bulgarische Volksmusik - Welche Einflüsse haben sie Beeinflusst?

Wie ich oben schon sagte: Durchdringung von Kulturen, statt Separierung. Dieses zeigt mein Zitat. In der Sprache, in der Küche, in der (liturgischen) Musik. Ergo: Osmanische Einflüsse in der bulgar. Musik findet man sicherlich zahlreicher und größer, als frühere Spuren, wenn diese überhaupt belastbar beweisbar sein sollten.
 
Wie ich oben schon sagte: Durchdringung von Kulturen, statt Separierung. Dieses zeigt mein Zitat. In der Sprache, in der Küche, in der (liturgischen) Musik. Ergo: Osmanische Einflüsse in der bulgar. Musik findet man sicherlich zahlreicher und größer, als frühere Spuren, wenn diese überhaupt belastbar beweisbar sein sollten.

Wobei man die Einflüsse auch nicht überbewerten sollte. Der Einfluss war zwar sicher groß, aber ich sehe da nur geringe Ähnlichkeiten mit der nahöstlichen Musik. Diese Wurzeln müssen von früher kommen, vielleicht sogar noch aus der Zeit, als das byzantinische Reich existierte,

Ich würde sogar eher sagen, das die Osmanen vieles von den Byzantintern übernommen haben. Schönes Beispiel sind die Moscheen: Fast jede Moschee hat deutlich erkennbare gemeinsamkeiten mit der Hagia Sophia, die ja bekanntlich eine orthodoxe Kirche war.
 
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Wobei ich mit gutem Grund in Frage stelle, ob sich solche Spuren überhaupt noch bis heute nachweisen lassen.

Bei den von Dir gebrachten Beispielen (ich habe nicht alle durchgehört) handelt es sich mehr oder weniger um moderne Bearbeitungen bulgarischer Volksmusik (von der man wiederum nicht weiß, was davon schon in den letzten Jahrzehnten bearbeitet wurde). Was davon überhaupt älter als 100 Jahre sein könnte, kann man nur spekulieren.
Hm, gibt es denn da nicht auch schriftliche Quellen? Ich meine Volkstänze und sowas wurde ja schon (bisweilen auch fast eher zufällig) seit Jahrhunderten gesammelt. Wäre interessant, ob es das auch bei den Bulgaren gab.
Meine Ausführungen beziehen sich natürlich nur auf andere Länder, Deutschland oder auch England. Also in Deutschland und England wurde z.B. Tanzmusik mit Noten und dergleichen schon vor 1800, wenn ich mich recht entsinne, festgehalten. In den Fällen würde ich oftmals auch durchaus von Volkstänzen sprechen.
 
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Hm, gibt es denn da nicht auch schriftliche Quellen? Ich meine Volkstänze und sowas wurde ja schon (bisweilen auch fast eher zufällig) seit Jahrhunderten gesammelt. Wäre interessant, ob es das auch bei den Bulgaren gab.
Meine Ausführungen beziehen sich natürlich nur auf andere Länder, Deutschland oder auch England. Also in Deutschland und England wurde z.B. Tanzmusik mit Noten und dergleichen schon vor 1800, wenn ich mich recht entsinne, festgehalten. In den Fällen würde ich oftmals auch durchaus von Volkstänzen sprechen.

Das gehört vielleicht nun eher zur Diskussion http://www.geschichtsforum.de/f31/ver-nderung-und-kontinuit-t-bei-volksmusik-23227/index5.html - ich erlaube mir, dort zu antworten.
 
Warum muss denn alles immer älter sein? Hatten wir diese Diskussion nicht schon im allg. Volksmusikthread?

Stimmt. Aber diese Musik wirst du kaum zB in Rumänien, Ungarn oder gar Serbien oder Bosnien finden. Besonders wenn es um die Frauenchöre geht. Das ist ja auch teilweise ein Teil des Mysteriums der bulgarischen Volksmusik: Keiner Weiss, woher sie eigentlich stammt.

Jovano, Jovanke ist zB ein typisches Balkanlied. Es gibt viele ähnliche Lieder quer über den Slawischen Teil des Balkans. Die Frauenchöre aber, haben keine echte ähnlichkeit mit den der anderen Balkanstaaten.

