Die Auslautänderung "-el" zu "-eau" im Französischen scheint unsystematisch zu sein. Frz. (r)appel und val beispielsweise haben "-(e)l" erhalten.
Das kommt daher, weil das -l
etymologisch nicht im Silbenauslaut stand
bzw. es
morphologisch notwendig war das -l. zu erhalten:
val|lis
a|pe|ller
[Kann eine Ableitung castrum aquae o.ä.->chateau ausgeschlossen werden?]
Château ist eine völlig regelmäßige Bildung aus
castellum, da muss man kein Kompositum draus zimmern. Zudem sind die Zwischenstufen im Altfranzösischen belegt.
Daneben irritiert bei cheval, chevaux die unregelmäßige Pluralbildung auf -aux, wo doch ggfs. -(e)aux schon im Singular zu erwarten wäre.
Häh? -
aux ist(!) ein(!) Pluralmorphem(!), warum sollte es im Singular zu erwarten sein?! :nono:
Sinnvoll dagegen ist die Feststellung, dass sich bei
cheval das -l erhalten hat. Hier wäre zu fragen,
warum das die große Ausnahme ist.
In der Deverbalisierung
chevaucher ist das -l verloren, was zeigt, dass es auch Formen gegeben haben muss, die das -l nicht mehr hatten. Es handelt sich bei
cheval also möglicherweise um eine schriftlich bedingte Retardierung (also man hat
chevau gesagt, aber
cheval geschrieben und schließlich das l wieder ausgesprochen*) oder es ist durch den
chevalier bedingt: Verschiebung der Silbengrenze (che|val :rechts: che|va|lier). Der
chevalier konnte natürlich nicht mehr auf dem
chevau sitzen.
Können wir uns
bitte auf die Fragestellung konzentrieren und nicht wieder hundert Nebenkriegsschauplätze mit allem, was einem gerade klingklanglich (Meier-Brügger) in den Sinn kommt, aufmachen?!
*Solche Fälle, dass das Schriftbild das Lautbild beeinflusst gibt es. Die römische Stadt
Septem Fratres heißt im Arabischen bis heute
Sabta, die Portugiesen und Spanier aber, die u/v und b im Mittelalter nicht unterschieden haben, haben es
Ceuta bzw.
Çeuta geschrieben und sprechen es auch dementsprechend aus: [ˈθe-uta]. In die gleiche Reihe gehört
capitellum >
cabdiello >
caudillo damit verwandt
capitia >
cabeza