Mummius Picius
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Was historische Korrektheit angeht, kann ich allen die Serie "ROM" von HBO ans Herz legen. Sie wurde wegen Derselben auch schon ausgezeichnet, wenn mich nicht alles täuscht. Bis auf einige Details kann ich mir wirklich sehr gut vorstellen, dass sie den Alltag im Rom zu Julius Caesars Zeiten recht authentisch nachstellt, natürlich trotz einer mitreißenden, frei erfundenen Geschichte.
Aber irgendwie müssen die Massen ja auch unterhalten werden, eine solch lange Serie zu produzieren ist wohl ein recht kostspieliges Unterfangen.
Klar, ROME hat sich ein bisschen mehr Mühe gegeben was die Gestaltung z. B. der Stadt anbelangt: enge, schmutzige Straßen, Kritzeleien an den Wänden. Die Klamotten sind im Durchschnitt viel zu verziert, die bedruckten "Army" T-Shirt-Tuniken der Legionäre von absurder Lächerlichkeit. Flatternde Wimpel über den Legionen. Nö, nö, nö.
Neulich habe ich mir einen genüßlichen Abend mit KLEOPATRA (niemand darf das spielen außer Liz Taylor) gemacht; überrascht fiel mir dabei auf, dass die Legionäre in diesem Film erstaunlich penibel denen der Traianssäule nachgebildet waren – selbst Ridley Scott verpasste seinen Grunts in Germanien komische Phantasiehelme.
Bzgl. der Waffen in Historienfilmen: da tragen die Westernhelden zu Zeiten des Amerikanischen Bürgerkriegs oft Winchester-Repetiergewehre, einfach weil man den Darstellern das mühselige Nachladen (womöglich mit, ugh, Ladestock) ersparen will. Moderne Schießgewohnheiten haben auch dazu geführt, dass Darstellungen des WW II immer mehr Maschinenpistolen und das unerläßliche Aus-der-Hüfte-Schießen zeigen.
Wer authentische Waffen und ihre Handhabe sehen will, darf eben nicht ins Kino gehen sondern muss nach Leipzig/Gettysburg/Waterloo/Xanten fahren.