Hm, gibt es denn da nicht auch schriftliche Quellen? Ich meine Volkstänze und sowas wurde ja schon (bisweilen auch fast eher zufällig) seit Jahrhunderten gesammelt. Wäre interessant, ob es das auch bei den Bulgaren gab.
Meine Ausführungen beziehen sich natürlich nur auf andere Länder, Deutschland oder auch England. Also in Deutschland und England wurde z.B. Tanzmusik mit Noten und dergleichen schon vor 1800, wenn ich mich recht entsinne, festgehalten. In den Fällen würde ich oftmals auch durchaus von Volkstänzen sprechen.

Das ist leider das Problem: Bulgarische Volksmusik existiert nur in Textform, und wird nach gehör gespielt. zB der berühmteste Bulgarische Gajda-Spieler (Gajda=Dudelsack) kann keine Noten lesen.



Hier mal ein BSP. Das nicht alles die osmanen gemacht haben. Man beachte aber eher die Trachten, da die Musik anderen Stils ist.
 
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Stimmt. Aber diese Musik wirst du kaum zB in Rumänien, Ungarn oder gar Serbien oder Bosnien finden. Besonders wenn es um die Frauenchöre geht. Das ist ja auch teilweise ein Teil des Mysteriums der bulgarischen Volksmusik: Keiner Weiss, woher sie eigentlich stammt.

Jovano, Jovanke ist zB ein typisches Balkanlied. Es gibt viele ähnliche Lieder quer über den Slawischen Teil des Balkans. Die Frauenchöre aber, haben keine echte ähnlichkeit mit den der anderen Balkanstaaten.

Die von Dir verlinkten Klangbeispiele machen allerdings einen recht artifiziellen Eindruck. Die ausgiebige Verwendung von Chromatik, Sept- und Septnonakkorden scheint mir intensive Einflüsse der europäischen Kunstmusik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts widerzuspiegeln. Was ich da höre, scheint dem auf Koutev zurückgehenden harmonischen "Update" zu entsprechen, von dem in der englischen Wikipedia zu lesen ist:

Koutev has become perhaps the most influential musician of 20th century Bulgaria, and updated rural music with more accessible harmonies to great domestic acclaim. In 1951, Koutev founded the group known today as the Bulgarian State Television Female Vocal Choir, which became famous worldwide after the release of a series of recordings entitled Le Mystère des Voix Bulgares. The distinctive sounds of women's choirs in Bulgarian folk music come partly from their unique rhythms, harmony and polyphony, such as the use of close intervals like the major second and the singing of a drone accompaniment underneath the melody, especially common in songs from the Shope region around the Bulgarian capital Sofia and the Pirin region. In addition to Koutev, who pioneered many of the harmonies, and composed several songs that were covered by other groups, (especially Tedora), various women's vocal groups gained popularity, including Trio Bulgarka, consisting of Yanka Roupkina, Eva Georgieva, and Stoyanka Boneva, some of whom were included in the "Mystery of the Bulgarian Voices" tours.
http://en.wikipedia.org/wiki/Bulgarian_music
Was es mit dem "Geheimnis der bulgarischen Stimmen" auf sich hat, finde ich nun so geheimnisvoll auch wieder nicht.
 
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Wobei man die Einflüsse auch nicht überbewerten sollte. Der Einfluss war zwar sicher groß, aber ich sehe da nur geringe Ähnlichkeiten mit der nahöstlichen Musik. Diese Wurzeln müssen von früher kommen, vielleicht sogar noch aus der Zeit, als das byzantinische Reich existierte,

Ich würde sogar eher sagen, das die Osmanen vieles von den Byzantinern übernommen haben. Schönes Beispiel sind die Moscheen: Fast jede Moschee hat deutlich erkennbare Gemeinsamkeiten mit der Hagia Sophia, die ja bekanntlich eine orthodoxe Kirche war.

Die Einflüsse der Osmanen auf die Bulgaren und Griechen würde ich eher überbewerten, als die Einflüsse, die sich über 500-600 Jahre halten konnten. (Gerade bei diesen beiden Kernländern des osm. Reiches, neben Anatolien, Syrien und Ägypten, mit zahllosen türk. Immigranten, dürfte der direkte Austausch der Bevölkerungsgruppen am intensivsten sein, mehr, als der eher indirektere Austausch in Rumänien, Jemen, Ungarn, etc.)

