Zunächstmal waren die Borgia eigentlich keine italienische Adelsfamilie sondern eine spanische und wirkliche, bedeutende Macht in Italien hatten meines Wissens nur Alexander VI als Papst und Cesare Brogia als Günstling seines Vaters.
Kalixt III konnte vorher zwar Papst werden, dauerhaft als Territorialherrschaer etablieren konnten sich die Borgia in Italien dadurch aber nicht. Der Einfluss und die Anwartschaft auf diverse krichliche Ämter leitete sich eher aus ihrer Stellung in Spanien her.
Die Medici in Florenz (ein Äquivalent wären wohl etwa die Visconti in Mailand oder die Savoyer in Piemont), besaßen über ihr Handels- und Bankennetzwerk eine eine kontinuierliche Einkommensquelle und mit Florenz, später dem Hzm. Toscana eine feste Herrschaft, die sie als Dynastie erblich in der Hand halten konnten.
Bei den Orsini und den Colonna war das anders. Als Teile des römischen Stadtadels, konnten sie in unmittelbarer Umgebung Roms keine persönlichen, dynastischen Herrschaften errichten, das war schließlich kirchenstaatliches Territorium und zwar der Teil davon, der im Gegensatz zu den romagnolischen Städten (Ferrara, Bologna, Ravenna etc.) auch relativ fest in er Hand des Papstes war.
Weiterhin leitete sich die die Macht der Orsini un der Colonna, die diese vor allem im Mittelalter innehatten noch daher, dass es (soweit mir bekannt sogar bis ins Hochmittelalter hinein) noch keinen vollkommen einheitlichen Modus zur Wahl von Päpsten gab.
Die Sache mit dem Kardinalskollegium, wie man das von heute kennt, war zu diesem Zeitpunkt ja schon alleine auf Grund der Nachrichtenwege und der Reisezeiten, kaum praktikabel.
Dadurch hatten in früherer Zeit nicht nur krichliche Wüdenträger, sondern de facto das römische Stadtvolk und der römische Adel bei der Wahl des Papstes eine gewichtige Stimme mitzureden.
Vergleiche das etwa mit dem Werdegang dieses Mannes hier:
Gregor V. (Papst) – Wikipedia
Aus der Möglichkeit in diesen Ränkespielen kräftig mitzumischen, speiste sich zu einem großen Teil die politische Macht des römischen Adels. Je mehr die katholische Kriche allerdings ihre eigene Institutionalisierung vorrantrieb, desto mehr wurde der römische Adel in diesen Entscheidungen an den Rand gedrängt, zumal nach der Konsolidierung der größeren Territorialstaaten in Europa auch andere Mächte begannen verstärkt auf die krichliche Ämterpolitik Einfluss zu nehmen.
Zu Beginn Beginn des Hochmittelalters, ist das für den äußersten Süden Italiens vielleicht noch Byzanz und ansonsten der Römisch-Deutsche kaiser (bzw. Deutsche König), der aber keine dauerhafte Präsenz in Italien aufbauen konne und dessen Macht auch stehts vom Wohl und Weh seiner Herzöge abhing.
Spätestens ab dem Sptmittelalter spielen als auswärtige Player, mit weit größeren Ressourcen als der römische Adel aber auch Spanien und Frankreich mit. während sich im Heiligen Römischen Reich mit den Habsburgern eine Macht etabliert, die einigermaßen potent ist und von ihrer territorialen Basis her auch in der Lage eine einigermaßen starke Italienpolitik zu betreiben.
Insofern schwand die Machtquelle des römischen Adels, nämlich ihr Einfluss auf die Besetzung des Papstamtes und damit indirekt auch auf die italienischen Bischhofsstühle im Zeitablauf zunehmend dahin, weil sich zum einen die Kriche zunehmend gegen solche Einflüsse absicherte und zeitlgleich auch mächtigere Fürsten mit dem gleichen Interese auf den Plan traten.
Die Medici, Visconti und Savoyer hingegen, konnten ihre Territorialherrchaften ausbauen, was ihnen ermöglichte sich zu behaupten.
Die einzigen Adelsfamilien innerhalb Italiens, die ohne persönliche territoriale Basis ihre politische Macht einigermaßen konservieren konnten, sofern sie nicht in den Dienst einer fremden Macht traten, dürften die Venezianischen und Genuesischen Adelsfamilien gewesen sein, die sich noch bis ins 18. Jahrhundert hienein einigermaßen behaupten konnten.