Der Rassebegriff biologisch und politisch

Genau! Ingeborg hat nämlich völlig "vergessen", zu erwähnen, daß auch der gemeinsame genpool mit Drosophila Melanogaster etwa 98% beträgt. Vielleicht ist sie ja auch ein Insekt ;-))))
Mooooment! Bitte die Fruchtfliege nicht mit dem Schimpansen verwechseln (wobei es selbst da nur 94% sind). Das Erbgut der Fliege stimmt nur zu ca. 60% mit unserem überein.

Was den Begriff der "kaukasischen" Rasse betrifft, so ist der ziemlich veraltet. Auch wenn er heute noch im allgemeinen Sprachgebrauch der USA verwendet wird.
 
Sachte, sachte! Du bringst soeben ein krasses Beispiel für genannte Überreaktion!
Wenn es keine Rasseunterschiede gäbe, wieso sind dann beispielsweise Indianer wesentlich empfindlicher gegenüber Alkohol, als Weiße oder "Neger" gegenüber Sichelzellenanämie. Unterschied muß doch noch lange nicht heißen, daß der eine mehr- oder der Andere minderwertiger sei. Solchen Unsinn verbreiten doch nur böswilige Dotrinisten.

Es gibt im heutigen wissenschaftlichen Sprachgebrauch keine Unterschiede zwischen Rassen, sondern zwischen menschlichen Populationen. Afrikaner sind nicht "empfindlicher" gegenüber Sichelzellenanämie, sondern sie tragen in bestimmten Gebieten, in denen Malaria endemisch ist, gehäuft eine Mutation im Hbb Gen. Diese Mutation bewirkt im heterozygoten Zustand eine gewisse Resistenz gegen den Erreger der Malaria und deswegen wurde sie durch Selektionsdruck in diesen Gebieten fixiert.
 
In diesem aber auch in anderen Threads wird sehr viel mit %zahlen jongliert, was Unterschiede zwischen Spezies, Subspezies, Populationen und Rassen betrifft. Diese Zahlen sind vollkommen wertlos, wenn man nicht weiss, was dahintersteckt. Konservierung von Genen bedeutet erstmal nichts anderes, als dass ein Gen, das für ein Protein mit einer bestimmten Funktion kodiert, in einer anderen Spezies auch vorhanden ist. Das ist einfach. (Alle Viecher, die Augen haben, besitzen das Pax6-Gen und wenn man das Pax6-Gen einer Maus oder eines Tintenfischs in Drosophila exprimiert, dann bilden sich an den unmöglichsten Stellen Augen aus). Etwas komplexer wird die Angelegenheit, wenn man nicht die Zahl der konservierten Gene, sondern die genetische Ähnlichkeit zwischen Mensch vs. Schimpanse, "Kaukasier" vs. Han, oder Han vs. Australier (aborigine) betrachtet. Was wird da verglichen, die gesamte Genomsequenz, ausgesuchte kodierende Sequenzen, Intronsequenzen, Proteinsequenzen? Nachdem immer mehr Genome sequenziert werden, werden natürlich auch die Ergebnisse immer genauer, aber nicht immer so, wie's hier vielleicht gern gesehen wird.

Vor kurzem wurde das Genom eines Australiers sequenziert. Die Ergebnisse deuten daraufhin, dass der split zwischen Eurasiern und Australiern vor ungefähr 60.000 - 75.000 Jahren erfolgte und dass der gene flow zwischen den Gruppen in diesen 60 ky minimal war! D.h., Australier haben einen eindeutigen genetischen footprint.

Dann wird hier oft geschrieben, dass sich menschliche Populationen genetisch nur marginal voneinander unterscheiden. Auch das stimmt so nicht, bzw. ist grandios vereinfacht! Wen's interessiert, sollte mal Lewontin's fallacy von Edwards anschauen. Dazu gibt's auch einen Wiki-link:
http://en.wikipedia.org/wiki/%22Human_genetic_diversity:_Lewontin's_fallacy%22_(scientific_paper)

Langer Rede kurzer Sinn, menschliche Populationen sind diversifiziert. Ansonsten halte ich es mit J. Diamond, der in einem seiner Bücher mais o menos geschrieben hat, dass er den durchschnittlichen Papua für intelligenter hält als den durchschnittlichen US-Amerikaner; aber nicht wegen irgendwelcher Gene, sondern wg. der unterschiedlichen Umweltbedingungen, in denen die Leute aufwachsen.

