἄτερα, nach der Scheu der Griechen, das Unglückliche auszusprechen. Οὐδ' ἕτερος, μηδ' ἕτερος, auch nicht der eine von beiden; ἕτερος τοιοῠτος, ein anderer von eben der Art, ein eben solcher, um den Ggstz gegen das schon Genannte dieser Art hervorzuheben; auch ἑτέρους τοσούτους, eine eben so große Zahl; ναυμαχία οἵα οὐχ ἑτέρα τῶν προτέρων, wie keine andere der früheren; wie Pythagoras den Freund erklärt als ein anderes Ich, ἕτερος ἐγώ.
2) wie schon bei den Aufzählungen mehrerer Dinge ἕτερος der zweite bedeutet, so wird damit auch einer aus einer größern Menge herausgenommen u. einem anderen entgegengesetzt, so daß sogleich wieder eine Zweiheit eintritt; οὐ τῆς ἐπιούσης ἡμέρας οἴομαι αὐτὸ ἥξειν, ἀλλὰ τῆς ἑτέρας, übermorgen (morgen u. übermorgen als die beiden in Frage kommenden Tage betrachtet).
3) oft wird das andere als ein Verschiedenes besonders hervorgehoben; τὰ γὰρ ἕτερα τῷ εἴδει ὑφ' ἑτέρων οἰόμεϑα τελειοῠσϑαι, das der Art nach Verschiedene; ἕτερον εἶναι σωφροσύνης σοφία, die Weisheit sei etwas von der Besonnenheit Verschiedenes; dah. ἕτερον γίγνεσϑαι, ein anderer werden, seine Gesinnung ändern. Adv. ἑτέρως, auf die andere Weise, anders; mit dem gen., anders als, ἑτέρως πως τῶν εἰωϑότων γενόμενα, anders als gewöhnlich. Auch im schlimmen Sinne. Auch ἑτέρᾳ, auf andere Weise

175 Wörterbuch altgriechisch - deutsch

Die bisherigen Übersetzungen sind kein Allheilmittel - siehe Germanicus-Horizont. Ich verlasse mich in erster Linie auf archäologisch / numismatische Befunde - vor allem auf letzteres.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ganz im Ernst, wenn ihr euch nicht mal irgendwann von dem Dogma trennt dass Aliso an der Lipppe lag werdet ihr es nie finden.
Versucht doch einfach mal die Tacitus Passage

"er selbst führte auf die Nachricht, ein an der Lippe angelegtes Kastell werde belagert, sechs Legionen dorthin. ... Schließlich wurde das ganze Gebiet zwischen dem Kastell Aliso und dem Rhein durch neue Heerstraßen und Dammwege erschlossen und gesichert."

ergebnisoffen zu interpretieren und zieht die Möglichkeit in Betracht dass hier von 2 verschiedenen Kastellen die Rede ist. Überlegt dann auch, was die strategische Funktion von Aliso nach 2 Jahrzehnten der Okkupation der Hellwegbörde war, und wo es zur Umsetzung dieser Funktion kostengünstig betrieben werden konnte. Auf diese Art und Weise findet man Aliso echt ratzfatz.

Bietest du dann auch noch die Lösung an, oder willst du es bei der Ankündigung belassen?

Tela, das schaffst du ganz allein, ich glaub an dich. Bestimme wo in Westfalen sehr gut Getreide angebaut werden kann, dann suche nach einem Ort der einen guten Kompromiss darstellt zwischen möglichst kurzen Transportwegen für dieses Getreide zu diesem Ort und einer gleichermaßen guten Erreichbarkeit des Ortes von Neuss und Xanten aus. Un na ähh ich meine und da ist Aliso.
 
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