Römerlager in NRW

Noch zur Passage:

Der Senner Hellweg querrt bei Lämershagen den Teuto-Kamm nach einem kurzen Schwenk auf der Südseite, an dem das Lager liegt.
Der Senner Hellweg bestand nach Wiki als Fernweg schon während der Bronzezeit, demnach hätten die Römer ca 2 Tagesreisen von der Porta Westfalica bei Minden strategisch ihr Lager am Teuto-Pass aufgeschlagen.

Lämershagen ist jedem örtlich bekannt, der auf der A2 über Bielefeld Richtung Minden und dann nach Hannover fährt.
 
Die Weser-Lutter entspringt in Bielefeld-Quelle in direkter Nachbarschaft der Ems-Lutter lt. Wikipedia.
Die Weser-Lutter fließt durch den Bielefelder Paß, dann in östlicher Richtung nördlich des Osning und biegt schließlich nach Norden hin ab.

Im Bielefelder Paß gibt es also sehr wohl auch Wasser. Nun, vielleicht war es sogar zu viel Wasser, so daß er versumpft war? Es hat den vagen Anschein, als ob den Römern irgendetwas an dem Bielefelder Paß mißfiel?

Was das Lager betrifft, so deuten die bisher vermuteten Tore im Westen und im Norden (ergraben wurden sie ja noch nicht) doch eher auf eine Kammquerung durch das Schopketal hin.

Aber vielleicht wird ja am südlichen Wall doch noch ein Tor gefunden, so daß der Senner Hellweg dann besser ins Spiel käme.
 
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Noch zur Passage:

Der Senner Hellweg querrt bei Lämershagen den Teuto-Kamm nach einem kurzen Schwenk auf der Südseite, an dem das Lager liegt.
Der Senner Hellweg bestand nach Wiki als Fernweg schon während der Bronzezeit, demnach hätten die Römer ca 2 Tagesreisen von der Porta Westfalica bei Minden strategisch ihr Lager am Teuto-Pass aufgeschlagen.

Lämershagen ist jedem örtlich bekannt, der auf der A2 über Bielefeld Richtung Minden und dann nach Hannover fährt.

So ist es.
Der Vortrag von Frau Tremmel dauerte über eine Stunde. Ich kann mich leider nicht an alles genau erinnern.
Aber interessant ist natürlich die Passage, welche eben nicht über den Bielefelder Pass führte - was aber offensichtlich vom Gelände her einfacher gewesen wäre. Der Grund war schlicht und einfach Trinkwasser und zwar aus fliessenden Gewässern. Tremmel wies darauf hin, daß im Sommer so mancher Bach auch ausgetrocknet war. Das Lager selbst liegt in unmittelbarer Nähe zu einem fließenden Gewässer, welches die Römer auf ihrem Weg begleitete ( der Name fällt mir im Moment nicht ein). Aber genau dies war wohl der Hauptgrund für die Römer diesen Weg zu benutzen. Das Lager verfügt übrigens über zwei Clavicula Tore.

Und noch etwas habe ich aus diesem Vortrag gelernt:
Die Römer haben wohl das Wasser mit Alkohol, bzw. sauren Wein gemischt aus hygienischen Gründen. Das Wasser war wohl nicht immer so hygienisch rein wie gewünscht. Daher der Wein. War zumindest für mich neu.
Alles in allem ein sehr kurzweiliger und sehr interessanter Vortrag. Auch mit viel Humor gewürzt (emanzipierte Legionäre, die ihr Brot selbst gebacken haben). Lob an Frau Frau Tremmel.
 
Es müßte der Menkhauser Bach sein. Der geht ungefähr bis zur Gaststätte Schopketal. Dann kommt eine kurze "Durststrecke" Richtung Norden, dann, also nach der Kammquerung, ist an Bächen kein Mangel.

Edit: Sehe gerade, daß die von mir im vorletzten Beitrag erwähnte "Weser-Lutter" erst viel später künstlich von der Ems-Lutter abgezweigt wurde. Also doch kein Wasser im Bielefelder Paß.
 