P.S.: Ist wohl nicht notwendig, das zu betonen, aber ich bin Biologe.
 
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Hier mal ein Kommentar, der mir sehr gefällt:

Wörter oder Textpassagen werden erst rassistisch, wenn man sie persönlich rassistisch findet oder mit etwas rassistischem in Verbindung bringt.
Nein!!!!!! Rassismus basiert auf einer Ideologie bzw. einem Weltbild und liegt nicht lediglich in der subjektiven Perspektive des Betrachters begründet.

Und zunächst ist genau dieses Weltbild ideologiekritisch zu betrachten, indem seine historischen Wurzeln, seine Entwicklung und die unterschiedlichen Formen seiner Ausprägung beschrieben und analysiert werden.

Und im zweiten Schritt sollte die "Abweichung" der rassistischen Perspektive von einer neutralen Sicht beschrieben werden. Dabei ist es dann durchaus eine Form von normativer Setzung, was als "Nicht-Rassismus" anzusehen ist.

Und dieses Weltbild entspringt der normativen Entwicklung einer Gesellschaft und unterliegt natürlich zu einem hohen Prozentsatz auch dem spezifischen Zeitgeist. Und dieser ist heute ein wenig kritischer gegenüber impliziten wertenden Äußderungen, die als rassistisch interpretiert werden können.
 
@Erik Erikson

Macht das Sinn?

Wenn der Sender zu Empfänger_01 "A" sagt (wobei "A" = rassistisch ist), der Empfänger_01 aber "B" ("B" = unverständlich) versteht und Empfänger_02, der gar nicht gemeint war, "A" versteht. Was ist dann?
 
Hier mal ein Kommentar, der mir sehr gefällt:

Wörter oder Textpassagen werden erst rassistisch, wenn man sie persönlich rassistisch findet oder mit etwas rassistischem in Verbindung bringt.

Da fehlt dann aber mindestens eine Perspektive, nämlich die derjenigen, die solche Passagen durchaus mit Rassismus in Verbindung bringen würden.

Deswegen halte ich diese Aussage auch für problematisch:

Empfänger 02 sollte sich raus halten, weil er nicht angesprochen wurde.

Rassismus ist ein gesellschaftliches Phänomen (und Problem). Die Sensibilisierung für rassistische Äußerungen ist daher auch ein gesellschaftliches Anliegen. Insofern geht so etwas auch immer diejenigen an, die nicht direkt angesprochen werden. Ich jedenfalls versuche mich einzumischen, wenn in meinem Umfeld unbedacht rassistische Äußerungen falle, um dann im besten Fall Aufklärung leisten zu können.

Kurz: Natürlich fallen rassistische Äußerungen auch aus Mangel an Wissen (um hier das Wort Dummheit zu vermeiden), aber das darf kein Grund sein, so etwas zu dulden oder gar zu entschuldigen.
 
@Erik Erikson

Empfänger 02 sollte sich raus halten, weil er nicht angesprochen wurde.

Hmm, also bevorzugst du die Variante, dass man lieber wegschauen soll, wenn die Sache einem nichts selbst angeht. Könnte man daraus eine allgemeine Handlungsanweisung formulieren, die du in jedem Falle unterschreiben würdest? Etwa:

"Jeder kümmert sich nur um sich selbst."

---

Aber mir ist klar, dass Meinungen verschieden sind und manchmal mehr als nur zwei Ansichten existieren. Hierzu ein Beispiel:

Im Dezember 2012 habe ich mit meiner Lebensgefährtin den Urlaub (drei Wochen) in Kenia, in der Nähe von Mombasa verbracht. Wir haben dabei ihre Familie besucht und - wie für Touristen nun mal üblich - die (leider nur wenigen) Sehenswürdigkeiten Mombasas angeschaut. Auf unserer Liste stand dann natürlich auch Fort Jesus, das seit kurzem UNESCO-Weltkulturerbe ist.

