Ich bin in meiner Beschäftigung mit Herrschern und deren Gemahlinnen immer mal wieder darüber gestolpert, dass deren Orthographie qualitativ extrem variierte. Es ist zwar so, dass es keine einheitliche Rechtschreibung im 18.Jh. gab und selbst die Ansichten Gottscheds erst mit der Zeit Verbreitung fanden, aber dennoch fällt manchen Biographen eine Eigenwilligkeit in der Rechtschreibung von diesem oder jenem Herrscher schon auf. Bisweilen waren auch einige Herrscher in einer Rechtschreibung verhaftet, welche dann in der 2. Hälfte des 18.Jh. bsw. schon sehr anachronistisch wirkte.
Eine interessante Passage fand ich bsw. in einem Text über Johann Adam von Posch, der 1782 bis 1791 Präsident der österreichischen Vorlande war.
Interessant wäre da, ob man einen guten Nachweis zwischen rechtschreiblicher Schwächen und mangelnder Bildung aufzeigen kann. Immerhin war Franz I. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und offizielle Sprache am Kaiserhof war entsprechend Deutsch. Ein Kaiser, der seine eigene Sprache nicht oder nur mangelhaft beherrschte, war schon ein bisschen peinlich.
Ich werde noch weitere Beispiele von anderen historischen Persönlichkeiten aufführen.
Vielleicht werden wir da Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen. Die Bildung der künftigen Herrscher und überhaupt der Prinzen und Prinzessinnen differierte ja ganz enorm im 17./18.Jh. von Hof zu Hof und von Herrscher zu Herrscher.
Bei August II., auf den ich noch zurückkommen werde, scheint es mit der Bildung nicht sehr weit her gewesen zu sein, während dessen Sohn August III. von Polen dafür berühmt war, dass er sämtlichen seiner Kinder, gleich welchen Geschlechts, eine besonders gute Ausbildung angedeihen ließ. Friedrich Christian (Kurf. 1763) hatte Studien in Leipzig bsw., Prinz Xaver und Albert Kasimir bewährten sich auf ihren jeweiligen Posten(der eine als Kuradministrator ab 1763, der andere als Statthalter für die Österreicher in Ungarn und daraufhin in den Österreichischen Niederlanden)...
*
Franz Quartal: "Die Vorderösterreichischen Regierungspräsidenten"
S. 162
in: "Habsburg und der Oberrhein - Gesellschaftlicher Wandel in einem historischen Raum" Hrsg.: Saskia Durian-Ress u. Heribert Smolinsky; Waldkircher Verlag; Waldkirch; 2002
Eine interessante Passage fand ich bsw. in einem Text über Johann Adam von Posch, der 1782 bis 1791 Präsident der österreichischen Vorlande war.
*"Ein Indiz dieses engen persönlichen Verhältnisses [zwischen Posch und dem Kaiser Franz I.] ist auch die Tatsache, dass Franz Stephan einen Band seiner geheimen Korrespondenzen mit Maria Theresia aus den Jahren 1741-1742 Posch anvertraute, ein Band, der sich später in Poschs Nachlass fand. Es ist dies eine einzigartige Quelle, da Maria Theresia nach dem Tod ihres Gemahls, offenbar da sie nicht wollte, dass die Nachwelt Kenntnis seiner recht eigenwilligen und selbst für die damalige Zeit entsetzlich fehlerhafte Orthographie erhielt, seine sämtlichen Privatschreiben vernichten ließ. ..."
Interessant wäre da, ob man einen guten Nachweis zwischen rechtschreiblicher Schwächen und mangelnder Bildung aufzeigen kann. Immerhin war Franz I. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und offizielle Sprache am Kaiserhof war entsprechend Deutsch. Ein Kaiser, der seine eigene Sprache nicht oder nur mangelhaft beherrschte, war schon ein bisschen peinlich.
Ich werde noch weitere Beispiele von anderen historischen Persönlichkeiten aufführen.
Vielleicht werden wir da Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen. Die Bildung der künftigen Herrscher und überhaupt der Prinzen und Prinzessinnen differierte ja ganz enorm im 17./18.Jh. von Hof zu Hof und von Herrscher zu Herrscher.
Bei August II., auf den ich noch zurückkommen werde, scheint es mit der Bildung nicht sehr weit her gewesen zu sein, während dessen Sohn August III. von Polen dafür berühmt war, dass er sämtlichen seiner Kinder, gleich welchen Geschlechts, eine besonders gute Ausbildung angedeihen ließ. Friedrich Christian (Kurf. 1763) hatte Studien in Leipzig bsw., Prinz Xaver und Albert Kasimir bewährten sich auf ihren jeweiligen Posten(der eine als Kuradministrator ab 1763, der andere als Statthalter für die Österreicher in Ungarn und daraufhin in den Österreichischen Niederlanden)...
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Franz Quartal: "Die Vorderösterreichischen Regierungspräsidenten"
S. 162
in: "Habsburg und der Oberrhein - Gesellschaftlicher Wandel in einem historischen Raum" Hrsg.: Saskia Durian-Ress u. Heribert Smolinsky; Waldkircher Verlag; Waldkirch; 2002