Abriss des P. d. R.

Anish schrieb:
Es war ein Palast des Volkes, allen zugänglich, mit Restaurants usw. Man konnte auch einfach in irgendeiner der gemütlichen Ecken sitzen und sein mitgebrachtes Brötchen essen. Es war immer Leben drin und zu Großveranstaltungen war da was los. Da spielte mal eine Newcomerband in einer Ecke und wer wollte, konnte zuhören oder vorbei gehen und mit irgendwem ins Gespräch kommen.

Ich will jetzt keineswegs irgendwelche Gefühle DDR-Geborener verletzen, aber: Kann man das nicht in jedem größerem Einkaufszentrum tun? :grübel:
 
Saint-Just schrieb:
Ein derart ignorantes Statement hab ich in diesem Forum selten gelesen. Dass dir Namen wie Stefan Heym, Christa Wolf, Heiner Müller, Tamara Danz, Gerulf Pannach u.a. nicht bekannt sind, stellt deiner Sachkenntnis (im kulturellen Bereich) aber auch kein gutes Zeugnis aus ...
...

Mir sind einige von den Personen wohl bekannt. Vor allem Heym, Wolf, Müller und Pannach welche über die Biermannausbürgerung öffentlich protestierten. Ich glaube nicht das dies im Sinne der Partei war.
Und ich geh nicht davon aus, dass deren künstlerische Verdienste von der Existenz der DDR abhängig waren (sollange sie sich nicht selbst als Genossen versuchten wie die Wolf).
Ganz abgesehen davon hab ich in der Tat kein besonders großes Interesse für die Kultur des vergangenen Jahrhunderts.
Es sei den es hat was mit einer Moriste Ventures II. Gitarre zu tun.

Mit meiner "Ignoranz" der DDR gegenüber meinte ich vor allem ihre historische und politische Bedeutung sowie deren politische Führung. Was auch deren, zur Repräsentation dienenden Gebäuden, wie den Palast der Republik (Volkskammer) mit einschließt.
 
Arne schrieb:
Ich will jetzt keineswegs irgendwelche Gefühle DDR-Geborener verletzen, aber: Kann man das nicht in jedem größerem Einkaufszentrum tun? :grübel:

Heute ja, werden die deshalb in zehn Jahren abgerissen?
 
Anish schrieb:
Heute ja, werden die deshalb in zehn Jahren abgerissen?
Keine Ahnung. Ich würde ihnen aber keine Träne nachweinen..


PS: Mir scheint, manche stilisieren den Bau zu einem Symbol der DDR hoch.
War er das wirklich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Joinville schrieb:
Ganz abgesehen davon hab ich in der Tat kein besonders großes Interesse für die Kultur des vergangenen Jahrhunderts.

Dann solltest Du nicht zu Dingen reden, die Dich weder interessieren noch die Du erlebt hast...:motz:

Joinville schrieb:
Mit meiner "Ignoranz" der DDR gegenüber meinte ich vor allem ihre historische und politische Bedeutung sowie deren politische Führung. Was auch deren, zur Repräsentation dienenden Gebäuden, wie den Palast der Republik (Volkskammer) mit einschließt.

Hat nicht jede Zeit und jede Regierung oder Herrschaft seine Denkmäler geschaffen? Willst du dann Versaille, Neuschwanstein und alle weiteren abreißen?
 
Anish schrieb:
...
Zum Ersten:
Es war ein Palast des Volkes, allen zugänglich, mit Restaurants usw. Man konnte auch einfach in irgendeiner der gemütlichen Ecken sitzen und sein mitgebrachtes Brötchen essen. Es war immer Leben drin und zu Großveranstaltungen war da was los. Da spielte mal eine Newcomerband in einer Ecke und wer wollte, konnte zuhören oder vorbei gehen und mit irgendwem ins Gespräch kommen.

Zum Zweiten: es haben Menschen gelebt, es haben sich auch viele zu Hause gefühlt. Diese Menschen haben gearbeite, etwas aufgebaut, sich etwas geschaffen. Ich weiß nicht, ob man da nichts "Überlebensfähiges" findet.
Ich jedenfalls fühle mich beleidigt.

zu 1: Ich weiß. Ich hab dort auch noch meine Club-Cola bestellt.

zu 2: Ich zähle mich halt zu der Generation von DDR-Geborenen die dieser Staat (und nicht nur der) eben nicht von so großer Bedeutung für das Leben war (und ist) wie für die vorrangegangenen Generationen.
Mein Opa kloppte freiwillig in der Wismut. Ihm bedeutete das viel. Ich freu mich das er die Wende nicht mitbekommen hat. Allein das hätte ihn ins Grab gebracht.

