... das Koreanische, oder?
beobena (
버베나)
boriji (
보리지)
Dieses scheinbare Gegenbeispiel mit dem Koreanischen ist mir bekannt. Schaut man aber genau hin, so beginnen die Wörter keineswegs mit dem gleichen Graphem und das ist hier entscheidend, denn wir analysieren Schriftzeichen.
Beim Schreiben in Hangul werden die Buchstaben nämlich in Silbengrapheme zusammengefasst. "be" und "bo" sind unterschiedliche Grapheme, auch wenn die Anfangsbuchstaben gleich sind. Somit scheidet das Koreanische als mögliche Sprache aus. (Die Grapheme siehst du auch in den Klammern.)
Spätestens bei den eindeutig zuweisbaren Monatsnamen "arrajatsarr" (einer von vier Schaltmonaten, 11. Januar bis 10. Februar) und "arros" (4. September bis 3. Oktober) (baskisch: arrai (= Fisch) + atzera (= zurück) und baskisch: arrosa (= Rose)) scheidet Koreanisch aus. Denn hier fangen die Wörter im Koreanischen definitiv mit unterschiedlichen Buchstaben an.
Die Transkription bzw. Übersetzung funktioniert nach einem Interlinearprinzip.
Erste Zeile: Urtext aus dem Manuskript
Zweite Zeile: Übertragung des Urtextes nach vorliegendem Alphabet in lateinische Buchstaben. (Substitution) -> schwierigster Part, da handschriftlicher Urtext (!)
Dritte Zeile: Suche nach möglichen Entsprechungen der "lateinischen Substitutionen" aus Zeile 2 zu heutigen baskischen Wörtern. -> gibt es keine Entsprechung, so wird nach Wörtern aus heutigen benachbarten Sprachen (iberische Sprachen / Französisch) oder keltischen Sprachen gesucht. (Lehnwörter)
Vierte Zeile: Wortübersetzung der dritten Zeile ins Deutsche. Diese wird schließlich zu einem nach deutscher Grammatik sinnvollen Satz umgestellt.
Als Beispiel habe ich hier mal den ersten Satz von der Seite 2 v, auf welcher es um die Seerose geht. (siehe Anhang)
Als Hintergrund zu diesem Satz sei soviel gesagt, dass Seerosen insbesondere bei den Indianern Kanadas und des Nordosten der USA, aber auch bei anderen Völkern als gefallene Sterne (diese sind hier mit den "Guten mit flackernden Spitzen gemeint") angesehen wurden:
Märchenbasar - Das Märchen von der weißen Seerose
Zudem wird später auf dieser Seite auch darauf verwiesen, dass man aus Seerosen Mehl (Voynichese: "irian" -> Baskisch: "irin" -> Deutsch: "Mehl") machen kann.
Die einzelnen Punkte in Zeile 2 der Transkription wie auch die Klammern in Zeile 3 trennen die Wortstämme zur besseren Übersichtlichkeit von den Flexionsendungen. Zwei Punkte in Zeile 2 stehen für Worttrenner. Diese Punkte füge ich aber jetzt erst zum Zwecke der gerade erst begonnenen Erstellung des Wörterbuches ein. Die sind also
noch nicht durchgängig vorhanden in den Übersetzungen.
Zu diesem "y" - Laut an den Wortendungen, der in manchen Wortstämmen auch als schwaches "z" oder eine Art "gh" fungiert, sei gesagt, dass dieser in der Voynichsprache scheinbar mehrere Fälle, die es im Baskischen gibt, zusammenfasst.
Wie gesagt, zum Teil ist die Grammatik des Voynichese der Pflanzen noch etwas unklar.