Am Eingang blieb ich einen Moment stehen und staunte nicht schlecht. Ich entschloss mich, ein Foto zu machen.

Lass das Bild ruhig eine Weile auf dich wirken. Stell dir die Fragen, was die Intention hinterm dem "Gütesiegel" "UNESCO-Weltkulturerbe" ist und ob man ein gleiches Bild in Europa, vielleicht sogar in Deutschland finden könnte? Ist dies vielleicht nur ein krasses Beispiel einer fehlverstandenen "Fair-Trade"-Idee?

Ich gebe zu, dass man hier gut diskutieren könnte...
 

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nein, ich sehe das anders.
Wörter und Äußerungen sind dann rassistisch, wenn sie von vielen so aufgefasst werden und /oderwenn sie von den Betroffenen so aufgefaßt werden.Auch rassistisch sind scheinbar nicht rassistische Äußerungen, wenn sie rassistisch(wertend/abwertend) gemeint sind.
Das unschöne niederdeutsche Wort "Kaffer" ist zwar abwertend, aber nicht rassistisch, das afrikaanse Wort "Kaffir" ist hingegen nicht immer abwertend, aber immer rassistisch.
Eigentlich ist jede Äußerung, die Hautfarbe betreffend , schon rassistisch. Außer sie dient der Beschreibung einer Person, die anders schlecht beschrieben werden kann.
 
@Wilfried

Das unschöne niederdeutsche Wort "Kaffer" ist zwar abwertend, aber nicht rassistisch, das afrikaanse Wort "Kaffir" ist hingegen nicht immer abwertend, aber immer rassistisch.

Wenn es immer rassistisch ist, in welchen Fällen sollte es dann nicht abwertend gemeint sein?:grübel:
 
Wörter oder Textpassagen werden erst rassistisch, wenn man sie persönlich rassistisch findet oder mit etwas rassistischem in Verbindung bringt.

Wer bestimmt denn das?

Formal: Du hat eine These aufgestellt, der von mir und floxx78 widersprochen wurde.

Rassismus ist ein gesellschaftliches Phänomen (und Problem). Die Sensibilisierung für rassistische Äußerungen ist daher auch ein gesellschaftliches Anliegen.

Es ist zunächst mal Dein Job, Deine These zu argumentieren und nicht meiner, Dir nachzuweisen, dass die These falsch ist.

Also, wie kommst Du zu der Aussage und auf welchen Theoretiker stüzt sich Deine These?
 
Weil es , zumindest in der Vergangenheit und im privaten Gespräch , gedankenlos im Kontext mit lobenden Worten über eine Person benutzt wurde, als Herkunftsbeschreibung.
 
@Wilfried



Wenn es immer rassistisch ist, in welchen Fällen sollte es dann nicht abwertend gemeint sein?:grübel:

Nehmen wir mal das Wort "Nigger" das ist mit ziemlicher Sicherheit in seiner Bedeutung negativ abwertend, auch in Verbindung mit anderen begriffen z. B. Niggersteak= ein Stück Leber. In Mark Twains Meisterwerk Huckleberry Finn wird es oft genannt, und manche Verlage gingen dazu über "nigger" und "injun" zu ersetzen, weil es rassistisch sei.

Das macht aber "Mark Twains Huckleberry Finn" nicht zu einem rassistischen Werk, es handelt von Rassismus, und ich bin sehr dafür, dass man "nigger" so stehen lassen sollte, statt "slave" einzusetzen, denn das ist das Original, und ein Nigger ist etwas anderes, als ein Sklave

das ein rassistischer Begriff auch rassistisch verstanden und so gemeint ist, das ist abhängig von a) den Sprechern und b) dem sozialen Kontext

Es gibt nicht wenige Schwarze, die sich gegenseitig mit "Nigger" anreden, ebenso wie manche Deutschtürken sich mit Kanake oder Kanakster anreden, Subkulturen greifen negative Fremdbezeichnungen bewusst auf.
 
