20. Juli, Attentat auf Hitler

Stormbringer schrieb:
Das ist deine einschätzung. Kein fakt.

Fakt ist

Roosevelt hatte die Vorstellung von einer amierkanisch-britisch dominierten Nachkriegsordnung, diese Vorstellung liess sich aber nicht aufrechterhalten und er schlug im Mai 1942 Molotow die Einbeziehung der UdSSR und Chinas in den Kreis der Führungsstaaten vor. Die vier Grossmächte sollten Streitkräfte unterhalten und alle anderen Staaten sollten abrüsten. Im August 1943 wurde von den Amerikaner und Briten ein Text erarbeitet, der die Bildung einer allgemeinen Organisation zur internationalen Friedensbewegung forderte (Geburt der Idee UNO). Die Briten rückten von ihrer Regionalkonzepte ab und akzeptierten wie die Russen, die Aufnahme von China als vierte Macht. Am 30. Oktober 1943 wurde auf der Moskauer Aussenministerkonferenz von allen vier Staaten, USA, Grossbritannien, UdSSR und China dieses Papier unterschrieben und die vier Grossmächte begannen mit deren Verhandlungen über die Nachkriegs-Weltorganisation.

Deshalb hätte es keinen Separatfrieden gegeben 1944. Denn zu dieser Zeit wusste man noch nichts vom Kalten Krieg, das wissen wir heute, deshalb finde ich persönlich was wäre wenn Hypothesen überflüssig.
 
Fischhof schrieb:
Allerdings hätte es im Ermessen der neuen deutschen Führung gelegen, sämtliche Truppen von der Westfront abzuziehen und nach Osten zu werfen oder sonstwas zu tun, womit einem Vormarsch der Westalliierten bis zur russischen Front nichts mehr im Wege gestanden hätte. Doch mit diesem Gedanken sind wir gänzlich im Reich der Phantasie und wie operieren mit Hypothesen hoch 3. Und damit ist eine vernünftige Einschätzung der Situation gänzlich unmöglich geworden.
Lieber Fischhof, ich denke an das Zusammentreffen der Amerikaner mit den Sowjets bei Torgau an der Elbe. Da waren auf Anordnung Hitlers, die deutschen Truppen aus diesem Gebiet abgezogen worden, um ein Zusammentreffen der amerikanuschen Truppen mit den Sowjetischen Truppen zu ermöglichen. Hitler meinte, diese Truppen würden aufeinander losgehen. :thx:
 
heinz schrieb:
Lieber Fischhof, ich denke an das Zusammentreffen der Amerikaner mit den Sowjets bei Torgau an der Elbe. Da waren auf Anordnung Hitlers, die deutschen Truppen aus diesem Gebiet abgezogen worden, um ein Zusammentreffen der amerikanuschen Truppen mit den Sowjetischen Truppen zu ermöglichen. Hitler meinte, diese Truppen würden aufeinander losgehen. :thx:

Aber sie taten es nicht. Und die Männer des 20. Juli hatten ähnliche Ideen ca. ein Jahr vorher und irrten genauso. Daher fasse ich das als Zustimmung zu meiner These auf.
 
florian17160 schrieb:
Was wäre passiert, wenn das Attentat geglückt wäre.
Peter Steinbach schrieb:
Mehr als die Hälfte aller Toten, die der Krieg forderte, hätten überlebt. So wäre etwa das ungarische Judentum nicht ausgerottet worden. Und es hätten mit Sicherheit jene überlebt, die der Nachkriegsentwicklung entscheidende Impulse gegeben hätten – Leber, Leuschner, Goerdeler, Moltke oder York. Außerdem wären zahlreiche Städte nicht dem Bombenkrieg zum Opfer gefallen.
http://www.merkur.de/aktuell/do04/wider_042902.html
 
Lieber Fischhof, es idt eine volle Zustimmung. Die Männer des .Julis haben sich genauso, in der Einschätzung der Situation, geirrt, wie später Hitler. Viele haben Hitler bis in den Krieg hinein unterstützt oder waren selbst Nazis, wie Henning von Treschkow, Halder oder Admiral Canaris. :rolleyes:
 
heinz schrieb:
Lieber Fischhof, es idt eine volle Zustimmung. Die Männer des .Julis haben sich genauso, in der Einschätzung der Situation, geirrt, wie später Hitler. Viele haben Hitler bis in den Krieg hinein unterstützt oder waren selbst Nazis, wie Henning von Treschkow, Halder oder Admiral Canaris. :rolleyes:
Das attentat vom 20. juli ist zwar der versuch, durch die beseitigung hitlers günstigere bedingungen für die beendigung des krieges zu schaffen und eine weitere zerstörung deutschlands zu verhindern. aber auch für den fall des scheiterns versprachen sich die verschwörer eine wirkung auf das ausland.------ das attentat muss erfolgen, sollte es nicht gelingen, so muss trotzdem in berlin gehandelt werden. den es kommt nicht mehr auf den praktischen zweck an, sondern darauf, dassdie deutsche wiederstandsbewegung vor der welt und vor der geschichte den entscheidenen wurf gewagt hat. alles andere ist daneben gleichgültig----( general v. tresckow )
 