Aber wahrscheinlich liegt es in der Natur der Sache, dass Leute vom Balkan eher die osm. Einflüsse unterbewerten, und Türken eher überbewerten, und wir hier vielleicht die Mitte in Deutschland treffen? ;)

Vielleicht hat ja Cantemir im 17. Jh. was zur Musik aufgezeichnet, was auch die Bulgaren tangiert?

Es ist sehr wahrscheinlich, dass natürlich auch bulg. oder byz. Einflüsse auf die osm. Musik gewirkt haben, und sich dann aus den ganzen Einflüssen was neues, was anderes sich entwickelt hat, was wiederum ins Reich ausgestrahlt hatte. Und dieses, was ausstrahlte war eben ein Amalgam, was osmanisches...

Die Einflüsse der Hagia Sophia würde ich nicht überbewerten, denn Kuppeln waren der islam. oder seldschukischen Architektur schon bekannt. Der Grundriss mit zwei Schildwänden und zwei Halbkuppeln wurde zwar übernommen und variiert, aber mit gänzlich anderer Intention der Raumwirkung und auch architektonischen Lösungen. Das Mauerwerk dient ja einer Raumwirkung, und diese ist bei reifen osm. Moscheen geradezu konträr, im Vergleich zur Hagia Sophia .
Es wird bei der byz. Architektur auch nicht dauernd auf das röm. Pantheon verwiesen, nur weil es ne Kuppel hat und als Vorbild der Hagia Sophia gilt.

Also, mit obigen architektonischen Bemerkungen wollte ich nur sagen, dass die Einflüsse zwar da sind, unbestritten, aber Laien gerne eher von Kopien sprechen, und nicht die Evolution erkennen, die eine Moschee eben nicht byz. sondern typ. osm. erscheinen lassen.

:winke:
PS: Du hast ja auch damit Recht, dass die Osmanen vieles von den Byzantinern übernommen haben. Von der Hofhaltung, über Rechtssysteme, usw. Dieses wird in Diskussionen betont, wenn man argumentieren möchte, dass sie Erben der Byz. sind, oder es wird betont, wenn man als Hellenophile die Größe der griech. Kultur hervorheben möchte, usw. Intentionen sind oft da... ;)
 
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Die Einflüsse der Osmanen auf die Bulgaren und Griechen würde ich eher überbewerten, als die Einflüsse, die sich über 500-600 Jahre halten konnte. (Gerade bei diesen beiden Kernländern des osm. Reiches, neben Anatolien, Syrien und Ägypten, mit zahllosen Immigranten, dürfte der direkte Austausch der Bevölkerungsgruppen am intensivsten sein, mehr, als der indirektere Austausch in Rumänien, Jemen, Ungarn, etc.)

500 Jahre sind in der Tat ne lange Zeit.

Es geht eben darum, das die urspünglichen Elemente immer noch vorhanden sein müssen, da wir ja doch eine völlig andere Musik als die Türken haben, bzw. als die nah-östlichchen Völkerschaften.

Aber wahrscheinlich liegt es in der Natur der Sache, dass Leute vom Balkan eher die osm. Einflüsse unterbewerten, und Türken eher überbewerten, und wir hier vielleicht die Mitte in Deutschland treffen? ;)

Ist natürlich immer so, das am Balkan immer sehr viele interessen aufeinanderstoßen.

Die Einflüsse der Hagia Sophia würde ich nicht überbewerten, denn Kuppeln waren der islam. Architektur schon bekannt. Der Grundriss mit zwei Schildwänden und zwei Halbkuppeln wurde zwar übernommen und variiert, aber mit gänzlich anderer Intention der Raumwirkung und auch architektonischen Lösungen. Das Mauerwerk dient ja einer Raumwirkung, und diese ist bei reifen osm. Moscheen geradezu konträr, im Vergleich zur Hagia Sophie .
Es wird bei der byz. Architektur auch nicht dauernd auf das röm. Pantheon verwiesen, nur weil es ne Kuppel hat und als Vorbild der Hagia Sophia gilt.

Also, mit obigen architektonischen Bemerkungen wollte ich nur sagen, dass die Einflüsse zwar da sind, unbestritten, aber Laien gerne eher von Kopien sprechen, und nicht die Evolution erkennen, die eine Moschee eben nicht byz. sondern typ. osm. erscheinen lassen.