Allerdings entschuldige ich mich nicht für meine Haltung der DDR gegenüber.
Noch bedauere ich den Abriss eines Gebäudes deren Art man heute in jeder Großstadt antreffen kann.
 
Anish schrieb:
Dann solltest Du nicht zu Dingen reden, die Dich weder interessieren noch die Du erlebt hast...:motz:
...

Ich hatte auch nie von den Künstlern der DDR gesprochen noch sie verdammt.
Wenn Leute damit Probleme haben das ich den Palast nicht vermisse ist es nicht meins.
 
Joinville schrieb:
zu 1: Ich weiß. Ich hab dort auch noch meine Club-Cola bestellt.

zu 2: Ich zähle mich halt zu der Generation von DDR-Geborenen die dieser Staat (und nicht nur der) eben nicht von so großer Bedeutung für das Leben war (und ist) wie für die vorrangegangenen Generationen.
Mein Opa kloppte freiwillig in der Wismut. Ihm bedeutete das viel. Ich freu mich das er die Wende nicht mitbekommen hat. Allein das hätte ihn ins Grab gebracht.

Allerdings entschuldige ich mich nicht für meine Haltung der DDR gegenüber.
Noch bedauere ich den Abriss eines Gebäudes deren Art man heute in jeder Großstadt antreffen kann.

Liebe(r) Joinville, das klingt ja nun mal ganz anders.
Zu Zeiten von Club Cola warst du ja grad 10. Ich glaube aber - mit Respekt Deinen Erinnerungen und Vorfahren gegenüber - dass man das Leben mit 10 anders sieht als so "alte" Leute wie ich. Und anders erlebt hat.

Warum hätte die Wende Deinen Opa ins Grab gebracht? Weil sie kam udn den Umbruch brachte oder weil er für die DDR und in ihr gelebt hat?
 
Ich bin im übrigen auch der Meinung, dass man diesen doch relativ häßlichen Klotz aus hübschen Stadt Berlin entfernen sollte. Ich kann hier leider nicht aus eigener Erfahrung sprechen, da ich noch nicht geboren war als es die DDR noch gab, aber ich finde man sollte die DDR in Erinnerung halten, allerdings nicht als positives Kapitel in der Deutschen Geschichte. Doch muss man nicht aus reinem Erinnerungsschwelgen und Zurückdenkens einen Palast behalten, der das Stadtbild einer Weltstadt prägt und das nicht besonders vorteilhaft. Außerdem wird er von innen doch nur noch geringfügig benutzt und ist somit zeimlich überflüssig. Und so wie ich das verstanden habe, wird auf dem selben Platz ja ein sehr viel schöneres Gebäude entstehen. Dieses Schloss wäre doch schöner und vorallem anziehender als dieser Klotz.

MFG Taiger

PS: Was haben jetzt eigentlich die Künstler mit dem Abriss zu tun?
 
Taiger11 schrieb:
... relativ häßlichen Klotz aus hübschen Stadt Berlin entfernen sollte... einen Palast behalten, der das Stadtbild einer Weltstadt prägt und das nicht besonders vorteilhaft. Außerdem wird er von innen doch nur noch geringfügig benutzt und ist somit zeimlich überflüssig. Und so wie ich das verstanden habe, wird auf dem selben Platz ja ein sehr viel schöneres Gebäude entstehen. Dieses Schloss wäre doch schöner und vorallem anziehender als dieser Klotz.

Genau diese Meinung wollte man erreichen, als man beschloß, den Palast dem Verfall preiszugeben.

Und wer bezahlt das neue schöne anziehende Schloß????
 
Anish schrieb:
Genau diese Meinung wollte man erreichen, als man beschloß, den Palast dem Verfall preiszugeben.

Und wer bezahlt das neue schöne anziehende Schloß????
Wollen wir uns darüber unterhalten, wie wir das neue Schloss finazieren würden, so wie wir uns schon über Kunst aus der DDR unterhalten haben?

Ich denke mal das ist:eek:fftopic:, aber ok....

ich würde versuchen verschiedene (Privat-)Personen der Stadt anzusprechen, wie das in Hamburg immer wieder klappt, dann könnte man eine Stiftung gründen, außerdem vielleicht gibt ja noch die Behörde Kultur was dazu, dann auch mal die kleinen Bürger fragen (jeder 1 Euro = 4.500.000 Euro) etc.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Taiger11 schrieb:
Wollen wir uns darüber unterhalten, wie wir das neue Schloss finazieren würden, so wie wir uns schon über Kunst aus der DDR unterhalten haben?
definitiv nein

(und das war auch mein letzter Beitrag zu dem Thema, sonst kochen meine Emotionen hoch und ich wollte doch immer sachlich bleiben)
:nono:
 
hübschen Stadt Berlin
is eine rein subjektive Seite, aber die Stadt sieht von allen Bauten her, so dermaßen häßlich aus, da passt nichts zu sammen.

