dekumatland
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@Sepiola für eine solche - wenn sie aus Gründen der Vollständigkeit auch das triften von Baumstämmen enthält - bräuchte man zwei Karten: eine zur Schneeschmelze, eine weitere für das restliche Jahr.Flößbarkeitshypothese
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@Sepiola für eine solche - wenn sie aus Gründen der Vollständigkeit auch das triften von Baumstämmen enthält - bräuchte man zwei Karten: eine zur Schneeschmelze, eine weitere für das restliche Jahr.Flößbarkeitshypothese
Dabei hast Du noch nicht bemerkt, dass der Handel zu dieser Zeit, die Ptolemäus abbildet, hauptsächlich in Nord-Süd-Richtung lief und weniger in Ost-West-Richtung.
Das Thema hier heißt "Die entzerrte Karte des Claudios Ptolemaios". Bei ihm kommt kein Fluss Salas vor. Hier Angaben anderer Autoren "einzumogeln", bringt nicht weiter.
Nun aber die Aussage zum Warentransport auch noch davon abhängig zu machen, wie stark die Schneeschmelze war, ich weiß nicht?
Auch auf dem Rhein gibt es Zeiten, an denen wegen des Wasserstandes kein Warentransport erfolgen kann. Deswegen bleibt der Rhein trotzdem ein Transportweg.
Pardon, aber für eine Diskussion über Ptolemaios' Karte ist doch das Privatinteresse der einzelnen Teilnehmer eher unerheblich, d.h. hat für den Gegenstand der Diskussion keinen Erkenntniswert -- oder sehe ich das falsch?Mich interessiert nicht, warum ein Teil der Flüsse im Norden (Mosel, Lippe) hier nicht erwähnt werden und andere dafür doch.
Das verstehe ich noch nicht: was meinst du mit römischen und germanischen Daten?Man kann diese Daten in zwei Gruppen teilen, 1. römisch und 2. germanisch.
Wenn, wie angeblich festgestellt, das Lupia des Ptolemaios bei Bernburg gelegen haben soll, so ist es völlig undenkbar, deren Lage an der Saale völlig unerwähnt zu lassen. Allerdings setzten erst im 14. Jhd Versuche zur Schiffbarkeitsmachung ein. Bis ins 10.Jhd galt die Saale als "verwilderter und verschlammter Fluss" der nur als Grenzwehr diente.(Bastian, "Die Saale als Verkehrsweg")Das Thema hier heißt "Die entzerrte Karte des Claudios Ptolemaios". Bei ihm kommt kein Fluss Salas vor. Hier Angaben anderer Autoren "einzumogeln", bringt nicht weiter.
Ab wann wird Ware auf einem Fluss transportiert? Für Holzstämme, die zu einem Floß zusammengebunden sind, bräuchte ich eventuell keinen Hafen. Wenn auf den Flößen aber Waren transportiert werden schon. Nun aber die Aussage zum Warentransport auch noch davon abhängig zu machen, wie stark die Schneeschmelze war, ich weiß nicht?
Auch auf dem Rhein gibt es Zeiten, an denen wegen des Wasserstandes kein Warentransport erfolgen kann. Deswegen bleibt der Rhein trotzdem ein Transportweg.
Aber genau hierin liegt doch die Problematik. Dort wo wir Ortsnamenkontinuität haben, liegen manche Orte im korrekten und andere im inkorrekten Verhältnis zueinander. Egal, ob das auf germanischem Gebiet (Rheinschiene) oder woanders ist. Daher sind die Daten, die wir für Orte vorliegen haben, die wir nicht aufgrund Ortsnamenkontinuität sicher zuordnen können, NICHTS wert. Denn wie wir anhand bekannter und wichtiger Gegenden feststellen konnten, sind selbst dort die Orte durcheinandergeraten. Bei Orten mit Ortsnamenkontinuität am Rhein oder anderswo können wir die Fehler feststellen, aber auch, dass diese völlig unsystematisch sind. Bei Orten in der Germania libera können wir mangels Ortsnamenkontinuität nicht einmal feststellen, ob ein Fehler vorliegt und wenn ja, bei welchen. Und somit dreht sich die Diskussion im Kreis.Es kann nur bewertet werden, was vorhanden ist.
und genau da (im Zitat unterstrichen) liegt der Hase im Pfeffer!Bei Orten mit Ortsnamenkontinuität am Rhein oder anderswo können wir die Fehler feststellen, aber auch, dass diese völlig unsystematisch sind.
Bei Ptolemäus beschränke ich mich seit einiger Zeit auf das Gebiet rechts und links des Rheins + Rätien, Noricum. Aus der Geschichte wissen wir von Cäsar, dass er Gallien erobert hat und bis an den Rhein gekommen ist. Schaut man sich jetzt die Daten von Ptolemäus an, sind nach meiner Meinung die Daten westlich des Rheins römischen Ursprungs. Das heißt, sie stammen aus einer Zeit aus dem 1 Jh. v.Chr. bis ca. 150 n. Chr.. Dass hier die Mosel oder Lippe fehlen, kann unterschiedliche Ursachen haben. Auf jeden Fall haben sie Ptolemäus nicht erreicht. Östlich des Rheins in Klima 1 bis 4 sind die Mehrzahl der Daten anderer Herkunft. Wenn also nicht die Römer, bleiben nur die Griechen als Quelle, wer sonst, die Kelten? Schwierig wird es in Rätien. Hier sieht es so aus, als wenn hier zwei Gruppen von Daten existieren. Mit kann es an den unterschiedlichen Breitenfehlern festmachen. Im Noricum liegen die Daten so verstreut, da habe ich noch kein Ergebnis.Das verstehe ich noch nicht: was meinst du mit römischen und germanischen Daten?
