Opfer vor Kämpfen und bei allen möglichen anderen Gelegenheiten, die Entscheidungen erforderten, waren absolut üblich. In der Kyrou Anabasis (die ich grade mal wieder gelesen habe und daher ein paar frische Erinnerungen besitze ) opfert Xenophon sehr viel. Das war bei Xenophon keine verlogene und inhaltsleere Ritualistik, sondern wahrscheinlich echter Glaube, bei vielen anderen sicher auch, bei anderen wiederum nicht. Ein Beispiel von vielen: das Heer sitzt an einem großen und tiefen Fluss fest und kann nicht rüber, weil da Feinde stehen und nicht zurück, weil die dort befindlichen Berge auch besetzt sind. Die Lage ist äußerst gefährlich, da Nahrung fehlt. Xenophon hat einen Traum, der Rettung verheißt. (ob das wirklich so war oder später eingebildet, weiß man natürlich nicht) Am nächsten Tag kommen zwei Jugendliche zu ihm, die zufällig eine Furt gefunden haben. Xenophon opfert den Göttern, die Jugendlichen kriegen auch was zu Trinken ab, danach gehen sie zu Cheirosophos (dem anderen wichtigen Strategen), der opfert nach Hören der Geschichte ebenfalls, danach und mit einigen Täuschungsmanövern wird der Fluß durch die Furt überschritten.