"Der Patriot" (Mel Gibson)

Naja, ich weiß nicht ob man das zählen lassen kann (wohl eher nicht):grübel:, aber: Die "Roundhay Garden Scene" wird als erster Film angesehen. Er wurde 1888 gedreht und spielt logischerweise auch zu dieser Zeit. UNd der ist historisch 100% korrekt. ;)
 
Noch was.. warum, was 'Der patriot' angeht, konstant auf Gibson eingepruegelt wird, ist mir auch nicht ganz klar. Weder schrieb er am Script mit, noch war er im Produzententeam. Er war nicht mal erste Wahl fuer die Rolle des Familienvaters. Der Spruch 'er kann halt nicht anders' von Tib. ist mir daher unklar.
 
parago schrieb:
Noch was.. warum, was 'Der patriot' angeht, konstant auf Gibson eingepruegelt wird, ist mir auch nicht ganz klar. Weder schrieb er am Script mit, noch war er im Produzententeam. Er war nicht mal erste Wahl fuer die Rolle des Familienvaters. Der Spruch 'er kann halt nicht anders' von Tib. ist mir daher unklar.

Aber warum nahm Gibson die Rolle an? Die Bedenken Harrison Fords jedenfalls schien er nicht zu teilen ...

Ford has said The Patriot was "too violent" for his tastes, especially considering that many children were killed and endangered throughout the film. Ford also told People Magazine that he turned down The Patriot because he felt the story was too simple: "The Revolutionary War boiled down to one man seeking revenge," he said.

http://www.allstarz.org/harrisonford/facts.htm
 
@parago: er spielt offensichtlich nicht selten diese Rollen, wenn er die Regie und / oder Produktion hat kommt genau der gleiche Stil raus. Das meinte ich mit meinem "Spruch".

Weiterhin, für alle die das Bild als historisch korrekt betrachten: Auch englischen Offizieren war es nicht erlaubt, einfach mal so mordend durchs Land zu ziehen. Soll nicht heißen das es nicht vorkam, aber im Film wird viel wert darauf gelegt, dies asl Charakterzug und gezielte Grausamkeit hervorzukehren, während den US Truppen sowas völlig abgeht.

Wenn es zu Geiselerhinrichtungen kam (mir ist das nicht bekannt, aber die Möglichkeit ist bei der damaligen Kriegsführung gegeben), so ganz bestimmt nicht durch "verbrennen" in einer Kirche, was wiederum die unnötige Grausamkeit der Engländer und der widerstandslosen Schleimerei der "Verräter" zeigen sollte.

Die "bedenken" des Helden gegen den Krieg werden mit dem Tod seines Jungen ausgelöscht. Wer aber behauptet, Rache wäre in der Folge das weitere Motiv hat verpasst, dass der Mann keineswegs auf den Tod des Mörders allein hinarbeitet, was durchaus möglich gewesen wäre. Sprich, die Wertigkeit in seiner Zielsetzung rückt hinter den Frieheitskampf zurück.

Weiterhin: kein Wort über die deutschen Offiziere, welche die Continentals ausbildeten und oftmals führten, alles Verdienst jener großen Generäle, die heute mit Begeisterung verehrt werden.
Auch kein Wort über die Hessen und anderen Deutschen, die, teilweise gezwungener Weise, teilweise freiwillig als Rotröcke kämpfen.

Dazu: kitischiger Müll, ein Mann mit durchschnittenem Kniegelenk tötet einen Mann, der, inmitten von Feinden in aller Seelenruhe und mitjeder Menge Zeit daran ging, einem feindlichen Offizier den Gnadenstoß zu geben...

Auch fällt es reichlich schwer, die historischen Abläufe in der Handlung wieder zu erkennen. Die Namen der Schlachten fallen spärlich wenn überhaupt.

Und was nun die Franzosen angeht: selbst in einem 50er Jahre schinken, in dem Piraten den Kolonisten in der Schlacht beistehen wird dies erwähnt. Sie kommen nicht umhin darauf hin zu weisen.

Kritischere Filme dagegen zeigen etwa, wie die Freiwilligen nicht das erhaltene Land und Geld bekommen (britische Produktion), nachdem der Krieg vorbei ist.
Kritische Filme stellen den britischen Oberbfehlshaber nicht als leicht zu überlistenden Idioten mit einer Fixierung auf seine scheinbar schlecht behandelten Hunde dar, die dann prompt dem Helden die Treue halten...

Reicht das oder soll ich weiter machen? Das kann man durchaus eine Stunde machen und ist noch immer nicht mit allen Kritikpunkten fertig.
 
Pope schrieb:
Aber warum nahm Gibson die Rolle an?

Ehm, weil er Schauspieler ist und auf grosse Rollen wie diese angewiesen ist und vielleicht einfach eine andere Sicht der Dinge hat?! Keine Ahnung. Ich sehe keinen Grund, warum er ablehnen haette sollen. :rolleyes:
 
parago schrieb:
Ehm, weil er Schauspieler ist und auf grosse Rollen wie diese angewiesen ist und vielleicht einfach eine andere Sicht der Dinge hat?! Keine Ahnung. Ich sehe keinen Grund, warum er ablehnen haette sollen. :rolleyes:

Vielleicht damit Vin Diesel die Rolle bekommt und ich mir von vornherein die 5 Euro hätte sparen können :p
 
Ich schließe mich Tiberius Gabiniusens Betrachtungen an und steigere: Der Film war für mich Schrott!