...mir leuchtet nicht ein, wie bei (gemutmaßtem!) "römischem Datenmaterial bis 150 nach Chr." Trier (Augusta Treverorum) und damit auch die Wasserstraße Mosel fehlen können. Mögen die Anfänge des römischen Trier (um 16 v.Chr.) eher im Dunkeln liegen, so ist im 1.Jh. nachweislich Trier eine prominente Stadt (den Zusatz "Augusta" und "Colonia" erhielten ja nicht gerade kleine Dörflein) siehe Augusta Treverorum – WikipediaAus der Geschichte wissen wir von Cäsar, dass er Gallien erobert hat und bis an den Rhein gekommen ist. Schaut man sich jetzt die Daten von Ptolemäus an, sind nach meiner Meinung die Daten westlich des Rheins römischen Ursprungs. Das heißt, sie stammen aus einer Zeit aus dem 1 Jh. v.Chr. bis ca. 150 n. Chr.. Dass hier die Mosel oder Lippe fehlen, kann unterschiedliche Ursachen haben.
Was ist mit Klima 1 bis 4 gemeint?Östlich des Rheins in Klima 1 bis 4 sind die Mehrzahl der Daten anderer Herkunft.
Ich habe schnell mal das Buch "Germania und die Insel Thule" zur Hand genommen und dort nach Augusta Treverorum gesucht. Fündig bin ich auf Seite 71 geworden "Koordinaten und Identifizierungen der antiken Orte und Geländemarken". In diesem Buch sind auch die "Klima 1 - 4" für Germanien erklärt (Seite 25)....mir leuchtet nicht ein, wie bei (gemutmaßtem!) "römischem Datenmaterial bis 150 nach Chr." Trier (Augusta Treverorum) und damit auch die Wasserstraße Mosel fehlen können.
die heutigen vielen Staustufen der Mosel sind erst in den 50er Jahren des 20. Jh. gebaut wurden, damit Großschiffe auf der Mosel fahren können - davor war die Mosel durchaus eine Wasserstraße seit der Römerzeit (wenn auch wegen schwankender Wasserstände nicht rund um die Uhr bequem befahrbar) :Mal noch ein paar Worte zur Mosel. Schau Dir die Mosel mit ihren Staustufen an. Dann geh zur Fränkischen Saale mit ihren Staustufen. Es ist bloß ein Gedanke, also bitte nicht sofort darauf festnageln, beide Flüsse wurden eventuell erst schiffbar, nachdem sie "bearbeitet" wurden. Vielleicht fehlen sie deshalb auf der Karte?
aus Moselkanalisierung – WikipediaBereits die Römer nutzten die Mosel als Wasserstraße und hatten Pläne zur besseren Schiffbarmachung. So bezeugen Reliefs auf der Igeler Säule und das Neumagener Weinschiff den Transport von Wein und Tuchen über die Mosel. Im Gedicht Mosella von Ausonius findet die Moselschifffahrt ebenfalls Erwähnung. Bis ins 19. Jahrhundert befuhren die Mosel aber nur kleine Kähne mit geringem Tiefgang, die stromaufwärts getreidelt werden mussten. Der schwankende Wasserstand und die Strömung behinderten oft den Transport von Fracht. Nach dem Rückzug der Römer verblieben in Metz und Trier bedeutende Moselhäfen. In Trier gab es schon seit 1413 einen Hafenkran. Ein Marktschiff verkehrte seit dem 17. Jahrhundert zwischen Trier und Koblenz. Die Kurfürsten von Trier nutzten die Mosel oft als Transportweg und sorgten schon damals dafür, dass größere Hindernisse aus dem felsigen Flussbett herausgebrochen wurden.
Danke für den Hinweis - leider habe ich die nächsten Wochen keine Gelegenheit, mir das Buch aus einer UB zu holen (und ich selber habe es nicht) ((da wären mir ein paar kleine Erläuterungen deinerseits hilfreich, was dort mit Klima 1 - 4 gemeint ist))Ich habe schnell mal das Buch "Germania und die Insel Thule" zur Hand genommen und dort nach Augusta Treverorum gesucht. Fündig bin ich auf Seite 71 geworden "Koordinaten und Identifizierungen der antiken Orte und Geländemarken". In diesem Buch sind auch die "Klima 1 - 4" für Germanien erklärt (Seite 25).
Die Lippe ist aber ein rechter Nebenfluss des Rheins und somit östlich des Rheins. Die Mosel hingegen ist ein linker Nebenfluss, also westlicher Nebenfluss.Schaut man sich jetzt die Daten von Ptolemäus an, sind nach meiner Meinung die Daten westlich des Rheins römischen Ursprungs. Das heißt, sie stammen aus einer Zeit aus dem 1 Jh. v.Chr. bis ca. 150 n. Chr.. Dass hier die Mosel oder Lippe fehlen, kann unterschiedliche Ursachen haben. Auf jeden Fall haben sie Ptolemäus nicht erreicht. Östlich des Rheins in Klima 1 bis 4 sind die Mehrzahl der Daten anderer Herkunft.
ja klar, das liegt irgendwie auf der Hand bzw erscheint plausibel - - aber dass Trier (Augusta!! Treverorum, nicht irgendein Dorf) herausgepurzelt ist, verblüfft ziemlich (da bleibe ich erstmal stur)Ich denke mir, dass der Informationsfluss vom Rhein an den Nil irgendwo Lücken hatte.
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