Beruf Drescher?

.... Gemeint sind sicher Fassbinder bzw. Küfer. Die Zahl ist gleichwohl beeindruckend, wahrscheinlich belieferten sie nicht nur die 178 Esslinger Weingärtner.

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Damit hast du gewiss Recht.

Die "Küster" sind auch Quatsch, hier wurden wohl die Karcher (Kärrner, Fuhrleute) verballhornt.
Diese "Lautverschiebung" ist mir dagegen nicht nachvollziehbar, lasse mich durch Angabe von Belegen für den "Weg" aber gern eines besseren belehren.
Es gibt zwar Gegenden (zu denen der mittlere Neckarraum meiner Kenntnis nach aber nicht gehört) in denen man nicht Kirchner, sondern Kärchner sagt, so dass aus ihm evtl. ein Kärrner oder Kärcher werden konnte. Aber aus einem Küster?[/QUOTE]
 
Diese "Lautverschiebung" ist mir dagegen nicht nachvollziehbar, lasse mich durch Angabe von Belegen für den "Weg" aber gern eines besseren belehren.
Es gibt zwar Gegenden (zu denen der mittlere Neckarraum meiner Kenntnis nach aber nicht gehört) in denen man nicht Kirchner, sondern Kärchner sagt, so dass aus ihm evtl. ein Kärrner oder Kärcher werden konnte. Aber aus einem Küster?

Hier liegt keine Lautverschiebung vor. Kirchgässner, der die Steuerbücher im Original eingesehen hat, schreibt in seiner Habilitationsschrift Karcher.

Kirchgässners Auflistung wurde (offensichtlich bearbeitet und gekürzt) in ein Schulbuch übernommen, irgend jemand hat die Auflistung aus dem Schulbuch übernommen und ins Internet gestellt, wo sie wiederum von anderen Leuten kopiert wurde. Wer da wann falsch abgeschrieben oder absichtlich verschlimmbessert hat, weiß ich nicht. Irgendein Schlaumeier hat dabei wohl aus dem Karcher einen "Küster" gemacht - vielleicht derselbe, der die Fassbinder zu Hausanstreichern umgeschult hat.

Im mittleren Neckarraum gibt es meines Wissens weder "Kirchner" noch "Küster", da lautet die Berufsbezeichnung "Mesner".
https://www.stadtkirchengemeinde-es...che/Texte/Gemeindebrief/Gemeindebrief_web.pdf
 
. Gemeint sind sicher Fassbinder bzw. Küfer. Die Zahl ist gleichwohl beeindruckend, wahrscheinlich belieferten sie nicht nur die 178 Esslinger Weingärtner.
Weinfässer zu bauen ist eine ziemlich arbeitsintensive Tätigkeit. Man musste erst einmal das passende Holz haben, dann die vielen benötigten Bretter von Hand zurechtsägen, danach ewig lange daran herumhobeln, bis alles passt, und schließlich das Fass zusammensetzen und die Hölzer biegen. Da brauchte man mindestens vier Personen.
Selbst heutzutage mit dem Einsatz von Maschinen dauert der Bau eines großen hölzernen Fasses mehrere Tage und es werden dafür mehrere Personen benötigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier liegt keine Lautverschiebung vor. Kirchgässner, der die Steuerbücher im Original eingesehen hat, schreibt in seiner Habilitationsschrift Karcher.

Kirchgässners Auflistung wurde (offensichtlich bearbeitet und gekürzt) in ein Schulbuch übernommen, irgend jemand hat die Auflistung aus dem Schulbuch übernommen und ins Internet gestellt, wo sie wiederum von anderen Leuten kopiert wurde. Wer da wann falsch abgeschrieben oder absichtlich verschlimmbessert hat, weiß ich nicht. Irgendein Schlaumeier hat dabei wohl aus dem Karcher einen "Küster" gemacht - vielleicht derselbe, der die Fassbinder zu Hausanstreichern umgeschult hat.

Im mittleren Neckarraum gibt es meines Wissens weder "Kirchner" noch "Küster", da lautet die Berufsbezeichnung "Mesner".
https://www.stadtkirchengemeinde-es...che/Texte/Gemeindebrief/Gemeindebrief_web.pdf
Das sieht schon anders aus. Da war wohl die "Stille Post" ziemlich am Werk.
Dabei wurde auch der Axtsteindreher zum Axteindreher verkürzt.
 
Weinfässer zu bauen ist eine ziemlich arbeitsintensive Tätigkeit. Man musste erst einmal das passende Holz haben, dann die vielen benötigten Bretter von Hand zurechtsägen, danach ewig lange daran herumhobeln, bis alles passt, und schließlich das Fass zusammensetzen und die Hölzer biegen. Da brauchte man mindestens vier Personen.
Selbst heutzutage mit dem Einsatz von Maschinen dauert der Bau eines großen hölzernen Fasses mehrere Tage und es werden dafür mehrere Personen benötigt.
Da hast du sehr Recht. Allerdings kommt das Biegen der Dauben nicht erst zum Schluss.
 
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