hellfish schrieb:
Warum so agressiv? Es sit doch ein Forum mein Gott, wo man diskuttieren soll.
Ich finde es lustig, dass du den griechischen Bürgern soviel intelligenz zurechnest. Hast du was von Themistokles gehört? Nun wenn ja, würdest du nicht so überheblich daherreden. Bin gespannt wie du darauf antwortest.
Und bitte nicht wütend werden, wir sin doch alle eine community.
Also immer freundlich und lächeln!
MFG
Hellfish
Wer hier überheblich klingt sollen ruhig andere beurteilen ...
Intelligenz hat mit Bildung null zu tun insofern kann ich den Athenern im Schnitt genau so viel Intelligenz zutrauen, wie anderen (modernen) Gesellschaften auch.
Themistokles also ... nun: Themistokles erreichte, dass in Athen die Archonten nicht mehr gewählt, sondern NUR noch gelost wurden - soviel zur Demokratie. Gleichzeitig wurde zum ersten Mal von der Verbannung durch Scherbengericht Gebrauch gemacht (deshalb gibt es in der Forschung auch Ansätze, Themistokles als "Erfinder" des Scherbengerichts zu sehen, und nicht Kleisthenes) und zwar musste sein Widersacher Aristeides gehen. Alle politischen Gegner Themistokles' wurden auf diese Weise beseitigt, so dass nur noch Themistokles in der unformellen Stellung eines Volksführers (passend: demagogos) übrig blieb.
Themistokles war ZUNÄCHST ein Volksheld als die aktuelle Bedrohung der Perser abgewehrt werden konnte.
Menschlich ist jedoch, dass man die Wohltaten schnell vergisst, das Schlechte aber in Erinnerung behält - und Themistokles wurde vorgeworfen, die Stadt Athen aufgegeben zu haben, die dann auch von den Persern niedergebrannt wurde. Von großer Volkesliebe war da einige Zeit nach Salamis nichts mehr übrig.
Von der Anklage, persisches Gold empfangen zu haben, wurde Themistokles übrigens vor dem Ostrkismos freigesprochen, aber da war mit Sicherheit etwas in den Köpfen der Leute hängen geblieben, denn Themistokles galt durchaus als geldgierig.
Es gab also durchaus noch andere Gründe außer dem bloßen Redetalent eines Demagogen (in dem Fall war es Kimon), ihn zu verbannen. Schon allein seine Machtstellung machte ihn zu einem legitimen Ziel eines Ostrakismos - denn der Sinn hinter dem Scherbengericht war ja gerade, Männer aus Athen verbannen zu können, die augenscheinlich zu mächtig wurden (nicht umsonst gibt es Forscher wie H.A. Cahn oder D. Gerin, die Themistokles als Tyrannen bezeichnen).
Und wenn Du's nachlesen willst: Schon Herodot wird Themistokles wegen seines Charakters, seines zwielichtigen Verhaltens und seiner nicht geradlinigen Politik kritisiert. Eigentlich berichtet nur Thukydides positiv.
Nett auch, dass Du auf andere Argumente gar nicht eingehst - denn dass es Demagogen gab, die nicht adelig waren und dennoch Erfolg hatten (Kleon) ignorierst Du.
Lies mal deine Beiträge - DU redest zunächst davon, dass Bauern nicht genug WISSEN hatten, um mit Adeligen bzgl. Reden zu konkurrieren. Auf mein Gegenargument, dass es da wenig um Wissen geht (was sich auch mit Hitler bestätigen lässt), kommst Du plötzlich auf Übung und Ehrgeiz, wovon noch nicht die Rede war.
Es gab für die Volksversammlungen DIÄTEN, also Tagegelder. Der einfache Bauer konnte somit zur Volksversammlung und dort auch reden. Dass ihm dazu zunächst die Übung fehlte, ist wohl nicht abzustreiten, aber es gab ja im Jahr mehr als eine Volksversammlung (mindestens 10).
Darüber hinaus ist die Geschichte nun wirklich voll von Beispielen von Männern, die weder sonderlich gebildet waren, noch zuerst 10 Jahre Zeit hatten, ihre Redekunst zu üben, und dennoch die Massen mitrissen.