Berittene Armbrustschützen?

@Gloife
Danke, sehr informatives Posting!

Paul Dolnstein beschreibt berittene Armbrustschützen im Landshuter Krieg:

http://i277.photobucket.com/albums/kk50/Dstaberg/Dolnstein/Dolnstein_Light_horse2.jpg

Auf TMP wird gerade spekuliert, in wie weit und ob überhaupt es berittene Hakenbüchsenschützen gab.

Hallo Axel. Die von dir kommentierten Beiträge sind aus dem Jahr 2009 und Gloife ist seit längerem hier nicht mehr aktiv.

Was ist TMP?

Berittene Hakenbüchsenschützen hat es gegeben, zumindest werden sie in alten Handbüchern dargestellt, so z.B. bei Waldhausen. Sie tauchen auch auf vielen Gemälden auf.

Die Ausschnitte aus dem Gemälde sind (wenn ich mich nicht falsch erinnere) von der Schlacht in den Dünen zwischen Niederländer und Spaniern.

Zugegeben, das ist schon Neuzeit, ich muss aber schauen, irgendwo habe ich eine Darstellung aus dem späten Mittelalter.
 

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Guten Tag:winke:
( ich lasse mich gerne berichtigen und belheren wenn ich falch lige)
zu Westeuropa : meines Wissens nach wurde kleinere und handlische versionen für Jagd eingesetz, normales Armbrust war zu gross.
Die Nutzern waren Adlige z.B Rittern odern Bischofs, zum jagen natürlich.
Im Kampf wurden die Armbruste von derer Gefolge eingesetz, ob die Wache in Freistädte berittene Armbrustschützen einsetze weiss ich leider nicht:grübel:

Das spannen erfolgte per Winde, Hebel oder Sattelhacken, Gurtelhacken war mwines wissen zu unhandlich.

Wie effektiv:S?
Dass ist schwer zu sagen:grübel:
Über flächendekenden Einsatz von berittenen Armbrustschützen hab ich keine Informationen und im Gevolge war es eher Unterstützngwaffe.

Grundsäzlich ist es eher ein Spagat zwichen mobilität und für Armbrust nötige relativ kürze ausbildungszeit.

Und vor allem, wie ich schon oben geschrieben hab, mir ist kein Schlacht mit entscheidenen Beitrag von berittenen Armbrustschützen bekannt.:winke:
 
Ich lebe noch

Da meine Themengebiete sehr begrenzt sind, kann ich nicht überall mit diskutieren, aber ich schaue schon immer wieder hier rein ;-)

@Schudak
Danke für das Lob.
Vielleicht gab es einzelne Versuche mittels Handrohre auf dem Pferd, aber vor aufkommen der Luntenschlossgewehre mit einer abgedeckten Pulverpfanne wird das ganze keinen Sinn gemacht haben. Da verliert man ansonsten schnell das Zündkraut und die alten Hakenbüchsen waren doch sehr schwer und unhandlich. Erst ab dem Ende des Spätmittelalters wurden relativ handliche Luntenschlossgewehre hergestellt.

@wano
Die Armbruste welche mittels Zahnstangenwinde oder Hebel gespannt wurden (auch zu Pferde) hatten eine ungeheuere Durchschlagskraft.

Wenn ich mir die Kriegsgeschichte so ansehen, dann denke ich, dass es generell keine Schlacht gab, die durch berittene Schützen (ob Armbrust oder Schusswaffe ist jetzt egal) entschieden wurde.
Selbst im 19 Jh. mit ihren gegenüber dem Mittelalter schon weit entwickelten Feuerwaffen, wurde ein Kavallerieangriff noch mit gezügtem Säbel oder Lanze durchgeführt. Das liegt daran, dass Schusswaffen sich auf einem Pferd bei einem Angriff mittels eines größeren Reiterkontigents nicht so weiteres ohne Gefahr für seine eigenen Kameraden in größerer Masse abfeuern lassen. Ausser mit der Taktik anreiten, abfeuern, wenden, nachladen und wieder anreiten, was aber den Schwung eines ganzen Kavallerieangriffes nimmt.
Somit waren die frühen berittenen Armbrust bzw. Arkebusenschützen immer eher Unterstützungstruppen und wurden auch wie Dragoner eingesetzt.
Hier eine kurze Info:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arkebusierreiter
Insbesonders die sog. Radschlösser erlauben zwar eine sichere Schussfolge, waren aber in der Herstellung so teuer, dass sie nicht auf große Kontigente ausgegeben werden konnten.
Die Radschlosspistolen wurden bei der Reiterei gegen Reiterei oftmals beim ersten Kontakt eingesetzt und danach mit dem Schwert weiter gekämpft.
Leider finde ich jetzt keine online verfügbare Abbildung dazu.
 
