Die Gerüche Roms

Naresuan

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In Rom soll seit Kurzem ein Bus unterwegs sein, bei dem während der Fahrt die Fensterscheiben abwechselnd durchsichtig sind oder mit einer Projektion eines virtuellen antiken Roms versehen werden, an dem man dann quasi vorbeifährt. Dabei sollen auch Gerüche des antiken Roms im Wageninneren freigesetzt werden. Wäre definitiv nichts für mich.

Doch welche Gerüche könnten in den Straßen des antiken Roms vorherrschend gewesen sein? Beschrieb das einer der antiken Autoren?
 

KNA: ... Wissen wir eigentlich, wie es in der Stadt außerhalb der Latrinen roch?

Professor Michael Sommer (Althistoriker): Wir stellen uns das alles immer so schön und hell und klar vor. Tatsächlich war es völlig anders. Fäkalien waren nur eine der olfaktorischen Zumutungen, mit denen die Menschen leben mussten. Es gab Betriebe, in denen Eisen verhüttet wurde, es wurden Leichen verbrannt, es gab Gerbereien, Abdeckereien. Da roch es natürlich nicht gut.
Über üble Gerüche, Sex und Geheimkulte im Alten Rom
 
Gerüche wäre nichts für mich. Vor allem, da heutzutage gerne Grenzen erweitert werden und auf Schockeffekte gesetzt wird. Geräusch, wie bei jenem Projekt für Paris wären interessanter.

Und auch besser zu interpretieren.
 
Geräusch, wie bei jenem Projekt für Paris wären interessanter.

Die nervtötenden Geräusche einer Badeanstalt hat Seneca detailreich geschildert:

"Ich wohne gerade über dem Bad. Nun stelle dir alle die verschiedenen Töne vor, die einen dazu bringen können, dass man seinen eigenen Ohren grollt. Wenn die Stärkeren sich üben und ihre mit Blei beschwerten Hände schwingen, wenn sie sich abarbeiten, oder Arbeitende nachahmen, so vernehme ich ein Geächze und, so oft sie den angehaltenen Atem ausstoßen, dessen heftiges Zischen. Wenn es sich fügt, dass ein plumper Masseur sein Wesen treibt, der sich begnügt, auf die ganz gemeiner Weise zu Werk zu gehen, so höre ich das Klatschen der Hand auf den nackten Schultern, was, je nachdem die Hand hohl oder flach auffällt, verschiedene Töne gibt. Kommt nun auch noch ein Ballschläger dazu und fängt an, seine Schläge zu zählen, so ist kein Bleiben mehr.

Denke dir ferner das viele Gezänke und Geschrei, wenn ein Dieb erwischt wird, den Singsang der Badenden, die sich mit ihrer Stimme gefallen, das gewaltige Geplätscher des gepeitschten Wassers, sooft einer in das Wasser springt. Außer diesen Tönen, die doch wenigstens natürlich sind, stelle dir die feine und schrille Stimme vor, die ein Haarzupfer herauspresst, um sich bemerkbarer zu machen; der schweigt nicht eher, als bis er etwas zu zupfen hat, wo er denn den anderen für sich schreien lässt. Vollends das Ausrufen des Getränkeverkäufers, der Kuchenbäcker, der Wurst- und Gebäckhändler, und all der Krämer und Garköche, die ihre Ware, jeder mit seiner eigentümlichen auffallenden Modulation, feilbieten."

Und zum üblichen Straßenlärm, der ihn nicht weiter stört, schreibt er:

"In den Dingen, die mich, ohne mich zu zerstreuen, umrauschen, rechne ich einen vorüberrollenden Wagen, einen in oder neben dem Haus arbeitenden Schmied oder Zimmermann oder den Mann neben der Brunnensäule, der seine Flöten und Trompeten probiert und grelle Töne, nicht Melodien, von sich gibt."

Sen.epist.56: Der Philosoph und der Badebetrieb in Baiae
 
Wobei die Cloaca Maxima ursprünglich auch das Velabrum trocken legte.

