Im Mai 1950 - fünf Jahre vor Gründung der neuen
Bundeswehr - wurde Graf von Schwerin durch die Regierung Adenauer als
Berater für Militär- und Sicherheitsfragen verpflichtet. Adenauer beauftragte ihn mit dem Vorhaben einer "mobilen Bundesgendarmerie" sowie mit der Bearbeitung von Fragen der Sicherheit der Behörden des Bundes und der Länder. Die Dienststelle Schwerin trug die Tarnbezeichnung
Zentrale für Heimatdienst (ZfH).
Seit Beginn der
Korea-Krise im Juni 1950 forderten vor allem die
USA einen deutschen Verteidigungsbeitrag für Westeuropa, der den Plan einer
Bundesgendarmerie als ineffektiv erscheinen ließ. So wurde die Dienststelle Schwerins zur ersten amtlichen Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland, die systematisch alle Fragen eines westdeutschen Militärbeitrages bearbeitete. Schwerin wurde von Adenauer mit der Vorbereitung der Expertenkonferenz vom 5. bis 9. Oktober 1950 beauftragt, diese fasste das Ergebnis einschlägiger Untersuchungen in der nach dem Tagungsort benannten "
Himmeroder Denkschrift" zusammen, die grundlegende Planungsvorhaben für die spätere Bundeswehr formulierte. Schwerin selbst war nicht Mitglied der Expertenkonferenz. [Quelle: Bundesarchiv] Dies ist der erste Schritt zu einer deutschen
Wiederbewaffnung unter Kontrolle der
Westmächte. Schwerin kritisierte, dass Adenauers informelle Beratergruppe ehemaliger Generale ausgerechnet diejenigen Offiziere als Landesverräter diffamieren würden, die Widerstand gegen das NS−Regime geleistet hatten. Mit der Auflösung der
Zentrale für Heimatdienst (ZfH) Ende Oktober 1950 wurde Schwerin von Konrad Adenauer im gegenseitigen Einvernehmen entlassen. Schwerin hatte gegen eindeutige Weisungen aus dem Bundeskanzleramt verstoßen und außerdem seine Dienststelle eigenmächtig vergrößert.(Quelle: Archiv der 116. Panzerdivision) Die Aufgaben der ZfH übernahm nun das
Amt Blank.