@ Wilfred
nein, ich sehe das anders.
Wörter und Äußerungen sind dann rassistisch, wenn sie von vielen so aufgefasst werden und /oderwenn sie von den Betroffenen so aufgefaßt werden.Auch rassistisch sind scheinbar nicht rassistische Äußerungen, wenn sie rassistisch(wertend/abwertend) gemeint sind.
Das unschöne niederdeutsche Wort "Kaffer" ist zwar abwertend, aber nicht rassistisch, das afrikaanse Wort "Kaffir" ist hingegen nicht immer abwertend, aber immer rassistisch.
Eigentlich ist jede Äußerung, die Hautfarbe betreffend , schon rassistisch. Außer sie dient der Beschreibung einer Person, die anders schlecht beschrieben werden kann.
__________________
Genau das sehe ich als Rassismus an. Du interpretierst ihn irgendwo hinein, weil Du es so empfindest.
Ersetzen wir das Wort Rassismus durch Beleidigung. Nur weil ein geistig minderbemittelter glaubt, ich hätte ihn beleidigt, habe ich das noch lange nicht. Eindeutig ein Fall von "Die vier Seiten der Informationsübermittlung".

@ Thristan
"Jeder kümmert sich nur um sich selbst."

---
Die Menschen würden friedlicher leben, wenn sich jeder um sich selbst kümmern würde. Führe ich eine Unterhaltung, sollte sich nicht ein dritter einmischen, jedenfalls nicht in unfreundlicher Absicht.
Das kann man natürlich nicht auf alle Bereiche anwenden.

Lass das Bild ruhig eine Weile auf dich wirken. Stell dir die Fragen, was die Intention hinterm dem "Gütesiegel" "UNESCO-Weltkulturerbe" ist und ob man ein gleiches Bild in Europa, vielleicht sogar in Deutschland finden könnte? Ist dies vielleicht nur ein krasses Beispiel einer fehlverstandenen "Fair-Trade"-Idee?
Leider bin ich des englischen nicht mächtig. Habe nur so viel verstanden, das es um Eintrittspreise geht und Ostafrikaner wohl weniger zahlen. Erklär`s mir!

@ thanepower
Erik Erikson
Wer bestimmt denn das?
Formal: Du hat eine These aufgestellt, der von mir und floxx78 widersprochen wurde.
Nein sie ist nicht von mir. Ist es überhaupt eine These. Ich dachte es wäre die Wahrheit.
 
Ersetzen wir das Wort Rassismus durch Beleidigung. Nur weil ein geistig minderbemittelter glaubt, ich hätte ihn beleidigt, habe ich das noch lange nicht. Eindeutig ein Fall von "Die vier Seiten der Informationsübermittlung".

Demnach wären dann alle, die deinem Verständnis des Rassismusbegriffes widersprechen, geistig minderbemittelt? Oder warum erfolgt diese Gleichstellung?

Die Menschen würden friedlicher leben, wenn sich jeder um sich selbst kümmern würde. Führe ich eine Unterhaltung, sollte sich nicht ein dritter einmischen, jedenfalls nicht in unfreundlicher Absicht.
Das kann man natürlich nicht auf alle Bereiche anwenden.

Sicher. Z. B. kann man das nicht auf den Bereich des Rassismus anwenden, wie ich weiter oben schon erläutert habe.

Nein sie ist nicht von mir. Ist es überhaupt eine These. Ich dachte es wäre die Wahrheit.

Gut, dass wir das hier diskutieren.
 
Wörter und Äußerungen sind dann rassistisch, wenn sie von vielen so aufgefasst werden und /oderwenn sie von den Betroffenen so aufgefaßt werden.Auch rassistisch sind scheinbar nicht rassistische Äußerungen, wenn sie rassistisch(wertend/abwertend) gemeint sind.