Lieber Florian,
hätte man die demokratischen Kräfte in der Weimarer Republik, vorallem die Sozialdemokraten unterstüzt, dann wäre es nie soweit gekommen. Aber man stand der Republik ablehnend gegenüber, siehe Kapp-Putsch und lief einen Rattenfänger hinterher. Das Argument, man konnte nicht wissen, dass so etwas passiert, sticht nicht. Man bruchte nur Hitlers "Mein Kampf" zu lesen, um zu wissen was dieser Mensch wollte. Ausdehnung im Osten und vernichtung der Juden. Bei jeder Trauung ab 1933 gab es diese Buch gratis und vorher konnte man es käuflich erwerben. :rolleyes:
 
florian17160 schrieb:
Das attentat vom 20. juli ist zwar der versuch, durch die beseitigung hitlers günstigere bedingungen für die beendigung des krieges zu schaffen und eine weitere zerstörung deutschlands zu verhindern. aber auch für den fall des scheiterns versprachen sich die verschwörer eine wirkung auf das ausland
Sehr richtig. Das war aber nicht der alleinige Grund für den Widerstand gegen das NS Regime, auch nicht auf Seiten der Wehrmacht. Der Widerstand muß differenzierter betrachtet werden.

Die Opposition richtete sich insbesondere gegen das Führerprinzip, die Gleichschaltung in Verfassung Verwaltung und in allen Organisationen, gegen das Einparteiensystem, die Unterdrückung aller Andersdenkenden, die Behinderung der Kirchen, die Vergewaltigung des Rechts, vor allem die verbrecherische Verfolgung der Juden und anderer rassischer Minderheiten, die Liquidierung politischer Gegner ohne Gesetz und Urteil, die Vernichtung lebensunwerten Lebens, die Korruption innerhalb der Parteiführerschaft, Hitlers Eingriffe in die militärische Kriegführung seit 1941, die Terrorisierung der Zivilbevölkerung besetzter Gebiete und sinnlose Weiterführung des Aussichtslos gewordenen Krieges.

Innerhalb der Kreise und Gruppen der aktiven Widerstandsbewegung herrschten unterschiedliche Beweggründe und Ziele, entsprechend ihrer politischen Einstellung. Mehrere Widerstandsgruppen kamen aus den Gewerkschaften und der Sozialdemokratie. Der Kreisauer Kreis faßte besonders jüngere Kräfte aus verschiedenen Lagern zusammen und schuf dadurch Querverbindungen zu Konservativen und Sozialisten. Die Gruppe der Weißen Rose entfaltete aus christlichem Glauben herraus eine intensive antifaschistische Tätigkeit‚ dieser Kreis unterhielt Beziehungen besonders in die Schweiz. Die rote Kapelle umfaßte besonders linksgerichtete Intellektuelle und Kommunisten; ein äußerer Kreis stand in Verbindung mit der Sowjetunion.
Klarheit bestand unter den Widerstandsgruppen darüber, daß ein Sturz des Hitlerregimes nur unter entscheidender Teilnahme der Wehrmacht möglich sei. Der Plan, 1938 während der Sudetenkrise einen militärischen Staatsstreich durchzuführen, kam infolge des Münchner Abkommens nicht zur Durchführung. Auch die Absicht, Hitlers Westoffensive durch eine Erhebung zu verhindern (Spätherbst 1939), wurde aufgegeben. Versuche mit westlichen Staatsmännern Fühlung aufzunehmen, um Bedingungen für die Behandlung Deutschlands im Falle des Umsturzes festzulegen, stießen bei diesen auf Zurückhaltung. Mehrere Attentatspläne gegen Hitler nach dem Fall Stalingrads scheiterten bereits in der Vorbereitung.
Die Basis des Deutschen Widerstandes gegen das Hitler - Regime war eine weitverbreitete Überzeugungsgegnerschaft, die nach Ausschaltung aller legalen Oppositionsmöglichkeiten einen anderen Durchbruchsweg suchte. Diese innere Opposition fand sich insbesondere in den staatstragenden Schichten der Weimarer Republik, unter Gemeindemitgliedern und Geistlichen beider christlichen Bekenntnisse, bis zu den Kirchenführern hinauf, bei den Protestanten von der Bekennenden Kirche gestützt. Andere Oppositionelle waren überzeugt, daß der Krieg eine Katastrophe für Deutschland werden müsse, und wollten den Zusammenbruch vermeiden oder abschwächen (führende Persönlichkeiten der Wehrmacht und der Konservativen auch einzelne Nationalsozialisten). Allerdings waren jene wohl kaum in der Mehrheitim Widerstand.

Hochachtungsvoll, Robert Craven

Quelle: Peter Riedle (Hrsg.):Wiesbaden und der 20. Juli 1944. Stadtarchiv der Stadt Wiesbaden. Wiesbaden 1996 + Lexika
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Widerstand_gegen_den_Nationalsozialismus#Struktur_des_Widerstands
 
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