Danke, das hilft mir weiter...
Dann kann ich "Lucius, Bassianus später auch Antoninus" nehmen und gegen später, wenn ihn jemand beleidigen oder spötteln will will eben Caracalla.
Tja... jetzt bleibt nur noch das Problem für die Leser. Wie sollen sie von Anfang an erkennen, dass es sich um einen der Protagonisten um Caracalla handelt, wenn ich die ersten 3/4 des Buches ihn nur Lucius, Bassianus oder Antoninus nennen darf.
Ich werde wohl auf einen "künstlerischen" Trick bauen müssen - ihn 208 voller Begeisterung so einen Mantel verpassen - jemand spöttelt über die Caracalla - gibt ihm den Spitznamen und verliert dabei den Kopf und der Name verschwindet erst einmal wieder (hat sich aber bereits herum gesprochen). Oder so ähnlich... hm.
PS:
@El Quijote
Danke nochmals für das PDF - da stehen historische gute interessante verwertbare Infos drin!
Genaues weiß man leider nicht, und in der Literatur muss man sich ohnehin gewisse Freiheiten nehmen. Ob Caracalla wirklich es als Affront betrachtet hätte, wenn er bei seinem Spitznamen genannt wurde, ist auch mehr oder weniger Vermutung. Bei Caligula ist es aus schriftlichen Quellen (Sueton)ausdrücklich belegt.
Caligula wurde als Kind von seiner Mutter Agrippina mit Kindersandalen "Komisstypus" ausgestattet. Caligula war "aristokratischer", Er war ein Urenkel von Augustus wie Marc Anton, sein Vater Germanicus, er hasste es, wenn Agrippa ein verdienter Admiral zur kaiserlichen Familie gerechnet wurde, warf ihm niedere Geburt vor. Er hing zwar auch mit Wagenlenkern und Gladiatoren ab, aber er hat keineswegs so "proletenhafte" Attitüden kultiviert wie Commodus und Caracalla, die ganz bewusst sich von dem Stil Marc Aurels abheben wollten. Caracalla war von besten Lehrern unterrichtet worden, hatte eine klassische Bildung erlebt, gab sich aber bewusst ruppig und vulgär, versuchte bewusst, einen mürrischen, strengen, gefährlichen Gesichtsausdruck aufzulegen.
Caligula ist ein Diminutiv von Caliga, der Komisssandale. Dass Caligula den Spitznamen nicht mochte ist verständlich. Bei Caracalla spricht viel dafür, dass er sich seinen Nick-Namen durch eigene Iniative erarbeitet hat. El Quichote hat zutreffend bemerkt dass Caracalla eher etwas Jugendliches, Macho-mäßiges, Outlaw-Militarylook-Artiges verkörpert.
So ganz genau weiß man halt auch nicht, ob man sich die Caracalla eher wie eine Lacerna (ein dunkler Kapuzenmantel) vorstellen muss, ob es ein Umhang, eine Pelerine oder eine Art Poncho gewesen ist. Sicher aber ist, dass es ein Kleidungsstück war, das eher in den nördlichen Grenzprovinzen, Britannien, Germanien getragen wurde von Militär und Leuten, die in unsicheren, wilden Provinzen Tätigkeiten wie Kopfgeldjäger, Tierfänger, Berufsjäger o. ä. nachgehen. Die Caracalla war so etwas wie der "Trench-Coat der Antike". Der Trenchcoat, die Kultbekleidung von Humphrey Bogart oder Columbo war ursprünglich in den Schützengräben (Trenches) aufgekommen und wurde bevorzugt von Militär getragen, obwohl nicht unbedingt vorschriftsmäßig.