:winke:

Will ich nicht widersprechen, da ich doch zu wenig von Architektur verstehe.
 
Ich höre mir vor dem Mittag nun auch mal deine Beispiele an. Ich kann aber nicht seriös beurteilen, ob die Bulgaren nun eine so total andere Musik haben, als die Türken. Gibt ja in Kleinasien auch lokal total unterschiedliche Stile, je nach Abgeschiedenheit in dem zerklüfteten anatolischen Relief.

PS: Ich habe oben noch was editiert.
 
Ich höre mir vor dem Mittag nun auch mal deine Beispiele an. Ich kann aber nicht seriös beurteilen, ob die Bulgaren nun eine so total andere Musik haben, als die Türken. Gibt ja in Kleinasien auch lokal total unterschiedliche Stile, je nach Abgeschiedenheit in dem zerklüfteten anatolischen Relief.

PS: Ich habe oben noch was editiert.

Und genau so ist es auch in Bulgarien. Jede region hat ihren eigenen Stil.

@hyo: Koutevs verdienste sind in der Hinsicht, als das er bereits existente Volkslieder niederschrieb, und eben diese Gruppen bildete. Er hat die Lieder nicht neu komponiert zumindest mWn.
 
Ich höre mir vor dem Mittag nun auch mal deine Beispiele an. Ich kann aber nicht seriös beurteilen, ob die Bulgaren nun eine so total andere Musik haben, als die Türken. Gibt ja in Kleinasien auch lokal total unterschiedliche Stile, je nach Abgeschiedenheit in dem zerklüfteten anatolischen Relief.

PS: Ich habe oben noch was editiert.



Nach meinem Gehör, unterschiede, die so groß sind, wie zwischen Schotten und Bulgaren.
 
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Also das erste Lied im ersten Post hört sich für meine Laienohren ziemlich orientalisch/türkisch an. Nimmt man mal nur die Melodie und den Rhythmus und lässt die "jazzigen" westlichen Elemente beim Hören raus.

Die Frauenchöre hören sich hingegen schon anders an, als alles was ich bislang aus der Türkei hörte, allerdings ist IMHO das Charakteristische ja vor allem die Polyphonie, die so einen schönen reichen Klangteppich hinterlässt. Und dieses hat Kutev in den 50er Jahren des 20. Jh. erst eingeführt. s.o.

Das vorletzte Beispiel mit dem Dudelsack hört sich auch ähnlich an, wie in der Nordosttürkei. In Anatolien gibt es auch einen Dudelsack, Tulum oder Tulum Zuma genannt.

Was ich oben nur sagen wollte: Abgesehen wahrscheinlich von den bulgarischen Frauenchören, wirste bei der Erforschung der Geschichte der bulgarischen Musiktraditionen sicherlich (besonders im Netz) fündiger bei den Türken/Osmanen werden, als wenn du nach Protobulgarischen oder Thrakischen Wurzeln suchst.

Ich poste dir nachher Links, damit du dich wissenschaftlicher als Youtube damit beschäftigen kannst, aber vorab will ich auch mal meine 1-minütige Ad hoc Suche von Youtube vorstellen, bezgl. des Dudelsacks:

Hier Fire of Anatolia mit einem Medley, darunter in der 2. Hälfte auch Dudelsackmusik, (natürlich verwestlicht):

The Fire of Anatolia

mehr vom Schwarzen Meer:
Akçaabat Horon
hört sich für meine Laienohren gar nicht türkisch a la Tarkan an... ;)

Hier mal eine Folkloregruppe mit passender Tracht:
Tulum Drama

Aber wie gesagt, mein Gehör hat nichts zu sagen, da ich Laie bin... :D
 
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Also das erste Lied im ersten Post hört sich für meine Laienohren ziemlich orientalisch/türkisch an. Nimmt man mal nur die Melodie und den Rhythmus und lässt die "jazzigen" westlichen Elemente beim Hören raus.

Wirst du aber in gleicher Form auch am rest des Balkans hören, ist ausserderm um die Jahrhundertwende entstanden.

Die Frauenchöre hören sich hingegen schon anders an, als alles was ich bislang aus der Türkei hörte, allerdings ist IMHO das Charakteristische ja vor allem die Polyphonie, die so einen schönen reichen Klangteppich hinterlässt. Und dieses hat Kutev in den 50er Jahren des 20. Jh. erst eingeführt. s.o.

