Danke bisher,
wäre erfreut über noch weitere, vielleicht auch deutsche?
Kann ich leider nicht mit dienen.
Und gut wäre auch,wenn einer mal kurz die Politik Francos charakterisieren könnte.
Also spanische Historiker sehen in der Politik Francos einen Rückfall ins 19. Jahrhundert, hinter die Erste Republik (1873/1874) und weiter zurück. Frauenwahlrecht, Bildung, insbesondere für Frauen und Landbevölkerung, Arbeitsrechte wurde eingeschränkt bzw. zurückgenommen. Ansonsten machte Franco es ähnlich wie Hitler, er ließ die unteren Ränge ihre Machtkämpfe untereinander ausfechten. Allerdings zog er sich auch stärker als Hitler aus der allgemeinen Politik zurück. Er war eben nicht Ministerpräsident, sondern Präsident.
Also was wollte, wie wollte er es erreichen, wofür stand er, war er brutal, wer waren Feinde/Freunde,etc.
Ja, Franco war brutal, aber, wie in meinem vorherigen Beitrag ersichtlich, nicht durchgängig in dem Maße, wie andere Diktatoren. Während des Bürgerkrieges und in den ersten Jahren danach, galt ein Leben in Spanien gar nichts. Massenerschießungen, Konzentrations- und Arbeitslager, politische Prozesse gab es aber auch in Spanien. Später wurden die Strafen
vergleichsweise milder. Unter dem Deckmantel der katholischen Kirche (die als Acción Católica und später durch das Opus Dei an der Macht beteiligt war), konnten sich ab 1944 sogar recht frei Oppositionelle jeglicher Couleur organisieren: in der
Alianza Nacional de Fuerzas Democráticas. Das war aber die einzige
legale, weil
nominell katholische Opposition.
Das änderte aber nichts an Gewalteinsatz, Verhaftungen etc. Man musste nur nicht mehr damit rechnen, gleich umgebracht zu werden. 1969 gab es sogar eine Amnestie für alle die im Bürgerkrieg "Kriegsverbrechen" begangen hatten (Kriegsverbrechen hatte natürlich nur die Gegenseite begangen, wer auf der Seite der Sieger stand, musste selbstverständlich nie mit Verfolgung rechnen). Trotzdem gab es bis zum Ende Francos die Todesstrafe, die 1975 auch tatsächlich noch ausgeführt wurde (FRAP und ETA).
Verbündete Francos:
- verschiedene faschistische Gruppierungen (Falange)
- verschiedene monarchistische Gruppierungen (Requeté)
- katholische Kirche (Acción Católica, Opus Dei)
- Großgrundbesitzer, Fabrikanten, Mittelklasse
- Militär und Guardia Civil
Feinde Francos
- verschiedene monarchistische Gruppierungen (besonders nachdem deutlich wurde, dass Franco Alfonos XIII. nicht her an die Macht lassen würde, sondern erst wieder seinen Enkel)
- Basken, Katalanen
- katholische Kirche (besonders im Baskenland, Katalonien und in Industriegebieten)
- republikanische Parteien, prorepublikanisches Bürgertum
- Linke, Parteien und Gewerkschaften
- republiktreues Militär / Guardia Civil
Wie man sieht, sind die Freunde und Feinde Francos schwer zu fassen. Allein die spanischen Nationalisten und die linken Gruppierungen kann man klar in ein Lager pro oder anti Franco einteilen.
International waren natürlich die faschistischen Mächte für Franco, allen voran D und Italien, die westlichen Mächte aber nicht richtig gegen ihn, weil man die Linke als Bedrohung sah und die Zweite Republik besonders von der Linken verteidigt wurde.