Ansonsten ein dickes Lob an alle die sich hier so toll geäußert haben. Taiger und Joinville ihr seid meine User des Tages!!! Herzlichen Glückwunsch! Am besten wir geben uns alle die Kugel, ist ja eh alles bedeutungslos!
 
Wieger schrieb:
is eine rein subjektive Seite, aber die Stadt sieht von allen Bauten her, so dermaßen häßlich aus, da passt nichts zu sammen.
In welcher Stadt passt denn alles zusammen?!:confused:
(Wenn wir mal die Städte ausnehmen, die in den Jahren groß gebaut wurden)

Ich würde mir Sorgen machen, wenn in einer Stadt alles zusammen passt, denn dann kann sie nicht alt sein, oder wurde aufs häßlichste verändert, denn wenn ich eine Stadt besuche, möchte ich etwas über die ganze Geschichte der Stadt erfahren, nicht nur in welchem architektonischen Stil gerade viel gebaut wird.

Jetzt bin ich auch schon :eek:fftopic: :rotwerd: :rotwerd:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wer braucht eigendlich ein Stadtschloss, so wie es früher aussah?
Zumal das ja ein Neubau wäre.
Passt ja auch gut neben dem Fernsehturm. Warum wurde der eigentlich nicht abgerissen? Ist doch auch ein DDR Bauwerk.
Es gibt eine Menge Architekten, die da ein Bauwerk hinzaubern würden, das unserer Zeit entspricht.
 
florian17160 schrieb:
Wer braucht eigendlich ein Stadtschloss, so wie es früher aussah?
Zumal das ja ein Neubau wäre.
Passt ja auch gut neben dem Fernsehturm. Warum wurde der eigentlich nicht abgerissen? Ist doch auch ein DDR Bauwerk.
Es gibt eine Menge Architekten, die da ein Bauwerk hinzaubern würden, das unserer Zeit entspricht.

Ich strukturiere mal...
a) Es sieht nur von aussen aus, wie früher. Die Nutzung des Humboldt-Forums ist völlig anders (Veranstaltungshallen, Museen, Gastronomie, Büros etc.)
b) Die Einwohner und Besucher Berlins brauchen es um mehr Schönes zu sehen.
c) Der Fersehturm passt zur Umgebung. Soll ruhig am Alexanderplatz stehen bleiben. Niemand will alle DDR-Bauwerke abreissen. Übrigens gibt es genauso Bauschund im Westen, der gesprengt gehört. :pfeif:
d) Jede Menge Architekten, die täglich mit ihren 0815-Bauten unsere Augen beleidigen. Die haben (leider) genug zu tun.
 
Das grosse praktische Problem beim Abriss ist, das der Grundwasserspiegel beeinflusst wird und die Bauwerke in der Nähe gefährdet. (der märkische Sandboden und die Spree).

Ich fand den Palazzo Protzo als er noch intakt war ganz nett. Sogar heute wäre er mit seiner Retro-Innenarchitektur voll im Trend.
 
Zuletzt bearbeitet:
askan schrieb:
Das grosse praktische Problem beim Abriss ist, das der Grundwasserspiegel beeinflusst wird und die Bauwerke in der Nähe gefährdet. (der märkische Sandboden und die Spree).

Ganz zu schweigen von einem entstehenden Verkehrsproblem beim Schlossbau.
Würde das neue Schloss nicht über die Werderstraße ragen? Neben U.d.L und Gertraudenstraße die einzige Möglichkeit über die Spreeinsel zu kommen.
Eine Umleitung der Straße wäre gar nicht möglich da das Staatsratsgebäude im Weg steht.
 
Ach, Stau!!! Ich denke, das wird kaum ein Problem sein..........da stehst doch ehh immer!!!!!! Ausserdem könnte man über den PP ausweichen.
 
:grübel:
Sollte nicht auch eine neue U-Bahn Linie vom Alex bis zum Pariser Platz gebaut werden?
Die würde so ziemlich unter dem heutigen Schlossplatz verlaufen.
Ob das sie Schlossbauer mit in ihren Planungen drin haben?
 
Zurück
Oben