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Hi Salvus, besten Dank für die Zusammenfassung. Hat Frau Tremmel auch etwas über den einem Grabhügel gleichenden Hügel (Post #23 von Divico) im Inneren des Lagers gesagt (der ja dann jüngeren Datums als das Lager sein müsste)?
 
Es kommt also auf die richtige Wahl des Detektors an, sonst bleibt die Ausbeute "überschaubar"...

Es kommt vor allen Dingen auf die richtige Einstellung der Sonde und ein geschultes Gehör an. Die 'Sesterze unter der Hochspannungsleitung finden' Challenge nehme ich mit meiner XP DEUS auf jeden Fall an. Zumal bei Objekten die kaum korrodiert ist. Viel herausfordernder ist es ja, Objekte zu finden, die völlig durchkorrodiert sind, so wie das z. B. auf Grund der nährstoffarmen Böden der Paderborner Hochfläche bei Objekten aus der Römerzeit leider der Fall ist. Und selbst solche Objekte findet die XP DEUS bei geeigneter Einstellung und gerade auch in Kombination mit der HF Spule noch recht gut, natürlich nicht mehr in allzu großen Tiefen.
 
Noch zur Passage:

Der Senner Hellweg querrt bei Lämershagen den Teuto-Kamm nach einem kurzen Schwenk auf der Südseite, an dem das Lager liegt.
Der Senner Hellweg bestand nach Wiki als Fernweg schon während der Bronzezeit, demnach hätten die Römer ca 2 Tagesreisen von der Porta Westfalica bei Minden strategisch ihr Lager am Teuto-Pass aufgeschlagen.

Lämershagen ist jedem örtlich bekannt, der auf der A2 über Bielefeld Richtung Minden und dann nach Hannover fährt.

Hallo @silesia,

wo steht im Wiki (meinst du die normale Wikipedia-Seite?), daß der Senner Hellweg schon zur Bronzezeit bestand?

Habe die Seite aufgerufen und nach "Bronze" gesucht, da ich beim Durchlesen nichts darüber fand. Seit ich mich bei "Ems-Lutter" und "Weser-Lutter" so verhaspelt habe, bin ich vorsichtig geworden, aber ich finde das wirklich nicht aus eigener Kraft.
 
Hallo @silesia,

wo steht im Wiki (meinst du die normale Wikipedia-Seite?), daß der Senner Hellweg schon zur Bronzezeit bestand?
Der Frage schließe ich mich an. Aber ob da nach über 24 Stunden noch eine Antwort kommt? Nicht dass noch der Eindruck entsteht, ausgerechnet ein Moderator würde hier im Forum absichtlich Fake-News verbreiten.

Jeden hat schon einmal die Erinnerung getrübt, aber zumindest eine Entschuldigung und Richtigstellung wäre wohl zu erwarten.
 
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Divi, dein Beitrag geht gar nicht. Selbst wenn Silesia sich geirrt hätte (was er aber, siehe unten, nicht hat), solltest du dich für die Art und Weise tunlichst entschuldigen. Da sich dein Vorwurf aber als falsch erweist, solltest du dich umso mehr und umso schneller entschuldigen.

Bei Wikipedia gibt es widersprüchliche Angaben zum Alter des Senner Hellweges. Der Artikel zum Senner Hellweg setzt die Geschichte des Senner Hellwegs tatsächlich erst im Mittelalter an, gleichwohl wird gesagt, dass er ein Teil des Westfälischen Hellwegs sei und dieser wird durchaus bronzezeitlich datiert. Es ist der Artikel zum Römerlager Seenestadt, in dem der Senner Hellweg in die Bronzezeit datiert wird

Die Bezeichnung Hellweg wird unter anderem als „lichter, breiter Weg“ gedeutet. Es gibt ein Pendant nördlich des Teutoburger Waldes, den Lipper Hellweg. Der Senner Hellweg ist ein Abschnitt des Westfälischen Hellwegs, des bekanntesten Hellwegs in Nordrhein-Westfalen.
Senner Hellweg – Wikipedia