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Da meine Themengebiete sehr begrenzt sind, kann ich nicht überall mit diskutieren, aber ich schaue schon immer wieder hier rein ;-)

@Schudak
Danke für das Lob.
Vielleicht gab es einzelne Versuche mittels Handrohre auf dem Pferd, aber vor aufkommen der Luntenschlossgewehre mit einer abgedeckten Pulverpfanne wird das ganze keinen Sinn gemacht haben. Da verliert man ansonsten schnell das Zündkraut und die alten Hakenbüchsen waren doch sehr schwer und unhandlich. Erst ab dem Ende des Spätmittelalters wurden relativ handliche Luntenschlossgewehre hergestellt.

In der Kastilischen Armee Isabels I. gab ein Korps berittener Armbrustschützen, die später zum "Cuerpo de escopeteros a caballo" umgewandelt wurden, also berittene Gewehrschützen. Es existieren verschiedene zeitnah entstandene Darstellungen der Eroberung des Reiches von Granada auf Reliefs im Chorgestül der Kathedrale von Toledo, bei der einige der ältesten Darstellungen von Gewehrschützen auftauchen, noch vermischt mit Armbrust- und Bogenschützen. Alle Schützen kämpfen jedoch zu Fuß, viele tragen dabei jedoch einen Harnisch der eher zu einem Reiter passen würde, wodurch man annehmen könnte, dass sie in Dragonerart abgesessen kämpften. Es handelt sich dabei jedoch überwiegend um Belagerungsszenen.

Eine Darstellung eines zu Pferde kämpfenden Armbrustschützen findet man dagegen auf dem Bild der Schlacht von Dorneck. Dort handelt es sich um einen bzw. wenigen auffällig gekleidete Schützen die sich nahe der Standarte aufhalten, so dass man den Schluss ziehen könnte, den Zaphod weiter oben zog, dass es sich um eine Art Trabanten handelte.
 

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Auch in den schweizer Bilderchroniken von Diebold Schilling gibt es Abbildungen von Arkebusieren in Brust- und Rückenplatte mit Armzeug und Helm, diese waren allerdings reine Fußsoldaten.
Hier ein Link aus einem anderen Forum mit Bildern, in dem auf die Konstruktion der Arkebusen eingegangen wird.
http://www.vikingsword.com/vb/showthread.php?t=10306

Das berittene Armbrustschützen als Trabanten gedient haben könnten wäre laut den Abbildungen möglich, jedoch denke ich, dass dem meist nich so der Fall war.
Siehe schon meine sehr lang zurück liegenden Einträge Nr. 18 und Nr. 20 ;-)

Auf wann werden die Darstellungen im Chorgestühl von Toledo datiert?
 
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Ich habe mir gerade eine ganze Reihe alter Miniaturen, Gemälden und Holzschnitte angesehen, aus den Italienischen, Burgundischen, Schweizer und Schwabenkriege.

Berittene Büchsenschützen habe ich dabei keine gefunden, jedoch einige zu Fuß. Ebenso viele Bogenschützen zu fuß und nur einer zu Pferde, der seinen Bogen aber über die Schulter trägt und nicht schiesst, und vereinzelte berittene Armbrustschützen. Die einzige dargestellte größere Truppe die ich fand, ist auf der großen Alexanderschlacht von Altdorfer, die jedoch keine realistische Darstellung zu sein versucht.

Daneben nur folgendes Bild von der Schlacht von St. Jakob an der Birs von 1444: Darauf zu sehen, einige berittene Armbrustschützen in einem Pulk von Lanzenreitern, gegen Büchsenschützen zu Fuß, verschanzt in einem Kirchhof oder Kloster. Die Darstellung ist aus einer Chronik von 1470.
 

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