Genau das sehe ich als Rassismus an. Du interpretierst ihn irgendwo hinein, weil Du es so empfindest.
Ersetzen wir das Wort Rassismus durch Beleidigung. Nur weil ein geistig minderbemittelter glaubt, ich hätte ihn beleidigt, habe ich das noch lange nicht. Eindeutig ein Fall von "Die vier Seiten der Informationsübermittlung".

(Hervorhebungen von mir)

Ihr sagt da im Prinzip das gleiche in Grün, und es ist, nun... wie sag ich's jetzt höflich... Bullshit? Na ok, sagen wir mal, es ist analytisch problematisch.

Dieses Zeug mit der Beleidigung und dem Taktgefühl usw. wird in solchen Kontexten gern genutzt, um vom eigentlichen Problem beim Rassismus abzulenken. Rassismus spielt sich eben gerade nicht zwischen einem Sprecher und einem Zuhörer ab - das wäre dann also, dass der (über)empfindliche Zuhörer irgendwas für Rassismus hält (bzw genug Leute mobilisieren kann die ihn in dieser Haltung unterstützen) dann können sie alle über den Sprecher herfallen und "Rassismus!" schreien.

Och nö, der arme Sprecher. Hat sich nichts Böses gedacht und halt einfach jemanden "N***er" genannt weil er dachte... blablabla... und jetzt kommen die alle an und sagen er sei böse, dabei hat der N***er selber gar nichts dabei gefunden... böse Welt.

Um es mal klarzustellen: Rassismus kann selbst dann eine Situation prägen, wenn keiner der beiden sich bewusst ist dass Rassismus da mit hineinspielt, weil Rassismus eben gerade nicht die Beschreibung der Motivation hinter einem Sprechakt ist, so à la "Ich hasse eine bestimmte Gruppe, da werd ich die mal gleich schön niedermachen in allem was ich sage!" Rassismus ist eine analytische Kategorie, die Strukturen von Diskriminierung unter anderem in Sprache nachzeichnet.

Es wäre zB von mir (weiß, europäisch) selbst dann rassistisch N***er zu sagen wenn ich allein im Zimmer stünde und nur die Pflanzen mich hören können, weil ich mich auch dann sprachlich so positioniere, dass ich andere herabsetze. Ich würde als weiße Europäerin eine Sprache benutzen, die historisch von weißen Europäern benutzt worden ist, um andere Völker als barbarische Affen hinzustellen. Ich reproduziere also aktiv Macht- und Diskriminierungsstrukturen. Es ist egal ob ich das selber merke oder nicht, ob ich das will oder nicht, ob es sich je ganz auflösen lässt oder nicht. Es geht um die strukturellen Auswirkungen der Wiederholung in meinem Kopf und meinem Kulturkreis.

Eins aber kann man durchaus tun: man kann mal zuhören. Gelegentlich einfach mal ohne Einschränkung und Abwiegeln zugeben dass man Mist geredet hat. Man kann sich kritisieren lassen in seinem Sprachgebrauch und seinen kulturellen Gewohnheiten, und über die Kritik zumindest mal ersthaft nachdenken. Man kann vor allem aufhören sich selbst reflexhaft und durchgehend als das unschuldige Opfer derer zu stilisieren, die aktiv etwas an Alltagsrassismus ändern wollen. Das ist nämlich auch rassistisch. Weil's die Position der Rassismusopfer delegitimiert, die weiße Europäerhaltung (repräsentiert von einem selber) wieder als das entscheidende Nonplusultra hinstellt und damit Diskriminierungsstrukturen reproduziert. Ne?
 
Demnach wären dann alle, die deinem Verständnis des Rassismusbegriffes widersprechen, geistig minderbemittelt? Oder warum erfolgt diese Gleichstellung?
Ich bezeichne jemanden als minderbemittelt, der andere auf Grund von Mißverständnissen angreift.

Sicher. Z. B. kann man das nicht auf den Bereich des Rassismus anwenden, wie ich weiter oben schon erläutert habe.
Das finde ich ist situationsbedingt. Ich würde niemanden im RL ansprechen, weil er eine in meinen Ohren rassistische Bemerkung macht. Weil es einfach nicht meine Baustelle ist.
 
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