Ich habe aber eben vorher geschrieben, das Koutev sich vor allem mit der Bildung der Frauenchöre einen Namen gemacht hat. Es alleine kann nicht sämtliche Volkslieder so komplett verändern.


Was ich oben nur sagen wollte: Abgesehen wahrscheinlich von den bulgarischen Frauenchören, wirste bei der Erforschung der Geschichte der bulgarischen Musiktraditionen sicherlich (besonders im Netz) fündiger bei den Türken/Osmanen werden, als wenn du nach Protobulgarischen oder Thrakischen Wurzeln suchst.


Sorry, du hast es aber so dargestellt, als ob die Osmanen die Basis der Volksmusik lieferten, was man so auf keinen Fall stehen lassen kann, um es nett auszudrücken.


Hier Fire of Anatolia mit einem Medley, darunter in der 2. Hälfte auch Dudelsackmusik, (natürlich verwestlicht):

Bei mehr als 50% aber, höre ich MASSIVE unterschiede. Besonders was die Rythmen der Trommeln angeht.

mehr vom Schwarzen Meer:

hört sich für meine Laienohren gar nicht türkisch a la Tarkan an... ;)

Tarkan is ja auch ein sehr schlechtes Beispiel. =)

ABER

Man hört sehr wohl auch unterschiede heraus.



Hier mal eine Folkloregruppe mit passender Tracht:
http://de.youtube.com/watch?v=E1gG1PkG-0A

Hör ich aber auch einige Unterschiede. Ist aber das erste und einzige Lied von den von dir aufgelisteten, die ich hier höre.

Hat aber trotzdem DEUTLICH hörbare Unterschiede.

Aber wie gesagt, mein Gehör hat nichts zu sagen, da ich Laie bin... :D

Gilt für mich natürlich auch.
 
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Da dein Post dazwischen gekommen ist:

Ich glaube, wir müssen mal ein bischen die musikologische Terminologie präzisieren (ich auch).

Denn deine Beispiele waren teilweise "falsch".

z.B. das erste Lied ist mitnichten türkische Volksmusik.
das dritte Lied ist auch keine Mevlana-Musik, zumal der Musikant seine Bontempi-Orgel/Keyboard falsch eingestellt hat, jedenfalls hört es sich recht schräg an - selbst für türk. Verhältnisse... ;)
das letzte Lied beruht vielleicht auf Volksmusik, ist aber IMHO eher Ethnopop, mit Panflöten-Einsprenkselungen und und "Stimmungswechseln" westlicher Art.


Eine Einführung in die türkische Musik in Gegenwart und Historie findet man hier:

..:: DER REPUBLIK TÜRKEI KULTUR UND TOURISMUS MINISTERIUM ::..

das gute dabei: Viele Klangbeispiele als MP3!



kannst ja oben mal reinhören in die echte Volksmusik und schauen, ob du da irgendwelche Verbindungen zu bulgarischer Volksmusik (ausser den Frauenchören) findest.

:still:
 
...
....als ob die Osmanen die Basis der Volksmusik lieferten, was man so auf keinen Fall stehen lassen kann,...
Wieso nicht? Unsere heutige deutsche Popmusik basiert doch auch größtenteils auf dem amerikanischen Einfluss (R&B, HipHop, Jazz, Rock, etc.), weniger auf Heino... ;) Hast du wissenschaftliche Abhandlungen, die eine Überlieferungskette bis zu den Thrakern beweist, und dazu noch zeigt, dass die Bulgaren 500 Jahre Ohropax in den Ohren hatten, damit sie ja nichts von den zugewanderten Nachbarn hörten? =) ;)
Hör ich aber auch einige Unterschiede. Ist aber das erste und einzige Lied von den von dir aufgelisteten, die ich hier höre.
Wie jetzt, das letzte Lied von mir ist das einzige, was du gehört hast? Und deine Comments zu den anderen zwei sind ausgedacht ohne was gehört zu haben? :autsch: Versteh ich net... :grübel:
:winke:
 
Aber Leute, nun kriegt euch doch mal wieder ein.

Ich höre gerne ABBA ein anderer nebenan steht auf rap und der nächste hört gerne was weiss ich.
Ihr politisiert hier etwas, was völlig indiskutabel ist.
Meine Güte, soll jeder mit seiner Musik glücklich werden.

