Der auferstandene Jesus

PostmodernAtheist

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Außerordentliche Behauptungen brauchen außerordentliche Beweise. Wohl kein Christ hat je die Auferstehung Jesu bewiesen. Doch welche natürlichen Phänomene erklären das leere Grab und das Treffen mit dem auferstandenen Jesus. Habt ihr da irgendwelche Theorien?
 
Das Framing der Frage passt überhaupt nicht. Es wird impliziert, dass es ein leeres Grab und eine Begegnung mit Jesus nach seinem Tod gab. Beiides ist nicht belegt. Man braucht also auch nicht nach "natürlichen" Erklärungen fragen.

Jemand, der christlich missionieren möchte, der würde die Frage so formulieren.
 
Das Framing der Frage passt überhaupt nicht. Es wird impliziert, dass es ein leeres Grab und eine Begegnung mit Jesus nach seinem Tod gab. Beiides ist nicht belegt. Man braucht also auch nicht nach "natürlichen" Erklärungen fragen.

Jemand, der christlich missionieren möchte, der würde die Frage so formulieren.

Das will ich nicht implizieren. Ich bin nur davon ausgegangen, das irgendetwas passiert ist und die Geschichte nicht komplett aus den Fingern gezogen ist :p
 
Das wäre am Ende aber nichts anderes als ein Versuch, die Passionsgeschichte mit der erfahrbaren Wirklichkeit zu harmonisieren.
 
Nun, wir haben den Bericht vom Sterben und der Auferstehung Jesu. Unser praktisches Weltwissen verrät uns, dass die Auferstehung unmöglich ist. Nun gibt es Menschen, die aber nicht die Wiederauferstehung verwerfen, sondern mit dem praktischen Weltwissen harmonisieren wollen. Dann kommen dann meist solche Konstrukte raus wie: der war gar nicht wirklich tot, sondern nur bewusstlos, oder auch - dies im Übrigen kommt auch in der christlichen antiken Literatur vor als Vorwurf, der den Christen gemacht wird - die Christen hätten den Leichnam aus dem Grab entfernt.

Von mir aus kann jeder Kreuzestod und Auferstehung Christi als Faktum für sich akzeptieren, wer sich als Christ versteht, muss das sogar tun, aber intersubjektiv kann man von einem Historiker nicht verlangen, das zu akzeptieren. Der Historiker kann den Narrativ untersuchen aber er kann in dieser Rolle nicht akzeptieren, dass der tote Jesus wiederauferstanden ist. Dann argumentiert er nicht mehr als Historiker, sondern als Glaubender. Er kann beides sein, aber er sollte die Rollen nicht verwechseln.

Deshalb muss er aber nicht gleich den ganzen Text verwerfen. Auch nicht für die Ereignishistorie. Obwohl die schon Probleme aufwirft: Was wollte Pilatus in Jerusalem? Allein das kann man schon als Provokation werten...

Wenn nun eine Quelle an einer Stelle eindeutig Quatsch erzählt... müssen wir sie dann in cummulo verwerfen?

Nehmen wir mal an, wir hätten einen Ritter vom Niederrhein, der im 15. Jhdt. einige Pilgerreisen unternimmt, zB. nach Santiago de Compostella und nach Jerusalem. Er gibt detaillierte Meilenangaben seiner Reise, nennt Grenzärgernisse, beschreibt juristische Sitten und nennt für die Regionen, die er besucht einen kleinen Wortschatz mit Brot, Fleisch, einigen Zahlen und einen Anbändelsatz für den engeren körperlichen Kontakt mit weiblichen Schankwirtschaftsangestellten: auf französisch, spanisch, baskisch, arabisch, aramäisch, türkisch, griechisch, albanisch, serbokroatisch.... Auf dem Weg nach Jerusalem biegt dieser niederrheinische Ritter hinter Alexandria nach Süden ab und begegnet dann allerlei Wesen, die man sich in Afrika im Mittelalter vorstellte, wie sie z.B. am rechten Rand Ebstorfer Weltkarte oder des Hereford Psalter dargestellt sind. Diesen Phantasiewesen, behauptet der Reisende, der bisher fast langweilig seriös seinen Reisebericht runtergeschrieben hat, begegnet zu sein. Verwerfe ich nun die ganze Quelle? Natürlich nicht. Aber ich glaube dem guten Mann, der bisher über jede Meile, die er gereist ist, Rechenschaft abgelegt hat, und plötzlich für einen kurzen Zeitraum diffuse Angaben macht, über seinen Abstecher nach Süden kein Wort.