Der Westfälische Hellweg ist der bekannteste Hellweg in Nordrhein-Westfalen. Es handelt sich um eine über 5000 Jahre alte, aus vorrömisch-germanischer Zeit stammende Verbindung
Westfälischer Hellweg – Wikipedia

Das Lager lag nördlich des Senner Hellwegs. Dies war ein etwa 30 km langer Abschnitt des Westfälischen Hellwegs, der bereits in der Bronzezeit bestand und in germanischer bis in mittelalterlicher Zeit Rhein und Weser verband.
Römerlager Bielefeld-Sennestadt – Wikipedia

Für die Uneindeutigkeit des Satzes ist allein der Autor verantwortlich und in dem Kontext muss der Leser darauf vertrauen können, dass der Senner Hellweg, nicht der Westfäl. gemeint ist; ist der letztere gemeint, dann hat der Autor eine an dieser Stelle irrelevante Information in den Artikel gezogen und auch dafür ist nur der Autor verantwortlich.
 
Man kann den Senner Hellweg als Teil des Altstraßensystems Frankfurter Weg ansehen. Laut Wikipedia stößt der Frankfurter Weg von Norden durchs Weserbergland kommend zwar erst ab der Dörenschlucht auf die Senne, aber der kleine Umweg über den Bielefelder Pass hätte - gerade auch für das römische Militär - Vorteile gehabt. Der Senner Hellweg ist ein Weg in Hanglage, das bedeutet festen Untergrund durch hoch anstehendes Grundgestein, und durch die Hanglage eine natürliche Drainage. Da muss man eigentlich nur eine Schotterschicht auftragen, und fertig ist die Via Militaris. Da können dann auch im niederschlagsreichen Klimaoptimum der Römerzeit 3 Legionen hintereinander aus der norddeutschen Tiefebene in Richtung Paderborn zur Kreuzung mit dem westfälischen Hellweg und dem Haarweg marschieren, ohne dass der Weg an einem regnerischen Tag nach den ersten 1 000 Legionären und 20 Ochsenkarren nicht mehr zu benutzen war. Natürlich hätten die Römer die Via Militaris auch direkt durch das Weserbergland (vorzugsweise durch die Täler) ohne den Umweg über Bielefeld errichten können, sie hätten dann aber auf Grund der Entwässerung sowohl beim Bau als auch bei der Instandhaltung mehr Geld in die Hand nehmen müssen.
 
Je tiefer ich grabe, um so mehr Münzfunde kommen im Umfeld des neuen Lagers zum Vorschein (siehe Anhang).
 

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@salvus

Plaggenwirtschaft und Wald sind KEINE (!) Hindernisse für Detektoren - eher mineralisches Gestein (Hot Rocks) was bei einem Gebirgskamm aber nicht verwundern sollte. Dies kann bei ungenügendem Setup (falscher Abgleich der Ground-Ballance, Sensitivity etc.) , oder viel schlimmer noch der falschen Wahl des Detektors, zu Fehlanzeigen führen. Ein erfahrener Sondengänger verlässt sich zudem nicht auf sein "Mäusekino" bzw. Display (oder hat gar keins, weil nicht benötigt), sondern orientiert sich in erster Linie am Tonsignal. Es gibt jedoch Geräte, welche auf sehr schwierigem Untergrund oder sogar Feldern mit Hochspannungsleitungen und Weidezäunen noch ausgezeichnet filtern und senden. Die viel gerühmten XP Deus oder das Multi-Frequenzgerät Minelab Equinox 800 z.B. sind jedoch nicht dabei - eher überteuerte Spielzeuge für Leute mit zu viel Geld und allenfalls für die gemeine Ackersuche noch brauchbar. Diese haben wie die meisten Geräte bei zuvor genannten Bedingungen massive Probleme. Die beiden halbierten Sesterzen des Marcus Aurelius (anderer Treat hier im Forum) habe ich in 20 und 25 cm Tiefe direkt unter einer Hochspannungsleitung gefunden. Es kommt also auf die richtige Wahl des Detektors an, sonst bleibt die Ausbeute "überschaubar"...