Rome_in_753BC.svg


Es erhebt sich dann auch die Frage, welche Zeit die Geräuche darstellen: Riecht es am Forum Boarium wegen der Saline salzig oder nach Vieh oder nach den Düften der Reinigungsfeuer zu den Parilia? Ganz zu schweigen davon, dass direkt daneben der Hafen lag. Oder doch der Modergeruch von Sumpf und stehenden Gewässern oder eben die Cloaca Maxima.

(Die Umwehrung des Palatins ist natürlich großteils Fantasy. Dafür ist gut zu sehen, dass es auf dem Forum nicht die früher angenommenen großen Feuchtgebiete gab. Es ist auch zu sehen, dass das (nur für Süden, Osten und Norden des Palatins) überlieferte älteste Pomerium im Süden und Osten und Nordwesten ungefähr den Wasserläufen folgt. Waren die von Tacitus bezeugten Grenzsteine vielleicht eher Kanalmarkierungen oder so etwas?)
 
...schlimm muss es bei Dürre, also weniger natürlicher Abtransport durch den Tiber, gewesen sein...
Nun auch bei einer Dürre floss wahrscheinlich mehr als genug Wasser aus den Bergen durch Aquädukte nach Rom und durch die Kloaken in den Tiber und ins Meer – der Wikipedia zufolge kam man auf 1000 Liter pro Bewohner und Tag. Und das bei 1 Million Einwohnern. Und selbst als im 5 Jhdt. die Bewohnerzahl auf nur noch 100.000 fiel, waren die Aquädukte noch intakt. Erst durch die Kriege, die Mitte des 6. Jhdt. zur Vernichtung der Ostgotenreiches führten, wurden auch die Aquädukte in die Mitleidenschaft gezogen: Rom wurde zu einer byzantinischen Provinzstadt, und 300 Jahre später wohnte und regierte dort zwar der Papst, aber die Stadt hatte nur noch 20.000 Einwohner.
 
@Dion ja, die Zahlen zum Frischwasser im antiken Rom sind gewaltig (!) und sicher musste damit auch sehr viel Abwasser wegtransportiert werden - ohne moderne Kläranlagen.
Die Dreckbelastung des Tiber dürfte schon enorm gewesen sein.
 
Nun auch bei einer Dürre floss wahrscheinlich mehr als genug Wasser aus den Bergen durch Aquädukte nach Rom und durch die Kloaken in den Tiber und ins Meer – der Wikipedia zufolge kam man auf 1000 Liter pro Bewohner und Tag.

Auf ähnliche Zahlen kommt man auch bei der Eifelwasserleitung, die Köln versorgte. Der Pro-Kopf-Wasserverbrauch war zehnmal so hoch wie heute:
Römisch-Germanisches Museum: 20 Millionen Liter Frischwasser jeden Tag für Köln - Report-K
 
Der Pro-Kopf-Wasserverbrauch war zehnmal so hoch wie heute
Eben: Fast eine Milliarde Liter Wasser täglich floss durch die Kloaken in den Tiber, d.h. das Abwasser durfte damals nicht so konzentriert sein wie heute, wo manch eines der städtischen Abwasserämter ob der wassersparenden Wasch- und Spülmaschinen in den Haushalten künstlich die Kanalisation durchspülen muss.
 