Ist im Übrigen kein fiktives Beispiel, sondern beschreibt den Reisebericht des Arnold von Harff. Wir können seine Angaben in diesem Abschnitt nicht mit der Realität harmonisieren. Wir können feststellen, woher er seine Idee hatte und den narrativen Bruch untersuchen. Einen solchen narrativen Bruch gibt es natürlich in den Evangelien nicht. Aber da haben wir auch schon den nächsten Aspekt... Die Evangelien werden immer wieder als Jesus-Biographien missverstanden. Sind sie nicht. Sie berichten im Prinzip, mit wenigen Ausnahmen von Johannes und Jesu Geburt, der Flucht nach Ägypten (unhistorisch), der Lehrtätigkeit des Zwölfjährigen im Tempel, nur von den letzten Lebensjahren Jesu, der Tätigkeit als Wanderprediger und Wunderheiler. Vieles davon dürfte historisch sein. Insbesondere die Inhalte seiner Reden. Aber schon im Begriff Evangelium ("eu" - 'gut' - "angelios"- 'Botschafter' + "-ion" Derivationsvationssuffix = "gute Botschaft") bezeichnet die Evangelien als eigene Quellengattung. Es wäre eine sträfliche Vernachlässigung der historischen Arbeitsweise, das zu ignorieren. Es sind religiöse Texte, geschrieben für die Gläubigen bzw. für den Vortrag vor zu Missionierenden.
 
Nun, wir haben den Bericht vom Sterben und der Auferstehung Jesu. Unser praktisches Weltwissen verrät uns, dass die Auferstehung unmöglich ist. Nun gibt es Menschen, die aber nicht die Wiederauferstehung verwerfen, sondern mit dem praktischen Weltwissen harmonisieren wollen. Dann kommen dann meist solche Konstrukte raus wie: der war gar nicht wirklich tot, sondern nur bewusstlos, oder auch - dies im Übrigen kommt auch in der christlichen antiken Literatur vor als Vorwurf, der den Christen gemacht wird - die Christen hätten den Leichnam aus dem Grab entfernt.

Von mir aus kann jeder Kreuzestod und Auferstehung Christi als Faktum für sich akzeptieren, wer sich als Christ versteht, muss das sogar tun, aber intersubjektiv kann man von einem Historiker nicht verlangen, das zu akzeptieren. Der Historiker kann den Narrativ untersuchen aber er kann in dieser Rolle nicht akzeptieren, dass der tote Jesus wiederauferstanden ist. Dann argumentiert er nicht mehr als Historiker, sondern als Glaubender. Er kann beides sein, aber er sollte die Rollen nicht verwechseln.

Deshalb muss er aber nicht gleich den ganzen Text verwerfen. Auch nicht für die Ereignishistorie. Obwohl die schon Probleme aufwirft: Was wollte Pilatus in Jerusalem? Allein das kann man schon als Provokation werten...

Wenn nun eine Quelle an einer Stelle eindeutig Quatsch erzählt... müssen wir sie dann in cummulo verwerfen?

