Hab das schon einmal in einem andern zusammenhang geschrieben:
Nachdem ersten Weltkrieg lag der Frauenanteil der deutschen Bevölkerung bei 54%. Sie waren in den Arbeitsprozess eingebunden und hatten seit 1919 das aktive und passive Wahlrecht. In der Weimarer Republik waren viele Frauen politisch Aktiv, vor allem in der sozialdemokratischen und kommunistischen Partei gab es einen grossen Frauenanteil. Diese Politikerinnen waren den Nationalsozialisten schon während der Weimarer Republik ein Dorn im Auge, denn die NSDAP war eine reine Männerpartei, Frauen durften keine Funktionen übernehmen. Selbst die Leiterin des NS-Frauenwerks und der NS-Frauenschaft hatte keinen Einfluss auf politische oder ideologische Entscheidungen.
Neben den politischen Aktivitäten waren die Frauen während der Weimarer Republik im Arbeitsmarkt integriert. 1925 lag der Anteil der arbeiteten weiblichen Angestellten bei 51.5%, wegen der Wirtschaftskrise sank dieser Anteil bis 1933 auf 49.3%. Trotz der NS-Frauenideologie stieg der Prozentsatz der arbeitenden Frauen im Dritten Reich wieder an. 1939 waren 52.5% und 1944 54% der Arbeitnehmer Frauen. Dies hatte natürlich auch mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges zu tun. Zwischen 1933 und 1936 kann man eine Umschichtung des Arbeitmarktes beobachten. Frauen aus der Haus- und Landwirtschaft übernahmen immer mehr Arbeitsplätze in der Konsumgüterindustrie, hier wurden die Arbeitsplätze frei, von den Frauen die in die Rüstungsindustrie abwanderten.
In der Propaganda der Nationalsozialisten rückten vor allem die Mütter in den Mittelpunkt. Das Frauenbild der Nazis sah in einem weiblichen Menschen nicht die Frau sondern die Mutter. Schon in den zwanziger Jahren umriss Hitler seine Vorstellung von der Rolle der Frauen in einem nationalsozialistischen Staat: „ Das deutsche Mädchen ist Staatsangehörige und wird mit ihrer Verheiratung erst Bürgerin.“ Laut der NS-Ideologie sollte sich die Frau um Mann, Familie, Kinder und Haushalt kümmern und so ihren Beitrag zum Volkswohl beisteuern. Die Frauen wurden in verschiedene Kategorien eingestuft, die welche in das rassistische Bild der Nationalsozialisten hineinpassten, Ehefrauen und Mutter wurden als besonders wertvoll eingestuft, sie erhielten öffentliche, ideale und materielle Hilfe. Den Frauen denen der öffentliche Wert abgesprochen wurde, wurden als rassisch-minderwertig und asozial oder politisch nicht tragbar bezeichnet. Sie wurden denunziert, bewusst benachteiligt, beschädigt, zur Zwangsarbeit verschleppt, verfolgt und umgebracht.