Immer wieder lesenswert: W. Weeber, Die Straßen von Rom (und nicht nur dieses Buch von ihm). Ich zitiere einige Auszüge; falls Quellen interessieren, kann man sie dort einsehen. Wenn ich aber Weeber richtig verstehe, sind solche eher dürftig gesät.
Wenn du nicht höllisch aufpasst, trittst du in irgendeinen Dreck, in ein Schlagloch, das mit Wasser oder einer weniger appetitlichen Flüssigkeit vollgelaufen ist, rutschst auf Steigungs- oder Gefällestrecken auf Matsch aus, musst einen Bogen um Fäkalien, manchmal sogar um leblose Körper von Tieren und Menschen machen oder watest geradezu im lutum. Das kann nass gewordene, schmierige Erde sein, aber auch klebriger Schmutz und Mist, auf jeden Fall etwas fies Feuchtes.
Es gibt ein ausgefeiltes Kloakensystem, richtig, aber ein gewisser Teil der Abwasseranlagen war daran gar nicht angeschlossen! Insofern ist es wichtig, wo man denn genau in Rom herumreist: in den Vierteln der Reichen oder daneben. Und dann: eine Pflicht zur Sauberhaltung der Straßen gab es für die Bürger nicht. Es gab ein Gesetz über die Instandhaltung der Straßen, die oblag den Bürgern; die Straßenreinigung den Magistraten (lex municipalis aus Caesars Zeiten).
Tag für Tag fielen rund 45 t Fäkalien und 1,3 Mio. l Urin an. Das Gros dieser Abfälle landete gewiss in Latrinen, von denen viele an die Kanalisation angeschlossen waren. Aber keineswegs alle: Es gab auch eine Vielzahl von Fäkalgruben, die von Zeit zu Zeit ausgehoben werden mussten. Und vieles wurde zunächst auch in Nachttöpfen gesammelt.
Das ergab also das "lutum":
„Straßendreck“ wird in unseren Quellen regelmäßig als lutum bezeichnet. Das ist aufgeweichter, schmieriger Straßenschmutz, Schlamm, Kot mit oder ohne Fäkalienbeimischung. Das Eklig-Abstoßende von lutum zeigt sich auch in der übertragenen Bedeutung als Schimpfwort: lutum ist der „Dreckskerl“, das „Miststück“ oder das „Stück Scheiße“.
So auch bei Juvenal. Woher kam das lutum?
Ein erheblicher Teil davon bestand aus Urin und Exkrementen tierischer und menschlicher Provenienz. Dass Zehntausende von Tieren, die die Großstadt als Haus-, Nutz-, Pack-, Zug-, Opfer- oder streunende Tiere bevölkerten, eine reichliche Fäkalspur hinter sich herzogen, ist unbestritten.
- aber quellenmäßg wenig belegt. Eine Entleerung der Nachttöpfe vor dem Haus, wie etwa aus dem alten Athen belegt, stand in Rom unter Strafe und wird eher selten gewesen sein. Hier das Gesetz:
„Wer dort wohnt, von wo etwas auf einen Ort, über den man gemeinhin geht oder auf dem man länger verweilt, herabgeworfen oder ausgeschüttet wurde, gegen den werde ich eine Klage auf das Doppelte des dadurch angerichteten Schadens erteilen. Wenn vorgetragen wird, dass ein freier Mensch durch diesen Wurf ums Leben gekommen ist, werde ich eine Klage auf 50 Goldstücke erteilen.“

Auch Müll wurde oft unbesorgt entsorgt: etwa tote Tiere von Fleischern oder Gerbern, obwohl gesetzlich verboten. Ebenfalls Leichname, zumal die von Obdachlosen etc.:
Bettler, andere Obdachlose, die unter Brücken und in zugigen Gewölben, aber auch auf den Straßen hausten und die Passanten mit heiserer Stimme um Almosen anflehten, erfasste, wenn sie ihre letzte Stunde nahen spürten, purer Horror: Streunende Hunde und gierige Vögel brachten sich frühzeitig in Stellung, um sich auf ihre bald leblosen Opfer zu stürzen. Ihre Leichname blieben eine Zeitlang auf den Straßen liegen. Wer kümmerte sich um dieses Problem? Eine klare Antwort darauf gibt es, was Rom angeht, nicht – unabhängig davon, wie groß die Zahl der „unversorgten“ Leichen war, die pro Tag anfiel.
Wieviel?
John Bodel schätzt die Zahl der Leichname, die Jahr für Jahr auf Roms Straßen liegen blieben, ohne dass sich zunächst jemand um ihr Begräbnis kümmerte, auf 1500. Er geht dabei von einer Gesamtbevölkerung von 750 000 Menschen aus.
Bei 1 Million Einwohner entsprechend mehr.