Nehmen wir mal an, wir hätten einen Ritter vom Niederrhein, der im 15. Jhdt. einige Pilgerreisen unternimmt, zB. nach Santiago de Compostella und nach Jerusalem. Er gibt detaillierte Meilenangaben seiner Reise, nennt Grenzärgernisse, beschreibt juristische Sitten und nennt für die Regionen, die er besucht einen kleinen Wortschatz mit Brot, Fleisch, einigen Zahlen und einen Anbändelsatz für den engeren körperlichen Kontakt mit weiblichen Schankwirtschaftsangestellten: auf französisch, spanisch, baskisch, arabisch, aramäisch, türkisch, griechisch, albanisch, serbokroatisch.... Auf dem Weg nach Jerusalem biegt dieser niederrheinische Ritter hinter Alexandria nach Süden ab und begegnet dann allerlei Wesen, die man sich in Afrika im Mittelalter vorstellte, wie sie z.B. am rechten Rand Ebstorfer Weltkarte oder des Hereford Psalter dargestellt sind. Diesen Phantasiewesen, behauptet der Reisende, der bisher fast langweilig seriös seinen Reisebericht runtergeschrieben hat, begegnet zu sein. Verwerfe ich nun die ganze Quelle? Natürlich nicht. Aber ich glaube dem guten Mann, der bisher über jede Meile, die er gereist ist, Rechenschaft abgelegt hat, und plötzlich für einen kurzen Zeitraum diffuse Angaben macht, über seinen Abstecher nach Süden kein Wort.

Ist im Übrigen kein fiktives Beispiel, sondern beschreibt den Reisebericht des Arnold von Harff. Wir können seine Angaben in diesem Abschnitt nicht mit der Realität harmonisieren. Wir können feststellen, woher er seine Idee hatte und den narrativen Bruch untersuchen. Einen solchen narrativen Bruch gibt es natürlich in den Evangelien nicht. Aber da haben wir auch schon den nächsten Aspekt... Die Evangelien werden immer wieder als Jesus-Biographien missverstanden. Sind sie nicht. Sie berichten im Prinzip, mit wenigen Ausnahmen von Johannes und Jesu Geburt, der Flucht nach Ägypten (unhistorisch), der Lehrtätigkeit des Zwölfjährigen im Tempel, nur von den letzten Lebensjahren Jesu, der Tätigkeit als Wanderprediger und Wunderheiler. Vieles davon dürfte historisch sein. Insbesondere die Inhalte seiner Reden. Aber schon im Begriff Evangelium ("eu" - 'gut' - "angelios"- 'Botschafter' + "-ion" Derivationsvationssuffix = "gute Botschaft") bezeichnet die Evangelien als eigene Quellengattung. Es wäre eine sträfliche Vernachlässigung der historischen Arbeitsweise, das zu ignorieren. Es sind religiöse Texte, geschrieben für die Gläubigen bzw. für den Vortrag vor zu Missionierenden.

Das ist alles hochinteressant. Aber klärt eine Frage nicht - wie ist die Idee von der Auferstehung entstanden??
 
Das ist alles hochinteressant. Aber klärt eine Frage nicht - wie ist die Idee von der Auferstehung entstanden??

Das war ja auch gar nicht die Frage.

Willst du damit jetzt behaupten, jede Idee gehe auf einen wahren Kern zurück? Nur weil es die Vorstellung von Pegasus gibt, gibt es noch lange keine geflügelten Pferde.

Die Idee eines Lebens nach dem Tod lässt sich nach Feuerbach und Freud zum Beispiel auf den Wunsch nach einem solchen zurückführen.

Der Mensch lebt, er erfährt den Tod, er möchte diesen vermeiden, er tröstet sich mit der Möglichkeit der Auferstehung.
 
Aber klärt eine Frage nicht - wie ist die Idee von der Auferstehung entstanden??
Die einzigen Quellen, die wir zur Klärung dieser Frage haben, schildern folgendes:
Ein paar Leute sollen ein leeres Grab vorgefunden haben, und ein paar Leute sollen Jesus persönlich begegnet sein.
Deswegen waren sie davon überzeugt, Jesus sei auferstanden.