Ich klinke mich mal hier ein, da ich der Sondengänger bin der da schon im Februar 2019 gesucht hatte, mit einem Tesoro Lobo Spider Spule , kein Display Hightech Spielzeug, im Auftrag der LWL Archäologie. Das Problem bei einer Plaggenwirtschaft ist, dass der Mutterboden - hier der Heideboden - mit den Funden abgetragen wurde, somit findet ein Sondengänger nichts mehr, da die Tiefe maximal bis 30 cm geht. Am Tag der Führung 11.05.2019 waren von unserer Gruppe (ca. 60 offizielle/ehrenamtliche Sondengänger aus Westfalen) noch 6 weitere Leute da (XP DEUS,Minelab CTX3030, Tesoro Lobo), die fanden auch nur Neuzeitschrott. Nichtsdestotrotz werde ich diese Stelle noch mehrmals prospektieren in der Hoffnung einen zeitlich datierbaren metallischen Fund zu machen. Ich begehe seit 2004 auch das Römerlager Anreppen und ebenso war ich als Initiator 2005 schon mit weiteren Sondengänger auf dem "Römerlager" Kneblinghausen aktiv, wo jedoch von uns nur ein germanischer Lochgürtelhaken und germanische Scherben gefunden wurden, lustigerweise hatte auch dieses "Lager" ein Clavicula Tor. Mein absolut persönlicher Gedankengang, wieso sollten nicht die Germanen selbst so ein "Lager" angelegt haben, schliesslich wussten sie durch Arminius wie man so etwas baut ;-) Schönen Abend noch. Fun Fact: Über den freigelegten Spitzgraben bin ich problemlos drüber gesprungen.
 
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Guten Morgen,

@owlpb

danke für die Rückmeldung. Bei mir auf der Merseburger/Querfurter Platte und selbst in der Umgebung von Kalkriese kam es auch zu Bodenabtragungen und trotzdem konnte ich noch einige Funde machen. Tony Clunn fand ja 1988 damals auch römische Relikte (und das mit einem alten Fisher !). Auch in jüngerer Zeit wurden am Venner Moor Gaius-Lucius Denare detektiert - trotz Plaggenwirtschaft! Daran kann es also nicht liegen. Was ich mir noch vorstellen könnte ist, dass es nur ein temporäres Lager war. Da wiederum sind die Erfolgsaussichten tatsächlich spärlich - siehe Hachelbich.

Die Kleinstteileempfindlichkeit (Objekte wie sehr kleine keltische Quinare zwischen 5-10 mm) ist bei den Tesoro-Geräten in Sachen Tiefenleistung sehr bescheiden, um es mal noch freundlich auszudrücken (max. 5-7 cm im Disk-Modus). Dafür bestechen diese mit einer sehr guten Trennschärfe. Ich selbst habe den Lobo ST noch als Zweitgerät mit einer Cors Strike Spule (Originalspule ist auch noch vorhanden). Jedoch steht der zu 95% nur in der Ecke. Ich habe ihn deshalb noch nicht verkauft, weil eines Tages mein Sohn ihn als Einsteigergerät bekommen soll. Die Geräte sind halt schon in die Jahre gekommen (der Lobo kam 1989 bzw. der ST 1997 auf den Markt). Es gibt nun wahrlich bessere Geräte mittlerweile. Der Minelab hat leider keinen guten Recovery-Speed, weshalb dieser sogar sehr langsam geschwenkt werden muss (2 sek. pro Schwenk). Ein schneller Schwenk geht zu Lasten von Tiefe und auch Objektinformationen. Das gilt aber für alle Metalldetektoren mit BBS und FBS(2)-Technik. Zudem wiegt der XTC 2,5 kg, was bei einem Einsatz von 4-6 Std. schon mal zum Problem (Ermüdung) werden kann. Somit schied dieser für mich persönlich aus. Der Deus aus oben genannten Gründen (siehe vorheriger Post).

Grüße und Gut Fund zurück.
 
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