Turgot
Aktives Mitglied
........... weswegen die Briten bis 1916 im Übrigen auch darauf verzichteten, die Blockade auf Lebensmittel auszudehnen, kannst du übrigens bei Afflerbach ("Auf Messers Schneide") nachlesen (sofern ich das gerade richtig im Kopf habe).
Die Ernährungslage war von Beginn an tangiert, denn Futtermittel wie Gerste, Mais, Hafer, Kleie etc. wurden in der Vergangenheit aus Südamerika und Russland bezogen. Aber auch der Ausfall des Imports von Kunstdünger und Saatgut wirkten sich entsprechend ungünstig aus. Genau wie der immer stärkere Ausfall an Arbeitskräften und Zugtiere.
1916 lag die Kartoffelernte um mehr als 50% unter der des Jahres 1915; dabei hatte es bereits 1915 erste Anzeichen für eine sich verbreitende Unterernährung der Bevölkerung gegeben. Zwischen 1914 und 1917 sank die Produktion von Getreide um fast die Hälfte. Die der Bevölkerung angebotenen Ersatzstoffe wie aus Eicheln hergestellter Kaffee und Kunsthonig etc. konnten den Mangel natürlich nicht beheben.
1916 kam es auch schon zu Plünderungen von Lebensmittelgeschäften. Die Kommunen führten „Kriegsküchen“ für die Ärmsten der Armen ein.