Was genau möchtest Du nun klären? Mit welcher Methode könnte man Deiner Meinung nach vorgehen, um die Frage zu klären?
 
Man kann schon darüber nachdenken, warum die Evangelien diese zwei, jeweils variierten und ausgeschmückten, Gruppen von Auferstehungsgeschichten kennen: Die vom Herrn, der den aus Jerusalem geflohenen Jüngern erscheint (dem Kephas als ersten), und die von den Frauen am verlassenen Grab.

Ein bestehendes Grab wäre für den Auferstehungsglauben eine Irritation gewesen. Aber ist es gut vorstellbar, dass die Gläubigen durch Aufbrechen des Grabes das Indiz für eine Auferstehung inszeniert haben? Oder dass es kein Grab gab, und die Geschichte mit den Frauen wider besseren Wissens eines Tages erfunden wurde, damit die Gemeinde fester glaube?
Vielleicht hat es eben doch zwei Erfahrungen gegeben, am Grab und in Galiläa, und beide habenden Glauben der Beteiligten wechselseitig verstärkt.
Schon klar, kann man natürlich alles nicht wissen
 
Man kann schon darüber nachdenken, warum die Evangelien diese zwei, jeweils variierten und ausgeschmückten, Gruppen von Auferstehungsgeschichten kennen: Die vom Herrn, der den aus Jerusalem geflohenen Jüngern erscheint (dem Kephas als ersten), und die von den Frauen am verlassenen Grab.

Ein bestehendes Grab wäre für den Auferstehungsglauben eine Irritation gewesen. Aber ist es gut vorstellbar, dass die Gläubigen durch Aufbrechen des Grabes das Indiz für eine Auferstehung inszeniert haben? Oder dass es kein Grab gab, und die Geschichte mit den Frauen wider besseren Wissens eines Tages erfunden wurde, damit die Gemeinde fester glaube?
Vielleicht hat es eben doch zwei Erfahrungen gegeben, am Grab und in Galiläa, und beide habenden Glauben der Beteiligten wechselseitig verstärkt.
Schon klar, kann man natürlich alles nicht wissen

Danke. Dieser Kommentar führt schon eher in die richtige Richtung. Also wir haben drei Theorien. Entweder wurde das Grab aufgebrochen, die Geschichte ist erfunden, oder es gab irgendeine Art von Halluzination. Bloß wie muss ich mir so eine religiöse Erfahrung vorstellen? Ist so etwas historisch/wissenschaftlich untersucht worden? Das ist was ich mit meiner anfänglichen Frage klären wollte. Aber ihr musstet ja am Thema vorbei reden.

Habe ein bisschen das Gefühl als ob man mich hier nicht so richtig ernst nimmt. Fast schon so als wollte ich hier eine Predigt halten. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall! Sieht man ja schon an meinem Benutzernamen :).
 
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Nun ja, meine These dazu ist folgende:
Zur Auferstehungsgeschichte ist festzustellen, dass die Evangelien , die diese wiedergeben zu unterschiedlichen Zeiten entstanden:
Markus 65-70 n.Chr. ,Matthäus / Lukas 80-90 n.Chr. ,Johannes 90-100 n.Chr.
Es wird sich hier also nicht um unabhängige Berichte handeln sondern um eine narrative Tradition die kontinuierlich fortgeschrieben wird und zur Legitimation der theologischen Dogmatik auch fortgeschrieben werden musste.
Betrachtet man die Zeit des Urchristentums so existierten Auferstehungsmythen bereits bei den Ägyptern ,im Judentum , im Zoroastrismus und im Mithraskult sowie bei den Griechen. Aristeas von Prokonnesos soll laut Herodot ebenfalls gestorben und wieder auferstanden sein.
Insoweit war der Auferstehungsmythos ähnlich wie die Jungfrauengeburt und die Wunderberichte in der Landschaft der damaligen Religionen und Kulte wohl nichts Ungewöhnliches sondern gehört zum Attribut der Übernatürlichkeit und Göttlichkeit-Um dies zu unterstreichen musste die damalige christliche Theologie ebenso wie später die des Islam zwangsläufig darauf zurückgreifen und die Auferstehung zum Teil des Glaubensdogmas machen.