Da gibt es ein Sprichwort.
"Wo gesungen wird, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen kennen keine Lieder."
 
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Ich möchte @Sergej schon zustimmen, dass die Wurzeln weiter als wir gemeinhin denken reichen können.
Die russische Folklore ist so ein Fall. Was in Westeuropa als solche verkauft wird, ist meist Kosakentheater für Laien.
Dagegen sehe ich schon Parallelen in den Frauengesängen Russlands und Bulgariens, meist in Moll gehalten. Verblüffenderweise sind auch Ähnlichkeiten zu finnischer Folklore, ja gar zum Joik der Sami auffällig. Wenn man nun noch weiß, dass der größte Teil des europäischen Russlands im Mittelalter Finno-Ugrier-Land war (z.B. auch Moskau)...
 
Wieso nicht? Unsere heutige deutsche Popmusik basiert doch auch größtenteils auf dem amerikanischen Einfluss (R&B, HipHop, Jazz, Rock, etc.), weniger auf Heino... ;)
Hast du wissenschaftliche Abhandlungen, die eine Überlieferungskette bis zu den Thrakern beweist, und dazu noch zeigt, dass die Bulgaren 500 Jahre Ohropax in den Ohren hatten, damit sie ja nichts von den zugewanderten Nachbarn hörten? =) ;)

Hat nix damit zu tun, ob sie Ohropax hatten oder nicht. Aber es braucht schon Material, damit es verändert werden kann. Natürlich lässt sich das schwer nachweisen, welche Spuren woher kommen. Aber wenn dem so wäre, das die Osmanen die Basis lieferten, dann müsste man von dem Balkan bis nach Mekka die gleiche Musik hören, was aber NICHT so ist.

HipHop is aber auch ein verdammt schlechtes Beispiel, da sie ja von dort kommt ;)

Wie jetzt, das letzte Lied von mir ist das einzige, was du gehört hast? Und deine Comments zu den anderen zwei sind ausgedacht ohne was gehört zu haben? :autsch: Versteh ich net... :grübel:
:winke:

Hoppla, schreibfehler...:red:


Ich wollte schreiben, dass es die einzige Musik is, die halbwegs ähnlich is, mit bulgarischen Volksliedern.

Aber auch net so sehr...

Aber Leute, nun kriegt euch doch mal wieder ein.

Ich höre gerne ABBA ein anderer nebenan steht auf rap und der nächste hört gerne was weiss ich.
Ihr politisiert hier etwas, was völlig indiskutabel ist.
Meine Güte, soll jeder mit seiner Musik glücklich werden.

Da gibt es ein Sprichwort.
"Wo gesungen wird, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen kennen keine Lieder."

Es geht hier net um Musikgeschmack, sondern darum, wo die Wurzeln der Volksmusik in Bulgarien zu finden sind. Und das is mEn wohl kaum das Osmanische Reich.

Ich möchte @Sergej schon zustimmen, dass die Wurzeln weiter als wir gemeinhin denken reichen können.
Die russische Folklore ist so ein Fall. Was in Westeuropa als solche verkauft wird, ist meist Kosakentheater für Laien.
Dagegen sehe ich schon Parallelen in den Frauengesängen Russlands und Bulgariens, meist in Moll gehalten. Verblüffenderweise sind auch Ähnlichkeiten zu finnischer Folklore, ja gar zum Joik der Sami auffällig. Wenn man nun noch weiß, dass der größte Teil des europäischen Russlands im Mittelalter Finno-Ugrier-Land war (z.B. auch Moskau)...

Eben. Mir wurde mal ein Video zugeschickt, mit Liedern der Ostslawen. Ich höre da erstaunliche ähnlichkeiten mit den Ukrainern.

EDIT: @lynxxx, habe gerade von jeder Region stichprobenartig einige Lieder geholt und angehört.

Das EINZIGE was halbwegs ähnlichkeit mit dem bulgarischen hat, ist das aus der Schwarzmeerregion (wo übrigens viele Bulgaren migriert sind ;),

interessant ist auch, das die Musik an der Ägäis typisch GRIECHISCHE Motive hat, man merke an, das dort auch sehr viele Griechen lebten.

Der Rest hat NICHTS mit dem bulgarischen Gemein. Das is dann typisch orientalisch.
 
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