iamNex
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Hey, auch ich meld mich jetzt mal wieder mit einem (halb)sachlichen Beitrag.
In einem Text über die Rezeption der Goldenen Bulle in der Neuzeit bin ich auf eine witzige Begebenheit gestoßen.
1740 veröffentlichte ein gewisser Johann Hermann Dielhelm ein Reisebuch, in welchem er auch seine Besichtigung der Stadt Frankfurt am Main schildert. Dort besichtigt er im "Römer" natürlich auch die Goldene Bulle.
In einer Fußnote erwähnt er dann folgende Begebenheit:
Ein Reisender aus England, der ebenfalls in Frankfurt angekommen war, besichtrigte ebenfalls die "Goldene Bulle". Der Engländer hatte bereits viel über die Bulle gehört und wollte sie nun unbedingt mal mit eigenen Augen sehen.
"Als man ihm nun dieselbe auf dem Römer zeigte, entrüstete er sich zum höchsten darüber, und sprach voller Verdrus: Er hätte vermenynt, allhier einen sehr grossen golduenen Ochsen zusehen, und man zeige ihm ein altes Buch. Es hatte ihn aber das Wort Bulle verführet, welches in Englischer Sprache einen Ochsen bedeutet."
(Matthäus, Michael: Reichsgrundgesetz oder nur "ein nichtsnütziges Stück Pergament" S. 179, in: Die Kaisermacher)
Des weiteren regte sich der Mann darüber auf, dass man aus so einem kleinen "Pfennig" so eine große Sache mache, er hätte solche zu tausenden daheim in England.
Noch im 19. Jahrundert soll dies einigen englischen Touristen passiert sein.
Haha ich fand das Missverständnis ganz lustig...ob es nun viel historische Erkenntnis bietet oder nicht.
____________
Eine weitere Anekdote, die zwar dieser nicht viel ähnlich ist, will ich noch erzählen. Vllt. ähnelt sie der obrigen aufgrund der Missverständnisse die andere Kulturen und Sprachen bringen können.
Mein Erdkundelehrer in der ich glaube 7. oder 8. Klasse hat uns damals folgende Geschichte erzählt:
Der Mann ist sein ganzes Leben viel gereist und bei einer Reise kam er in Afrika in Kontakt mit Nomaden und übernachtete bei der Gruppe. Einer dieser Nomaden hatte einen besonders edel aussehenden Dolch dabei und mein Lehrer erkundigte sich, ob er diesen abkaufen könne.
Der Nomade willigte ein, doch als der Lehrer seine DM-Scheine rausholte und die Nomaden darauf Herren wie Gauß sahen fingen sie zu lachen an.
Wie Deutschland ein so großes Land werden konnte, wenn diese alten dürren Männer das Land verteidigten?
Es war wohl so, dass auf ihrer Währung Krieger abgebildet waren, v.a. Idealtypen des starken Kriegers.
Und genau das dachten die Nomaden wohl auch von den DM-Scheinen.
Beweisen kann ich die Story natürlich nicht, aber sie wurde uns damals ganz ernst erzählt. Falls sie wahr ist, dann ists eine weitere super Story über Sprach- bzw. Kulturbarrieren.
Cheers.
In einem Text über die Rezeption der Goldenen Bulle in der Neuzeit bin ich auf eine witzige Begebenheit gestoßen.
1740 veröffentlichte ein gewisser Johann Hermann Dielhelm ein Reisebuch, in welchem er auch seine Besichtigung der Stadt Frankfurt am Main schildert. Dort besichtigt er im "Römer" natürlich auch die Goldene Bulle.
In einer Fußnote erwähnt er dann folgende Begebenheit:
Ein Reisender aus England, der ebenfalls in Frankfurt angekommen war, besichtrigte ebenfalls die "Goldene Bulle". Der Engländer hatte bereits viel über die Bulle gehört und wollte sie nun unbedingt mal mit eigenen Augen sehen.
"Als man ihm nun dieselbe auf dem Römer zeigte, entrüstete er sich zum höchsten darüber, und sprach voller Verdrus: Er hätte vermenynt, allhier einen sehr grossen golduenen Ochsen zusehen, und man zeige ihm ein altes Buch. Es hatte ihn aber das Wort Bulle verführet, welches in Englischer Sprache einen Ochsen bedeutet."
(Matthäus, Michael: Reichsgrundgesetz oder nur "ein nichtsnütziges Stück Pergament" S. 179, in: Die Kaisermacher)
Des weiteren regte sich der Mann darüber auf, dass man aus so einem kleinen "Pfennig" so eine große Sache mache, er hätte solche zu tausenden daheim in England.
Noch im 19. Jahrundert soll dies einigen englischen Touristen passiert sein.
Haha ich fand das Missverständnis ganz lustig...ob es nun viel historische Erkenntnis bietet oder nicht.
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Eine weitere Anekdote, die zwar dieser nicht viel ähnlich ist, will ich noch erzählen. Vllt. ähnelt sie der obrigen aufgrund der Missverständnisse die andere Kulturen und Sprachen bringen können.
Mein Erdkundelehrer in der ich glaube 7. oder 8. Klasse hat uns damals folgende Geschichte erzählt:
Der Mann ist sein ganzes Leben viel gereist und bei einer Reise kam er in Afrika in Kontakt mit Nomaden und übernachtete bei der Gruppe. Einer dieser Nomaden hatte einen besonders edel aussehenden Dolch dabei und mein Lehrer erkundigte sich, ob er diesen abkaufen könne.
Der Nomade willigte ein, doch als der Lehrer seine DM-Scheine rausholte und die Nomaden darauf Herren wie Gauß sahen fingen sie zu lachen an.
Wie Deutschland ein so großes Land werden konnte, wenn diese alten dürren Männer das Land verteidigten?
Es war wohl so, dass auf ihrer Währung Krieger abgebildet waren, v.a. Idealtypen des starken Kriegers.
Und genau das dachten die Nomaden wohl auch von den DM-Scheinen.
Beweisen kann ich die Story natürlich nicht, aber sie wurde uns damals ganz ernst erzählt. Falls sie wahr ist, dann ists eine weitere super Story über Sprach- bzw. Kulturbarrieren.
Cheers.
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