Es gab weitere Emissionsarten, nämlich "dicke Luft":
In augusteischer Zeit klagt Horaz über den unangenehmen Rauch (fumus), der in einer dicken Wolke über der Stadt lag. Die Römer empfanden das als grave caelum, „dicke Luft“, ein Smoggemisch, das sich aus den Emissionen vieler offener Feuerstellen, der vielen Brände, die Rom heimsuchten, und der relativ nahe am Zentrum gelegenen Krematorien (ustrinae) sowie aus den Ausdünstungen der Garküchen und bei trockenem Wetter auch dem aufwirbelnden Staub zusammensetzte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du nicht höllisch aufpasst, trittst du in irgendeinen Dreck, in ein Schlagloch, das mit Wasser oder einer weniger appetitlichen Flüssigkeit vollgelaufen ist, rutschst auf Steigungs- oder Gefällestrecken auf Matsch aus, musst einen Bogen um Fäkalien, manchmal sogar um leblose Körper von Tieren und Menschen machen oder watest geradezu im lutum. Das kann nass gewordene, schmierige Erde sein, aber auch klebriger Schmutz und Mist, auf jeden Fall etwas fies Feuchtes.
Sicher gab es das, aber man sollte es nicht generalisieren, schließlich hat man selbst in den Provinzstädten wie z.B. in Pompeji mit entsprechenden Baumaßnahmen mitunter dafür gesorgt, dass man trockenen Fußes über die möglicherweise verdreckte Straße kommen konnte:

640px-Pompeii-Street_alago.jpg
 
d.h. das Abwasser durfte damals nicht so konzentriert sein wie heute
aber wohl doch "verschmutzt" und reichlich genug, sodass man Abstand davon nahm, Frischwasser den Flüssen zu entnehmen (selbst das kleine Rottenburg (Sumelocenna) hatte eine Frischwasserleitung, der Neckar war wohl nicht sauber genug)
 
Ums Himmels Willen! So grausam habe ich mir das tatsächlich nicht vorgestellt. Dann haben die Düfte im Fahrzeuginneren dieses Busses vermutlich nichts mit der Realität in den Straßen Roms zu tun. Möglicherweise will man nur ein paar angeblich antike Parfums promoten.
Obwohl: Die Fahrt wird auch unter dem Titel "Eine atemberaubende Reise" beworben. Vielleicht muss man das wörtlich nehmen.
Die Route führt von der Piazza Venezia über Kolosseum, Circus Maximus, Marcellustheater zurück zum Ausgangsort.
 
Ich hätte auf Essensgerüche für die Bustour getippt. Es handelt sich aber offenbar um Weihrauch,Holzkohle und Myrre etc. Es werden auch Geräusche abgespielt.

EDIT: Unebenheiten, Kurven und Beschleunigung werden gemessen und die 3D Darstellung auf den Fenstern reagiert darauf. Das klingt schon cool.
 
Die Route führt von der Piazza Venezia über Kolosseum, Circus Maximus, Marcellustheater zurück zum Ausgangsort.
Das dürfte dann selbst in der Antike eher passabel gewesen sein. Wenn man ein Fazit des Kapitels aus Weebers Buch ziehen möchte, dann war Rom verdreckt - wie jede antike Stadt -, aber nicht überall und auch nicht übermäßig. Es gab Straßen wie die Via Sacra, die geradezu ein leuchtendes Beispiel von Pracht und Sauberkeit boten.

Hier ein paar Zitate, die das düstere Bild der Stadt ein wenig zurechtrücken:
Allerdings gehen die Meinungen, wie verdreckt die Straßen waren, extrem auseinander. Während die einen [Forscher] die Siedlungshygiene in Rom einschließlich seiner Verkehrsadern hoch einschätzen, malen andere das Bild einer versifften und daher auch für Infektionen und Krankheiten anfälligen Metropole in düstersten Farben. Das Problem ist, dass sich die Vertreter der einen wie der anderen Position auf dieselben Quellen beziehen. Und die sind ausgesprochen einsilbig, sodass dem argumentum ex silentio große Bedeutung zukommt.
Somit haben wir eine ambivalente Einschätzung:
Gegenüber mittelalterlichen Städten sowie London und Paris als den ersten Millionen-Metropolen der frühen Neuzeit war das antike Rom geradezu ein Hort der Straßenhygiene, auch wegen des ausgedehnten Kloakensystems.
Schon 174 vChr. wurde mit der Pflasterung der Straßen begonnen und wurden erhöht liegende Bürgersteige errichtet, wie man sie ja auch aus Pompeji kennt.
Sicher gab es das, aber man sollte es nicht generalisieren, schließlich hat man selbst in den Provinzstädten wie z.B. in Pompeji mit entsprechenden Baumaßnahmen mitunter dafür gesorgt, dass man trockenen Fußes über die möglicherweise verdreckte Straße kommen konnte:

640px-Pompeii-Street_alago.jpg

Ja, über diese Steine bin ich auch schon gehüpft (ich glaube, das ist die Gasse bei der Bäckerei), wusste aber damals noch nicht, welchem Zweck sie eigentlich dienten, zumal ein Fahrzeug eine solche Straße kaum passieren kann. Jetzt weiß (oder ahne) ich es.
 
