heinz schrieb:
Zu bemerken sei noch, dass das Deutsche Reich auf dem Gebiet des Osmanischen Reiches die Bagdadbahn baute, um Zugang zu den Ölquellen im heutigen Irak zu haben. :thx:
Hier gerät einiges Durcheinander:
1. Die (letzten) Balkankriege (vor Ausbruch des 1. Weltkrieges) waren 1912/13.
2. Den Völkermord an den Armeniern beginngen die Türken (übrigends unter freiwilliger und reger Beteiligung der Kurden) ab 1915, nach der Winterniederlage in den Karpaten, nicht erst nach dem Krieg.
3. Die armenische Republik, die im Frieden von Sèvre (glaube ich, oder war das der Frieden mit den Bulgaren?) vorgesehene Republik Armenien wurde vom osmanischen Sultan durch die Annahme des Friedens anerkannt, doch nicht von dem politischen Nachfolger, Attatürk. Er verleibte sie der neuen Türkei ein. Diese hatte nichts mit der Republik Armenien zu tun, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion unabhängig wurde. Denn diese Gebiete waren schon vor dem 1. Weltkrieg Teil des russischen Reiches und nach der stalinschen Verfassung von 192? eine eigenständige Sowjetrepublik. Sie waren daher nicht politisch unabhängig, nicht einmal auf dem Papier.
4. Die Deutschen planten und finanzierten Großteils die Bagdandbahn, aber ob der Anlaß für den Bau das Öl war, das noch nicht entdeckt war, ist eine sehr gewagte These. Vielmehr sollte mit der Eisenbahn zum persischen Golf Deutschlands Landhandelsverbindung nach Asien aktiviert werden.
Die zunehmende militärische und wirtschaftliche Abhängigkeit des Osmanischen Reiches vom Deutschen Reich ist dann auch der Hauptgrund für das Eintreten des Osmanischen Reiches in den Krieg mit den Mittelmächten.
Denn Differenzen zwischen dem Osmanischen Reich und dem Russischen gab es zuhauf, zwischen Österreich(-Ungarn) und dem Osmanischen Reich seit Metternichs Zeiten keine mehr, vielmehr eine intensive Freundschaft.