Loten? Du meinst ein Lot, das Bauwerkzeug?
Der von dir zitierte Name wurde "Vibius" wurde auf einer Schwertscheide gefunden, auf dem Mundblech.
Die selbe Schwertscheide, von der ich bereits geredet habe.
Die mit (vermutlich) LPA.
Habe ich doch gesagt.
Erstaunlicherweise wird in dem Artikel sogar die Scheide als Interpretationsmöglichkeit für den Unterang einer abgetrennte Einheit in Kalkriese benutzt:
"Mögliche Erklärungen für das Mundblech in Kalkriese:
1. Der entsprechende Soldat ist bereits 30 Jahre im Dienst und gehörte früher der Legio I Augusta an.
2. Ein Detachement der Legio I, unter Umständen in Kohortenstärke, gehörte zu den bei Kalkriese vernichteten Einheiten."
Dazu gibt es eine Zusammenfassung der Uni Graz, wie diese nach Kalkrise gekommen sein könnte.
Von einer ersten Kohorte steht da nichts.
(Quelle:
Varusforschung in Kalkriese: Die Örtlichkeit der Varusschlacht (UNIVERSITÄT OSNABRÜCK) )
Der Artikel ist allerdings von 2007.
Gibt es da neuere Erkenntisse, die belgen, dass das Mundblech einer ersten Kohorte zuzuordnen ist?
Hast Du da eine Quelle
@El Quijote ?
Falls das Mundblech wirklich einer ersten Kohorte zuzuordnen ist, ist das ein starkes Argument gegen Detachements in Kalkriese.
Ich rede aber nicht vom Schwertscheidenmundblech. Hier ein Auszug aus Wiegels (der auch das Schwertscheidenmundblech anspricht):
2006 wurde in Kalkriese erneut ein
kleines Bleilot gefunden, welches wie-
derum eine den Besitzer anzeigende Ritz-
inschrift aufweist (Abb. 3).
Die Inschrift
ist wie folgt zu lesen: co(hortis) p(rimae)
Vibi(i). Der Beginn ist hier im Besitzer-
Genitiv aufgelöst, denkbar wäre etwa
auch der Ablativ, also
co(
horte)
p(
rima),
was nichts an der Aussage ändert, also
„Besitz des Vibius aus der ersten Kohor-
te“. Wiederum wird die
cohors I einer
Legion genannt, wiederum – leider –
aber ohne Legionsziffer (Abb. 4). Für die
betreffende Zeit nicht ungewöhnlich ist
die Schreibweise P für prima an Stelle
einer Ziffer, was z. B. auch in einer wei-
teren Ritzinschrift auf einem Mundblech
einer Schwertscheide aus Kalkriese in
dieser Form geschah; dort aber wohl zur
Bezeichnung einer Legion, nicht einer
Kohorte diente (vgl. Abb. 5). Die letztge-
nannte Ritzinschrift ist zudem in un-
serem Zusammenhang noch in einer an-
deren Hinsicht auffallend. Denn hier
wird als Besitzer ein L. Vibius aus der
Centurie des Tadius genannt – Zufall
oder dieselbe Person? Wir wissen es
nicht, denn der römische Name Vibius ist
nicht ungewöhnlich. Zum anderen: Do-
kumentieren die beiden Bleilote – nicht
zuletzt auch im Zusammenhang mit wei-
teren Funden auch von Bleiloten (Abb
6) – Pionieraufgaben? Wie lassen sich
überhaupt die vielen Trossbestandteile in
das Kampfgeschehen vor Ort einordnen?
Alles Fragen, die noch der weiteren Klä-
rung harren.
Soweit also Wiegels 2006.