Übrigens

Und was nun die Franzosen angeht: selbst in einem 50er Jahre schinken, in dem Piraten den Kolonisten in der Schlacht beistehen wird dies erwähnt. Sie kommen nicht umhin darauf hin zu weisen.

Du meinst vermutlich den Film über den Piraten Lafitte, mit Yul Brinner. Der handelte z.Zt. der Schlacht von Boston (1814) und war, trotz allem, vermutlich korrekter als der "Patridiot"
 
Genau den meinte ich.
Übrigens gibts mittlerweile ne ganze Reihe von Filmen über den Unabhängigkeitskrieg, mir will aber just der Name des einen, vor einigen Monaten gelaufenen über Vater und Sohn nicht in einfallen...

Vielleicht sollte man mal, um zu Vergleichen andere Filme über das Thema aufzählen.
 
Tib. Gabinius schrieb:
Vielleicht sollte man mal, um zu Vergleichen andere Filme über das Thema aufzählen.

Einer fällt mir auf Anhieb ein:

"Revolution" mit Al Pacino, Nastassia Kinski und Donald Sutherland aus dem Jahre 1985. Ebenfalls historisch völlig unkorrekt.
 
Festus621 schrieb:
Einer fällt mir auf Anhieb ein:

"Revolution" mit Al Pacino, Nastassia Kinski und Donald Sutherland aus dem Jahre 1985. Ebenfalls historisch völlig unkorrekt.

Genau den meinte ich, ich bin ziemlich beeindruckt wie schnell zwei fahrige Filmangaben hier von mir in konkrete Namen umgesetzt wurden.

Ich hab nur das Ende gesehen, und da besagte Szene, wie der Mann um seinen Lohn betrogen wird.
Das fand ich recht gut dargestellt.
 
Vom Winde verweht, genau wie Fackeln im Sturm ist so ziemlich das letzte, dass man mit "historisch" bezeichnen sollte.
Das rangiert in meinen Augen auf einer Ebene mit "Die verlorene Welt - die Serie"...
 
parago schrieb:
Filme ueber und um den Buergerkrieg in den USA

Seh grad die Links funktionieren nicht mehr. Nunja.. Glory.. den hat wohl auch so ziemlich jeder gesehen, oder? Und von 'Gone With The Wind' halten die Herren hier wahrscheinlich auch eher wenig, stimmts? :)

Tja, als FILM ist "Gone with the wind" sicher ein Meilenstein - als Darstellung des Bürgerkriegs .... naja ...

Glory fand ich bis auf das doch arg heroische Ende sehr gut, Gettysburg als Darstellung der Schlacht auch sehr gut.

Shenandoah - hach, Kindheitserinnerungen ... mochte ich als Film sehr gern.
 
Gettysburg fand ich zwar gut aufgemacht und in Szene gesetzt, die Aktion war jedoch extrem lahm und langweilig.

Die defätistische und weinerliche Einstellung die sie den Südstaatengenerälen gaben, fand ich auch vollkommen daneben.
 
Festus621 schrieb:
Das sind doch alles Bürgerkriegsfilme.
Wollten wir nicht Filme über die Amerikanische Revolution suchen?:confused:

Mir fallen, ehrlich gesagt, gar keine ein.

Es gab mal eine miserable Serie mit dem "Swamp Fox".
 
Meine Pros und Kontras:

Pro:
- gerade die Zivilkleidung, aber auch die Uniformen sind bisweilen recht gut gemacht
- bezüglich der Gebäude sieht es auch recht stimmig aus

Kontra:
- der Film hat sehr propagandistische Züge
- er stellt völlig unrealistische Sachverhalte dar (Sklavenhalterin läuft in Unterwäsche rum und versteckt sich in dem Aufzug bei ehem. Sklaven, die, ja wovor eigentlich (?), geflohen sind) oder (die Schwarzen, die freiwillig auf der Plantage von Mele arbeiten :rofl: )
- manche Figuren schaffen es den ganzen Film nicht, sich gescheit anzuziehen, das ist schwierig zu erklären, muss man mal drauf achten
- Details wie rot uniformierte Greendragoons :rofl: (gemeint waren wohl Tarletons Kavalleristen, die aber tatsächlich grün uniformiert waren) und rot uniformierte brit. Artilleristen stimmen überhaupt nicht, die brit. Armee besteht scheinbar nur aus einem Inf.regiment (Aufschlagfarben etc. immer die selben) u. es gab scheinbar keine Grenadiere, Flügelkompanien ...
- am lustigsten fand ich den "Capitaine ...(so und so) ... französischen Infanterieregiment ..." ah ja noch präziser ging es wohl nicht.
-> der franz. Offizier von einem Linieninfanteriereg. bringt dann amerikanischen Waldläufern präzises und gezieltes Schießen bei, ah ja!:rofl:


"Revolution" ist gut in Szene gesetzt, aber die Kleider und manches ist einfach zu sehr unauthentisch. Ich denke vor allem an die Szene mit den hohen Perücken, da wurde wieder irgendwelchen Klischees das Wort gesprochen ohne Sachkenntnis.
:winke:
 
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