.
 
Kann man die Auferstehungsgeschichte für sich allein verstehen oder muss man diese im Kontext zur Konkurrenz der anderen Religionen sehen?

Für mich ist das Christentum eine unter mehreren orientalischen Mysterienkulte. Die Menschen stellen sich wohl schon seit ihrer Frühgeschichte die Frage, wie es nach dem Tod mit der Seele weitergeht. Kommt da noch was?
Auf diese Frage muss ein Glauben/Kult eine Antwort geben.

Mithras erschafft durch die Stiertötung neues Leben und überwindet damit den Tod. Zumindest vermutet man das

Isis erweckt Osiris wieder zum Leben

Daher ist es nicht überraschend, dass Jesus als zentrale Figur des Christentums den Tod überwinden musste. Zum einen durch die Auferweckung des toten Lazerus. Und dann durch die Auferstehung nach dem Kreuzigungstod.

Ähnlich ist es auch bei der Geburt. Eine Figur wie Jesus konnte nicht der Sohn eines Zimmermanns sein. Da erwarteten die damaligen Menschen wohl einfach mehr.

Das will ich nicht implizieren. Ich bin nur davon ausgegangen, das irgendetwas passiert ist und die Geschichte nicht komplett aus den Fingern gezogen ist :p
Was zu beweisen wäre, wenn man sich auf eine wissenschaftliche Weise der Geschichte nähert. Oder man glaubt und dann hat es sich mit kritischen Fragen.

Edit: Zaphod war schneller. Nun hat man es teilweise doppelt
 
---- Was zu beweisen wäre, wenn man sich auf eine wissenschaftliche Weise der Geschichte nähert. Oder man glaubt und dann hat es sich mit kritischen Fragen.

Kann man das denn überhaupt?

Ich finde die These, dass die Jesus Begegnungen durch irgendeine religiöse Erfahrung entstanden sind noch am einleuchtendsten. Aber gibt es so etwas?

Literarisch könnte man sicher gut die Idee vom Diebstahl der Leiche verarbeiten. Könnte eine sehr schöne religiös kritische Kurzgeschichte abgeben. Das Christentum beruht auf einer Lüge.
 
Das Christentum beruht auf einer Lüge
Wir sind ja hier ein Geschichtsforum. Zweifel an der historischen Belegbarkeit der biblischen Auferstehungsgeschichte wurden ja von einigen Mitgliedern hinreichend geäußert. Es ist aber nicht Aufgabe dieses Forums sich mit subjektiven religiösen Bekenntnissen, die nicht mal wirklich explizit geäußert wurden, sondern eher implizit unterstellt wurden, auseinander zu setzen.
"Ebensowenig ist das Forum eine Plattform für politische, religiöse und sonstige weltanschauliche Glaubensbekenntnisse." Nutzungsbedingungen | Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte
Das erinnert mich bei dir ein wenig an Schattenboxen. Wir sollten hier zwischen Glauben und Geschichtswissenschaft differenzieren können. Niemand soll hier zu einer Religion (oder dem Atheismus als Religion) bekehrt werden und daher müssen auch keine Bekehrungen abgewehrt werden. Religion ist oft irrational und muss auch nicht mit Naturwissenschaft in Einklang gebracht werden. Lass die Menschen glauben, was sie wollen. Man muss Gläubige nicht widerlegen.
 