Ja, über diese Steine bin ich auch schon gehüpft (ich glaube, das ist die Gasse bei der Bäckerei), wusste aber damals noch nicht, welchem Zweck sie eigentlich dienten, zumal ein Fahrzeug eine solche Straße kaum passieren kann.
Vorsicht. Man kann auf Dions Foto ganz gut die Spurrillen der Wagen erkennen. Wir können dem aber entnehmen, dass die Wagenbreiten und Achshöhen normiert waren.
 
Ich hätte auf Essensgerüche für die Bustour getippt. Es handelt sich aber offenbar um Weihrauch,Holzkohle und Myrre etc. Es werden auch Geräusche abgespielt.

Verzeihung für das Off-Topic, aber selbiges habe ich in anderem Kontext schon mal im Festungswerk von Bitche im Lothringischen erlebt, wo man sich vor allem auf die Rolle im deutsch-französischen Krieg konzentriert. In verschiedenen Räumen gab es Multimediastationen, wo mit Ton, Video und auch mit Gerüchen gearbeitet wurde. Das Lazarett war eindrücklich ... Insofern sind Weihrauch, Holzkohle und Myrrhe ja recht zahm. Von der Rekonstruktion solcher smell-scapes, was in der Forschung durchaus schon ernsthaft betrieben wird, ist es aber ein weiter und vielfach unüberbrückbarer Weg zur Frage, wie solche Gerüche eigentlich zeitgenössisch wahrgenommen wurde. Ich erinnere mich (hoffentlich richtig) an Garum-Fabriken im südspanischen Baelo Claudia, die in nächster Nachbarschaft zu gar nicht so unrepräsentativen Wohnhäuser liegen. Non olet?
 
Ich erinnere mich (hoffentlich richtig) an Garum-Fabriken im südspanischen Baelo Claudia, die in nächster Nachbarschaft zu gar nicht so unrepräsentativen Wohnhäuser liegen. Non olet?
Du erinnerst dich richtig.
Wobei man immer fragen muss, ob das alles zeitgleich ist.

baelo garum factorias de salazones.jpg


Wenn du z.B. nach Málaga schaust, da findest du die Garumfabrik gleich hinter der scaena (Píramide de Cristal). Das Theater stammt allerdings aus der augusteischen Zeit, wohingegen die Graumfabrik an diesem Ort aus dem 4. Jhdt. stammt. Da war das Theater bereits aufgegeben.

málaga garum factorias de salazones.jpg


Wobei ich nicht weiß, wie das mit den alten punischen Garumfabriken, die man unter dem Hauptgebäude der malagüeñischen Universität ausgegraben hat, ist, aber zwischen diesen und dem Theater lag zumindest der heutige Burgberg.



málaga garum factorias de salazones2.jpg


kleiner roter Stern: spätantike Garumfabrik, 4. Jhdt.
großer roter Stern: punische Garumfabriken, Datierung k.A.., möglich 8. - 2. Jhdt.
rote Linie: ungefähre Küstenlinie bis ins 19. Jhdt. (im Archhöäologischen Museum von Málaga (das befindet sich in dem großen Kubus unten links) ist eine Karte, auf der Mann die aktuelle und die hsitorische Küstenline ganz gut übereinander gelegt sehen kann.
lila Linie: Soll das Hügelrelieph darstellen
 
Dass Gerbereien stinken, weiß ich und das wusste man auch im Mittelalter, wo sie am Rande oder gar außerhalb der Stadt und am Flussufer unterhalb dieser angesiedelt waren. Dass die Römer das nicht genauso gehandhabt hätten, ist schwer zu glauben.

Für die Garumhersteller dürfte das gleiche gelten – Wikipedia spricht davon, dass „die Geruchsbelästigung während der Produktion beträchtlich [war], weshalb die Produktionsstätten für Garum außerhalb der Ortschaften lagen.“
 
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