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----Das erinnert mich bei dir ein wenig an Schattenboxen. Wir sollten hier zwischen Glauben und Geschichtswissenschaft differenzieren können. Niemand soll hier zu einer Religion (oder dem Atheismus als Religion) bekehrt werden und daher müssen auch keine Bekehrungen abgewehrt werden.

Ich versuche hier keinen zu bekehren. Das ist überhaupt eine sehr christliche Sache. Ich schreibe aus Neugier und zur unterhaltung.

Also, will keiner hier meine Frage beantworten? Schade.
 
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Das ist alles hochinteressant. Aber klärt eine Frage nicht - wie ist die Idee von der Auferstehung entstanden??

So hatte ich
welche natürlichen Phänomene erklären das leere Grab und das Treffen mit dem auferstandenen Jesus. Habt ihr da irgendwelche Theorien?

Ich bin nur davon ausgegangen, das irgendetwas passiert ist und die Geschichte nicht komplett aus den Fingern gezogen ist :p
nicht verstanden.
Im Prinzip änderst du im Nachinein deine Frage und wirfst den Antwortenden dann vor, dass sie die ursprünglich Frage versuchen zu beantworten, so gut es eben geht.
 
Außerordentliche Behauptungen brauchen außerordentliche Beweise. Wohl kein Christ hat je die Auferstehung Jesu bewiesen. Doch welche natürlichen Phänomene erklären das leere Grab und das Treffen mit dem auferstandenen Jesus. Habt ihr da irgendwelche Theorien?

1. Es gibt keinen Beweis für Gott.

2. Es gibt keinen Beweis für einen Sohn Gottes.

3. Es gibt keine Auferstehung einer Person, die angeblich der Sohn Gottes wäre.

Soweit die rationale Sicht auf objektive Fakten,

Es gibt demgegenüber den Narrativ, der die Bedeutung der Religion als "Weltanschauung" betrifft. Dieser Narrativ beruft sich auf eine Reihe von Texten (vgl. Link)

Auferstehung Jesu Christi – Wikipedia

Die Funktion, die die Auferstehdung von Jesus im Rahmen dieses Narrativ haben, gehört in den Kontext der Trennung des Profanen bzw. Irdischen und dem Transzendenten bzw. Göttlichen der achsenzeitlichen Religionen (vgl. Jaspers, Eisenstadt oder Bellah)

Dass dieser Narrativ an die damalige Situation nach "Sinnstiftung" anknüpfte (vgl. z.B. Durkheim: Die elemtaren Formen des religiösen Lebens), entspricht der Rolle der achsenzeitlichen Religionen und ihrer "Funktionäre". In diesem Sinne: "Im Grunde gibt es also keine Religionen, die falsch wären. Alle sind auf ihre Art wahr: alle entsprechen, wenn auch auf verschiedene Weisen bestimmten Bedingungen der menschlichen Existenz." (Durkheim, S. 19)

Insofern ist das Narrativ über die Auferstehung von Jesus in die Logik der Ideologie der Kirche einzupassen und zu erklären, welche Rolle Jesus als "Bindeglied" für den Bereich des Profanen und des Transzendenten hat und seine idealisierte Rolle als "Erlöser". Und im Wege dieser Erklärung erhält dann ein Ereignis eine eigenständige reale Bedeutung für diejenigen, die daran glauben.

Es bleibt allerdings weiterhin objektiv ein historisches Ereignis, das objektiv betrachtet so nie statt gefunden hat. Daran weiterhin zu "glauben" gehört in den Bereich religiöser Glaubensüberzeugungen und ist im wissenschaftlichen Sinne nicht "wahrheitsfähig".
 
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---Im Prinzip änderst du im Nachinein deine Frage und wirfst den Antwortenden dann vor, dass sie die ursprünglich Frage versuchen zu beantworten, so gut es eben geht.

Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt. Das sollte aber kein Problem sein, denn ich hab mich ja korrigiert. Will jetzt jemand meine Frage beantworten? Denn bis auf einen reden wir am Thema vorbei.
 
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